Nach Jahren der Abstinenz

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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Steilkurve
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Re: Nach Jahren der Abstinenz

Beitrag von Steilkurve »

Hallo und einen guten Morgen liebe Leser,

leider kam ich in der vergangenen Zeit nur sporadisch zum Schreiben doch nun möchte ich Euch heute gerne ein kleines Update geben.

Grundsätzlich komme ich mittlerweilen mit meiner gesundheitlichen Gesamtsituation sehr gut klar und ich habe meinen ganz persönlichen Weg gefunden, um eine stabile sowie zufriedenstellende Lebensqualität zu erreichen. In den vergangenen, etwas über drei Jahren der konsequenten Umsetzung einer Behandlung meiner Hyperkyphose gab es sicherlich auch einige Rückschläge und Enttäuschungen aber unterm Strich kann ich den von mir gewählten Weg als vollen Erfolg verbuchen. Dieses aber nur durch die hervorragenden Hilfe und Unterstützung aller Beteiligten und hier gilt erneut mein ganz besonderer Dank der Fa. Rahmouni Orthopädietechnik sowie meinem äußerst kompetenten Physiotherapeuten Herrn Hensel.

Nachdem ich es in den vergangenen Monaten zunehmend mit Verspannungen und Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule zu tun hatte setzte die Physiobehandlung den Hauptfokus auf dieses Problem. Zudem beschloss ich, in Absprache mit der mich behandelnden Ärztin sowie meines Therapeuten, hier auch mittels technischer Unterstützung des vertrauten Orthopädieunternehmens zusätzlich anzusetzen was letztendlich dazu führte, dass ich in der vergangenen Woche mit einer weiteren Kyphoseorthese aus dem Hause Rahmouni versorgt wurde. Dieses mal jedoch inklusive eines abnehmbaren Kopfteiles mit welchem ich seit gestern dabei bin, mich in das neue Gefühl der Aufrichtung bzw. Schmerzbefreiung einzugewöhnen.

In Kürze starten meine Frau und ich mit unserem Wohnmobil in die zweiwöchigen Ferien nach Grossbritanien und somit werde ich hoffentlich ausreichend Zeit haben, um in aller Ruhe in die neue Gesamtsituation hineinzufinden. In meinem beruflichen Alltag sehe ich leider (noch) keine Möglichkeit das Kopfteil einzusetzen da ich in unserem Unternehmen "das Mädchen für alles bin" und somit auch handwerklich mit anpacken muß aber schon alleine die unterstützende Funktion der Grundorthese ist für mich seit einigen Jahren nicht mehr wegzudenken.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen einen schönen Restsommer und erholsame Ferien,
auf bald mal wieder,

Euer Mark
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korsettuli
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Re: Nach Jahren der Abstinenz

Beitrag von korsettuli »

Hi Mark,
das wäre ja nur gut wenn Du mit dem neuen Korsett und dem Halsteil Schmerzlinderung erreichst.
Ich hätte da noch zum Autofahren einen Rat. Fahr niemals mit angelegtem Halsteil selbst Auto. Zu gefährlich!!! Lass Dich fahren oder bau das Halsteil ab. Mit Korsett WoMo fahren geht gut. Linksverkehr mit WoMo ist schon eine Herausforderung. Ich kann da mitreden weil wir auch gerade mit unserem WoMo in UK sind.
Aber meine Beifahrerin hilft gut mit.
Grüße aus Edinburgh
Korsettuli
Lieber Korsett tragen als Schmerzen ertragen
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Steilkurve
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Re: Nach Jahren der Abstinenz

Beitrag von Steilkurve »

Guten Morgen Korsettuli,

gestern Abend habe ich den ersten Versuch unternommen um mit dem Kopfteil einzuschlafen - leider vergeblich mit einem Abbruch nach ca. 4 Stunden des hin und her wälzens ;( Ich denke das wird noch ein Weilchen dauern bis ich soweit bin...

Als gebürtiger Brite kenne ich mich mit dem Linksverkehr recht gut aus auch wenn es natürlich jedes Mal auf´s neue eine Umstellung darstellt durch meine alte Heimat zu reisen und es dabei nach einer besonderen Vorsicht im Strassenverkehr verlangt. Mit dem Kopfteil Auto zu fahren kommt für mich selbstverständlich nicht in Frage da es mir als unmöglich und unverantwortlich erscheint, in diesem Zustand sicher unterwegs zu sein - Schulterblick, zurücksetzen, einparken, eine deutlich eingeschränkte Reaktionsfähigkeit und nicht zuletzt stellt sich sicherlich auch die Frage nach dem Versicherungsschutz im Falle eines Falles!

Meine Frau hat mit dem WoMo bereits die ersten Kilometer hervorragend gemeistert doch auf der uns nun bevorstehenden Reise über Folkestone, Yorkshire, Wales und Cornwall haben wir den Anhänger mitsamt PKW dabei und bei einer Zug-Gesamtlänge von 13 Metern kann es auf den engen Strassen und Gassen Englands schnell mal brenzlig werden ;D Mit dem Korsett an und für sich fahre ich schon seit vielen Jahren problemlos Auto sowie auch unseren LKW und auch leidenschaftlich gerne Fahrrad. Aber wie gesagt, sich mit dem aufgesteckten Kopfteil aktiv am Strassenverkehr, ganz egal in welcher Art und Weise, zu beteiligen ist meines Erachtens nach ein absolutes No-Go!

