Diagnose mit 38: Zustand nach Morbus Scheuermann

[Lola251182]

Hallo,

ich habe bei meinen Recherchen dieses Forum gefunden. Da ich schon seit 1,5 Jahren Rücken-Beschwerden haben und bis jetzt noch keinen Arzt gefunden haben, der mich ´gefühlt´ verstehen kann und der mir wirklich helfen konnte, würde ich meinen Verlauf gerne vorstellen und euch um eure Meinung bitten.

Beschwerden seit 1,5 Jahren:
Druckschmerz / Verspannungsschmerz oberer Rücken, je nach Schwere: teilweise oder ganzer oberer Rücken.
Meistens Dauerbeschwerden tagsüber, schwerer werdend über den Tag.
Nachts ist o.k.
Diagnose vergangenes Jahr /2020: Osteochondrose. Empfehlung von Ärzten: Muskelaufbau und Physio.
Da seit einem Jahr keine wirkliche Verbesserung trotz Reha und Krafttraining (Luft nach oben ist hier auf jeden Fall noch vorhanden) habe ich – mitlerweile nun bei einem Schmertherapeuten in Behandlung – noch mal um ein MRT und EOS Aufnahme gebeten.
2021 Oktober Diagnose
MRT: Bandscheibenvorfall BWk 3/4, Diskopathie und geringgradige Spondylose der mittleren/unteren BWS, Protrusion BWK 6/7.
Zustand nach MORBUS SCHEUERMANN.
Diagnose EOS: Im frontalen Strahlengang regelrechte Stellung der Wirbelsäule mit einem diskreten Verdrehung lumbal. Im sagittalen Strahlengang Darstellung einer physiologischen Lordose, Abflachung der thorakalen Kyphose vermehrte Steilstellung der Halswirbelsäule. Keine Chondrose. C7-Schwerelots deutlich hinter die Hüftgelenk Ebene.


Ich habe hier schon mehrfach gelesen, dass empfohlen wird einen Spezialisten aufzusuchen.
Könnt Ihr mir sagen, ob ihr dies bei meinem Krankheitsbild und meiner Diagnose auch noch empfehlen würdet oder einfach noch mal weiter machen mit mehr Krafttraining?
Hat jemand ebenso im Erwachsenenalter Rückenprobleme und dann erst die Diagnose Morbus Scheuermann erhalten?
Macht es Sinn mit den Bildern und der Diagnose zu einer KG nach Schroth zu gehen, oder doch vorher noch mal zu einem Spezialisten?
Ich bin um jede Erfahrung bzw. Meinung dankbar!

[eric]

Hi,
auch miene Diagnose lt. Zustand nach Scheuermann - scheinbar hat man in unserer Jugend nicht genug darauf geachtet.
Ich kann nur empfehlen bei einen Spez. zu gehen, z.B. Frau Dr. Richthofen - sie behandelt Wirbelsäulenpatienten in jedem Alter.
Hast du dich schon mit dem Gedanke an eine Korsett beschäftigt?
Ich habe auch eine Schmerztherapei durchgemacht - der Entzug nach jahrelangem Schmerzmittelkonsum war nicht ohne!
Nun habe ich mit dem Tragen des Korsetts einen Weg gefunden, mit der Schmerzproblematik umzugehen.
Gruß Eric

[Lola251182]

Danke fur deine Rückmeldung.
Warst Du bei Fr. Dr. Richthofen oder bei jemand anderen? Wie waren deine Erfahrungen mit ihr? Was hat dir der Spezialist verordnet/ empfohlen / verschrieben?
Ich war bis jetzt bei einem ,normalen Orthopäden’ und bei einem Facharzt für Wirbelsäulenchirurgie. Der Chirurg hat gemeint, dass Krankenbild wäre nichts für ein Korsett und nichts fur eine OP, ich solle Muskelaufbautraining betreiben.
Da ich Dauerbeschwerden habe, würde ich ein Korsett schon in Betracht ziehen. Ich würde alles ausprobieren.

[eric]

Hallo,
ja ich bin bei Frau Dr. Richthofen und war vorher schon bei ihrem Vorgänger Dr. Hoffmann.
Meine Erfarhung sind nur gut, sonst würde ich nicht die lange Anreise (1-2 im Jahr) in Kauf nehmen.
Sie unterstützt die Korsettversorgung, verschreibt genügend Physio, usw.
Mir hilft mein Korsett (Siehe Bild im Avatar) besser als alle andere bisherigen Therapien.
Gruß Eric

[Max60]

Hallo Lola,

ich kann Eric in vollem Umfang zustimmen . Ich habe als Stuttgarter zusätzlich den Vorteil der Nähe zu Frau Dr. von Richthofen. Das Korsett ist bei mir ein wunderbarer Ersatz für Schmerzmittel. Ich bin froh den Weg gefunden zu haben.

