Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
- derhanfi85
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- Diagnose: Hyperlordose, -kyphose
Morbus Scheuermann (Deckplatteneinbrüche) - Therapie: 4 Wochen Kur in Bad Salzungen (2006)
1. Korsett von Rahmouni (2007)
2. Korsett von Rahmouni (2009)
<-- Tragezeit ~ 16h/Tag
3 -5 / Woche KG nach Schroth
seit 03/13 für 6 Monate Korsettfrei
Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
Hallo alle,
sehr sehr lang ist es her, dass sich meine aktive Seite hier auf diesem Forum austobte. But I'm back. Es gibt gute Neuigkeiten. Ich will euch nicht mit unwichtige Details nerven, jedoch kurz mein Werdegang als kleine Einführung und Spannungsbogenaufbau präsentieren.
Alles begann vor 7 Jahren (im Alter von 21 Jahren). Ich wurde bei Dr. Steffan (damals noch in Bad Salzungen praktizierend) auf Hyperlordose und -kyphose mit Scheuermann und begleitenden Deckplatteneinbrüchen diagnostiziert.
Es musste eine 4-wöchige Kur in Bad Salzungen her. Hier lernte ich Schroth und viele andere interessante Leute kennen. Danach direkt zu Dr. Hoffmann und Herrn Rahmouni auf zum ersten Korsett. Diese trug ich dann auch fleißig Sommer wie Winter, 16-20h pro Tag. Zusätzlich machte ich 3 mal wöchentlich Schroth. Ich habe mir meine Ausrüstung nach der Kur komplett selbst gebaut; Sprossenwand im Zimmer, fahrbare Spiegelhalterung aus Holz, eigene Kopfstützen kreiert, Stühle in jeder Höhe und Stützenvarianz. Ich konnte ziemlich gut mit der BaSa-Ausrüstung mithalten. (alles aber Low-Budget)
Irgendwann nach 2 Jahren gab es dann das 2. Korsett vom Master of Pain aka Rahmouni.
Der Winkel beim ersten Röntgen vor dem Korsett war 58° nach Cobb. Einige Zeit nach dem 2. Korsett wurde nach 1-wöchiger Korsettfreiheit wieder bei Dr. Hoffmann geröntgt. Es waren dann auf einmal nur noch 44° nach Cobb. Nicht schlecht, aber die Woche war echt hart. Die ersten Tage ging es, aber die letzte Hälfte kamen die Instabilitätsgefühle im Lordose-Bereich. Freudestrahlend nahm ich mein aufpelotiertes Korsett wieder entgegen. Leider schaffte ich es jeweils nur 2 mal pro Jahr zu Rahmouni zu fahren, aufgrund der Entfernung (400 km).
Im Oktober 2012 war der letzte Termin beim Meister. Hier wollte ich es noch einmal richtig krachen lassen. Rahmouni pelotierte also auf. Ich schaute ihn mit fragenden Blicken an, er möchte doch bitte die Männerpelotten holen! (Es muss drücken!) Er wollte nicht so recht, doch ich blieb hartnäckig. Bei halbjährlichenTerminen und 16-20 h Tragezeit täglich "schmelzen" die Pelotten schnell. (Ich trag das Ding überall, besonders bei der täglichen Radfahrt zur Arbeit und zurück.)
Ich probierte also bei Rahmouni im Patientenzimmer diese Monster an und es fühlte sich immer noch nicht richtig masochistisch an. (Die Pelotten waren aber so dick, man hätte wie die chinesiche Mauer diese vom Weltall aus sehen können=D.)
Noch konnte ich Grinsen. Aber dann kam die Zugfahrt. Es war die Fahrt ohne Licht am Ende des Tunnels. Ich saß 4 geschlagene Stunden aufrecht. Es war einfach nur Schmerz. Die nächsten Tage waren auch nicht einfacher. Ich konnte ganze 5 Tage das "Ding" (ich gebe Plaste keinen Namen) nur maximal 4 Stunden täglich tragen (jedoch nicht am Stück), alles andere hätte mich umgebracht. Doch irgendwann lief es. Umso trauriger war ich, als schon 2 Monate später nichts mehr durch die Pelotten zu spüren war. (No pain no gain lautet da mein Kredo.)
