Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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Andreas29

Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Andreas29 »

Hallo,
bis Jahresende 2011 hatte ich keine Rückenschmerzen, danach zunächst in der rechten Schulter, danach Wirbelbruch eines Wirbelkörperhämangioms (BWK11). Nach Kyphoplastie waren die Schmerzen für vier Tage weg, um danach um so heftiger kurz oberhalb des Wirbelbruchs zurückzukehren, dazu im Bereich der Rippen links und der rechten Schulter. Der Oberkörper war nach der Kyphoplastie etwa 7 cm aus dem Lot geraten und konnte durch KG deutlich verbessert werden. Verbreiterung des Rückenmarks ab BWK 7 mit Ausnahme von BWK 11 nach unten könnte entweder davon oder auf Grund der Hämangiome begonnen haben. Krankengymnastik ist schwierig, da nicht klar ist wieviel ich belasten kann, ohne daß HWK 5 bzw. BWK 7 brechen bzw. BWK 11 nach Kyphoplastie hält (habe ich anstelle einer anderenorts vorgeschlagenen Korporektomie mit Spondylodese als Versuch vorgezogen). Ich bin 51 Jahre alt und wundere mich, daß heutzutage Diagnosen wie Hyperlordose, Skoliose und Kyphose ohne jeglich genauere Angaben von den Ärzten abgegeben werden und zugleich keinerlei Therapievorschlag gemacht wird. Bin ich vielleicht dafür schon zu alt, oder bin ich einfach nur an die falschen Ärzte geraten?

mfg
Andreas

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Klaus
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Klaus »

Andreas29 hat geschrieben: Ich bin 51 Jahre alt und wundere mich, daß heutzutage Diagnosen wie Hyperlordose, Skoliose und Kyphose ohne jeglich genauere Angaben von den Ärzten abgegeben werden und zugleich keinerlei Therapievorschlag gemacht wird. Bin ich vielleicht dafür schon zu alt, oder bin ich einfach nur an die falschen Ärzte geraten?
Da bist Du nicht allein, lies Dich bitte mal ausführlich in dieses Forum ein.
Bei solchen Fehlstellungen, übrigens statt Kyphose muss es genauer Hyperkyphose heißen, sind die meisten Orthopäden überfordert, insbesondere bei Erwachsenen! Da sollte man Spezialisten aufsuchen, die es leider nur selten gibt.
viewtopic.php?f=25&t=6472

Mit 51 kann man noch eine Menge erreichen, was aber auch sehr individuell ist. Damit meine ich jetzt nicht Deine spezielle geschilderte Situation, sondern grundsätzliche Möglichkeiten.

Gruß
Klaus
Gast

Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Gast »

Hallo,
die Kyphoplastie wurde übrigens in Neustadt durchgeführt. Nach dem Eingangsgespräch sah es eher so aus, als wenn ich mir besser eine andere Klinik gesucht hätte. Trotz Wirbelbruchs hätte ich das Hämangiom im "Auge behalten sollen und dann gehen".

Der Eingangsbefund: "Thorakal rechtskonvexe Skoliose mit Rippenbuckel rechts von ca. 5°...Beckengeradstand, Schultergeradstand, Lotversatz 1,5 cm nach links. Dezente rechtskonvexe skoliotische Fehlhaltung auf Höhe des thorakolumbalen Übergangs...Rumpfüberhang 4 cm, ansonsten weitgehend regelrechtes sagittales Profil der WS..."
Und das war schon alles, was die Wirbelsäulenstatik betraf. Sonstige Deckplatten- und Grundplattenschaden blieben sowohl dort als auch bei den radiologischen Vorbefunden unerwähnt, lediglich ein kleines Schmorl'sches Knorpelknötchen an der Deckplatte BWK 11 fand eine Erwähnung im 2. Befund und dann ein Deckplatteneinbruch BWK 11 im 3. Befund des Radiologen. Was heißt schon "klein", demnach wäre bei "groß" wohl gar kein Wirbel mehr da.

