Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
Lara2021
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Lara2021 »

Hallo Sebastian,

das hört sich doch sehr gut an.

Möchtedt du jetzt mit der Behandlung in Sobernheim bleiben?
Es scheint ja doch eine ganz andere Philosophie dahinter zu stecken?
Warum hat er von dem Korsett ausdrücklich abgeraten? Hat er das begründet?

Hat Dr. .Odak etwas zur Art des Sports gesagt?
Das würde mich interessieren. Ist Radfahren zumindest mit Renn- oder Mountenbikelenker nicht schwierig?
Da man dabei ja quasi konstant in der Krümmung bleibt.

Viele Grüße
Lara
Sebastian1983
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Sebastian1983 »

Hallo Lara,

Ja das war bestimmt nicht der letzte Termin in Bad Sobernheim.
Eine ganz andere Philosophie würde ich das zwar nicht nennen, aber schon unterschiedlich.
Krankengymnastik bzw. Schroth gibt es direkt bei beiden intensiv verschrieben genauso wie eine Reha.
Ein Korsett wurde mir in Leonberg direkt zur Muskelentlastung angeboten, in Sobernheim eher perspektivisch sollte sich mal ein andauerndes Schmerzleiden einstellen. Bei der OP gehen die Empfehlungen aber ganz klar auseinander. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass mit Dr. Halm eine enge Kooperation bzw. größere Erfahrung/Vertrauen besteht? Ich weiß nicht ob es eine vergleichbare Kooperation mit gemeinsamer Sprechstunde in Bad Sobernheim gibt, habe ich auch nicht gefragt, da das Thema ziemlich schnell vom Tisch war.

Zum Sport hat er gesagt, dass man (=er?) inzwischen nicht mehr von bestimmten Sportarten abrät. Ich darf alles machen (gleiche Aussage übrigens auch von Dr Richthofen). Er rät nur von Extremsport wie Triathlon ab, wo der Verschleiß massiv ist.
Ich habe gesagt, dass ich außerhalb Corona ins Kieser gehen, regelmäßig jogge (10km in einer Stunde manchmal auch etwas schneller), sowie ausgedehnte Radtouren mache (bis zu 100km am Tag allerdings mit Pausen). Das ist noch im Rahmen.
Über Lenkerpositionen haben wir nicht gesprochen. Ich fahre Trekking, Mountainbike und Gravel Bike, was zwar gebeugt ist, aber nicht so extrem von der Geometrie wie ein Rennrad, daher war die Frage für mich jetzt nicht so relevant.

zum Korsett nochmal: Er hätte bei mir bedenken, dass man den aktuell guten Zustand (wenig bis keine Schmerzen) bei meinen Gradzahlen, eher riskiert zu verlieren. Er nannte es "gut gemeint schlechtes bewirken" oder so ähnlich. Bei andauerndem Schmerzleiden würde er vorschlagen, dass man ein Korsett in der Nacht trägt um mit weniger Schmerz in den Tag zu starten. Aber da bin ich ja zum Glück nicht.

Ich weiß jetzt echt nicht ob ich es ausprobieren soll. Klingt beides (Entlastung der Muskeln vs. Risiko) nachvollziehbar für mich.
general-rammstein
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von general-rammstein »

Das hört sich wirklich gut an :)
Sebastian1983
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Sebastian1983 »

general-rammstein hat geschrieben: Mi, 24.02.2021 - 23:54 Das hört sich wirklich gut an :)
Hallo General,
Was genau meinst du?
general-rammstein
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von general-rammstein »

Na dieses hier..

zum Korsett nochmal: Er hätte bei mir bedenken, dass man den aktuell guten Zustand (wenig bis keine Schmerzen) bei meinen Gradzahlen, eher riskiert zu verlieren. Er nannte es "gut gemeint schlechtes bewirken" oder so ähnlich.
Sebastian1983
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Sebastian1983 »