Leider ist die letzten Monate meine Bereitschaft zu Schroth stark in Mitleidenschaft gezogen worden, obwohl ich doch 5 mal die Woche Sport mache.
Vor 2 Tage dann der Termin bei Rahmouni und Dr. Hoffmann zum Röntgen. Ich sollte das Korsett also wieder eine Woche vorher ablegen.
Und was soll ich sagen, die Woche war einfach traumhaft. Mein Rücken war entspannt. Ich schrothete 3 mal die Woche und keine Schmerzen oder Verspannungen. Am Ende der Woche doch leichtes Zwicken im Lordose-Bereich.
Also dann auf nach Stuttgart bzw. Leonberg zum Röntgen. Ich hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl. Nach dem Röntgen wieder bei Rahmouni angekommen, ging es in die Kabine mit den Röntgen-Aufnahmen. Dort hingen also beide (die Aufnahmen=D). Ich schaute auf das linke und war etwas enttäuscht. 44° nach einer Woche korsettfrei. Doch halt, da steht 2011. Die Augen wanderten erwartungsvoll gen Osten, also zum rechten Röntgenbild.
Doch was stand da? 36°!!!
Dann kam auch gleich Rahmouni hinzu und beglückwünschte mich. Na gut Meister, dann bitte einmal Vollpelotieren und weiter geht die Fahrt! Doch er wollte nicht. Es würde ja noch in einen Flachrücken ausarten. Ich wollte ihn wirklich umstimmen, aber ich bekam nur ein Lächeln und die Maßgabe, das "Ding" 6 Monate zu verbahnen. Er wollte es auch gleich entsorgen. Irgendwie ist es mir dann doch ans Herz gewachsen. Ich konnte nicht. Ich wollte es mitnehmen, sicher ist sicher.
Also gut, nun heißt es aufrecht durch's Leben gehen, ohne Stütze und das 24/7. Es ist schon ein wenig komisch ohne diese emotionale Stütze. Aber es hat sich gelohnt. Auf dem Weg zum Bahnhof kamen mir dann irgendwie die Tränen, es waren freudige, aber ich konnte es nicht fassen. Am liebsten würde ich gern weiter machen, darf aber nicht. Es fühlte sich so an, wenn das eigene Kind sagt, es zieht morgen aus und man sieht sich bald wieder oder auch nicht.
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Alles begann vor 7 Jahren (im Alter von 21 Jahren). Ich wurde bei Dr. Steffan (damals noch in Bad Salzungen praktizierend) auf Hyperlordose und -kyphose mit Scheuermann und begleitenden Deckplatteneinbrüchen diagnostiziert.
Es musste eine 4-wöchige Kur in Bad Salzungen her. Hier lernte ich Schroth und viele andere interessante Leute kennen. Danach direkt zu Dr. Hoffmann und Herrn Rahmouni auf zum ersten Korsett. Diese trug ich dann auch fleißig Sommer wie Winter, 16-20h pro Tag. Zusätzlich machte ich 3 mal wöchentlich Schroth. Ich habe mir meine Ausrüstung nach der Kur komplett selbst gebaut; Sprossenwand im Zimmer, fahrbare Spiegelhalterung aus Holz, eigene Kopfstützen kreiert, Stühle in jeder Höhe und Stützenvarianz. Ich konnte ziemlich gut mit der BaSa-Ausrüstung mithalten. (alles aber Low-Budget)
Irgendwann nach 2 Jahren gab es dann das 2. Korsett vom Master of Pain aka Rahmouni.
