Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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Dattel
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Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Dattel »

Hallo zusammen, ich bin neu in diesem Forum und wollte mal nach Erfahrungen und Ratschlägen fragen.
Ich bin jetzt 23 Jahre alt und hatte mich Anfang des Jahres noch einmal Röntgen lassen und darf momentan eine Hyperkyphose von 56° und eine Skoliose von 28° mit mir rumschleppen. Mitte 2018 war meine Hyperkyphose etwas höher mit 58°, allerdings hatte da auch ein anderer Arzt gemessen, kann also auch nur eine Schwankung sein.

Was mich hauptsächlich fertig macht ist der Gedanke, dass es noch schlimmer werden könnte mit meinen Gradzahlen und Schmerzen. Momentan ist es gerade so, dass ich es mit regelmäßig Sport aushalten kann, auch wenn ich längeres Sitzen oder auch nur ein paar Kilogramm schwere Belastungen vom Rücken vermeiden muss. Stärkere Belastungen spüre ich auch noch Tage danach. Gerade Corona war jetzt eine Herausforderung für mich und es haben sich starke Verspannungen im Kiefer gebildet, die ich gerade mit Dehnübungen versuche zu lösen.

Ist im Allgemeinen davon auszugehen, dass sich meine Wirbelsäule in den nächsten Jahren weiter verschlechtern könnte oder sollte dies eher unwahrscheinlich sein, da ich ausgewachsen bin und regelmäßig mit KG und Körpergewichtssport trainiere? Kann sich theoretisch durch weiteren Muskelaufbau die Wirbelsäule sogar leicht verbessern? Ich hatte hier auch erstmals von Erwachsenenkorsetten gelesen. Das Korsett was ich als Kind hatte brachte mir leider keine Besserung ein, trotz regelmäßigen tragens. Ab wann sollte man dieses wieder in Betracht ziehen und habt ihr vielleicht noch weitere Tipps was ich probieren könnte?

Ich hoffe ihr könnt mir zumindest bei ein paar der Fragen weiterhelfen :)
Wuppertaler
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Wuppertaler »

Hallo,
hier sind viele Mitglieder, die erst im Erwachsenenalter ein Korsett bekommen haben und durchaus Erfolge erzielen.
VG
Sven23
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Sven23 »

Hallo,
das ist schwierig zu beantworten... es kann so bleiben muss aber nicht. Die Frage ist, wie hoch ist dein Leidensdruck, wie einschränkend ist deine Lebenssituation, wie hoch ist dein aktuelles Schmerzlevel? Ich fände es wichtig das du in Behandlung bist so dass man auf Veränderungen reagieren kann. Wir empfehlen hier meist einen Spezialisten von dem wir bezüglich Kyphose und Skoliose gute Erfahrungen gemacht haben. Dort würde ich mich in Behandlung bzw. in die Diagnostik begeben. Ich habe gute Erfahrungen bei Fr Dr Richthofen gemacht und konnte meine Hyperkyphose von über 60 Grad auf 34 durch das tragen eines Korsettes reduzieren. Meine Schmerzen haben sich die letzten zwei Jahre, seit ich dort in Behandlung bin auch deutlich reduziert. Ganz schmerzfrei bin ich nicht aber meine Lebensqualität ist deutlich gestiegen. Meine Schmerzmedikation hat sich drastisch reduziert. Ich kann schmerzfrei Autofahren und am Schreibtisch sitzen und arbeiten, daran war jahrelang nicht zu denken. Allerdings habe ich noch andere Baustellen (Hypermobil, ein, zwei Nervenbeteiligungen etc.). Also die Behandlungbausteine, ganz grob gesagt können bei einer konservativen Therapie aus: Korsett, Schmerztherapie, angepasste Bewegungstherapie (das alleine ist ein Riesenthema und sollte anfangs professionell erlernt werden, Reha, Kg, Schroth, dehnen der verkürzten Strukturen etc.) bestehen.

Dies vielleicht erstmal als groben Überblick...
Viele Grüße Sven
Dattel
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Dattel »

Hallo Sven, danke erstmal für die Antwort!
Es ist momentan von den Schmerzen her auszuhalten, allerdings sind die Einschränkungen im Alltag schon groß, da ich kaum etwas heben, dauernd darauf achten muss wo und wie lange ich sitze und keine Pause mit dem Training machen darf. Es wäre schön wenn da zumindest eine kleine Verbesserung erzielt werden könnte. Ich würde daher gerne aktiv eingreifen und nochmal meine Möglichkeiten austesten, ehe es zu spät ist.
Von dem was ich hier im Forum gehört habe gibt es aktuell keine Spezialisten in NRW, oder? Fr Dr Richthofen in Leonberg würde für mich jeweils 4h pendeln bedeuten.
VG
Lady S
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Lady S »