Ja verstärkt wird mein Zweifel ja auch noch hiermit (hatte ich in einem früheren Post bereits mal erwähnt):

http://www.skoliose-info-forum.de/viewt ... 9#p1098549

hier schreibt Dr Steffan (also selbe Philosophie):
"Will ich eine deutliche Korrektur erreichen, muß das Korsett auch einen hohen Druck aufbauen. Dann muß ich es aber auch viele, viele Stunden tragen. Will ich in erster Linie eine Schmerzreduktion, reicht ein geringerer Druck (Aufrichtung) um das Ziel zu erreichen. Dieses Korsett kann man dann je nach Bedarf tragen. Eine geringere Tragezeit schadet dann nicht.
Wird ein hochkorrigierendes Korsett zu kurz bzw. immer nur mal ein oder zwei Stunden getragen, sehe ich absolut das Risiko einer Verschlechterung."


Ich habe wenig bis keine Schmerzen. Daher soll das Korsett nicht für die Schmerzreduktion sein sondern eine Korrektur der Wirbelsäule bzw. Entlastung der Muskeln, allerdings nur ca 6-8h tägliche Tragezeit.
Das schließt sich ja dann wohl aus, bzw. ist sehr riskant. Oder kann man die Muskeln auch signifikant entlasten wenn man nur leicht korrigiert? Was bedeutet eigentlich leicht?
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Klaus
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Klaus »

Hallo Sebastian,
Oder kann man die Muskeln auch signifikant entlasten wenn man nur leicht korrigiert?
Na ja, eine Entlastung Deiner Struktur aus Muskeln, Bänder und Sehnen wird umso besser sein, je stärker Du in den Normalbereich Deiner Kyphose kommst. Wahrscheinlich wird da aber auch die Aysymmetrie der beiden Bögen Kyphose/Lordose eine Rolle spielen, denn auch eine 54 Grad Lordose ist noch keine Hyperlordose. Wie auch immer diese Verstärkung der Lordose in den letzten Jahren zustande gekommen sein könnte. Hier gibt es ja eine deutliche Abweichung zum optischen Bild mit nur 43 Grad und man könnte spekulieren, dass z.Bsp. die Übung bezüglich LWS dies verstärkt hat, ohne dass das optisch aufgefallen wäre.

Die Frage ist, wie entlastet bzw. korrigiert man, wenn es nicht um reine Schmerzbehandlung geht.
Du kannst dabei die Rolle eines Korsetts nicht isoliert sehen. So jedenfalls sieht es für mich in der aktuellen Diskussion aus. Was soll denn eine Entlastung bringen, die auf die Tragezeit des Korsetts begrenzt ist? Es gibt zwar Ausgleichsbewegungen im Korsett, die den Muskelumbau fördern, aber das nützt bei geringen Tragezeiten nicht viel. Und auch grundsätzlich nicht, wenn nicht die erreichte Korrektur durch gezielte aktive Muskelpflege stabilisiert wird. Anders gesagt, je höher die Korrektur durch ein Korsett, je höher auch der notwendige gleichzeitige Aufwand von z. Bsp. Schroth.

Warum solltest Du in Deiner Situation nicht erst einmal die empfohlene Wiederholungs-REHA durchführen und dann auch tatsächlich die Übungen zuhause konsequent und richtig ausführen? Ein eigenes Muskelkorsett ist immer die beste Lösung und nach Deiner Schilderung gab es auch keine besondere Schwierigkeit bei Deiner 1. REHA, die evtl. eine Vorbehandlung mit Korsett erfordert hätte.
Dann ist auch das richtige Körpergefühl wahrscheinlich wieder erreicht, wo man selbst einschätzen kann, welche Sportarten eher ungünstig wären und ob das symmetrische Fitness Training als sehr gute langfristige Motivationshilfe so richtig ist oder angepasst werden muss.

