Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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Sevi
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Diagnose: Hyperkyphose/ Hyperlordose
04/2016 Kyphose T3-T10 58°
06/2019 Hyperkyphose 63°, Hyperlordose 68°
06/2019 nach Stagnara 57,5° ??
01.2021 BWS 72°, LWS 69,5°
Therapie: KG, MT

Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von Sevi »

Hallo zusammen,

möchte erst einmal an alle mein Dank aussprechen für die Erfahrungsberichte und Austauch.
Seit Tagen lese ich mir hier durch und habe gute Informationen erhalten.

Nun zu mir, ( Bitte nicht auf Rechtschreibung achten, da es nicht meine Muttersprache ist) :)

bin 58 und leide wahrscheinlich seit der Pubertät an Morbus Scheuermann.
Habe erst nach meinen 3 Schwangerschaften die Schmerzen und die leichte Krümmung richtig wahrgenommen. Da war ich 29 und ging zum ersten Mal im meinem Leben zu einem Orthopäden.
Der hat mein Rücken nur angeschaut und meinte: Das ist nicht schlimm, sie sind in der Pubertät schnell gewachsen, haben eine leichte Morbus Scheuermann, das hat meine Tochter auch, es wird so bleiben und sich nicht verschlechtern. Sport, Schmerzmittel bei Bedarf.
Dann bin ich nach Hause geschickt worden.

Mit 32 geschieden, alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern, erst Teilzeitjob dann nach 6 Jahren Vollzeitjob als Führungskraft mit enormen Leistungsdruck und Stehberuf. Natürlich keine Zeit für Sport, nicht mal Zeit zum Krank werden, da man Angst hat mit 3 Kindern Arbeitslos zu werden.
Also ziemlich stressige Leben unter Zeitdruck und enormen Rückenschmerzen.
Dann Ende 2013 Burnout. Konnte nicht mehr. Hab mir dann ein gutes Jahr Auszeit genommen.
Nach dieser Zeit wollte ich mich endlich um mein Rücken kümmern die ich die ganzen Jahre nur medikamentös behandelt hatte.

Von 2014 habe ich eine CD von Thorax aber kein Bericht, deswegen keine Ahnung welche Gradzahlen ich habe.
11/2019 war ich in der Schönklinik zur Untersuchung in München und hatte auch eine CD mit dem Röntgenbild von 04/2016 mitgenommen und der Untersuchende Arzt sagte mir Hyperkyphose T3-T10
58°.
Die Untersuchung von Schönklinik lautet: EOS GWS in zwei Ebenen mit Becken-Beins-Statik
Hyperkyphose T3-T10 63°, Hyperlordose L1-S1 68°
So was denkt ihr was ich angeboten bekommen habe? Eine Operationindikation für eine dorsale Korrekturspondylodese.
Bin dann zu meinem Hausarzt und habe ihm gebeten mir eine Überweisungsschein zum Radiologen für einen neues Röntgenbild der WS auszustellen.
Das Ergebnis : Noch langbogige, aber betonte Kyphose der BWS im mittleren Drittel (Stagnara 57,5°)
Zwischen diesen Ergebnissen liegen 8 Tage.

Verstehe es nicht???

Habe dann auf eigene Kosten Akupunktur, TCM, Chiropraktik gemacht, aber nichts hat geholfen.

03/2020 war ich dann bei einem Prof. in einer Neurochirurgischen Klinik der aber nur konservativ behandelt. Er hat dann mit 4 Wochen Abstand 2 mal rechts und links an der BWS unter Narkose gespritzt. Es heißt Facetten-/iliosakralgelenksinfiltration/ Periradikuläre Therapie.
Da waren die Schmerzen noch da aber irgendwie waren es dumpfe Schmerzen, die sich dann nach paar Wochen wieder als die altbekannten stechenden Schmerzen zurückgemeldet haben.
Die 3x6 MT/WT hat er verschrieben gehabt.
Dann war ich 12/2020 bei ihm und sagte das ich höllische Schmerzen habe und das die Krümmung sich noch verschlechtert hätte. Daraufhin sagte er: wir hätten alles ausgeschöpft und verwies mich zu einem Prof. in einer andere Münchner Klinik.

Ich habe zu viel geschrieben sorry, aber ich komme jetzt zum Ende.

