Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
Markus1860
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Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Markus1860 »

Hallo,

ich hab schon seit Kindheit einen leichten Rundrücken (ich dachte zumindest bisher das es nur ein leichter Rundrücken ist), habe mich aber nie darum gekümmert. Für mich war es quasi "normal". Die letzten Jahre hab ich auch nie auf meine Haltung geachtet, bis mir vor kurzem gesagt wurde das diese mal untersucht werden müsste. Nun hab ich mich im Internet informiert und bin auf diese Seite gekommen und wollte mal nachfragen, ob man anhand der folgenden 2 Bilder einschätzen kann, wie schlimm es mit dem Rundrücken wirklich aussieht.

"Normale" Haltung, evtl. sogar bisschen zu weit nach vorne gebeugt:
http://img15.imageshack.us/f/normalfy.png/

Versuch gerade zu stehen:
http://img203.imageshack.us/f/aufrecht.png/

Ich muss noch dazu sagen, das ich in den letzten 13 Jahre berufsmässig sitzent tätig bin, so im Schnitt 7h am Tag sitzend, und auch da nie wirklich auf meine Haltung geachtet habe. Evtl. hat sich dadurch der Rücken auch noch verschlimmert?

Ich hab nun hier im Forum einiges gelesen und habe nun Angst davor, zu einer OP zu müssen. Soweit ich gelesen habe hängt dies noch vom Winkel ab den man hat, aber wirklich "Vergleichsbilder" hab ich keine gefunden. Kann man den Winkel zumindest annähernd anhand der Bilder schätzen?

Ich habe mir auch schon einen Termin bei einem Orthopäden geholt, aber den habe ich erst in 2 Wochen und solange wollte ich nicht in Ungewissheit sein, da ich nun schon ziemlich verzweifelt bin (komisch das ich mich mit dem Thema nie wirklich auseinandergesetzt hatte).
robinho
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von robinho »

Eine OP-Indikation ist das garantiert nicht... Ich würde mich an deiner Stelle nicht verrückt machen.
Ich finde du siehst ziemlich unsportlich aus. Mach mal ein bischen Sport, wäre jetzt mein Rat. Zum Orthopäden würde ich aber dennoch mal gehen.
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Schnecke007
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Schnecke007 »

Hallo,

man erkennt, dass Du Deinen Kopf normalerweise viel zu weit vorne hältst, was den Schulter-/Nackenbereich einigermaßen rund erscheinen lässt. Der restliche Rücken sieht m. E. eher unauffällig aus. Alles weitere wäre reine Spekulation.

Achte beim Orthopäden darauf, dass er im Stehen die gesamte Wirbelsäule in einer Aufnahme röntgt (sofern er das kann) und nicht nur irgendwelche Teilstücke. Wenn er das nicht kann, soll er Dich irgendwohin überweisen, wo das gemacht werden kann. Oder Du suchst einen der hier häufig genannten Spezialisten auf. Wenn Du uns Deinen Wohnort verrätst, können wir Dir vielleicht jemanden empfehlen.

Viele Grüße,
Schnecke
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Klaus
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Klaus »

schnecke007 hat geschrieben:man erkennt, dass Du Deinen Kopf normalerweise viel zu weit vorne hältst, was den Schulter-/Nackenbereich einigermaßen rund erscheinen lässt.
Genau das ist auffällig und deutet auf einen Ausgleich hin, den der Kopf aufgrund der Hyperkyphose machen möchte, weil er das Bestreben hat, auf Höhe der Axe zum Kniegelenk zu liegen.
Achte beim Orthopäden darauf, dass er im Stehen die gesamte Wirbelsäule in einer Aufnahme röntgt (sofern er das kann) und nicht nur irgendwelche Teilstücke. Wenn er das nicht kann, soll er Dich irgendwohin überweisen, wo das gemacht werden kann. Oder Du suchst einen der hier häufig genannten Spezialisten auf. Wenn Du uns Deinen Wohnort verrätst, können wir Dir vielleicht jemanden empfehlen.
Kann ich auch nur unterstreichen, denn gerade die unbedingt notwendige seitliche Aufnahme der gesamten Wirbelsäule stellt für viele Ärzte ein technisches Problem dar.

Verzweifelt, such besser gleich einen Spezialisten auf und melde Dich bitte hier mit Angabe Deines Wohnortes bzw. der Region an.

Eine OP Indikation sehe ich da überhaupt nicht.