Der Winkel beim ersten Röntgen vor dem Korsett war 58° nach Cobb. Einige Zeit nach dem 2. Korsett wurde nach 1-wöchiger Korsettfreiheit wieder bei Dr. Hoffmann geröntgt. Es waren dann auf einmal nur noch 44° nach Cobb. Nicht schlecht, aber die Woche war echt hart. Die ersten Tage ging es, aber die letzte Hälfte kamen die Instabilitätsgefühle im Lordose-Bereich. Freudestrahlend nahm ich mein aufpelotiertes Korsett wieder entgegen. Leider schaffte ich es jeweils nur 2 mal pro Jahr zu Rahmouni zu fahren, aufgrund der Entfernung (400 km).
Im Oktober 2012 war der letzte Termin beim Meister. Hier wollte ich es noch einmal richtig krachen lassen. Rahmouni pelotierte also auf. Ich schaute ihn mit fragenden Blicken an, er möchte doch bitte die Männerpelotten holen! (Es muss drücken!) Er wollte nicht so recht, doch ich blieb hartnäckig. Bei halbjährlichenTerminen und 16-20 h Tragezeit täglich "schmelzen" die Pelotten schnell. (Ich trag das Ding überall, besonders bei der täglichen Radfahrt zur Arbeit und zurück.)
Ich probierte also bei Rahmouni im Patientenzimmer diese Monster an und es fühlte sich immer noch nicht richtig masochistisch an. (Die Pelotten waren aber so dick, man hätte wie die chinesiche Mauer diese vom Weltall aus sehen können=D.)
Noch konnte ich Grinsen. Aber dann kam die Zugfahrt. Es war die Fahrt ohne Licht am Ende des Tunnels. Ich saß 4 geschlagene Stunden aufrecht. Es war einfach nur Schmerz. Die nächsten Tage waren auch nicht einfacher. Ich konnte ganze 5 Tage das "Ding" (ich gebe Plaste keinen Namen) nur maximal 4 Stunden täglich tragen (jedoch nicht am Stück), alles andere hätte mich umgebracht. Doch irgendwann lief es. Umso trauriger war ich, als schon 2 Monate später nichts mehr durch die Pelotten zu spüren war. (No pain no gain lautet da mein Kredo.)
Leider ist die letzten Monate meine Bereitschaft zu Schroth stark in Mitleidenschaft gezogen worden, obwohl ich doch 5 mal die Woche Sport mache.
Vor 2 Tage dann der Termin bei Rahmouni und Dr. Hoffmann zum Röntgen. Ich sollte das Korsett also wieder eine Woche vorher ablegen.
Und was soll ich sagen, die Woche war einfach traumhaft. Mein Rücken war entspannt. Ich schrothete 3 mal die Woche und keine Schmerzen oder Verspannungen. Am Ende der Woche doch leichtes Zwicken im Lordose-Bereich.
Also dann auf nach Stuttgart bzw. Leonberg zum Röntgen. Ich hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl. Nach dem Röntgen wieder bei Rahmouni angekommen, ging es in die Kabine mit den Röntgen-Aufnahmen. Dort hingen also beide (die Aufnahmen=D). Ich schaute auf das linke und war etwas enttäuscht. 44° nach einer Woche korsettfrei. Doch halt, da steht 2011. Die Augen wanderten erwartungsvoll gen Osten, also zum rechten Röntgenbild.
Doch was stand da? 36°!!!
Dann kam auch gleich Rahmouni hinzu und beglückwünschte mich. Na gut Meister, dann bitte einmal Vollpelotieren und weiter geht die Fahrt! Doch er wollte nicht. Es würde ja noch in einen Flachrücken ausarten. Ich wollte ihn wirklich umstimmen, aber ich bekam nur ein Lächeln und die Maßgabe, das "Ding" 6 Monate zu verbahnen. Er wollte es auch gleich entsorgen. Irgendwie ist es mir dann doch ans Herz gewachsen. Ich konnte nicht. Ich wollte es mitnehmen, sicher ist sicher.
