Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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Klaus
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Klaus »

Ein Hinweis:
Mr. Skolio hat um die Löschung des accounts gebeten, ein Admin hat dem relativ schnell entsprochen (die Beiträge bleiben erhalten). Deswegen läuft die Anrede in meinem letzten Post ins Leere, weil er hier nicht mehr mitlesen kann.
Ich finde den Wunsch von Mr. Skolio bedauerlich, weil ich viel Zeit investiert hatte.

Gruß
Klaus
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Lego66 »

Ja, schade. Kann ich verstehen, dass du dich ärgerst und dich fragst, warum...
Ging mir auch so.
:nixweiss:

LG, Gaby
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Klaus »

Hallo Gaby,
Ist ein Rücken ein echter Flachrücken und nicht bloß eine Begleiterscheinung zu anderen fehlgestellten Bereichen, die man mit Schroth behandeln kann, hat man mit Schroth wohl keine Chance auf Erfolg.
Wieso "echter Flachrücken" ?
Ich denke, ein Flachrücken ist die Definition für eine abgeflachte BWS Kyphose, zumindest bei den Schroth Therapeuten.

Gruß
Klaus
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Lego66 »

Genau das ist ja das Problem.
Der Begriff wird von den Schroth-Therapeuten lediglich für eine die Therapie erschwerende Begleiterscheinung gebraucht.

In meinem Fall zum Beispiel ist, wie du weißt, die BWS nicht der einzige Bereich, der wegen der Steilstellung Probleme bereitet. Das Problem also schon alleine auf die BWS zu beschränken ist nicht gerade ein ganzheitlicher Ansatz. Wo bleibt da der Blick auf die komplette Körperstatik?
Es sind doch zwei grundsätzlich verschiedene Dinge, die es zu therapieren gilt.
Bei der Skoliose versucht man u.A. über die Muskulatur etwas zu begradigen, was zu schief ist. Beim Flachrücken muss man ganz anders vorgehen, da jede Form von Kräftigung den Druck auf die Wirbelzwischenräume zwangsläufig erhöht.

LG, Gaby
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Klaus »

Das Problem also schon alleine auf die BWS zu beschränken ist nicht gerade ein ganzheitlicher Ansatz. Wo bleibt da der Blick auf die komplette Körperstatik?
Wieso, ein BWS Flachrücken (Hypo-Kyphose) tritt doch nie allein auf, es kommt immer auf die übrige Situation an.
Ich habe einen BWS Flachrücken (oberer Bereich), eine tiefe BWS Hyperkyphose und eine kurze LWS Hyperlordose. Das ist etwas ganz anderes, als eine steilgestellte Wirbelsäule, also in allen Bereichen abgeflacht.
Beim Flachrücken muss man ganz anders vorgehen, da jede Form von Kräftigung den Druck auf die Wirbelzwischenräume zwangsläufig erhöht.
Wenn der Flachrücken als steilgestellte Wirbelsäule definiert wäre.

Gruß
Klaus
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Lego66 »

Ich denke, dass der Begriff einfach nicht klar definiert ist. Die Definition aus den Schroth-Kliniken ist doch nicht allgemeingültig dachte ich...
Wobei das bei einem guten Orthopäden, der sich mit der Situation seines Patienten intensiv über einen längeren Zeitraum befasst, keine Rolle spielt.

Die Statik einer WS allerdings razfaz ohne auch nur ein RöBi gesehen zu haben in eine Art Raster zur besseren "Verwaltbarkeit der Anwendungen" einordnen, und den Begriff Flachrücken immer nur in diesem Schroth-Zusammenhang auf eine bestimmte Art gebrauchen, nenne ich eine grobe Vereinfachung. Der tatsächlichen Situation kann das kaum gerecht werden. Wie auch...?
So erging es mir in der Schroth-Klinik, wie du ja weißt.
Hätte mal jemand genauer hingeschaut oder zugehört, hätte man mir vielleicht sogar erklären können, was bei mir das Problem ist und mir helfen.