"Nach einem Gespräch über das weitere Procedere entließen wir den Patienten..." entspricht eher dem Anspruch an ein ordentliches Krankenhaus als der Realität. Ein solches Gespräch fand nie statt. So gab es auch keinen Hinweis darauf, daß auf Grund der leicht geänderten Wirbelsäulenstatik und der vorherigen Fehlstatik kurzfristig irgendwelche gravierenden neuen Probleme auftreten könnten.

Scheinbar nimmt man es nirgends so genau mit der Realität, ist ja auch anstrengend mal ordentlich zu arbeiten... Geld gibt es ja von den Krankenkassen auch für halbe Sachen...

Ich werde es dann mal in Hamburg probieren.

mfg
Andreas
Lya500
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Lya500 »

Hallo Andreas,

leider ist es immer wieder Realität, dass manche Ärzte mit Wirbelsäulenverkrümmungen überfordert sind und man häufig Wochen auf einen Termin warten muss, fast zwei Stunden im Wartezimmer verbringt und man dann im Behandlungszimmer mit dem Rücken des Arztes spricht, da dieser eifrig in seinen Computer tippt und nur nebenbei Fragen beantwortet. Meistens ist dann alles in fünf Minuten erledigt,man bekommt keine genaue Auskunft und Behandlung und man fragt sich, warum man dort eigentlich hingegangen ist. Dann fragt man sich, ob man nicht doch nochmal die Meinung von einem anderen Orthopäden einholen soll, der vielleicht auch in der Nähe ist, aber meistens ist es da auch nicht anders. Die Erfahrungen habe ich selber auch schon durch und bin immer wieder mit einem großen :?: und mit nichts in den Händen aus der Praxis gegangen. Ich kann dir auch nur raten, dass du dich hier im Forum einliest, hier gibt es viele Schätze zu entdecken. Unter anderem werden hier auch Wirbelsäulenspezialisten empfohlen und diese kennen sich mit Wirbelsäulenverkrümmungen wie der Skoliose und Hyperkyphose aus, dort bekommst du auch eine richtige Therapie und Behandlung. Leider muss man dafür auch mal weitere Wege in Kauf nehmen, aber glaube mir, der Weg lohnt sich. Das du bislang keine vernünftige Behandlung bekommen hast, hat nichts mit deinem Alter zu tun, sondern nur mit der mangelnden Erfahrung mancher Orthopäden :/ , die sich nicht mit Wirbelsäulenverkrümmungen befassen. Ich wünsche dir viel Spaß hier beim stöbern und du wirst bestimmt den Schlüssel zur Schatztruhe finden. :versteck:

LG
lya
Andreas29
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Andreas29 »

Hallo Lya,

ich habe hier schon so einiges als nichtregistriertes Mitglied gelesen. Diese denkwürdigen Erlebnisse bei Ärzten kann ich nur bestätigen, aber das beschränkt sich bei weitem nicht nur auf Orthopäden. Manchmal ist der angerichtete Schaden größer als ein kurzfristiger therapeutischer Erfolg.

Um so denkwürdiger wird es, wenn es im Nachbarraum von Prof. Halm geschieht. Vielleicht liegt es ja daran, daß in Neustadt lieber operiert wird, als präventiv zu (be-)handeln.

Mein Hauptproblem sind gegenwärtig die drei Wirbelkörperhämangiome und vor allem das bereits operierte. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, daß das Hämangiom über den Wirbelkörper hinaus gewuchert ist. Die Neutralwirbel der Skoliose sind BWK 12, BWK 7 und HWK 5. Nach der Erfahrung mit dem Wirbelbruch an BWK 11 kann ich mir gut vorstellen, was passiert, wenn die anderen beiden brechen sollten. Die Skoliose hatte im Jahr 1979 etwa 10° Cobb, im Jahr 2000 waren es 17° Cobb.

Eine neuere Aufnahme der gesamten Wirbelsäule gibt es nicht, ich kenne auch keinen Orthopäden mehr, der richtig ausmessen kann.