Also gut, nun heißt es aufrecht durch's Leben gehen, ohne Stütze und das 24/7. Es ist schon ein wenig komisch ohne diese emotionale Stütze. Aber es hat sich gelohnt. Auf dem Weg zum Bahnhof kamen mir dann irgendwie die Tränen, es waren freudige, aber ich konnte es nicht fassen. Am liebsten würde ich gern weiter machen, darf aber nicht. Es fühlte sich so an, wenn das eigene Kind sagt, es zieht morgen aus und man sieht sich bald wieder oder auch nicht.
Re: Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
Hallo derhanfi85,
herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg!!
Ich habe auch ein Rahmouni Korsett und quäle mich momentan damit. Dein Text hat mich motiviert weiter zu machen.
Viele Grüße
herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg!!
Ich habe auch ein Rahmouni Korsett und quäle mich momentan damit. Dein Text hat mich motiviert weiter zu machen.

Viele Grüße
-
- Vielschreiber
- Beiträge: 781
- Registriert: Di, 10.11.2009 - 14:44
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- Diagnose: Rechtskonvexe BWS Skoliose 60°
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Coxa valga et antetorta - Therapie: Erwachsenen Korsett seit 2011
Sanomed Korsett seit 2015
Kg nach Schroth
Rehas in Bad Sobernheim - Wohnort: Hamburg
Re: Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
Hallo,
Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Ergebnis
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute
Liebe Grüße
Marieschen
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Ich wünsche dir weiterhin alles Gute

Liebe Grüße
Marieschen
- Dolphingirl94
- Profi
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- Diagnose: urprünglich: Skoliose mit 37 und 24°, seit November 2011 (nach dem Abschulen) 23°th und 17°l
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Re: Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg!
Das ist wirklich ein toller Text, der hoffentlich viele zum Durchhalten motiviert!
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Was die Raupe das Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling. (Laozi)
Aktueller Thread: Kontrolle in Bad Sobernheim
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- Dalia
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- Diagnose: 107° und 98° (im Jahr 2003 zu Beginn der Korsetttherapie: 98° und 93°), sehr starre Skoliose, kaum Beschwerden
- Therapie: 1983-1994 Korsetts verschiedener OTs, zuletzt bei Rahmouni, dann Korsettabschulung im Jahr 1994, seit 05/2005 bis etwa 2018 Nachtkorsett von Rahmouni, Therapieziel: Halten der Skoliose, seit 2018 keine Therapie mehr
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Re: Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
Hallo Hanfi,
ich erinnere mich noch an deinen Namen, wie schön, von dir wieder zu lesen - und weiterhin ganz, ganz viel Erfolg und Power. Soll in einem halben Jahr denn nochmal geröngt werden?
Danke für deinen Erfahrungsberichte, solche Texte brauchen wir.
ich erinnere mich noch an deinen Namen, wie schön, von dir wieder zu lesen - und weiterhin ganz, ganz viel Erfolg und Power. Soll in einem halben Jahr denn nochmal geröngt werden?
Danke für deinen Erfahrungsberichte, solche Texte brauchen wir.

Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
meine Geschichte: Dalia wird Königin (Korsett für eine Oldie-Power-Skoliose)
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- Klaus
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Re: Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
Da kann man wirklich gratulieren und auch andere motivieren, es ebenfalls zu versuchen.
Bei dem "Text" muss man aber auch beachten, dass Du immer noch "junger Erwachsener" bist (bis 29 Jahre). Selbst der sonst kritische Dr. Steffan sieht da noch gute Möglichkeiten.
Und man muss abwarten, wie sich das langfristig entwickelt. Die weitere aktive gezielte Muskelpflege wird sicherlich notwendig sein.
Gruß
Klaus
Bei dem "Text" muss man aber auch beachten, dass Du immer noch "junger Erwachsener" bist (bis 29 Jahre). Selbst der sonst kritische Dr. Steffan sieht da noch gute Möglichkeiten.