Da du den Vorteil hast deine Diagnose Zustand nach Morbus Scheuermann zu kennen, dich hier schon eingelesen hast und für ein Korsett bereit bist, dann setze deinen Weg fort und gehe zu einem der Spezialisten wie z.B. Frau Dr. von Richthofen. Alles andere führt nur in eine Sackgasse, an deren Ende du auf der Wendeplatte deine Kreise drehen wirst, wahrscheinlich ohne Erfolg.

Viel Erfolg
Max

[Lola251182]

Lieber Max, lieber Eric. Danke für eure Rückmeldung.
Die Diagnose hat leider 1,5 Jahre gedauert. Ich werde einen Termin bei Frau Dr. Richthofen ausmachen. Gruss

[general-rammstein]

Hi,
auch miene Diagnose lt. Zustand nach Scheuermann - scheinbar hat man in unserer Jugend nicht genug darauf geachtet.

Hallo Eric,

wo keine Symptomatik da keine Aufmerksamkeit

[Klaus]

Hallo Lola,

Da du den Vorteil hast deine Diagnose Zustand nach Morbus Scheuermann zu kennen,

"Zustand nach Morbus Scheuermann" ist eigentlich keine aussagefähige Diagnose, weil es allein darum geht, welche Veränderungen an der Wirbelsäule stattgefunden haben. Und die können individuell sehr unterschiedlich ausfallen !!

Diagnose EOS: Im frontalen Strahlengang regelrechte Stellung der Wirbelsäule mit einem diskreten Verdrehung lumbal. Im sagittalen Strahlengang Darstellung einer physiologischen Lordose, Abflachung der thorakalen Kyphose vermehrte Steilstellung der Halswirbelsäule.

Hier ist beschrieben, dass es eine abgeflachte BWS Kyphose (Flachrücken) und eine steilgestellte HWS (abgeflachte Lordose) gibt, wobei die LWS offenbar eine normale Lordose hat.

Die Abflachung der BWS und der HWS ist eine eher ungünstige Situation, weil man diese nicht so ohne weiteres in eine natürliche Kyphose/Lordose korrigieren kann. Bei einer Hyperkyphose/Hyperlordose dagegen, der auch ein Zustand nach Morbus Scheuermann sein kann, kann man mit Korrekturmaßnahmen (z.Bsp.Korsett) auch im Erwachsenenalter schon einiges erreichen.
Du siehst, man muss hier schon sehr differenzieren.

Ich werde einen Termin bei Frau Dr. Richthofen ausmachen.

Das ist eine sehr gute Idee.

oder einfach noch mal weiter machen mit mehr Krafttraining?

Also beim Krafttraining wäre ich grundsätzlich vorsichtig. Es geht bei Fehlstellungen der WS immer um einen Muskelumbau und nicht einfach um Muskelaufbau. Du solltest Frau Dr. von Richthofen gezielt danach fragen.

Bei meiner besonderen Situation mit hochliegendem Flachrücken und ebenfalls steilgestellter HWS liegt der Fokus aber auf der Korrektur/Streckung von tiefer Hyperkyphose/Hyperlordose, was mit symmetrischen Geräte-Training und richtigem Körpergefühl (erlernt in einer speziellen Schroth REHA) ganz gut klappt. Ich mache allerdings auch eine Übung, bei der ich den Kopf gegen einen Widerstand nach hinten in eine Lordose bewege und dort eine gewisse Zeit verbleibe. Damit versuche ich die Stärkung der entsprechenden Muskulatur in einer korrigierten Haltung.

Gruß
Klaus

[Lola251182]

Das ist eine gute Idee, Frau Dr. Richthofen nach Muskeltraining und auch Reha zu Fragen. Ich habe sich das Gefühl, dass es hier an Muskelumbau hängt und nicht einfach Muskelaufbau. Endlich jemanden zu finden, der mir gezielt Anweisungen/ Übungen geben kann, wäre schon Gold wert. Danke für die Rückmeldung.

[Klaus]

Hallo Lola,

Endlich jemanden zu finden, der mir gezielt Anweisungen/ Übungen geben kann, wäre schon Gold wert.

Es geht aber in erster Linie um eine konkrete Diagnose und dann um mögliche Behandlungsoptionen. Ob und wann dabei Krafttraining eine Rolle spielen könnte, musst Du abwarten. Hier geht es auch darum zu verstehen, was man weshalb wie machen muss.

Gruß
Klaus