Also der Prof. hat mich angezogen bücken lassen und dann wurde geröntgt, Wirbelsäulenganzaufnahme im Stehen in 2 Ebenen.
Hyperkyphose Krümmungsmaximim 72°/ die LWS-Lordose ist relativ normal konfiguriert mit 69,5°.
Ergebnis, er würde operieren und das von Th 1-Th11.
Bin ganz verstört nach Hause und habe drei Wochen lang überlegt was ich tun sollte, hab mich dann auf die OP Liste setzen lassen. :/ :/

Ich weiß nicht was ich machen soll?? Bin psychisch am Ende.
Habe Angst, soll ich mich operieren lassen oder nicht. Ist alles ausgeschöpft?
Sie meinen für alles wäre ich zu alt, bringt nix mehr :<

Was meint ihr??

Danke vorab an alle!

Sevi
Blocks
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von Blocks »

Hallo, so erstmal zu mir... ich bin 40 und hatte schmerzen seit ich 15 Jahre alt bin, neurologische ca seit ich 11 war... ich trage seit drei Jahren ein korrigierendes Korsett und ich kann sagen ich bin relativ stabil ins schmerzfrei. Meine kyphose ist bei 76 grad, hyperlordose bei 68 und ich hab noch einen hübschen skoliosebogen nach links t4-l4 von 21 grad ( das wird, nehmen wir an, schlechter geworden sein ) wenn du so voller schmerzen bist rate ich immer erstmal einen Fachmann aufzusuchen, auch jmd, der Erwachsene konservativ begleiten kann. Da gibts die Adresse in Leonberg, dr v Richthofen. Da würde ich mich vorstellen. Auch ich bin dort in Behandlung... und sie retten mich dort, wortwörtlich ich mache viel viel Sport und trage Korsett und gehe jetzt gar jedes Jahr auf Reha nach Sobernheim ( meine rv hat wieder genehmigt nach einem Jahr, bin sehr froh drüber ) bin im Juni wohl dort.
Auch ans mvz Bad Sobernheim kannst du dich wenden, ansonsten wird es als erwachsener echt schwierig ( ich komme ursprünglich aus Bremen und dort gab es überhaupt niemanden der überhaupt bei mir je was gesehen hat, wurde erst mit 37 diagnostiziert )
Ich würde mich bei den relativ geringen Gradzahlen nicht operieren lassen... du hast keine Garantie und ab 70 grad ist man überhaupt erst in einer op Indikation bei einer kyphose... dir alles gute
Sevi
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von Sevi »

Hallo Blocks,

danke für deine Antwort.

Bin schon bei 72° in der BWS und 69,5° LWS
Also ziemlich hoch.
Habe erst mal am Mittwoch Termin bei meinem WS Chirurg und versuche erstmal eine Reha in Bad Salzungen zu bekommen.
Von Dr. V. Richthofen habe ich sehr viel gelesen hier im Forum.
Werde auch versuchen bei ihr ein Termin zu bekommen. Hoffentlich kann sie mir weiterhelfen.

Dir auch alles Gute
Sevi
Sven23
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von Sven23 »

Hallo Sevi,
fahr nach Stuttgart zu Fr Dr. Richthofen, du hast nichts zu verlieren eine Op rennt dir nicht weg!! Gibt dir die Chance du hast dort eine super Beratung bei einer Ärztin die solche Schmerzpatienten mit den entsprechenden Deformitäten bestens kennt!

Ich wünsche dir viel viel Kraft!
Du kannst auch direkt bei der Firma Rahmouni anrufen, den Anliegen schildern, die haben ein Termin kontingent bei Fr Dr Richthofen, so dass es wahrscheinlich schneller geht um einen Termin zu kriegen.

Viele Grüße
Sven
Blocks
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von Blocks »

Hallo Sevi,

Ich meinte, du beginnst da grad erst mit der op Indikation... es gibt hier wirklich höhere Gradzahlen und sich beim Chirurgen panisch machen zu lassen haben denke ich viele von uns hier erlebt... ich meinte, ruhig bleiben und versuchen die kyohose mal mit einigen Übungen zb über ein gerolltes Handtuch ( am Scheitelpunkt der kyphose hinlegen ) das ganze mal zu bewegen, die lordose dabei kräftig in den Boden drücken. In die Streckung zu kommen halt. Konservativ kann man viel machen... es erfordert halt auch eine gewisse eigenarbeit. Ich bin bei ner Stunde am Tag zb... alles in nicht Schiefer zu Werden ;)
Ich hatte einige in der Reha letztes Jahr die waren 90 grad und mehr... und nicht operiert. Eine op ist nicht immer das Mittel der Wahl und auch niemand kann dir sagen wie es ausgehen wird. Leider. Dann hätte ich sie auch gemacht, bei mir mag mir niemand wirkcih ran ;)
Mach einen Termin bei einem guten Arzt, Berlin vllt noch versuchen bei dr wilke ( der mag grad ungern erwachsene therapieren soweit ich weiß ) oder eben gleich nach Sobernheim ins mvz... es gibt da auch schmerzkorsetts die vielen einfach sehr gut helfen, die korrigieren nicht ganz so arg wie es Rahmouni zb meist macht. Obwohl er wohl auch schmerzkorsetts bauen kann, bin mir sicher...
kuddelmuddel123
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von kuddelmuddel123 »

Hallo,

mein Orthopäde sagte mir, dass die Messfehler bei Kyphosewinkeln größer wären als bei Skoliosewinkeln. Bei letzteren ist die Toleranz glaube ich 5 Grad.