Gruß
Klaus
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Sebastian1983 »

Hallo Klaus,

ich bin im Hinblick auf die Gradzahlen am Grübeln, ob die Unterschiede nicht auch einfach an der Tagesform liegen können bzw. sich ein Normal am Tag X anders anfühlt als ein Normal am Tag Y. Beim klassischen Röntgen heißt es "stellen Sie sich bitte normal hin". Aber wie oft macht man das denn? Wenn es hoch kommt im Schnitt einmal pro Jahr? Üben tue ich das nicht regelmäßig (eher das aufrichten) und Ich weiß nicht, ob man das dann immer genauso tut wie beim letzten mal, was aber für einen Vergleich von zwei Röntgenbildern doch total wichtig wäre.
Beim EOS wird man zwar durch die Griffe in eine Normalposition gedrängt, die sich meiner Meinung nach eher noch etwas krümmer als Normal angefühlt hat. Aber auch da wäre es sicherlich noch möglich gewesen sich in irgendeiner Form aufzurichten und somit eine bessere Gradzahl zu erzielen. Ich habe mich da aber eigentlich hängen lassen.
Aber vielleicht sind Unterschiede hieraus auch vernachlässigbar?

Frau Dr von Richthofen sprach beim Korsett von Entlastung der Muskeln im Hinblick darauf, dass die Muskulatur nicht permanent unter Höchstspannung steht.
Ich stelle mir das so vor, dass dadurch dann das Dehnen besser möglich ist?
Ich bin inzwischen immer weniger davon überzeugt, dass 6-8h mir etwas bringen bzw. dem Aufwand gerecht werden. Der Vorschlag mich voll und ganz auf das Muskelkorsett zu konzentrieren klingt sehr sinnvoll.

Die Reha mache ich sicher, ich hoffe dass ich dann auch konsequenter schrothe danach.
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Klaus
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Klaus »

Hallo Sebastian,
Beim EOS wird man zwar durch die Griffe in eine Normalposition gedrängt, die sich meiner Meinung nach eher noch etwas krümmer als Normal angefühlt hat. Aber auch da wäre es sicherlich noch möglich gewesen sich in irgendeiner Form aufzurichten und somit eine bessere Gradzahl zu erzielen. Ich habe mich da aber eigentlich hängen lassen.
Aber vielleicht sind Unterschiede hieraus auch vernachlässigbar?
Bei der Erst-Untersuchung sollte es eigentlich um eine Position gehen, die man aktuell im Alltag einnimmt, ohne nachzudenken. Das ist Deine Ausgangssituation für eine Behandlung. Wenn Du eine Position mit entsprechend gezielter Aufrichtung duch die Vorbehandlung einnimmst, stellt das eher die Möglichkeit der eigenen temporären Aufrichtung dar.
Das erinnert mich an die optische Aufnahme bei der REHA, wo man zum Vergleich am Anfang "normal" steht, weil man es noch nicht besser kennt und am Ende der REHA gezielt aufgefordert wird, die erlernte korrigierte Haltung einzunehmen. Logisch, dass da fast immer eine Verbesserung stattfindet. :) Das soll ja auch den Erfolg dokumentieren, genauso wie die Tatsache, dass viele 2 cm größer werden.

Über Deine Beschreibung mit "Normalposition, die sich etwas krummer als normal anfühlt" hatte ich mich ein bischen gewundert. Ich kenne das EOS in der Praxis nicht, aber was soll die Normalposition sein?
Frau Dr von Richthofen sprach beim Korsett von Entlastung der Muskeln im Hinblick darauf, dass die Muskulatur nicht permanent unter Höchstspannung steht.
Ich stelle mir das so vor, dass dadurch dann das Dehnen besser möglich ist?
Das Korsett ist die stärkste Waffe beim Dehnen bzw. Vordehnen und der entsprechenden Korrektur. Entscheidend ist aber, dass man das gesamtheitlich aktiv muskulär auch stabilisiert bzw. stabilisieren kann! Deswegen besser nur das eigene Muskelkorsett anstreben, was aufgrund der Beschwerdefreiheit auch mit geringerer eigener Korrektur Sicherheit vor Verschlechterung bieten wird. Immerhin bist Du ja bislang schon von 68 Grad auf 61 Grad gekommen (auch wenn man evtl. Meßfehler berücksichtigen muss) und das mit inkonsequentem Schroth.
Die Reha mache ich sicher, ich hoffe dass ich dann auch konsequenter schrothe danach.
Also diese aktive Muskelpflege musst Du schon langfristig betreiben. Deswegen ist Fitness Training gerade bei symmetrischen Fehlstellungen eine gute Idee, wenn man das mit Schroth Kenntnissen begleitet und grundsätzlich Spaß daran hat.