Dattel hat geschrieben: So, 01.05.2022 - 08:53 Fr Dr Richthofen in Leonberg würde für mich jeweils 4h pendeln bedeuten.
Da musst Du ja nicht andauernd hin. Wichtig wäre jetzt auf jeden Fall erst mal eine kompetente(!) Einschätzung und Beratung.
Wenn Du schon mit Anfang Zwanzig solche Beschwerden hast, solltest Du unbedingt gegensteuern.
Warst Du schon mal bei einer Schroth-Reha in Sobernheim oder Salzungen? Das würde Dir vermutlich empfohlen werden und ich kann es Dir nur ans Herz legen!
In 3 Wochen hast Du nicht nur so viel Krankengymnastik, wie Du mit Einzel-Rezepten nie zusammenkriegst, sondern Du lernst auch jede Menge über Deinen Körper und über Wirbelsäulenverkrümmungen, Verhalten im Alltag usw. und lernst jede Menge Leute mit ähnlichen Problemen kennen.
Grüsse, Lady S
Sven23
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Sven23 »

Hallo,
ich kann da Lady S nur zustimmen. Ich kenne keinen Spezialisten in NRW und vermute auch das es den dort auch nicht gibt. Längere Fahrtwege lassen sich meist nicht vermeiden, aber es lohnt sich. Also auf gehts!
Viele Grüße Sven
Blocks
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Blocks »

Hallo,

Ich habe auch eine kyphoskoliose, mit etwas anderen werten allerdings, und kann dir Bad Sobernheim, das mvz, empfehlen. Das ist auch nicht so weit wie Stuttgart als Anlaufstelle. Dort hast du alles in einem Ort quasi, eine passende Klinik für eine eventuelle Reha, grad 28 grad skoliose sind bei dir da eher ungünstig ( gead wenn es eine lws skoliose sein sollte ) bei einer kyphoskoliose musst du unbetont lernen wie du deine skoliose korrigierst im Alltag. Sich wie du gegensteuern kannst. ( in der Klinik dort wurde mir immer gesagt die kyphose zieht sich mit hoch bei deinem skoliose-Übungen und das scheint meiner Erfahrung nach auch zu stimmen, ich bin top korrigiert wenn ich quasi mit meinen Skoliose-Schroth-Übungen mache… hätte das früher nie gedacht ;) ) zudem sitzt dort das mvz, dort sich ein paar wirklich fähige Ärzte und der Korsettbauer gleich nebenan, falls man es für nötig hält . Was ich dir raten kann ist bleib in Bewegung und mach den richtigen Muskelaufbau ( aber erst wenn du weißt wohin du drehst mit der Wirbelsäule ) och bin mittlerweile jedes Jahr auf Reha in Sobernheim und kann mir dort immer wieder neue Korrekturen aneignen, sie quasi einschliefen um dann zuhause einfach besser durchführen zu können. Find das echt mega. Weil ich dann nicht so krass von neurologischen Problemen heimgesucht werde wenn ich mein Korsett mal zwei Std nicht trage…das wird immer besser, Gott sei Dank! Bin in zwei Wochen wieder dort und hoffe auf viele neue Anregungen… wie gesagt, ich kann immer Sobernheim empfehlen, Rheinland Pfalz ist dann auch nicht so weit weg… dir alles Gute! VG Niko
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Thomas
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Thomas »

Nochmal zurück zu der ursprünglichen Frage bezüglich der möglichen Verschlimmerung:

Im Mittel spricht man davon, dass sich eine Skoliose um ca. ein Grad pro Jahr verschlechtern kann. Das sind in zwanzig Jahren immerhin zwanzig Grad Verschlechterung. Das ist aber individuell sehr verschieden.

Aufhalten kann man sowas mit einem guten Korsett und natürlich Physio nach Schroth, das man, wie die anderen schon gesagt haben, am besten in einer Reha in Bad Sobernheim oder Bad Salzungen lernt.

Als Korsettbauer kann ich Rahmouni, CCtec und Sanomed empfehlen.