Für mich liest es sich nicht so, als ob bisher eine spezifische konservative Therapie gegen die Kyphose versucht worden wäre - also z.B. Krankengymnastik nach Katharina Schroth oder ein Korsett. Diese KG lernt sich am besten in einer Reha in Bad Sobernheim oder Bad Salzungen.

Ich würde vor so einer massiven OP erst dies bei einem spezialisierten Orthopäden, der selber nicht operiert, nachfragen und dann versuchen.
Vor einer OP würde ich dann noch verschiedene OP-Ärzte zur Beratung aufsuchen, um zu sehen, wo das Vertrauen am größten ist. Hektik - auch von ärztlicher Seite - ist hier kein guter Ratgeber. Und rückgängig machen lässt sich eine solche OP nicht. Ob die Schmerzen wirklich davon verschwinden, ist wohl auch nicht sicher.

Vg, Kuddelmuddel
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Klaus
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von Klaus »

Hallo Sevi,

hier ist die Liste der konservativ arbeitenden Spezialisten:
http://www.skoliose-info-forum.de/viewt ... =25&t=6472
Es kommt ja auch ein bischen darauf an, wo Du wohnst.
In Berlin ist die Situation bezüglich Erwachsenen-Behandlung leider immer noch nicht ganz geklärt. Trotz Wunsch, dass an einer Behandlung Interessierte das mal telefonisch abklären möchten.
In meiner Schroth REHA war auch jemand mit 90 Grad, der von einer OP nichts wissen wollte.

Gruß
Klaus
Sevi
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von Sevi »

Hallo zusammen,

Wollte mich bei allen herzlich bedanken für eure Anteilnahme, Antworten.
Blöd, dass ich diesen Forum so spät entdeckt habe.
Ihr habt mir wirklich Mut gemacht. :top:

Ich bekam immer nur normale KG, nicht einmal MT. Erst letztes Jahr zum ersten mal in meinem Leben habe ich Manuelle Therapie erhalten. Oder sie kamen mit Operationen.
Reha Maßnahmen nicht mal erwähnt.

@Sven
Danke für den tollen Tipp
Habe heute Fa. Rahmouni angerufen und ich habe bei Frau Dr. Richthofen für den 24.03.21 ein Termin bekommen, wo der Herr Harzer auch mit dabei sein wird.
Auch wenn ich doch zu alt bin für ein Korsett, ich werde es probieren, wenn es die Kasse genehmigt.

@Blocks
Jetzt, wo ich zu Hause bin mache ich es täglich. Wo ich gearbeitet hatte, muß ich zugeben konnte ich meinen Schweinehund nicht immer überwinden. Ich war froh, mich auf die Couch fallen zu lassen. :rolleyes:

@Kuddelmuddel
Es wurden auch keine spezifische konservative Therapien angeordnet. Wie gesagt die haben mit normale KG Heim geschickt.
Erst und dank diesen Forum habe ich die verschiedenen Therapie Möglichkeiten kennengelernt.
Ich bin auch nicht für eine OP. Das schlimmste für mich wären die Einschränkungen mit einem versteiften Rücken, wo ich trotz heftige Schmerzen mich doch ohne Einschränkungen frei bewegen kann.

@ Klaus
vielen Dank auch an Dich und die Anderen die diese Forum so super organisieren und Managen.
Wirklich tolle Arbeit. Schön, dass es euch gibt. :top: :top:

Ich wohne in München. Habe heute im Internet nach Schroth Therapisten gesucht und fündig geworden. Morgen werde ich bei meinen Wirbelsäulen Chirurg neues Behandlungsrezept ausstellen lassen.

Meine Frage wäre:

-Würde gerne eine Langzeittherapie nach Schrott verschreiben lassen. Wenn der Doc dieses begründet übernimmt die KK die Kosten und ist es schwer so was zu bekommen?