Aber die Diskussion führt hier zu weit.

LG, Gaby
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Klaus
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Klaus »

Hallo Gaby,
Die Definition aus den Schroth-Kliniken ist doch nicht allgemeingültig dachte ich...
Na ja, den BWS Flachrücken im Gegensatz zu einem BWS Rundrücken zu definieren ist doch sinnvoll. Man muss eben die Bezeichnung BWS dazufügen. Ich habe mir mal auch den alten Thread angeguckt, mir fällt erst jetzt auf, dass es leider nicht immer eindeutig war, was mit Flachrücken gemeint war.
mick, Calendular und ich haben immer von BWS Flachrücken gesprochen.
Die Statik einer WS allerdings razfaz ohne auch nur ein RöBi gesehen zu haben in eine Art Raster zur besseren "Verwaltbarkeit der Anwendungen" einordnen, und den Begriff Flachrücken immer nur in diesem Schroth-Zusammenhang auf eine bestimmte Art gebrauchen, nenne ich eine grobe Vereinfachung. Der tatsächlichen Situation kann das kaum gerecht werden. Wie auch...?

Ich denke, dass bei Dir die insgesamt steilgestellte/abgeflachte Wirbelsäule nicht richtig eingeschätzt wurde. Möglicherweise ist das noch seltener als mein BWS Flachrücken und BWS/LWS Hyperkyphose und LWS Hyperlordose, wo erst ein zweiter Anlauf zu den richtigen Übungen führte. Ich weiß zumindest aus Bad Salzungen, dass man sich schon eine genauere ärztliche Diagnose vor der REHA wünscht und das könnte ja auch bedeuten, dass eine REHA erst gar nicht empfohlen wird.

Aber unter dem Gesichtspunkt, dass alle konservativen Therapien auch nur Versuche sind, ist man hinterher immer schlauer. ;)

Gruß
Klaus
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von mick »

Hallo Gaby und Klaus,
Klaus hat geschrieben:mick, Calendular und ich haben immer von BWS Flachrücken gesprochen.
Das stimmt... Übrigens hat sich mein Flachrücken mit der Zeit so verändert, dass bei der Reha im letzten Jahr zunächst hin und her überlegt wurde, ob ich überhaupt noch als Flachrücken eingeteilt werden sollte.

@Gaby: Ich glaube, Deine Situation ist tatsächlich sehr individuell. Mir hilft Schroth ja insgesamt gegen Rückenbeschwerden und bei der Haltung. Es macht mir auch keine Schmerzen o.ä. beim Flachrücken.
Das heißt nicht, dass es gegen Flachrücken wirklich hilft, also diesen verbessert. Für mich persönlich war aber der Ansatz in Bad Salzungen, die Übungen entsprechend der Einteilung Flachrücken anzupassen, sehr sinnvoll (d.h. z.B. an der Sprossenwand die Stange zusammendrücken und nicht auseinanderziehen). Meine Physiotherapeutin zuhause macht das auch so mit mir.
Lego66 hat geschrieben:Die Statik einer WS allerdings razfaz ohne auch nur ein RöBi gesehen zu haben in eine Art Raster zur besseren "Verwaltbarkeit der Anwendungen" einordnen, und den Begriff Flachrücken immer nur in diesem Schroth-Zusammenhang auf eine bestimmte Art gebrauchen, nenne ich eine grobe Vereinfachung. Der tatsächlichen Situation kann das kaum gerecht werden. Wie auch...?
Deiner individuellen Situation wurde es nicht gerecht. Aber es gibt viele Fälle (wie mich), die damit gut erfasst werden.
Dein Problem mit diesem "Schubladendenken" hatte ich allerdings in anderem Zusammenhang in Bad Sobernheim in verschiedener Hinsicht (Beckenstellung, Wirbeldrehgleiten, u.a.), wo ich aus dem Raster falle und immer sehr hart diskutiert habe, dass ich die Sachen so machen kann, wie sie meiner Meinung nach für mich richtig sind. Daher kann ich das ganz gut nachvollziehen, was Du meinst ;) Da habe ich die Therapeuten in Bad Salzungen als offener empfunden, wobei auch da nicht immer alles für mich "perfekt" war.
Lego66 hat geschrieben:Bei der Skoliose versucht man u.A. über die Muskulatur etwas zu begradigen, was zu schief ist. Beim Flachrücken muss man ganz anders vorgehen, da jede Form von Kräftigung den Druck auf die Wirbelzwischenräume zwangsläufig erhöht.
Das finde ich aber auch zu pauschal. Denn zumindest mir (was ein anderer "Flachrücken" ist als bei Dir, siehe Definition von Klaus) tun Schroth und auch Muskelaufbau/Kraftsport insgesamt gut. Probleme kriege ich da nur, wenn ich gerade stärkere Blockaden habe, dann vermeide ich intensiven Kraftsport.
Die Übungen, die ich an anderer Stelle beschrieben habe und auch Abwandlungen von Schroth beim Flachrücken (Bsp.: Stange zusammendrücken statt ziehen) sorgen nach meinem Verständnis dafür, dass sich die WS in der Übungsausführung freier in die gewünschte Richtung bewegen kann.