Aber als erstes sollte eine ausführliche Diagnose z. B. von Frau Dr. von Richthofen in Leonberg oder durch Dr. Odak in Bad Sobernheim erfolgen

Gruß Thomas
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aktueller Thread: Neuroforamenstenose und Korsett mit Halsteil
Sven23
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Sven23 »

Hallo nochmal,
und das was Nico schreibt dem kann ich tatsächlich nur beipflichten, was den Punkt Bewegung anbelangt. Ich hatte anfangs gedacht, ich komme um das Thema Sport irgendwie rum, weil ich es ehrlich gesagt nicht leiden kann. Ich war immer schon total uninteressiert an Sport und Bewegung, für mich eher eine Qual. Aber seitdem ich täglich(!) etwas mache, dehne und dann Stabi, Wackelbrett und moderat Fitnessstudio auch mit Korsi und täglich spazieren gehe habe ich deutlich mehr Stabilität, weniger Schmerzen, mein Schlaf ist besser geworden.

Viele Grüße Sven

P.s. Nico wusste das schon eher als ich:)
Blocks
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Blocks »

Hallo,

zum Thema Verschlimmerungen, wie wahrscheinlich ist das; kann man schon soviel sagen, dass die meisten Skoliosen sich tatsächlich verschlimmern. Da kommt es auch drauf an wie flexibel oder fest die Skoliose ist und wie so der allgemeine Zustand ist. Ich kann meine Wirbelsäule zb von links ( da ist mein Bogen ) komplett auf die rechte Seite schieben ) bei mir wäre ein Einsteifen im Grunde besser, ich bin zu flexible und so gehts auch schnell bergab mit meinen Werten. Ich mache wirklich viel Sport, Halteübungen etc um das muskulär irgendwie in den Griff zu bekommen. Muss aber dazu sagen, ich bin und war immer ein Fan des Sports. Wenn Kyphosem fixiert sind, auch nur an einigen Stellen zb, ist es immer schwieriger diese aufzubrechen, zusätzlich dann das Alter und eben ich warte mal was passiert wenn es weh tut… da gab ich in der Tat eine klare Meinung zu. Sicherlich muss niemand exzessiv Sport treiben, bei Weitem nicht; aber so grundsätzliche Bewegungen und konsequentes Vorgehen gegen seine Krümmungen gehören einfach dazu, meines Erachtens… das mag auch jeder anders sehen ;) ich sehe oft Patienten beim Korsettbauer oder eben im der Reha und mir fällt einfach auf, wenige Achten drauf sich zu halten. Wenn sie dann ein Korsett ausziehen kippen sie ohne Gedanken dazu wieder im die Krümmungen. Ich versuche in der Tat, mich so lange es geht zu korrigieren. Das ist viel Arbeit und wirklich anstrengend, aber dafür sieht man mir kaum was an wenn ich ohne Korsett rumlaufe ( zb Bikini im Schwimmbad hat’s selbst meine Freundin die Ärztin ist nie wirklich gesehen vor der Diagnose ). Ich mache das nicht weil es besser aussieht, das ist nur das Positve daran zusätzlich ( und wie gesagt ich bin durch Ballett usw in jungen Jahren sehr beweglich ) sondern weil es mir sonst zügig sehr schlecht geht wenn ich mich da einmal reinfallen lasse… es ist herrlich, ich weiß… aber schadet mir und ich vermeide es dementsprechend. Laufe, sitze also sehr bewusst. Und keien sorge, irgendwann geht das ins normale über, ich habe ca ein Jahr durchgehend korrigiert bis es mir leicht fiel ohne Korsett die Korrektur zu halten. Aber das geht auch nur, weil ich eben ein Sportfan bin ;) das kann man nicht voraussetzen. Allerdings kann man schon sagen, wer ein Korsett trägt weil er schmerzen hat, der sollte versuchen sich da nicht zu abhängig von zu machen, also als Erwachsener… rede jetzt nur von denen die nicht mehr wachsen… es sollte immer eine Kombination aus allem sein. Und vornehmlich immer versuchen Knallhart in der Mitte zu werden… bin da pro Muckis im Bauch :) und auch nicht mehr die Jüngste ;) also, versuche einen guten Arzt zu finden, dann erlebst du wo und wie du dich entstehst und solltest es deinen Tag so oft es geht anwenden ( falls du ohne Korsett auskommen kannst) mit Korsett das Glwoche nur noch mehr Sport für deine Mitte… alles Gute dir
Blocks
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Blocks »

Sorry dann erlebst du wo und wie du dich entdrehst… sollte das heissen…
Sven23
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Sven23 »

Und das korrigieren hat viel mit Körperverständnis zu tun und das ist für den einen leichter und für den anderen schwieriger. Ich für meinen Teil brauchte ewig um die Signale zu verstehen die mir mein Körper sendet, weil es meist erst zeitversetzt war. Also bis ich verstanden habe, dass wenn ich heute morgen verspannt bin, dass das was mit den Übungen gestern oder vorgestern zu tun hat, hat gedauert. Und dann an diesem Tag dann eher was lösendes z.b. schwimmen zu machen und da nicht noch in den Muskelkater rein zu trainieren. Also diese Mischung aus Stabil, dehnen und was lösendes für sich zu finden.