- wenn ich bei Dr. Richthofen bin, wird da gleich an dem Tag das Thema Korsett sein, wie ist der Ablauf dort? Und wie ist es mit Reha? Wer genehmigt so eine Reha, die KK oder RVA?
Soll ich das morgen bei meinem Arzt vorbringen oder bei Dr.Richthofen?

Sorry für die Fragen, die Antworten stehen bestimmt bei den vielen Berichten irgendwo im Forum.

Bin aber dankbar für jede Hilfe :)

Genug für heute...., aber ich komm wieder :D

Allen einen schönen Abend!

Grüße aus München

Sevi
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von FrauSnuggles »

Liebe Sevi,

das ging ja wirklich schnell mit deinem Termin in Leonberg. Und Herr Harzer ist dann auch dabei? Das ist ja eine tolle Sache, zwei überaus kompetente Leute an deiner Seite, die mit dir sicherlich eine gute Therapiemöglichkeit finden.

Ich selbst bin auch erst kürzlich in die Korsett Therapie gestartet und versuche dir ein paar deiner Fragen zu beantworten ;)
Meine Frage wäre:

-Würde gerne eine Langzeittherapie nach Schrott verschreiben lassen. Wenn der Doc dieses begründet übernimmt die KK die Kosten und ist es schwer so was zu bekommen?

- wenn ich bei Dr. Richthofen bin, wird da gleich an dem Tag das Thema Korsett sein, wie ist der Ablauf dort? Und wie ist es mit Reha? Wer genehmigt so eine Reha, die KK oder RVA?
Soll ich das morgen bei meinem Arzt vorbringen oder bei Dr.Richthofen?
Beim ersten Termin in Leonberg hat mir Dr. von Richthofen mehrere Bescheinigungen mitgegeben.
Unter anderem ein Rezept für 24 Physiotherapiestunden nach Schroth. Wenn diese aufgebraucht sind, soll ich eine Mail schicken und bekomme ein neues Rezept.

Außerdem habe ich erhalten ein Rezept für 6x Osteopathie und einen Rehaantrag für eine Schroth Kur.

Das Rezept für ein Korsett habe ich auch direkt von ihr erhalten. Dieses habe ich nach dem Termin in der Rahmouni Zweigstelle abgegeben (im selben Haus). Rahmouni hat den Antrag für meine KK fertiggemacht und mich 1 Woche später angerufen um mir mitzuteilen das die KK das Korsett genehmigt hat.
2 Wochen später war ich zum Gipsen in der Hauptstelle von Rahmouni in Stuttgart.
Sowohl beim Gipsen als auch beim ersten Termin war meine 6.-j. Tochter dabei. Nur zur Info weil du ja auch Kinder hast. Die sind alle sehr kinderlieb und bei Rahmouni haben sie die Kleine auch miteinbezogen.

Ich bin sehr gespannt wie es bei dir weitergeht. Alles Gute
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Klaus
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von Klaus »

Hallo Sevi,
FrauSnuggles hat geschrieben:Unter anderem ein Rezept für 24 Physiotherapiestunden nach Schroth.
Die Bedingung dafür ist die Hyperkyphose >60 Grad ("besonderer Verordnungsbedarf"), damit ist eine Langzeitherapie möglich. Ob die Schroth Therapie eine Behandlungsoption bei Dir sein wird, richtet sich nach der konkreten Diagnose.

Mir ist aufgefallen, dass in Deinem Profil "HWS 72 Grad" steht, das muss natürlich "BWS 72 Grad" heißen.

Gruß
Klaus
Sven23
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von Sven23 »

Hallo Sevi,
super ich denke du bist auf einem guten Weg! Der Ablauf ist genau wie Fr Snuggels es beschrieben hat. Fahrt einfach zum Termin zu Fr Dr Richthofen der Rest wird dort in die Wege geleitet. Schreibe dir.ruhig alle Fragen auf damit du zum Termin nichts vergisst!

Wieso solltest du zu alt für ein Korsett sein? Es ist sicherlich nicht die gängige Lehrmeinung aber.zu alt bist.du nicht, im Forum sind wissenschaftliche Studien aus Frankreich bei einer Korsetttherapie bei einer 70jährigen eingestellt. Kommt sicherlich immer auch auf die individuelle Wirbelsituation an, aber möglich ist das schon.
Viele Grüße
Sven
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2. Kyphosekorsett mit Halsteil seit dem 15.12.2021
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von korsettuli »

Hi Sevi,

„Man ist nie zu alt für ein Korsett!“ Klingt wie ein kitschiger Werbespruch. Ist aber trotzdem so.
Hier im Forum gibt es einige Oldies und „Silberrücken“, die recht spät mit der Korsetttherapie begonnen haben und dennoch ansehnliche Erfolge erzielt haben. Ich zähle mich dazu.
Ein Korsett kannst Du wie Frau Snuggles ausziehen und in die Ecke schmeißen. Mit dem in den Rücken eingeschraubten Metallbaukasten bist Du irreversibel versteift.
Probiere es erstmal mit Schroth (nicht mit Schrott) und Korsett.