Und man muss abwarten, wie sich das langfristig entwickelt. Die weitere aktive gezielte Muskelpflege wird sicherlich notwendig sein.
Gruß
Klaus
- derhanfi85
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Re: Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
Vielen Dank für die Blumen an alle.
Vordergründig will ich natürlich andere mit meinem Text motivieren. Aber ich muss dazu auch sagen, es ist kein einfacher Weg, aber welcher ist das schon im Leben. Es steckt dahinter viel Schweiß und auch Verzicht (meist an Lebensqualität.) Andererseits kann ich vom "Wiedergewinn" an Lebensqualität berichten, was die größte Motivation darstellen sollte. Es sind mittlerweile die kleinen Dingen, die ich mehr und mehr zu schätzen weiß, da es diese mit Korsett vorher nicht so gab. Und sei es nur, dass ich immer etwas verschwitzt mit dem Fahrrad auf Arbeit ankam oder ich mir immer ein "Opfer-T-Shirt" unter mein eigentliches T-Shirt anziehen musste, weil sonst das bessere nach einiger Zeit Löcher bekam.
Ein großer Dank geht natürlich an das Forum. Ohne dieses hätte ich ja gar nicht den Eingangs-Post schreiben können. Erst durch dieses Forum bin ich auf meine "Krankheit" aufmerksam geworden und habe die richtigen Entscheidungen treffen können. Das Forum hat mir den Weg gezeigt. Ich musste ihn (alleine) gehen.
Sicherlich bleibe ich realistisch. Ich rechne nicht damit, in einem halben Jahr diese Wert halten zu können. Aber das ist nicht schlimm, weil es 2 Dinge diesbezüglich gibt. Einerseits kenne ich den Weg dahin, zu solchen Werten zu kommen; andererseits habe ich durch diese "Krankheit" vieles zusätzlich gelernt. Wie hebe ich Sachen richtig, welche Sportarten sind zu bevorzugen, wie kann ich meinen Rücken stärken, wie sitze ich richtig und noch vieles mehr. Das sind Erfahrungen und Wissen, was mir nicht mehr genommen werden kann.
Mein persönliches Ziel war bisher immer, es irgendwann einmal soweit zu schaffen, das Korsett maximal nur noch in der Nacht zu tragen. Das ist eine akzeptable Option mit sehr wenigen Einschränkungen bezüglich der Lebensqualität.
@Klaus:
Sicherlich muss man beachten, dass ich noch ein "junger" Erwachsener bin. Aber schau doch einmal, wie die Korsettversorgung altermäßig ausgerichtet ist. Und speziell an diese Altersgruppe ist mein Text gerichtet. Ist es nicht mit vielen Dingen im Leben, dass ein junges Alter nur von Vorteil ist. Aber das sollte keinen davon abschrecken, (generell) an sich zu arbeiten, egal wie alt man ist. (Stillstand bedeutet immer Tod.)
Es ist doch eine generelle Einstellung, die man in jungen Jahren treffen solllte. Wo will ich hin? Was habe ich für Ziele im Leben? Und gerade mit so einem "Handicap" sollte man sich das umso mehr fragen, auch wo es bezüglich des Handicaps hingeht.
Rahmouni und Co. geben uns nur die Werkzeuge (in Form eines Korsettes etc.) in die Hand. Aber wir müssen die Werkzeuge schon selber benutzen! Und einen Oldtimer kann man (in gewissen Grenzen) genauso restaurieren wie einen Neuwagen.
