Verbeamtung Wirbelgleiten

[Caipiranja]

Guten Tag,

ich benötige dringend einen Rat bzw Erfahrungsberichte, weil mich folgenden Frage sehr beschäftigt.

Kann man trotz Wirbelgleiten Verbeamtet werden ?


Ich bin kurz davor eine Ausbildung, im Öffentlichen Dienst (Verwaltung), in der Beamtenlaufbahn zu beginnen. Bei mir wurde während meiner Bundeswehrzeit ein Wirbelgleiten im Bereich S1/L5 festgestellt. Es beeinträchtigt mich in keinster Weise. Ich treibe seit Jahren jeden Tag Sport.

[Christian1976]

Hallo,
ich weiß, dass das eher nicht der goldene Weg ist, aber die Arbeitgeber sind teilweise auch nicht anders. Wenn von Deinem Wirbelgleiten niemand weiß, dann würde ich mich während der Ausbildung ganz still halten und nach der Verbeamtung auf Lebenszeit zum Arzt gehen. Die Einstellungsuntersuchung ist meist oberflächlich, das schaffst Du schon. Bei mir hat es auch geklappt.
Viele Grüße
Christian

[socke]

Hallo,

Entgegen dem was Christian schreibt geb ich dir einen anderen Rat: von vornherein mit offenen Karten spielen ...

Sollte herauskommen, dass du eine bekannte Erkrankung verschwiegen hast, kannst du jederzeit aus dem Beamtenverhältnis entlassen werden. Auch wenn du bereits auf Lebzeit verbeamtet bist.

Ob du verbeamtet wirst oder nicht liegt im Ermessen des untersuchenden Arztes.

LG

[Lady S]

Auf keinen Fall Falschangaben machen, wenn nach Krankheiten und Vorschäden gefragt wird - damit könntest Du in Teufels Küche kommen!
Nachdem das Wirbelgleiten in der Bundeswehrzeit festgestellt wurde, ist das ja irgendwo aktenkundig.
Grüsse, Lady S

[Caipiranja]

Danke für die Tipps.

Jemand Erfahrung ob es überhaupt möglich ist mit einem Wirbelgleiten Verbeamtet zu werden ?

[eric]

Ich wurde problemlos mit Wirbelgleiten verbeamtet! Gruß Eric

[Caipiranja]

Das hört sich gut an

Eric, kannst Du mir ein wenig mehr über die Untersuchung erzählen ? Musstest du irgendwelche Befund, Bilder oder ähnliches einreichen ?

[socke]

Jemand Erfahrung ob es überhaupt möglich ist mit einem Wirbelgleiten Verbeamtet zu werden ?

Kommt auf deine Verwendung an, als Lehrer sicherlich eher als als Feuerwehrmann. Ich finds übrigens unmöglich bei solchen Sachen zu betrügen oder dazu anzustiften.

LG

[Christian1976]

Ist ja in Ordnung socke.
Nur ist eben das Problem, dass man bis zur endgültigen Verbeamtung dreimal zur Untersuchung muss und der Arzt mit seiner Unterschrift bestätigt, dass aus seiner Sicht gesundheitlich nichts dagegen spricht, dass man das Pensionsalter erreicht und viele Ärzte stellen sich da zum Beispiel bereits bei einem BMI knapp über 25 quer.
Grundsätzlich hast Du Recht, dass man mit Erlichkeit am Weitesten kommt, aber im Berufsleben ist es manchmal etwas anders.

[Caipiranja]

Geht um eine Verwaltungstätigkeit(Schreibtischjob).

Wollte eigentlich mit offenen Karten spielen, jedoch ist die Untersuchung so wichtig das man halt doch schon mal drüber nachdenkt...

[eric]

Hallo Caipi,
ich bin damals Lehrer geworden (in RLP). Die Untersuchungen sind wohl aber auch von Amt zu Amt sehr unterschiedlich. Meine Untersuchung war eigentlich keine: Ich wurde lediglich gefragt wie groß und wie schwer ich bin, und ob ich mich gesund fühle und anschließend durfte ich noch ins Becherchen machen.
Keine Blutuntersuchung, keine Röntgenbilder, keine Befunde - hätte man sich auch könnten sparen!
Ich hatte auch etwas Bammel, war aber in diesem Fall völlig unbegründet.
Ich kann aber nicht sagen, ob das immer noch so ist, bzw. wie es sonstwo gehandhabt wird.
Gruß und Alles Gute

[Caipiranja]

Hab auch schon mehrmals gelesen, dass es von Arzt zu Arzt sowie Bundesland zu Bundesland enorme Unterschiede gibt. Aber der Arzt hatte von deinem
Wirbelgleiten schon Kenntniss, oder?