Viele Grüße Sven
Sven23
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Sven23 »

Oder auch das psychologische Moment: Ich habe mich immer mal wieder geärgert über meinen Körper das das alles nicht mehr so funktioniert wie vor 20 Jahren, und war da auch wütend manchmal und verzweifelt und hatte Angst wo ich dann in 10 Jahren stehen könnte. Das befeuert natürlich die Verspannungen. Also auch lernen mit seinem veränderten Körper zu leben, sich zu akzeptieren, Grenzen anzuerkennen und den Blick nach vorne zu richten fand und finde ich für mich wichtig. Und darauf zu schauen was alles geht und nicht darauf zu schauen was nicht geht. Mir hat das geholfen auch mehr bei mir anzukommen.
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Dattel »

Danke für die zahlreichen Ratschläge allerseits :)

Ich hatte jetzt nochmal die aktuelle(?) Liste(http://www.skoliose-info-forum.de/viewt ... =25&t=6472) angeschaut und würde mich erstmal an Dr. Verres in Bingen wenden, da dieser deutlich näher ist. Von dem was ich verstanden habe sollte er ja auch kompetent genug sein, da er in der Liste steht.
Ich würde dann danach nochmal berichten.
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Klaus
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Re: Wie wahrscheinlich sind Ver­schlim­me­rungungen?

Beitrag von Klaus »

Hallo Dattel,
Ich hatte jetzt nochmal die aktuelle(?) Liste....
Die Liste ist aktuell.
Von dem was ich verstanden habe sollte er ja auch kompetent genug sein, da er in der Liste steht
Na ja, er steht mit einer Einschränkung in der Liste. Allerdings hast Du bereits aktuelle Röntgenbilder, bei denen es wichtig wäre, dass es jeweils Aufnahmen der gesamten Wirbelsäule auf einem Bild sind.
Leider steht er bei den eingestellten positiven Erfahrungsberichten ganz hinten. Die Wohnort-Nähe sollte nicht unbedingt ein Argument sein, wenn es um die konkrete Abklärung Deiner besonderen Situation (Kypho-Skoliose) geht.
und darf momentan eine Hyperkyphose von 56° ......Mitte 2018 war meine Hyperkyphose etwas höher mit 58°
Ein Hinweis:
Bei Erwachsenen wird mit einem Kyphosewinkel >60° eine langfristige Heilmittelverordnung mit beliebig vielen Verordnungen (z. Bsp. Schroth KG) möglich. Hier kann auch die Haltung beim Röntgen eine Rolle spielen, weil die häufige Aufforderung, sich dabei möglichst gerade hinzustellen, die tatsächliche Situation verfälschen kann.
Ist im Allgemeinen davon auszugehen, dass sich meine Wirbelsäule in den nächsten Jahren weiter verschlechtern könnte oder sollte dies eher unwahrscheinlich sein, da ich ausgewachsen bin und regelmäßig mit KG und Körpergewichtssport trainiere? Kann sich theoretisch durch weiteren Muskelaufbau die Wirbelsäule sogar leicht verbessern?
1. mit Kraftsport kann man viel falsch machen, das muss schon sehr gezielt durchgeführt werden. Gerade bei einer Kombination von Hyperkyphose (symmetrisches Kraft-Training kann hilfreich sein) und Skoliose (symmetrisches Training eher ungünstig bzw. nicht effektiv).
2. Es geht hier eher um den ganz individuell gezielten Versuch eines Muskelumbaus, z. Bsp. mit der komplexen Schroth KG, die bei einer Kypho-Skoliose schon eine besondere Herausforderung sein kann. Blocks hat ja einiges dazu geschrieben.
Das Korsett was ich als Kind hatte brachte mir leider keine Besserung ein, trotz regelmäßigen tragens. Ab wann sollte man dieses wieder in Betracht ziehen
Na ja, es sollte schon ein gutes Korsett sein. Da hat sich seit ca. 2004 (so lange bin ich im Forum unterwegs) schon sehr vieles an positiven Veränderungen bei allerdings wenigen wirklich guten Korsettbauern ergeben. Und es ist auch wichtig, dass ärztliche Spezialisten mit sehr viel praktischen Erfahrungen diese Therapieform begleiten. Grundsätzlich können auch nur diese Spezialisten beurteilen, ob ein solches Korsett, meist in Kombination mit gezielter Muskelpflege (z. Bsp. Schroth KG) in Frage kommen kann und welche Bauweise das haben soll.

Gruß
Klaus
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