Vordergründig will ich natürlich andere mit meinem Text motivieren. Aber ich muss dazu auch sagen, es ist kein einfacher Weg, aber welcher ist das schon im Leben. Es steckt dahinter viel Schweiß und auch Verzicht (meist an Lebensqualität.) Andererseits kann ich vom "Wiedergewinn" an Lebensqualität berichten, was die größte Motivation darstellen sollte. Es sind mittlerweile die kleinen Dingen, die ich mehr und mehr zu schätzen weiß, da es diese mit Korsett vorher nicht so gab. Und sei es nur, dass ich immer etwas verschwitzt mit dem Fahrrad auf Arbeit ankam oder ich mir immer ein "Opfer-T-Shirt" unter mein eigentliches T-Shirt anziehen musste, weil sonst das bessere nach einiger Zeit Löcher bekam.
Ein großer Dank geht natürlich an das Forum. Ohne dieses hätte ich ja gar nicht den Eingangs-Post schreiben können. Erst durch dieses Forum bin ich auf meine "Krankheit" aufmerksam geworden und habe die richtigen Entscheidungen treffen können. Das Forum hat mir den Weg gezeigt. Ich musste ihn (alleine) gehen.
Sicherlich bleibe ich realistisch. Ich rechne nicht damit, in einem halben Jahr diese Wert halten zu können. Aber das ist nicht schlimm, weil es 2 Dinge diesbezüglich gibt. Einerseits kenne ich den Weg dahin, zu solchen Werten zu kommen; andererseits habe ich durch diese "Krankheit" vieles zusätzlich gelernt. Wie hebe ich Sachen richtig, welche Sportarten sind zu bevorzugen, wie kann ich meinen Rücken stärken, wie sitze ich richtig und noch vieles mehr. Das sind Erfahrungen und Wissen, was mir nicht mehr genommen werden kann.
Mein persönliches Ziel war bisher immer, es irgendwann einmal soweit zu schaffen, das Korsett maximal nur noch in der Nacht zu tragen. Das ist eine akzeptable Option mit sehr wenigen Einschränkungen bezüglich der Lebensqualität.
@Klaus:
Sicherlich muss man beachten, dass ich noch ein "junger" Erwachsener bin. Aber schau doch einmal, wie die Korsettversorgung altermäßig ausgerichtet ist. Und speziell an diese Altersgruppe ist mein Text gerichtet. Ist es nicht mit vielen Dingen im Leben, dass ein junges Alter nur von Vorteil ist. Aber das sollte keinen davon abschrecken, (generell) an sich zu arbeiten, egal wie alt man ist. (Stillstand bedeutet immer Tod.)
Es ist doch eine generelle Einstellung, die man in jungen Jahren treffen solllte. Wo will ich hin? Was habe ich für Ziele im Leben? Und gerade mit so einem "Handicap" sollte man sich das umso mehr fragen, auch wo es bezüglich des Handicaps hingeht.
Rahmouni und Co. geben uns nur die Werkzeuge (in Form eines Korsettes etc.) in die Hand. Aber wir müssen die Werkzeuge schon selber benutzen! Und einen Oldtimer kann man (in gewissen Grenzen) genauso restaurieren wie einen Neuwagen.
- Dalia
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- Therapie: 1983-1994 Korsetts verschiedener OTs, zuletzt bei Rahmouni, dann Korsettabschulung im Jahr 1994, seit 05/2005 bis etwa 2018 Nachtkorsett von Rahmouni, Therapieziel: Halten der Skoliose, seit 2018 keine Therapie mehr
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Re: Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
Also, Klaus, mit 29 Jahren ist man wirklich nicht mehr so korrigierbar wie mit ca. 20 Jahren. Das würde ich dann durchaus mit älteren Personen gleichsetzen. Toni ist das beste Beispiel.
Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
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Stand 2010----74°
Stand 2013----74° (ohne mein zutun)
Gut gehalten :) - Therapie: Korsetttherapie abgebrochen,
Reha BaSa 02/03 2014
es war geil und vermiss die Leute echt :) (und die Quälerei^^) - Wohnort: Südpfalz
Re: Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
Egal ob alt oder jung, jede WS verhält sich anderst......
Es gibt junge die trotz jahrelangem Korsett operiert werden müssen und alte die nach nen paar Jahren Erfolge vorweisen können.......