Gruss
Klaus
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Kaffeetrinker
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Kaffeetrinker »

Abwarten wieviel Grad das sind, bei mir sieht optisch auch ned so wild aus und habe 74°

Selbst wenns in der Indikation ist MUSST du die OP nicht machen, du hast ja schliesslich die Wahl ja oder nein.

Gruß
Markus1860
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Markus1860 »

Hallo,

danke schonmal für eure Antworten.
Ich finde du siehst ziemlich unsportlich aus. Mach mal ein bischen Sport, wäre jetzt mein Rat.
Ja stimmt, Sport hab ich seit dem ich mit der Ausbildung angefangen habe keinen mehr gemacht, also knapp 13 Jahre her. Meine Frau meint auch, ich solle wieder mehr Sport machen und mir wegen dem Rücken erstmal keine Gedanken machen (sie meint das mit dem Rücken schaut nicht so schlimm aus). Gibt es den irgendwelche Sportarten die man vermeiden sollte bzw. die besonders gut geeignet wären?
man erkennt, dass Du Deinen Kopf normalerweise viel zu weit vorne hältst, was den Schulter-/Nackenbereich einigermaßen rund erscheinen lässt.
Ja das ist mir auch aufgefallen, aber erst als ich mir die Fotos angeschaut hatte. Aber wenn ich versuche gerade zu stehen, dann bekomme ich das nicht lange hin. Also entweder fängt es dann an zu schmerzen oder ich gehe automatisch wieder in die gekrümmte Haltung.
Achte beim Orthopäden darauf, dass er im Stehen die gesamte Wirbelsäule in einer Aufnahme röntgt (sofern er das kann) und nicht nur irgendwelche Teilstücke. Wenn er das nicht kann, soll er Dich irgendwohin überweisen, wo das gemacht werden kann. Oder Du suchst einen der hier häufig genannten Spezialisten auf. Wenn Du uns Deinen Wohnort verrätst, können wir Dir vielleicht jemanden empfehlen.
Kann ich auch nur unterstreichen, denn gerade die unbedingt notwendige seitliche Aufnahme der gesamten Wirbelsäule stellt für viele Ärzte ein technisches Problem dar.

Verzweifelt, such besser gleich einen Spezialisten auf und melde Dich bitte hier mit Angabe Deines Wohnortes bzw. der Region an.
Ob das der Orthopäde macht bei dem ich einen Termin habe weiß ich nicht. Ich komme aus der Nähe von Landshut. Ich hab beim durchstöbern des Forums oft gelesen, das man - wenn man aus Bayern kommt - nach Stuttgart zu Dr. Hoffmann gehen sollte. Das wären von hier knapp 300km entfernt. Meint ihr ich sollte direkt einen Termin bei Ihm machen oder erstmal abwarten was der Orthopäde bei dem ich bereits einen Termin habe macht, da 300km schon eine enorme Entfernung sind. Oder gibt es noch einen Spezialisten der näher gelegen ist?
Abwarten wieviel Grad das sind, bei mir sieht optisch auch ned so wild aus und habe 74°
Ja die Gradzahl bekomme ich dann wohl erst durch die Röntgenaufnahmen. 74° hört sich aber viel an. Ab wann sollte man das ganze den per OP behandeln lassen? Nachdem ich meine Bilder mal mit einigen anderen Bilder verglichen habe, bin ich so auf ca. 55° gekommen, die es sein könnten. Aber genau sagen kann man es wohl nur durch die Röntgenaufnahmen.

Gibt es den Überhaupt noch Möglichkeiten, den Rücken wieder einigermasen zu begradigen? Ich hab viel gelesen eine Reha sinnvoll wäre bzw. Sport zum dehnen der Muskeln bzw. zum stären der Rückemmuskulator.

Kann den der Rundrücken auch noch schlimmer werden (auch wen man durch Training die Muskulator stärkt bzw. dehnt) oder bleibt es dann so, wenn man ausgewachsen ist?

Viele Grüße,
Markus
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Carmen32 »

Hallo Markus,

jetzt muss ich Dich erst einmal beruhigen. Es gibt immer Möglichkeiten und ich finde, dass es rein optisch bei Dir nicht so schlimm ausschaut.
Ich würde Dir empfehlen, zu Dr. Hoffmann in Leonberg zu gehen. Bin auch von München dort hingefahren und finde es hat mir schon was gebracht. Du kannst dir ja erstmal anhören, was Dein Orthopäde Dir empfehlt und Dir dann noch eine zweite Meinung bei Dr. Hoffmann einholen.

War schon bei vielen Adressen in München ohne wirklich dauerhaft helfende Diagnose. Hast Du Beschwerden, Schmerzen etc. ?