Gruß
Klaus
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Sebastian1983 »

Beim normalen Röntgen stelle ich mich hin ohne mich aktiv aufzurichten.
Beim EOS kommt noch hinzu, dass man einen Griff mit beiden Händen fasst und dabei die Arme in enger Klimmzug Haltung anwinkelt, Hände sind dabei in etwa auf Brust Höhe (schwierig zu erklären) Ich weiß garnicht ob der Griff grösseneingestellt wurde, aber müsste ja eigentlich. Jedenfalls kam es mir dabei so vor als würde ich in eine leichte Krümmung geführt.
Beworben wird das auf der Website mit natürlicher Position.

Von der Reha erhoffe ich mir, dass ich endlich mal ein effizientes Übungspaket abstimmen kann.
Meine bisherige Erfahrung war eigentlich immer, dass jeder Therapeut noch ein zwei tolle neue Übungen einbringen will aber dafür keine streichen möchte. Da hat sich dann einiges angesammelt und ich bin Ruckzuck bei 1-2h, dann verliere ich immer wieder die Disziplin das durchzuziehen.
Dazu sind meine Schmerzen wahrscheinlich zu selten und nicht schlimm genug. Zum Glück. Ich weiß das ist jetzt jammern auf hohem Niveau, sorry...
Die Motivation, die ich nun habe ist diesen Zustand möglichst bis zu meinem Lebensende aufrecht zu erhalten oder die OP vielleicht doch irgendwann eine sichere Angelegenheit wird, aber eher ein Traum...
Hierzu wäre ein effizientes Programm mit 30 min pro Tag mein Ziel.
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Klaus
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Klaus »

Hallo Sebastian,
Von der Reha erhoffe ich mir, dass ich endlich mal ein effizientes Übungspaket abstimmen kann.
Also bei meiner REHA in Bad Salzungen 2005 war es so, dass man sich für zuhause die "Lieblingsübungen" aussuchen sollte. Natürlich unter der Berücksichtigung, dass man alle Bereiche gut abdeckt. Das sollte auch in 30 Minuten erledigt sein.
Ferner gab es mit dem zusätzlich angebotenen Gerätetraining eine Möglichkeit, Schroth Kenntnisse auf diese Übungen und damit auch das Fitness Training zuhause zu übertragen. Allerdings mehr in Eigenregie, weil dieses Training nur für den allgemeinen Muskelaufbau gedacht war. Bei Deiner REHA in Bad Sobernheim gab es das dort nicht, jetzt schon.
Meine bisherige Erfahrung war eigentlich immer, dass jeder Therapeut noch ein zwei tolle neue Übungen einbringen will aber dafür keine streichen möchte. Da hat sich dann einiges angesammelt und ich bin Ruckzuck bei 1-2h, dann verliere ich immer wieder die Disziplin das durchzuziehen.
Du meinst die verschiedenen ambulanten Schroth Therapeuten? Das ist viel zu viel!
Man sollte sich zeitlich nicht verzetteln, um eine langfristige Motivation zu erzielen. Für mich hat das angepasste Fitness Training (mit der Endorphin Ausschüttung ;) ) den Haupt-Anteil an meiner Behandlung. 3x in der Woche eine knappe Stunde.

Gruß
Klaus
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Lara2021 »

Hallo Sebastian,

Ich habe ein bischen mitgelesen in deinem Thread und eines verstehe ich nich:
Warum könnte es durch ein Korsett zu einer Verschlechterung kommen? Hat Dr. Odak oder Dr. Steffan das begründet? Das könnte doch höchstens dann der Fall sein wenn das korsett absolut hichkorrigierend wäre. Und das ist in deinem Falle doch garnicht nötig..... :rolleyes:

Viele Grüße
Lara
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Klaus »

Hallo Lara,
Das könnte doch höchstens dann der Fall sein wenn das korsett absolut hichkorrigierend wäre. Und das ist in deinem Falle doch garnicht nötig..... :rolleyes:
Deswegen ja möglichst ein eigenes Muskelkorsett anstreben.