[mick]

Soweit ich gehört hab, sind die Anforderungen auch inzwischen deutlich höher als früher und bei Rücken- oder psychischen Problemen wird kaum noch verbeamtet (bei Verbeamtung als Richter in NRW). So wirds zumindest erzählt.
Musste bereits für ne befristete Stelle an der Uni zur Untersuchung zum Betriebsarzt und dabei auch jegliche chronischen Krankheiten (Wirbelgleiten hatte/wusste ich damals aber noch nicht) angeben. Bei der Skoliose hat die Ärztin auch explizit nachgehakt, was für Beschwerden ich habe, was ich dagegen mache etc. Für die Stelle als Wiss. Mit. war es schließlich kein Problem, aber ich glaube, bei einer Verbeamtung sieht das anders aus und mit Wirbelgleiten ist es sicher nicht besser...
Trotzdem sollte man absolut ehrlich sein (aus den schon von anderen genannten Gründen).

@Caipiranja: Kannst du dich nicht vielleicht bei der Ausbildungsstelle erkundigen, ob Wirbelgleiten später bei der Verbeamtung ein Problem darstellen würde?

[Caipiranja]

Habe schon mit 2 Amtsärzten geaprochen: Ein genereller Ausschlussgrund ist es nicht, eher eine Einzelfallentscheidung. Das lässt mich hoffen:-)

[Caipiranja]

Dachte jedoch, dass es mehr Leute mit Erfahrungswerten gibt. Haben Amtsärtze keine Kinder, die Rückenprobleme haben und hier im Forum unterwegs sind ?

[minimine]

Hallo Caipiranja,

wie und wann wurde der Gleitwirbel denn bei dir festgestellt? Ich frage mich gerade, wie man auf einen Gleitwirbel kommt, wenn man keine Beschwerden hat oder war das eher ein Zufallsbefund? Man lässt sich ja nicht mal eben aus einer Laune heraus die Wirbelsäule röntgen, wenn man keine Beschwerden hat...

Zum Thema Verbeamtung kann ich dir auch nur raten, sei ehrlich. Es würde dir auch nichts nützen, wenn es später rauskommen sollte. Nur weil du jetzt beschwerdefrei bist, heißt das definitiv nicht, dass du das auch in 20 Jahren noch sein wirst!

Außerdem frage ich mich, warum es unbedingt die Verbeamtung sein muss, insb. in einem Bürojob. So viele Vorteile bringt das nun echt nicht (eher im Gegenteil).

LG
Minimine

[Caipiranja]

Wurde vor 1,5 Jahren in einem BwK an den Mandelnoperiert. Da ich nach der OP 2 Wochen im Bett lag hatte ich Rückenschmerzen. Um der Ursache auf den Grund zu gehen und einen Zusammenhang mit der OP auszuschießen, wurde ich ins MRT geschickt. Dort wurde dann ein Wirbelgleiten festgestellt.
Als ich wieder mit Sport anfangen konnte, ließen die Probleme schnell nach und mittlerweile bin ich Beschwerdefrei.

Tja, die Verbeamtung auf Widerruf ist leider Voraussetzung für die Ausbildung/Vorbereitungsdienst. Angestellte werden in dem Bereich dieses Jahr nicht ausgebildet.

Außerdem finde ich für mich persönlich überwiegen die Vorteile doch sehr.

[Tomma]

Die Verbeamtung auf Widerruf unterliegt nicht so strengen Kriterien wie die Verbeamtung auf Probe. Das Bundesland ist natürlich daran interessiert, dich als Beamter auf Widerruf auszubilden, da du so dem Bundesland weniger Kosten verursachst.
Nach der Ausbildung geht es um die Verbeamtung auf Probe. Da kann die Entscheidung anders ausfallen.

Warst du inzwischen beim Amtsarzt?
Um welches Bundesland handelt es sich bei dir? Die Stadtstaaten leisten sich einen eigenen personalärztlichen Dienst, der dem Amtsarzt entspricht. Dieser urteilt recht streng im Vergleich zu anderen Bundesländern.

[Mareike85]

Also eine Freundin von mir ist trotz ihrer Magersucht in bawü verbeamtet worden... Und das trotz mehrfacher klinikaufenthalte... Sie ist Lehrerin - ein beruf in dem man durchaus belastbar sein sollte... Zugegeben gibt mir dieses Problem auch zu denken; mein plan ist es eigentlich ( wenn es denn das zweite Examen zulässt) in den Staatsdienst zu gehen - sprich Richterin oder Staatsanwältin zu werden... Der Gedanke, dass einen eine Diagnose davon abhalten könnte macht mir aber doch sorgen und lässt mich - so dunm das klingen mag - daran zweifeln, ob ich mich wirklich in kompetente Hände begeben sollte ... Meine " Altlast" esstörung ist schließlich gerade erst "verjährt"...
Das widerstrebt gerade mal wieder meinem Gerechtigkeitssinn!

Lg Mareike