Also lass den Kopf nicht hängen es gibt immer eine Lösung. :top:

Es grüßt herzlich Carmen
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Klaus
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Klaus »

Hallo Verzweifelt, (UPDATE 19.3. jetzt ist Markus1860 als Mitglied gemeint)

Erst noch mal die Bitte nach Anmeldung, denn Du stellst erwartungsgemäss eine Frage nach der anderen, was eigentlich nicht so ganz der Sinn der Gästeecke ist.
verzweifelt hat geschrieben:ich solle wieder mehr Sport machen und mir wegen dem Rücken erstmal keine Gedanken machen (sie meint das mit dem Rücken schaut nicht so schlimm aus). Gibt es den irgendwelche Sportarten die man vermeiden sollte bzw. die besonders gut geeignet wären?
So wie das Deine Frau darstellt, ist allgemeiner Sport keine Therapie, bestenfalls eine Ergänzung, die man nach Einleitung der Therapie in den Details angehen sollte.
Ich hab beim durchstöbern des Forums oft gelesen, das man - wenn man aus Bayern kommt - nach Stuttgart zu Dr. Hoffmann gehen sollte. Das wären von hier knapp 300km entfernt. Meint ihr ich sollte direkt einen Termin bei Ihm machen...
Würde ich gleich machen, andere fahren noch weiter und der oft einmalige Besuch ist weniger aufwändig, als die langwierige und oft auch erfolglose Suche in der Region. Ganz abgesehen vom ewigen Frust nach solchen Besuchen. Das zeigen die Erfahrungsberichte immer wieder neu.
Klingt alles sehr nach Werbung, ist aber leider bittere Realität mit der Inkompetenz der meisten Orthopäden bei Skoliose/Hyperkyphose, siehe auch Rubrik Gesucht/Gefunden.
Trotzdem solltest Du Dich vorher sehr gut hier informieren, auch ein Spezialist kann Dir nicht in der Kürze der Zeit die Dinge 100% so erklären, dass Du das sofort verstehst. Die Berichte über Dr. Hoffmann sind deshalb auch manchmal etwas negativ, was sich online aber nie so richtig klären lässt, woran es wirklich gelegen hat. Möglicherweise ist die Erwartungshaltung auch so extrem hoch, dass immer gleich hoher, fehlerloser Einsatz von Dr. Hoffmann erwartet wird. Das kann aber kein Mensch leisten.
Gibt es den Überhaupt noch Möglichkeiten, den Rücken wieder einigermasen zu begradigen? Ich hab viel gelesen eine Reha sinnvoll wäre bzw. Sport zum dehnen der Muskeln bzw. zum stären der Rückemmuskulator.
Verabschiede Dich mal vom Gedanken, dass Sport gleichwertig mit einer speziellen REHA nach Katharina Schroth sei.
Das ist leider in Unkenntnis die beliebteste Empfehlung von vielen Orthoipäden, wenn sie den Skoliose/Hyperkyphose Patienten schnell wieder loswerden wollen, machen Sie Sport und alles wird gut.
So eine REHA kann viel bewirken, aber es kann Dir keiner sagen, wieviel.

Gruss
Klaus
Catherine1980
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Catherine1980 »

Hallo

meine Mutter hat auch einen Runden Rücken und zwar seit sie 13 ist.... :/

Sie meinte neulich was ihr geholfen hat sei eine Stunde auf dem Laufband zuegig gehen (6K/Stunden), und das 3 mal die Woche.

Viel Erfolg!
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Kaffeetrinker
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Kaffeetrinker »

na wenn das so einfach wäre :rolleyes: :rolleyes:
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von fischotter »

na, da kann man sich schön was einbilden :D
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Raven »

Hallo Catherine,
Catherine1980 hat geschrieben:Sie meinte neulich was ihr geholfen hat sei eine Stunde auf dem Laufband zuegig gehen (6K/Stunden), und das 3 mal die Woche.
gegen was genau hat es bei ihr geholfen?
Ich finde das wichtig, bei einer Therapie bzw. einem Therapieversuch zu unterscheiden:
- Wurden dabei "nur" Schmerzen verringert?
- Oder meint sie, es habe gegen den Rundrücken geholfen?

Ersteres kann gut sein, es gibt auch recht viele Skoliotiker die sagen dass passende Bewegung die Schmerzen reduziert (klar: allgemein fitter werden ist immer gut), letzteres, eine Verringerung von Rundrücken, Skoliose etc. zweifle ich hingegen sehr an...