Mir ist auch nicht ganz klar, warum das mit dem Muskelaufbau nicht auch beim Flachrücken funktionieren sollte. Ich mache dafür aber keinen gezielten Muskelaufbau, daher sind das jetzt nur theoretische Überlegungen, weil ich Deinem Satz "Bei der Skoliose versucht man u.A. über die Muskulatur etwas zu begradigen, was zu schief ist." nicht so zustimmen kann. Zum einen ist das bei der Skoliose so auch nicht, weil auch noch die Torsion mit zur Krümmung dazu kommt, und es nicht nur über die Muskulatur sondern auch Atmung/Dehnung geht. Und zum anderen: Wenn beispielsweise bei der Hyperkyphose die Brustmuskulatur verkürzt und der obere Rücken überdehnt ist, müsste ja die Brustmuskulatur gedehnt werden und der obere Rücken gekräftigt (ich lasse jetzt mal außen vor, dass da meist noch weitere Dinge wie eine Hyperlordose hinzukommen, die dann auch mit bedacht werden müssen). Beim Flachrücken müsste es doch dann genau umgekehrt sein: Im Vergleich zum "Normalrücken" gibt es vermutlich Verkürzungen im oberen Rücken und die Brustmuskulatur ist hingegen überdehnt und müsste eher gekräftigt werden. Oder liege ich falsch...?
Nach meinem Verständnis werden beim Sequenztraining in Bad Salzungen auch tendenziell die Übungen so ausgewählt, je nachdem, ob jemand eher als Kyphose oder Flachrücken eingeteilt ist.

Viele Grüße,
mick
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Klaus »

Hallo mick,
Beim Flachrücken müsste es doch dann genau umgekehrt sein: Im Vergleich zum "Normalrücken" gibt es vermutlich Verkürzungen im oberen Rücken und die Brustmuskulatur ist hingegen überdehnt und müsste eher gekräftigt werden.
Deswegen mache ich Butterfly vorwärts und profitiere wahrscheinlich von einer Bauchmuskulatur-Übung, bei der ich im Sitzen mit der oberen BWS (Scheitel meines Flachrückens) gegen das Gewicht einrolle.
Nach meinem Verständnis werden beim Sequenztraining in Bad Salzungen auch tendenziell die Übungen so ausgewählt, je nachdem, ob jemand eher als Kyphose oder Flachrücken eingeteilt ist.
Na ja, zu meiner Zeit gab es den AB Roller (Bauchmuskulatur-Einrollen) für alle, ein gewisser Kompromiss bei Flachrücken, Gift bei Rundrücken.

