Kurze Beurteilung meiner Lendenwirbelsäule (MRT)

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Sebo123
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Kurze Beurteilung meiner Lendenwirbelsäule (MRT)

Beitrag von Sebo123 »

Hallo zusammen!

Ich bin 29 Jahre alt und mache sehr viel Sport. (Laufen)
Habe seit einigen Monaten Probleme mit meinem rechten ISG und dem Bereich drumherum. Oftmals zieht der Schmerz (der nach Belastung schlimmer wird) in den rechten Po-Bereich, teilweise auch in die Leiste. In letzter Zeit auch im rechten unteren Rücken. Bisher hat nichts geholfen und ich hatte jetzt ein MRT der LWS und der ISGs.
Bisher gehen "wir" davon aus, dass ich im Rücken- und Hüft-Bereich mehr Muskeln aufbauen muss, um Verspannungen zu vermeiden.

Hier mal 4 Bilder dazu.

Die bisherige Diagnose vom Radiologen:

Beurteilung:
Diskrete Lordoseminderung der LWS ohne reaktive knöcherne Signalveränderungen und raumfordernde Bandscheibenläsionen. Eine knöcherne spinale Enge liegt nicht vor.

Beurteilung: ISG (mit Kontrastmittel)
Unauffällige Abbildung der ISG ohne Entzündungszeichen.

Wollte nur mal Eure Meinung.

Wenn ich das richtig verstehe: Es sieht alles top aus und es gibt keine Anzeichen für irgendwelche "Probleme".
Lediglich Diskrete Lordoseminderung der LWS ist aufgefallen? Also, dass meine LWS einen zu steilen Anstieg hat? Finde ich auf den Bildern zwar optisch relativ normal, aber was sagt ihr?

https://www.dropbox.com/s/huxj4iaaokh4a1t/LWS1.png
https://www.dropbox.com/s/bk42hphsikv0uui/LWS2.png
https://www.dropbox.com/s/iitl42aikj6foc9/LWS3.png
https://www.dropbox.com/s/dcbcv05knqzs5uz/LWS4.png


Vielen Dank vorab!
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Klaus
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Re: Kurze Beurteilung meiner Lendenwirbelsäule (MRT)

Beitrag von Klaus »

Sebo123 hat geschrieben:Oftmals zieht der Schmerz (der nach Belastung schlimmer wird) in den rechten Po-Bereich, teilweise auch in die Leiste. In letzter Zeit auch im rechten unteren Rücken. Bisher hat nichts geholfen und ich hatte jetzt ein MRT der LWS und der ISGs.
Bisher gehen "wir" davon aus, dass ich im Rücken- und Hüft-Bereich mehr Muskeln aufbauen muss, um Verspannungen zu vermeiden.
Also grundsätzlich gehören alle Bereiche der Wirbelsäule zusammen. Auch wenn die Beschwerden nur in einem Teil auftauchen, muss man das immer in der Gesamtfunktion der Wirbelsäule sehen.
Dazu kommt, dass ein MRT in der Regel immer im Liegen gemacht wird, was nicht die Alltagssituation im Stehen wieder gibt.

Deswegen ist immer ein Röntgenbild (im Stehen) erforderlich, was möglichst in einer Wirbelsäulen-Ganz-Aufnahme frontal und seitlich gemacht werden sollte.

Bei einer steilgestellten LWS, wie sie deutlich zu sehen ist, kann ich mir schon Beschwerden vorstellen, weil die natürliche normale Lordose ja eine Abfederung darstellt, die hier nicht mehr so gegeben ist. Und auch die BWS ist vermutlich im gesamten Bereich steilgestellt. Das wird sich sicherlich auch auf die HWS auswirken.
Der Körper versucht zwar als Ausgleich von Fehlstellungen nach der Devise vorzugehen, dass der Kopf in einer Axe mit dem Knie liegen möchte, aber das muss so nicht unbedingt sein. Deshalb ist alles Spekulation, solange man nicht entsprechende Röntgenaufnahmen hat.