Viele Grüße,
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Kaffeetrinker »

selbst die schmerzverringerung kann ich mir da nicht vorstellen, wieviele leute machen sport und so weiter und wird nicht wirklich besser.....
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Raven »

Hallo Kaffeetrinker,
Kaffeetrinker hat geschrieben:selbst die schmerzverringerung kann ich mir da nicht vorstellen, wieviele leute machen sport und so weiter und wird nicht wirklich besser.....
es hängt natürlich davon ab, woher die Schmerzen ganz genau kommen.
Mit "reduziert" meine ich auch nicht "Schmerzen weg" sondern "(etwas) besser" ;)

Als Therapie würde ich es natürlich definitiv nicht empfehlen und ich bin auch nicht der Meinung, wer Schmerzen oder andere Beschwerden hat mache generell zu wenig Sport - dies
haben sicherlich schon viele (inklusive mir) von unfähigen Orthopäden "um die Ohren gehauen" bekommen... Gibt ja immer noch genug Orthopäden, die gegen Skoliose Schwimmen und Radfahren empfehlen, das macht mich auch immer wieder sauer :rolleyes: (sogar schon mal erlebt: Gegen die normalen (!) Bewegungseinschränkungen bei Wirbelsäulenversteifung wurden Bewegungen empfohlen, die nunmal mit entsprechend langer Versteifung nicht möglich sind :nein:)

Viele Grüße,
Raven
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Klaus »

Catherine1980 hat geschrieben:Sie meinte neulich was ihr geholfen hat sei eine Stunde auf dem Laufband zuegig gehen (6K/Stunden), und das 3 mal die Woche.
Ich denke, genauso wie Raven, dass es die Bewegung ist, die die Schmerzen temporär durch Ausschüttung von Endorphinen reduzieren kann. Den Rundrücken selbst kann man dadurch nicht positiv beeinflussen, es sei denn man nimmt dabei eine korrigierte Haltung ein. Das wäre aber eine andere Therapie (Schroth KG), die dabei zugrunde liegt.

Das Schlimme daran ist aber, dass jeder Sport, insbesondere auch falsches Fitness Training, das Wohlgefühl so puschen kann, dass Fehler erst viel später erkannt werden. Und viele Orthopäden sagen ja leider immer noch, machen Sie viel Sport und gut ist.

Gruss
Klaus
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Raven »

Hallo Klaus,
Klaus hat geschrieben:Das Schlimme daran ist aber, dass jeder Sport, insbesondere auch falsches Fitness Training, das Wohlgefühl so puschen kann, dass Fehler erst viel später erkannt werden. Und viele Orthopäden sagen ja leider immer noch, machen Sie viel Sport und gut ist.
meine volle Zustimmung :ja:

Und wie sehr dies (bei zumindest manchen Leuten) zutrifft
Klaus hat geschrieben:die die Schmerzen temporär durch Ausschüttung von Endorphinen reduzieren kann.
kenne ich von direkt nach der OP: Je mehr Endorphine (dann natürlich nicht durch Bewegung, aber durch Ablenkung mit einem schönen Film, netten Besuch oder Telefonat o.ä., nette Zimmergenossen, oder erstmals wieder etwas herumlaufen oder ein klein bisschen für sich selbst sorgen (sich selber anziehen, selber auf Toilette) können), desto weniger Schmerzen, und zwar deutlich.
Der Effekt war stärker, als er nur durch die Heilung der OP-Wunde erklärt werden kann, und die schmerzmäßigen Rückschläge kamen genau dann, wenn mehr Langeweile (Einzelzimmer, kein Besuch, kein Anruf, Stationspädagogin hatte gerade keine Zeit etc.) angesagt war. :tot:

Viele Grüße
Raven
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von fischotter »

Hallo,
hab mal einem Ortopäden gefragt ob er was dagegen hätte etwas für meine Rückenmuskulatur zu machen. Die Antwort von dem "spezi", ich könnte so viel machen wie ich wolle, aber nichts erreichen, da meine Stangen es verhindern würden.

ciao

Peter
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Raven »

Hallo Peter,

fischotter hat geschrieben:hab mal einem Ortopäden gefragt ob er was dagegen hätte etwas für meine Rückenmuskulatur zu machen. Die Antwort von dem "spezi", ich könnte so viel machen wie ich wolle, aber nichts erreichen, da meine Stangen es verhindern würden.
... da sieht man mal wieder, wie ich viele Orthopäden damit "auskennen" ;(