Von Hyperlordose und Hyperkyphose hat bisher kein Orthopäde ein Wort verloren. Diese Diagnose stammt von einem Neurochirurgen, genauso wie die Erkenntnis, daß es auf Grund des Hämangioms in BWK 11 schon seit längerem eine Foramenstenose gibt. Beim Orthopäden waren es vermeintlich muskuläre Probleme der ischiocruralen Muskulatur, die zu Leistenschmerzen führten....Mit dem Befund vom Neurochirurgen habe ich meinen Orthopäden in Bezug auf den Tumor aufgeschreckt, ansonsten gibt es Krankengymnastik verschrieben und die Krankengymnastin weiss nicht, wie ich belasten darf und daher gibt's eher Schonkost.

LG
Andreas
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Klaus
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Klaus »

Hallo Andreas, da Du ja jetzt Mitglied bist, habe ich Dich hierher verschoben. Gruß Klaus
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Klaus
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Klaus »

Hallo Andreas,
Eine neuere Aufnahme der gesamten Wirbelsäule gibt es nicht, ich kenne auch keinen Orthopäden mehr, der richtig ausmessen kann.

Von Hyperlordose und Hyperkyphose hat bisher kein Orthopäde ein Wort verloren. Diese Diagnose stammt von einem Neurochirurgen,
Also wenn dem wirklich so ist, wundert es mich auch, dass man das in Neustadt nicht festgestellt hat. Jeder OP sollte eigentlich auch eine konkrete Diagnose der WS vorausgehen, die sich nach meinem Verständnis auch auf die seitliche Situation beziehen sollte.
Ich werde es dann mal in Hamburg probieren.
Also eine Röntgen-Ganz-Aufnahme der Wirbelsäule von vorn und von der Seite mit konkreter Auswertung solltest Du bei Prof. Dr. Niemeyer bekommen. Wenn Du den gemeint hast.
Er ist eher chirurgisch ausgerichtet, was bei Deiner speziellen Gesamtsituation möglicherweise gut wäre.
Hier im Forum geht es ja eher um die konservative Therapie von "einfachen" Fehlstellungen, wenn ich das mal so formulieren darf.

Gruß
Klaus
Andreas29
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Andreas29 »

Ja, Prof. Niemeyer meine ich.

Aber was die Wirbelkörperhämangiome betrifft, sollen andere Spezialisten ran:

Wegen der Hämangiomwirbel war ich bereits bei Prof. Ernstdörfer in Bad Bramstedt. Der möchte solange warten, bis es Schmerzsymptome gibt :nein:. Die gab's bei BWK 11 direkt noch nicht mal nach dem Deckplatteneinbruch, erst nach dem 2. Bruch und dann nur zwei Tage und dann 6 Wochen später erst in typischer Form. Zum anderen soll der HWK5 herausgenommen und durch Wirbelkörperersatz ersetzt werden. BWK7 könne per Kyphoplastie stabilisiert werden. Das extravertebrale Hämangiom will er nicht bestrahlen lassen, weil die Stabilität darunter leiden soll. Außer Acht gelassen hat er, daß derartige Hämangiome häufig bösartig entarten. :rolleyes:

Für eine zweite Meinung habe ich im Dezember einen Termin bei Prof. Gosheger in Münster.
Gibt es jemand mit Erfahrungen bei dem Herrn?

Ganz so toll war die Aufnahmeuntersuchung in Neustadt nicht, abgesehen davon, daß das, was sie aufgeschrieben haben, nicht ganz richtig ist. Es ist nicht nur eine Skoliose des thorakolumbalen Übergangs, sondern eine Skoliose mit 3 Bögen.
Sie hatten meine MRT-Aufnahmen inklusive Befunden vorliegen gehabt. Die Krater der großen Schmorl'schen Knorpelknötchen kann wohl kaum jemand übersehen (s. o.)!


LG
Andreas
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Andreas29 »

upps, der erste heißt natürlich Prof. Ernstberger :/
und zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, daß er das Stabilitätsproblem mit dem Scheitelwirbel schon erkannt hat:
"Hierbei muss berücksichtigt werden, dass im Falle eines erneuten Auftretens einer Fraktur eine deutliche Instabilität in diesem Bereich (BWK7) zu verzeichnen wäre."
Andreas29
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Andreas29 »

Ich war nun am gestrigen Montag in Münster und möchte dazu meine Erfahrung hier kundtun:
Anmeldung im Sekretariat von Prof. Gosheger in Münster, Wartezeit auf den Termin etwas über 2 Monate,
Als erstes kam die Frage im Sekretariat, ob ich Privatpatient wäre. Als ich dies verneinte, eröffnete man mir, daß ich lediglich einen Termin in der Wirbelsäulensprechstunde hätte. Mein Protest brachte nichts.