Gruß
Klaus
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Klaus »

Hallo Gaby,

ich habe mir Dein altes Röntgenbild aus 2014 angeguckt:
viewtopic.php?p=1076681#p1076681
Es ist nicht so klar zu erkennen, ist die LWS eigentlich auch abgeschwächt, so wie es sich für eine insgesamt steilgestellte Wirbelsäule gehört? ;)

Gruß
Klaus
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Lego66
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Lego66 »

Hallo Klaus, Hallo Mick,

auf dem Röntgenbild ist das nicht wirklich zu erkennen und Gradzahlen dazu hatte ich auch nie.
Aber Dr. Hoffmann hat meine WS als eine Art "Z", im Gegensatz zum normalen "S", beschrieben, das nach hinten aus dem Lot kippt. Daher fanden sich auch oben und unten die BS-Vorfälle bzw. unten der Gleitwirbel, weil dort alle Last ankam und weil nur dort Bewegung möglich ist. Alles dazwischen ist, nicht zuletzt wegen der zu schmalen Wirbelabstände, weitgehend fixiert und unbeweglich.

Gut sehen kann man auf dem Röbi auch, wie eingefallen der Brustkorb war (und wie eingerollt dadurch die Schultern), trotz Flachrücken.
Dies zu der kategorisierten Übung für Flachrücken: Stab zusammendrücken anstelle auseinanderziehen. ;)
Zumindest für mich war das Gift!
mick hat geschrieben:Dein Problem mit diesem "Schubladendenken" hatte ich allerdings in anderem Zusammenhang in Bad Sobernheim in verschiedener Hinsicht (Beckenstellung, Wirbeldrehgleiten, u.a.), wo ich aus dem Raster falle und immer sehr hart diskutiert habe, dass ich die Sachen so machen kann, wie sie meiner Meinung nach für mich richtig sind.
Wenn man selbst schon schlauer ist als der Therapeut und kämpfen und überzeugen muss, um seine Übungen effektiv machen zu können, fragt man sich was man in so einer Reha soll, oder? Und obendrauf kriegt man dann noch das Gefühl vermittelt ein unbequemer Nörgler oder Besserwisser zu sein. :rolleyes:
mick hat geschrieben:Lego66 hat geschrieben:
"Bei der Skoliose versucht man u.A. über die Muskulatur etwas zu begradigen, was zu schief ist. Beim Flachrücken muss man ganz anders vorgehen, da jede Form von Kräftigung den Druck auf die Wirbelzwischenräume zwangsläufig erhöht."


Das finde ich aber auch zu pauschal.
U.A. sollte hier bedeuten, dass ich um es nicht ausufern zu lassen nur die Muskulatur erwähne. Natürlich spielen alle anderen Strukturen eine genauso wichtige Rolle.

LG, Gaby
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von mick »