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- Klaus
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Re: Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
Dass Dein Text speziell an diese Altersgruppe ausgerichtet ist, ist zunächst mal nicht erkennbar gewesen. Ich wollte das einfach mal betonen, weil genau diese Erwachsenen-Altersgruppe bis 29 Jahre nach Aussagen von Dr. Steffan die größten Chancen haben, wenn denn eine entsprechende Indikation gegeben ist. Nur darauf bezog ich mich und Du hast ja bereits mit 21 Jahren Deine gezielte Behandlung begonnen!derhanfi85 hat geschrieben:Sicherlich muss man beachten, dass ich noch ein "junger" Erwachsener bin. Aber schau doch einmal, wie die Korsettversorgung altermäßig ausgerichtet ist. Und speziell an diese Altersgruppe ist mein Text gerichtet. Ist es nicht mit vielen Dingen im Leben, dass ein junges Alter nur von Vorteil ist.
Diese Erkenntnis steht doch nicht im Gegensatz zu einer Motivation aller Altersgruppen. Nur da muss man auch klar unterscheiden, über welchen Erfolg man spricht. Hier geht es ja um die (vorerst) besiegte Hyperkyphose, was mit einer vollständigen "Begradigung" gleichzusetzen ist.
Gruß
Klaus
- derhanfi85
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1. Korsett von Rahmouni (2007)
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Re: Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
Hallo Klaus,Klaus hat geschrieben:Dass Dein Text speziell an diese Altersgruppe ausgerichtet ist, ist zunächst mal nicht erkennbar gewesen. Ich wollte das einfach mal betonen, weil genau diese Erwachsenen-Altersgruppe bis 29 Jahre nach Aussagen von Dr. Steffan die größten Chancen haben, wenn denn eine entsprechende Indikation gegeben ist. Nur darauf bezog ich mich und Du hast ja bereits mit 21 Jahren Deine gezielte Behandlung begonnen!derhanfi85 hat geschrieben:Sicherlich muss man beachten, dass ich noch ein "junger" Erwachsener bin. Aber schau doch einmal, wie die Korsettversorgung altermäßig ausgerichtet ist. Und speziell an diese Altersgruppe ist mein Text gerichtet. Ist es nicht mit vielen Dingen im Leben, dass ein junges Alter nur von Vorteil ist.
Diese Erkenntnis steht doch nicht im Gegensatz zu einer Motivation aller Altersgruppen. Nur da muss man auch klar unterscheiden, über welchen Erfolg man spricht. Hier geht es ja um die (vorerst) besiegte Hyperkyphose, was mit einer vollständigen "Begradigung" gleichzusetzen ist.
Gruß
Klaus
ok, deine Absicht ist angekommen. Es ist eben schwierig, denn Grad zwischen "Ich schreibe einen Text für junge Erwachsene." und "Ich komprimiere das Ergebnis aus 7 Jahren in einen allgemeinen Motivationstext.". Deswegen habe ich extra in Klammern noch einmal mein damaliges Alter aufgeführt.
Nichtsdestrotz muss ich einfach noch einmal klarstellen: Normalerweise ist der Mann mit 21 Jahren ausgewachsen. Ich denke auch, dass dies bei mir der Fall war. Andererseits hatte ich Deckplatteneinbrüche. Es fehlte also ganz klar "Knochenmaterial". Nach 7 Jahren wurde ich nun "begradigt". Meine Frage wäre eher: Wo kommt das zusätzliche Material her? (Ich hatte leider keinen Termin bei Dr. Hoffmann ausgemacht und Rahmouni konnte mir dazu auch nichts sagen.)
PS: Noch ein kleiner Nachtrag zum letzten Termin bei Rahmouni. Ich bin 0.5 cm gestreckt worden seit Oktober 2012. (Ok, über das Ergebnis kann man sich streiten, da es leider nicht signifikant ist. Jedoch waren es davor immer 180cm Körpergröße absolut ohne Streckung seit der letzten 4 Jahre.)