Äußerungen wie "Hämangiomwirbel bestrahlt man auf keinen Fall" und "es sind ja nur Hämangiome" und "die Hämangiome wachsen in meinem Alter nicht mehr" , machten mir sehr schnell deutlich, daß die Ärzte, zu denen ich abgeschoben wurde, absolut keine Ahnung hatten.

Fahrtstrecke 610 km (hin und zurück) - unterwegs 14 Stunden für absolut gar nichts! Eine absolute Unverschämtheit!
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Lya500 »

Hallo Andreas,

ich kann verstehen, dass du enttäuscht bist, vor allem weil du auch so eine weite Strecke in Kauf genommen hast.

Warum fährst du nicht mal nach Leonberg zu Dr. Hoffmann?

Lieben Gruß
Lya
Andreas29
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Andreas29 »

Hallo Lya,

es geht vor allem darum, daß zwei Tumore bösartig entarten könnten (HWK5 hat ein atypisches Hämangiom und das Hämangiom in BWK11 hat extravertebrale Anteile) und der Scheitelwirbel der Skoliose inzwischen zu brechen droht. Daher hat die Tumorbehandlung bei mir Vorrang vor orthopädischer Behandlung. Letztendlich geht es um die Frage, wie behandelt werden soll. In Leonberg ginge es lt. Dr. Hoffmann's Homepage nicht um Tumore. Das wäre eher in Hamburg bei Prof. Niemeyer der Fall. Dahin habe ich nur 70 km, nach Leonberg 600. Unklar ist noch, ob ich dafür eine Überweisung meines Orthopäden bekomme, die dort verlangt wird. Andererseits scheint es in der Klinik wohl OP's mit Korporektomie (Wirbelkörperersatz) zu geben, aber Kyphoplastie nicht und Korporektomie kommt aus meiner Sicht nur für HWK5 in Frage.

LG
Andreas
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Lya500 »

Hallo Andreas,

ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst. Leider kenne ich mich mit Tumoren an der Wirbelsäule nicht aus und weiß nicht wie sie entarten können und in wie fern sie gefährlich werden können. Wenn du aber deinem Orthopäden erzählst, dass du dir in dieser Richtung große Sorgen machst und das du das gern von einem Spezialisten abgeklärt haben möchtest, wird dir dein Orthopäde bestimmt auch eine Überweisung zu Dr. Niemeyer ausstellen.


Tumore können aber auch ein Leben lang gutartig bleiben, aber der Gedanke, dass einer evtl. doch mal ausarten könnte, lässt einem natürlich keine Ruhe, deswegen wende dich an deinen Orthopäden und erzähle ihm das alles ganz genau. Er wird dir bestimmt weiterhelfen können.

Lieben Gruß
Lya
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Andreas29 »

Liebe Lya,

daß Hämangiome mit extravertebralen Anteilen häufiger bösartig werden, hatte mir mein Orthopäde gesagt und damit die Überweisung nach Münster begründet...

Er war der Meinung, daß ich zur Abgabe einer Mitbeurteilung dorthin fahren sollte, wo tagtäglich Patienten mit Tumoren hinkommen. Wie ich nun gesehen habe, ist dies keine Garantie für mehr Kompetenz.

LG
Andreas
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Andreas29 »

Die nun 3. Meinung im Asklepios-Westklinikum in Hamburg-Rissen hat zumindest bezüglich der Tumore mehr Klarheit gebracht insbesondere zu Bestrahlung der Tumore. Aber in Bad Bramstedt, Hamburg und Münster war man sich einig, daß momentan noch nicht operiert werden sollte. Erst sollten im April neue MRT's erstellt werden.

