Erst letzte Woche bei meinem Termin in Leonberg sprach Frau Richthofen davon, das Korsett baldmöglich auszulassen, hätte maßgeblichen Einfluss auf die Lebensqualität. Dass meine Lebensqualität ohne Korsett (derzeit) vermutlich sehr schnell stark abfallen würde und es mir mittlerweile im Korsett sowohl bzgl. der Rückensituation als auch insgesamt besser geht als jemals zuvor, habe ich ihr dann erklärt.
Dieses Drängen auf schnelle Korsettfreiheit sehe ich höchst kritisch. Vielmehr würde m. E. nach ein Angewöhnen des Korsetts auf ein Level helfen, bei dem die täglichen Einschränkungen kaum mehr spürbar sind und sich das Korsett so problemlos tragen lässt, dass ein möglichst baldiges Ablegen gar nicht mehr forciert wird/werden muss. Das mag je nach Diagnose höchst unterschiedlich sein, inwieweit das realistisch ist. Allerdings war meine Diagnose 2014 schon sehr problematisch, sodass hier viel Potenzial bei anderen Patienten bestehen könnte.
Ja, dass eine Veränderung der Rückenstruktur (dauerhaft) mehr oder weniger lebenslanger und insbesondere MUSKELpflege bedarf, ist sicher vom Patienten selbst zu antizipieren. Dennoch könnte auch hier die oben beschriebene "Hektik" kontraproduktiv wirken.
Die Korsetttherapie ist inkl. Begleitmaßnahmen sicher auch mit derart vielen (temporären) Einschränkungen und Aufopferung verbunden, dass gerade das dauerhafte Training sicher nicht von jedem Patienten getragen werden kann/möchte.