Gruß
Klaus
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Sebastian1983 »

Bezüglich der Übungen:
Ja ich hatte mir damals auch die Lieblingsübungen aussuchen dürfen, dann kamen aber noch ein paar dazu damit alles abgedeckt ist. Jeder Therapeut danach legt noch ne Schippe drauf. Das muss definitiv bei mir überarbeitet werden im Hinblick auf Effizienz und Motivation.


Bezüglich Korsett:
Als ich das Korsett angesprochen hatte, meinte Herr Dr Odak, dass er das bei Erwachsenen nur verschreibt, wenn deutlich mehr bzw. permanentes Schmerzleiden vorliegt. Sein Beispiel: Man trägt dann das Korsett über Nacht um morgens mit weniger Schmerz in den Tag zu starten.
Hier kann man den Erfolg dann wohl auch direkt spüren im Sinne von weniger Schmerz. Finde ich logisch.
Zu meinem Fall sagte, er dass er die Befürchtung hat, das Korsett könnte gutgemeint schlechtes bewirken.
Ich ärgere mich im nachhinein, dass ich da nicht mehr nachgefragt habe. Mache ich beim nächsten mal definitiv.
Aber ich interpretiere das so, dass das Risiko besteht, dass ich instabil werden könnte und damit neue Probleme entstehen.
Die Chance das ich mich mit Schroth Übungen/Reha weiter stabilisiere/verbessere scheint ihm groß genug, darauf hat ja auch Klaus bereits hingewiesen.
Das Korsett ist Dr. Odaks Meinung nach eine Option für später (hoffentlich sehr spät/nie) falls die Schmerzen deutlich steigen oder permanent werden.

Ich muss sagen, dass mich ein leicht korrigierendes Korsett irgendwie immernoch reizen würde... Vorrausgesetzt es bringt dann auch etwas, was weiter oben ja schon bezweifelt wurde.
Also ein "Risikoloses" leichtkorrigierendes Korsett für 6-8h Tragezeit, was mir wirklich etwas bringt das schließt sich wohl aus. Vielleicht Frage ich nochmal bei Rahmouni ob die eine Idee haben?
Zuletzt geändert von Sebastian1983 am So, 28.02.2021 - 10:30, insgesamt 1-mal geändert.
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eric
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von eric »

Hi,
also ich trage miein Korsett auch nachts um am Tage weniger Schmerzen zu haben!
Klappt prima. Kann die Theorie sonach bestätigen.
Gruß
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Lara2021 »

Hallo Sebastian, hallo Eric,

Ich bin neu in dem Thema Korsett und vieles ist mir noch nicht klar. Verstehe es aber so: wenn es um konkrete Schmerzen geht ist ein Korsett das Mittel der Wahl. Wenn nich gibt es viele Mögluchkeiten (Schroth; Kirsett, sonstige Muskelumbautherapien, Sport).
Der Grad der Aufrichhung habe ich dabei jetzt mal vernachlässigt.

Ist dich klasse dass es bei dir, Sebastian auch ohne Kirsett geht. :top:

Schönen Sonntag
Lara
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Thomas
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Thomas »

Hallo Sebastian,

es ist (zumindest hier) unbestritten, dass ein Korsett ein hervorragendes Schmerzmittel mit erheblich weniger Nebenwirkungen als bei den sonst so verbreiteten Medikamenten darstellen kann. Das kann man unter Anderem auch aus den Umfrageergebnissen bei erwachsene Korsettträger sehr detailliert nachlesen.

Aus dieser Umfrage und den inzwischen doch recht zahlreichen Studien und Veröffentlichungen im Internet und in der Presse geht aber auch hervor, dass ein Korsett auch im fortgeschrittenen Jugendalter und im Erwachsenenalter noch sehr wohl auch korrigierend wirken kann. Bei Skoliosebetroffenen kann ein korrigierendes Korsett dazu führen, dass die Progredienz, das heißt die bei höheren Skoliosegraden übliche jährliche Verschlechterung des Skoliosewinkels, aufgehalten wird, und das auch bei Tragzeiten, die wesentlich unter den 22 Stunden täglich liegen. Selbst rein nächtliches Tragen kann in vielen Fällen die Progredienz verhindern.