- derhanfi85
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Re: Ich habe die Kyphose (vorerst) besiegt.
Hallo liebes Forum,
ich möchte ein kurzes Update geben. Es sind zwar erst 3 Wochen seit meinem ersten Post vergangen, aber ich denke trotzdem, dass sich vieles verändert hat bzw. einiges "gehalten" werden konnte.
Am Anfang war es echt schwierig ohne diese mentale Stütze (aka Korsett) auszukommen. Ich rutschte in frühere Muster zurück, als ich das Korsett für mehrere Tage (offene Wunden etc.) nicht tragen konnte. Ich verkrampfte mich total und so bekam ich dann auch zwangsläufig Verspannungsschmerzen. (Teilweise wurde dies auch durch zu viel Schroth im Vorfeld ohne wirkliche Pausen gefördert.)
Aktuell halte ich mein Sportpensum. Ich trainiere 3-5x pro Woche Schroth 30 -60 min, je nachdem, wie ich Zeit finde. Zusätzlich trainiere ich einmal pro Woche meinen Rücken (reine Kraftausdauer, also Wiederholungen von 15-20). Daneben absolviere ich diversen Ausdauersport. Ergänzend trainiere ich nach den Schrotheinheiten noch meine Bauchmuskeln.
Erst nach einigen Tage konnte ich mich gedanklich vom Korsett und meinem Rücken lösen. Resultat war, dass ich nicht mehr verkrampfte, auch nicht durch permanentens aufrechtes Sitzen.
Irgendwann konzentrierte ich mich nicht mehr auf meinen Rücken und genoss das schmerzfreie Gefühl.
Aktuell kann ich diesen Stand halten und nur an wenigen Tagen mit vielem Sitzen, wenig Sport merke ich gelegentlich einen stechenden Schmerz im Lordosebereich.
Ich werde versuchen, dies alles so beizubehalten und bin deshalb zuversichtlich auch noch in 5 Monaten schmerzfrei zu sein.
ich möchte ein kurzes Update geben. Es sind zwar erst 3 Wochen seit meinem ersten Post vergangen, aber ich denke trotzdem, dass sich vieles verändert hat bzw. einiges "gehalten" werden konnte.
Am Anfang war es echt schwierig ohne diese mentale Stütze (aka Korsett) auszukommen. Ich rutschte in frühere Muster zurück, als ich das Korsett für mehrere Tage (offene Wunden etc.) nicht tragen konnte. Ich verkrampfte mich total und so bekam ich dann auch zwangsläufig Verspannungsschmerzen. (Teilweise wurde dies auch durch zu viel Schroth im Vorfeld ohne wirkliche Pausen gefördert.)
Aktuell halte ich mein Sportpensum. Ich trainiere 3-5x pro Woche Schroth 30 -60 min, je nachdem, wie ich Zeit finde. Zusätzlich trainiere ich einmal pro Woche meinen Rücken (reine Kraftausdauer, also Wiederholungen von 15-20). Daneben absolviere ich diversen Ausdauersport. Ergänzend trainiere ich nach den Schrotheinheiten noch meine Bauchmuskeln.
Erst nach einigen Tage konnte ich mich gedanklich vom Korsett und meinem Rücken lösen. Resultat war, dass ich nicht mehr verkrampfte, auch nicht durch permanentens aufrechtes Sitzen.
Irgendwann konzentrierte ich mich nicht mehr auf meinen Rücken und genoss das schmerzfreie Gefühl.
Aktuell kann ich diesen Stand halten und nur an wenigen Tagen mit vielem Sitzen, wenig Sport merke ich gelegentlich einen stechenden Schmerz im Lordosebereich.
Ich werde versuchen, dies alles so beizubehalten und bin deshalb zuversichtlich auch noch in 5 Monaten schmerzfrei zu sein.