Hallo Gaby,
Lego66 hat geschrieben:Gut sehen kann man auf dem Röbi auch, wie eingefallen der Brustkorb war (und wie eingerollt dadurch die Schultern), trotz Flachrücken.
Dies zu der kategorisierten Übung für Flachrücken: Stab zusammendrücken anstelle auseinanderziehen. ;)
Zumindest für mich war das Gift!
Das glaube ich Dir. Es hilft eben nicht alles jedem gleich gut bzw. manche Arten der Anwendung sind sogar im konkreten Fall kontraproduktiv. Ich wollte aber darauf hinweisen, dass es auch Leute mit Flachrücken (wieder: in der Definition von Klaus) gibt, denen Schroth in dieser Variante gut tut, und dass sich Schroth und Flachrücken nicht ausschließen. In Bad Sobernheim gab es diese Differenzierung nicht und ich habe die Stäbe wie alle anderen auseinandergezogen und dabei immer weiter den Flachrücken verstärkt. Für mich persönlich ist diese Variante, wie sie in Bad Salzungen praktiziert wird (Stäbe zusammendrücken), deutlich besser. Dass dabei natürlich auch Leute "durchs Raster fallen" können, stelle ich gar nicht in Frage.
Lego66 hat geschrieben:Wenn man selbst schon schlauer ist als der Therapeut und kämpfen und überzeugen muss, um seine Übungen effektiv machen zu können, fragt man sich was man in so einer Reha soll, oder? Und obendrauf kriegt man dann noch das Gefühl vermittelt ein unbequemer Nörgler oder Besserwisser zu sein. :rolleyes:
Nein, das habe ich mich nicht gefragt. Mir haben trotzdem die Rehas sehr gut getan, auch die in Bad Sobernheim, wo ich noch mehr Überzeugungsarbeit leisten musste als in Bad Salzungen, was für mich das Beste ist. Denn im Großen und Ganzen tut es mir sehr gut, mich eine Zeit lang auf den Körper zu konzentrieren, intensiv etwas für den Rücken zu machen (insbesondere Schroth) und ich habe viele Anregungen und Tipps mitgenommen. Wie gesagt - perfekt war es nicht und an der ein oder anderen Stelle haben mir persönlich Dinge gefehlt und/oder es hätte etwas verbessert werden können.
Ich arbeite seit Jahren an meinem Körper, habe früher sehr intensiv getanzt, mache viel Sport und viele Übungen (Schroth, Dehnübungen, Yoga, Balanceübungen, in letzter Zeit auch gerne blackroll etc.) und habe eine hervorragende Schroth-Therapeutin (und zeitgleich Osteopathin), die mir sehr viele konkrete Hinweise und Tipps geben kann. Niemand kennt meinen Körper so gut wie ich selbst. Nervig ist das in der Tat total, dass man selbst bei vielen Dingen besser Bescheid weiß als Ärzte und Therapeuten. Das einfachste Beispiel hierfür ist das Thema Erwachsenenkorsett, von dem fast kein Arzt etwas wissen will. Auch bei meinem Versuch mit Spiraldynamik gab es dieses Problem, weil der Therapeut mir nicht glauben wollte, was ich gesagt habe, um dann nach einer halben Stunde Diskussion und Übungsversuchen zu dem Ergebnis zu kommen, dass ich Recht habe. Man braucht wirklich sehr gute und offene Therapeuten, die - egal, um welche Therapiemethode es geht - nicht nur nach "Schema F" arbeiten.
Lego66 hat geschrieben:U.A. sollte hier bedeuten, dass ich um es nicht ausufern zu lassen nur die Muskulatur erwähne. Natürlich spielen alle anderen Strukturen eine genauso wichtige Rolle.
Sorry, hab ich überlesen. ;)

Viele Grüße,
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Lego66 »

Hallo Mick,
mick hat geschrieben:Niemand kennt meinen Körper so gut wie ich selbst. Nervig ist das in der Tat total, dass man selbst bei vielen Dingen besser Bescheid weiß als Ärzte und Therapeuten.
Traurig, aber wahr. Und dann darf man das noch nichtmal zeigen, weil das Gegenüber sonst in der Eitelkeit gekränkt ist.
Verkehrte Welt. Eigentlich sollen die einem doch helfen, und nicht im Weg stehen...
Und jetzt stell dir vor, du bist am Anfang mit deiner Erkrankung und angewiesen auf den fachlichen Rat... :Willkommen im deutschen Gesundheitssystem!
Es lebe das Schema F! Genaueres Hinschauen überflüssig! Hier heißt es: Für jede Lösung ein Problem, anstelle umgekehrt. ;)

LG, Gaby
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Klaus »

Hallo Gaby,
Und jetzt stell dir vor, du bist am Anfang mit deiner Erkrankung und angewiesen auf den fachlichen Rat... :Willkommen im deutschen Gesundheitssystem!
Deswegen geht es ja verstärkt um den aufgeklärten Patienten (z. Bsp. Thema Zweit- und Drittmeinung), der seine Informationen hoffentlich auch über unser Forum bekommt. Natürlich ist es am Anfang schwierig, schnell eine eigene Kompetenz zu entwickeln und diese dann auch noch mit Nachdruck bei der REHA zu vertreten. Obwohl Therapeuten Dienstleister sind, wird es sicherlich auch darauf ankommen, in welcher Art und Weise man auf seine speziellen Probleme hinweist. Es ist doch menschlich verständlich, wenn die bessere Kompetenz eines Patienten nicht unbedingt gut ankommt.
Ich bin bei meiner speziellen Situation auch unbequem gewesen, aber ganz offen damit umgegangen. Nach meiner REHA habe ich noch Anpassungen vornehmen müssen und Kommentare im Forum, dass ich doch besser in Bad Sobernheim aufgehoben gewesen wäre, haben sich nicht bestätigt.