Ich wünsche Euch weiterhin einen wunderschönen Urlaub durch UK und Schottland,

Gruß Mark
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korsettuli
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Re: Nach Jahren der Abstinenz

Beitrag von korsettuli »

Hi Mark,
da Ihr Euch mit einem 13 m Gespann getraut im Linksverkehr zu fahren sind weitere schlaue Ratschläge meinerseits unangebracht (;-)
Ja, das Halsteil/Kopfteil. So eine korrigierende Rumpforthese mit den Reklinationspelotten ist schon sehr restriktiv. Aber man kann doch noch viel machen. Büroarbeit, Autofahren, einiges an Hausarbeit und einige handwerkliche Tätigkeiten. Lang gehen kann ich nicht und Fahrradfahren mach ich nicht. Aber mit aufgestecktem Halsteil kann man (fast) nichts mehr machen. Die Füße sind nicht zu sehen, PC-Arbeit nur mit Schwierigkeiten, Kochen schwierig, Essen schwierig, Sprechen schwierig, Schlafen schwierig, Hinlegen und Aufstehen schwierig, alles viel schwieriger als ohne Halsteil.
Manche Krankheitsbilder und Schmerzstände erfordern langes, dauerndes Tragen des Halsteils. In der Sprechstunde bei Frau Dr. meinte sie, in meinem Fall solle ich das Halsteil nicht so lang, so oft, wie das Korsett tragen. Mit dem Halsteil darfst Du es durchaus langsam angehen.
Ich habe schon ganze Nächte geschafft. Aber auch nach ein paar Stunden unruhigen Schlafs wieder abgelegt. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich wenn ich mit Korsett und Halsteil geschlafen habe morgens 1,5 bis 2,0 cm größer war. Wenn man es nicht aus gesundheitlichen Gründen dauernd tragen muss, kann man es auch als eine Art Trainingsgerät für bessere Haltung und Aufrichtung betrachten.
Und wie findet es Deine Gattin wenn ein Ritter mit Brustpanzerung und Halsberge neben ihr liegt?
Gruß aus dem Lake Distrct
Korsettuli
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Re: Nach Jahren der Abstinenz

Beitrag von Steilkurve »

Hallo Korsettuli,

seit dem vergangenen Wochenende bin ich nun wieder zurück im Lande und es liegen äußerst eindrucksvolle 4600 Gesamtkilometer (WoMo + "Beiboot" = Smart) voller schöner Urlaubserinnerungen hinter uns.

Für mich war es eine gute Möglichkeit um in das neue Korsett hineinzufinden und mittlerweilen bin ich wieder bei det gewohnten Tragezeit von täglich 14- bis 18 Stunden angekommen. Deutlich aber absolut positiv kann ich die Steigerung hinsichtlich der restriktiven Aufrichtung mit der neuen Versorgung verzeichnen, auch ohne dem aufgesteckten Kopfteil. Mit dem Kopfteil an und für sich bin ich leider noch nicht so ganz eins und Deine Eindrücke sowie Erfahrungen hierzu kann ich nur bestätigen... Als sehr positiv empfinde ich aber das, auch von Dir beschriebene Haltungstraining!

Während der Fährüberfahrt von Calais nach Dover war ich zum ersten Mal mutig und bin mitsamt dem Kopfteil aber sehr gemischten Gefühlen in die Öffentlichkeit gegangen. Für mich ein zunächst äußerst unangenehmes Gefühl und es gab teilweise auch sehr neugierige Blicke der Mitreisenden was sich aber im nachhinein betrachtet wohl auch zukünftig nicht vermeiden lassen wird und zudem - wann sieht man so etwas denn schon im Alltag. Dennoch wollte ich die kostbare Ferienzeit dazu nutzen um mich mit dem Kopfteil anzufreunden und so kam es dann auch, dass ich ab und an damit auf unseren Tagesausflügen sowie beim Einkaufen unter die Menschen ging. Ich muß hinzufügen, dass die Engländer aus meiner Erfahrung heraus insgesamt viel offener, verständnisvoller und herzlicher miteinander umgehen und es kam mir vor als würde zwar der eine oder andere kurze Blick in meine Richtung gehen aber ich fühlte mich absolut nicht so angestarrt und beobachtet wie bei meinem ersten öffentlichen Auftritt auf der Fähre.

Meine Frau war und ist der starke Partner an meiner Seite. Seit dem wir uns vor ungefähr 15 Jahren kennengelernt haben weiß Sie von meinen Rückenproblemen und ist auch so gut wie jedes Mal bei den Arzt- und Orthopädietechniker Terminen mit dabei. Klar fällt es Ihr nicht leicht mich in der kompletten Rüstung zu sehen aber Sie gewöhnt sich zunehmend daran, unterstützt mich und hat auch vollstes Verständnis für meine konsequente Entscheidung um gegen die Schmerzen und Gradzahlen vorzugehen.

Grüße und auf bald mal wieder, Mark
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