Die Stangen verhindern zwar ein Abbiegen in dem Bereich, und auch bei kurzer Versteifungsstrecke sind viele übliche (d.h.: für weitestgehend gesunde Leute gemachte) Übungen nicht geeignet aufgrund der Überbeanspruchung.
Muskelaufbau, gerade darunter und darüber, ist aber dennoch in Maßen möglich. Zu "darunter und darüber" zählen neben ggf. noch beweglichen Wirbelsäulenabschnitten auch all die Körperbereiche, die durch das Kompensieren der Versteifung eigentlich überlastet werden (Hüfte, Knie) bzw. durch die Schonung "unterfordert" sind (Schultern).
Ich bekam dadurch über Jahre hinweg - Schreibtischarbeit trainiert die Muskeln nunmal nicht so sehr, und aufgrund der Versteifung habe ich Tätigkeiten wie schweres Tragen, Einkäufe erledigen, gebückt putzen etc. an meinen Lebensgefährten abgegeben - starken Muskelabbau in den Schultern, habe mir schon bei Kleinigkeiten (Jacke anziehen, Türklinke drücken, 1-kg-Gegenstand vom Tisch greifen etc.) die Schultern verrissen. Mit zwei Spiegeln betrachtet, stellte ich fest, dass meine Schulter- und Rückenmuskulatur dann der einer Magersüchtigen glich (bin normalgewichtig). Mit Swingstick-Training konnte ich die Schultermuskulatur auf ein gutes, staturangemessenes Maß bringen trotz Versteifung ab Th3 und obwohl ich mich an Theraband oder Mini-Hanteln gar nicht mehr drantrauen konnte (so schwache Muskulatur, das sich sie mir mit dem Theraband gleich verrissen hatte); ich erwarte bei meinen 55 kg auf 1,60 m nicht, "Hulk" zu werden, aber eben dem angemessen, was zu der Statur passt. Und das klappte.
Schulterstechen trat sonst mindestens wöchentlich auf, seit Trainingsbeginn vor ca. 3,5 Jahren kein einziges Mal mehr - das nenne ich einen Erfolg. Wenn ich mich rückwärts im Spiegel anschaue, bzw. Fotos vergleiche, merke ich auch einen deutlichen optischen Unterschied: Es ist einfach viel mehr "dran".
Auch die Rückenmuskulatur im versteiften Bereich wurde etwas ausgeprägter.

Besser, als zu dieser verspäteten Einsicht zu kommen, wäre es sicherlich gewesen, wenn ich durchgängig was gemacht hätte. Aber die Orthopäden sagten damals ja, ein Jahr Physio nach der OP, und dann nicht mehr nötig...

Ich habe z.B. auch mit strammem Walking und Wandern mir eine gute Muskulatur im Bein-, Po- und Hüftbereich aufgebaut, was sicherlich auch unterstützend wirkt.
Knie und Hüfte sind nunmal gerade durch meine lange Versteifung und das dabei nötige Verhalten mehr gefordert, sprich, mehr beansprucht. Es gibt da ja auch den Spruch, dass was rückenschonend ist, "Gift" für die Knie ist, und knieschonendes "Gift" für den Rücken ist, und da ist auf jeden Fall was dran.

Was ich damit, rundum, sagen will:
- man kann etwas tun
- man muss etwas tun
- besser vorbeugen, als mehr oder weniger große Schäden erst wieder auszubessern

Viele Grüße,
Raven
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Beitrag von fischotter »

Hallo Raven,

so schlau bin ich auch inzwischen, aber der Zug ist bei mir schon abgefahren. Durch meine Wirbelkanalverengung kann ich nur noch knapp 100m ohne Schmerzen laufen, danach wird es mehr zur Qual als zum Vergnügen. Ich bin froh wenn der Termin am 20.7. endlich da ist und ich dann endlich Nägel mit Köpfe machen kann. Ich bin es langsam Leid mit diesem Rücken weiter zu machen.

Ciao

Peter
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Re: Rundrücken - immer ignoriert, und nun?

Beitrag von Klaus »

Hallo zusammen,

ich möchte nur mal daran erinnern, dass dies die Gästeecke für kurze Fragen ist und "verzeifelt" der Thread-Ersteller ist. :)
(UPDATE 19.3. jetzt ist Markus 1860 als Threadersteller gemeint)
Da habe ich auch schon 2x um Anmeldung gebeten.

Gruss
Klaus

//edit: Hat sich inzwischen erledigt

Nicht ganz, ich habe meine Posts noch angepasst, damit man den Zusammenhang versteht. :) Gruss von Klaus an Thomas.
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