Da wird Prof. Niemeyer noch warten müssen, denn eine konservative Therapie der Lordose/Kyphose/Skoliose wird bei latenter Bruchgefahr der Brustwirbelsäule nicht möglich sein.
Andreas29
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Re: Skoliose, Knickkyphose, Hyperlordose

Beitrag von Andreas29 »

Nun gibt es Neues zu berichten:
Die Schmerzursachen hat die Krankengymnastin aufgeklärt, weil weder Radiologe noch Orthopäde sich die Bilder komplett angeguckt haben: Die Wirbelsäule kippt oberhalb BWK 11 nach rechts (bis ca. 10°). Dadurch ist die Bandscheibe BWK10/11 rechtsseitig degeneriert und die Bandscheibe des Neutralwirbels BWK 9 zu BWK 8 wurde eingeklemmt. Durch das Kippen gibt es Schmerzen im Rippenbuckel wegen Überdehnung der Muskulatur bzw. Bänder und Sehnen. Die Lotabweichung betrug zeitweilig ca. 10 cm. Mittels Krankengymnastik habe ich gelernt die abkippende Wirbelsäule gerader zu halten, ganz gerade bekomme ich es allerdings nicht hin.

Am 3.4. war nun die Revisions-MRT fällig. Ich dachte, daß inzwischen alle die Wirbelsäule betreffenden Diagnosen durch wären, aber weit gefehlt - festgestellt wurde neu ein Verdacht auf Lumbalisierung des SWK 1. Das Hämangiom im BWK ist inzwischen wieder stärker aktiv, so daß mein Orthopäde meinte, daß nun eine OP fällig sei. Er schickte mich zur UK Hannover und als Zweitmeinung erneut zur Schönklinik in Neustadt. Meine Frage, ob das an der kippenden WS darüber liegen dürfte, verneinte er. Die Frage nach einer Abstützung verstand er falsch und meinte, nein eine Stärkung der Muskulatur würde nichts bringen.
Ich bin jedoch anderer Meinung und zumindest in Neustadt hat man das nicht explizit ausgeschlossen. Augenfällig ist, daß die Hämangiome dort am größten sind, wo kaum Druck auf dem Teil des Wirbels lastet - in den Außenbögen der Scheitelwirbel von der Skoliose, bei nicht exakt übereinanderstehenden Wirbeln im drüberstehenden Teil, beim SWK auf der Oberseite. Lediglich im BWK 10 findet sich im hinteren Bereich mittig ein Hämangiom, daß wahrscheinlich mit der Entlastung beim Nach-Vorne-Beugen zu erklären ist, denn dann lastet der Druck eher auf dem vorderen Teil des Wirbels.

In Hannover meinte der Oberarzt, präventiv würde man gar nichts tun, ich müsse schon verstehen, bei Osteoporose-Patienten würde man auch erst nach einem Bruch tätig. Befürwortet wurde eine Reha-Maßnahme zur Stärkung der Muskulatur.

In Neustadt hatte ich in der Ambulanz im letzten Jahr schlechte Erfahrungen gemacht, dieses Mal sollte es deutlich besser laufen. Oberarzt Dr. Takeh nahm sich viel Zeit für mich, veranlaßte ein Röntgenbild der gesamten Wirbelsäule. So wurde aus der im letzten Jahr "diagnostizierten" Skoliose des thorako-lumbalen Übergangs eine thorakale Skoliose von 17°, so wie es mir vormals schon bekannt war. Eine erneute OP wurde wie in Hannover verneint, die regelmäßige Fortführung der Krankengymnastik empfohlen.

In Anbetracht der Tatsache, daß eine erneute OP die Entfernung des kompletten Wirbels zum Ziel hätte, bin ich nun doch beruhigt.

Mein Neurochirurg hat ganz sicher den Lordosewinkel von LWK 1 bis SWK 1 bestimmt, ich habe anhand der Röntgenaufnahme noch mal nachgemessen und komme auf 47,5 Grad, von LWK 1 bis 5 sind es lediglich 36°.
Eine Hyperkyphose liegt nicht vor. Der Neurochirurg schrieb ja auch Knickkyphose. Lediglich der Winkel zwischen BWK 11 und 12 ist zu groß.

Bisher nicht klären konnte ich den Ursprung der großen Schmorl'schen Knorpelknötchen von BWK 7 bis BWK 11. Auch auf Nachfrage habe ich nirgends eine brauchbare Antwort bekommen.
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