Und bei Personen mit Hyperkyphose kann ein korrigierendes Korsett den Kyphosewinkel noch dauerhaft wesentlich vermindern, insbesondere, wenn es sich noch um jüngere Patienten handelt. Hier sollte allerdings eine möglichst große tägliche Tragezeit angestrebt werden, um Effekte wie von Dr. Steffan beschrieben zu vermeiden und auch tatsächliche Erfolge zu erzielen.

Gruß Thomas
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aktueller Thread: Neuroforamenstenose und Korsett mit Halsteil
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Sebastian1983 »

ja ich stehe an dem Punkt, wo ich einerseits eigentlich kein Risiko eingehen möchte, also eine Korsetttherapie beginnen und dann aber zu wenig Tragezeit generieren und damit neue Probleme verursachen. Ich glaube das Risiko ist bei jemandem, der Schmerzen hat einfach geringer, bzw. die Frage stellt sich erst garnicht. Die Schmerzen werden gelindert, also ein sofortiger Gewinn wenn man dafür auch Schmerzmittel reduzieren kann. Zudem ein direkt spürbarer Erfolg, der dann auch wieder motiviert länger zu tragen.
Bei mir ist es so, dass ich bereit bin ein Korsett eine gewisse Zeit zu tragen, aber außerhalb des Home Office lässt es mein Job eher nicht zu. Und in der Freizeit mit kleinen Kindern, Sport etc, sehe ich es auch eher schwierig. Daher Nacht/Home Office/Haushalt wäre so aktuell das was ich mir max vorstellen kann. Wieviel Stunden das dann pro Tag sind ist schwer zu sagen, es würde auch mal mehr mal weniger sein. aber wohl nicht viel mehr als 10h im Schnitt. Das Ergebnis wäre auch erstmal ungewiss.

So jetzt noch das andererseits: verpassen will ich aber auch nichts...
Und wenn ich mir die Umfrage anschaue gibt es ja doch einige, die nur Nachts bzw. weniger als 10 h tragen. Alle mit dem Ziel der direkten Schmerzreduktion? Kann man dies aus der Umfrage erkennen?
So falsch kann es dann vielleicht auch nicht sein es einfach mal zu probieren.

Trotzdem geht meine Tendenz gerade eher dahin es in die Zukunft zu schieben...
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Sebastian1983 »

Hallo zusammen,

Ich bin jetzt entschieden. Erstmal kein Korsett und keine OP. Ich sehe das als Eskalationsstufen 1 und 2 bei signifikanter Verschlechterung bzw. Schmerz.
Jetzt erstmal schnellstmöglich die Reha genehmigt bekommen und ein effizientes Übungsprogramm abzustimmen.
Mir geht es gerade gut, ich treibe viel Ausdauersport und mache regelmäßig ca 30 min Übungen, die ich für sinnvoll erachte. Ich denke das ist besser als nichts. Und natürlich sehne ich mich nach Kieser.

An dieser Stelle möchte ich mich jetzt noch ganz herzlich für die zahlreichen konstruktiven Beiträge bedanken, dass Forum bzw. Ihr seid echt klasse!

Ich werde hier wieder berichten sobald es was neues von der Reha gibt.

Bis dahin bleibt alle gesund!

Viele Grüße
Sebastian
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Re: Mein Scheuermann/Hyperkyphose

Beitrag von Sven23 »

Hallo Sebastian,
wenn du keine Schmerzen hast und die Krümmung auch nicht schlechter wird und du dich mit Sport halten kannst würde ich auch an deiner Stelle kein Korsett tragen. Was den Gewöhnungseffekt angeht, geht das schon mit Korsett... wenn man sich einmal dran gewöhnt hat und die harte Eingewöhnungsohase durch hat merkt man es irgendwann gar nicht mehr...Das erleben hier vielleicht andere sicher auch anders, aber ich trage es 23Stunden und je nachdem was gerade anliegt Dusche ich manchmal auch erst später dann hatte ich das Korsett locker 28Stunden an...

Man gewöhnt sich dran....
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