Gruß
Klaus
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Lego66 »

Hallo Klaus, hallo Mick,

ich glaube allerdings, dass die aufgeklärten Patienten zur Minderheit gehören. Und das nicht zwangsläufig immer selbstverschuldet.

Ich bin damals voller Optimismus in die Reha gegangen, mit dem Vorsatz so viel wie möglich über meine Erkrankung zu lernen. Und so ganz unwissend war ich ja nun auch nicht zu dem Zeitpunkt. Trotzdem hat mich die Reha keinen noch so kleinen Schritt nach vorne gebracht. Das war eine herbe Enttäuschung für mich. Ich habe mich ziemlich alleingelassen gefühlt mit meinen Problemen und ich kam mir vor wie ein reiner Wirtschaftsfaktor, ein Statist. Hauptsache die Mittel wurden abgeschöpft und die Statistik wurde um ein weiteres möglichst positives Ergebnis bereichert.

Kein Mensch hat dort auch nur versucht mein Problem zu verstehen und mir zu helfen. Dabei wäre die Kompetenz sicher dagewesen. Es fehlte an der Bereitschaft, denn dann hätte man ja zugeben müssen, dass man da Neuland betritt, dass man tatsächlich mit etwas keine Erfahrung hat. Das war das Problem. Da konnte ich mich bemühen wie ich wollte, stets höflich und respektvoll nochmal nachzufragen und mir den Optimismus und den Humor zu bewahren.
Ich wurde einfach auf meine Mini-Skoliose reduziert und auf den "leichten" Flachrücken ( ",,, glauben Sie mir, da haben wir hier schon ganz andere Fälle gesehen..." :schlaumeier: ). Bums-aus!

LG, Gaby
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Radiator »

Mmmmh, gibt da durchaus auch Flachrücken ohne Beschwerden, warum wegtrainieren.
Wenn ein Leidensdruck besteht muss natürlich wass passieren.
Muskelaufbau und Mobilisation wie das mantramäßig aus der Ortho/Physio-Ecke immer "gepredigt" wird,
muss nicht stets die Lösung sein. Manchmal ist Immobilisation der perfekte Weg.
Ich kenne das von komplett kaputten Bandscheiben, teils nach OP.
Mit einem kurzen Rahmouni konsequent 23/7 immobilisiert, was tatsächlich auch eine Art unbeweglichen
LWS Flachrücken erzeut hat und weg waren alle Beschwerden.
Geht also schon ist aber sehr, sehr individuell verschieden.
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Re: Umfrage: Erfolg bei der "Bekämpfung" von Flachrücken?

Beitrag von Lego66 »

Radiator hat geschrieben:Muskelaufbau und Mobilisation wie das mantramäßig aus der Ortho/Physio-Ecke immer "gepredigt" wird,
muss nicht stets die Lösung sein. Manchmal ist Immobilisation der perfekte Weg.
Das sehe ich genauso.
Diese Frage kam mir auch in der Reha recht schnell in den Sinn:
Was ist bei mir denn eigentlich das Ziel?
Mobilisation oder Stabilisation?
Oder Beides, falls es sich nicht kategorisch ausschließt...?
Leider hatte man darauf keine Antwort, was ich etwas verwunderlich fand damals.

Nach der Reha habe ich diese Frage so ganz unaufgefordert nebenbei von Dr. Hoffmann beantwortet bekommen.
Hauptziel sei bei mir Stabilisation und Entlastung. Und das schließe in meinem Fall vorerst die Mobilisation aus. Und alles was Strukturen verkürze, sei eh kontraproduktiv.
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