Gruß aus dem Rheinland
Korsettuli
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von Schandrea »

Hallo Sevi,

mache dir wg dem Termin bei Fr Dr Richthofen keinen Kopf. Ich war letzter Woche dort. Es ist alles sehr gut durchorganisiert und sie denkt wirklich an alles. OPs werden viel zu schnell empfolen, so ist das System 😒
LG Andrea
Kyphkerry
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Re: Bin verzweifelt...OP oder nicht OP??

Beitrag von Kyphkerry »

Hello Sevi,

So sorry to hear of your problem. In my case I sought out corset therapy years ago for pain management primarily. This is a fair consideration. Over time after almost 20 years of bracing part time, I now have to address the advancing kyphosis with a structured therapy and special corset.

One of the ways you can make an educated guess as to whether or not you might fell better with a corset is to get a helper and lie on the floor. Tuck in rolled up towels or pillows and experiment with lumbar support and cervical support - also under the knees to postion the hips and pelvis - to see if you can find a pain free or pain relieving position when your spine is in full support. If you can find that and duplicate that on several different sessions, you can than see if the mechanical postioning of the spine can releive you.

Many years ago in the Lyon method and research it was common to place the patient in a plaster body cast. If the pain lessoned or went away, then they would consider a corset beneficial. In fact , when the person did not experience relief, they would refer them for surgery. It also gave the patient and doctor some idea if a corset would be tolerable.

I remember having a plaster mold taken for one of my first braces. They had me lying down, plastered the front, then had you lie face down in the the front part of the cast after it hardened, and then plastered up the back side and let it harden. The orthotist was very interested if even the temporary plaster mold promoted any relief. In my case it the pain relief was complete. When the brace was fitted weeks later, I was so relieved emotionally and physically knowing and feeling that I could get a break from the constant pain and stress.

I wish you the best.

Hallo Sevi,

Es tut mir leid, von Ihrem Problem zu hören. In meinem Fall habe ich vor Jahren vor allem zur Schmerzbehandlung eine Korsetttherapie aufgesucht. Dies ist eine faire Überlegung. Im Laufe der Zeit, nach fast 20 Jahren Teilzeit, muss ich mich jetzt mit einer strukturierten Therapie und einem speziellen Korsett gegen die fortschreitende Kyphose richten.

Eine Möglichkeit, eine fundierte Vermutung anzustellen, ob Sie mit einem Korsett besser gefallen sind oder nicht, besteht darin, sich einen Helfer zu holen und sich auf den Boden zu legen. Legen Sie zusammengerollte Handtücher oder Kissen ein und experimentieren Sie mit Lordosen- und Gebärmutterhalsunterstützung - auch unter den Knien, um die Hüften und das Becken zu positionieren -, um festzustellen, ob Sie eine schmerzfreie oder schmerzlindernde Position finden, wenn Ihre Wirbelsäule voll unterstützt ist. Wenn Sie das finden und in mehreren verschiedenen Sitzungen duplizieren können, können Sie sehen, ob die mechanische Positionierung der Wirbelsäule Sie entlasten kann.

Vor vielen Jahren war es bei der Lyoner Methode und Forschung üblich, den Patienten in einen Gipskörper zu legen. Wenn der Schmerz nachließ oder verschwand, würden sie ein Korsett als vorteilhaft betrachten. In der Tat, wenn die Person keine Erleichterung erlebte, würde sie sie zur Operation überweisen. Es gab dem Patienten und dem Arzt auch eine Vorstellung davon, ob ein Korsett erträglich wäre.

Ich erinnere mich, dass für eine meiner ersten Zahnspangen eine Gipsform genommen wurde. Sie ließen mich liegen, verputzten die Vorderseite, dann legten Sie sich mit dem Gesicht nach unten in den vorderen Teil des Gipsverbandes, nachdem er ausgehärtet war, und verputzten dann die Rückseite und ließen ihn aushärten. Der Orthopäde war sehr interessiert, ob selbst die temporäre Gipsform eine Erleichterung förderte. In meinem Fall war die Schmerzlinderung vollständig. Als die Zahnspange Wochen später angepasst wurde, war ich emotional und körperlich so erleichtert, dass ich eine Pause von den ständigen Schmerzen und dem Stress bekommen konnte.

Ich wünsche dir das Beste.
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