Es geht also weit über die "Kurze Beurteilung Deiner Lendenwirbelsäule" hinaus. ;)

Gruß
Klaus
Sebo123
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Re: Kurze Beurteilung meiner Lendenwirbelsäule (MRT)

Beitrag von Sebo123 »

Klaus hat geschrieben: Bei einer steilgestellten LWS, wie sie deutlich zu sehen ist
Das ist "deutlich"? Ich hab mal mit anderen Bildern im Netz verglichen, ich finde meine Aufnahmen eigentlich recht normal?
skoliose-gondelsheim
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Re: Kurze Beurteilung meiner Lendenwirbelsäule (MRT)

Beitrag von skoliose-gondelsheim »

Hi,

Die Steilstellung der LWS scheint mir nicht so ausgeprägt zu sein wie die sich anschließende Abflachung der BWS. Fraglich ist, ob diese ursächlich für deine Schmerzen sind.
Abgesehen von den Röntgenbildern sind nämlich auch andere Parameter zur Ursachenforschung wichtig:
Beispielsweise: wie stellen sich deine Hüftgelenke in ihrer Beweglickeit dar? Gibt es gelenkige oder muskuläre Einschränkungen?
Gibt es Verkürzungen der langen Muskeln des Beines, gibt es Verspannungen im Bereich der kleineren Po-Muskeln? Manchmal hilft es schon, einem ganz bestimmten Muskel (M. Piriformis) seine Spannung zu nehmen, um Beschwerden wie deine zu mindern.
Außerdem wichtig: wie ist die Stellung deiner Füße? Gibt es sonstige Fehlhaltungen oder Fehlstellungen in deinem Haltungsbild?

Auch die Anamnese ist von Bedeutung: was ging dem Beginn der Schmerzen voraus? Hattest du eine besondere Belastung, hast du beispielsweise an einem Wettkampf teilgenommen odere andere körperliche Belastungen, die die Beschwerden verursacht haben könnten? Hattest du einen Unfall, einen Sturz, bist du gestolpert und "blöd aufgekommen" (kann eine ISG-Problematik verursachen)? Wie ist deine Alltagshaltung? Sitzt du viel und wenn ja, wie sitzt du? Arbeitest du körperlich?

Leider vernachlässigen viele Orthopäden (und auch Physios :-) ) die Anamnese und es erstaunt immer wieder, wie oft ein Röntgenbild gar nicht nötig gewesen wäre, wenn der Arzt seinen Patienten nur richtig angesehen hätte...

Mein Rat: bitte den Orthopäden einmal, sich deine Haltung anzusehen und die Hüftgelenke zu prüfen. Wenn er sich dafür Zeit nimmt findet er vielleicht eine Ursache, die im Röntgenbild gar nicht zu sehen ist.

LG
Karin
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Klaus
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Re: Kurze Beurteilung meiner Lendenwirbelsäule (MRT)

Beitrag von Klaus »

skoliose-gondelsheim hat geschrieben:Mein Rat: bitte den Orthopäden einmal, sich deine Haltung anzusehen und die Hüftgelenke zu prüfen. Wenn er sich dafür Zeit nimmt findet er vielleicht eine Ursache, die im Röntgenbild gar nicht zu sehen ist.
Das Thema lautet hier zwar "Kurze Beurteilung meiner Lendenwirbelsäule (MRT)", aber es fehlt einfach die röntgologische Erfassung der anderen Bereiche, die mit in die Diagnose einbezogen werden müssen.
Leider vernachlässigen viele Orthopäden (und auch Physios :-) ) die Anamnese und es erstaunt immer wieder, wie oft ein Röntgenbild gar nicht nötig gewesen wäre, wenn der Arzt seinen Patienten nur richtig angesehen hätte...
Gerade weil die Optik stark von der tatsächlichen Wirbelkörpersituation abweichen kann, sollte man sich da durch ein Röntgenbild Gewissheit verschaffen. Dr. Steffan z.Bsp., der sehr viele Patienten sieht, hat das zu seinem Erstaunen häufig erlebt.

Und wenn man dann die von Dir sehr gut beschriebenen Maßnahmen bei der Untersuchung vornimmt, wäre das optimal.

Gruß
Klaus
Andreas29
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Diagnose: Skoliose, Hyperlordose(?), Knickkyphose bei BWK11, Foramenstenose BWK11/12, 3 von 13 Hämagiomwirbeln OP-bedürftig, zusätzliche rudimentäre Halsrippe C7, beinahe Hüftdysplasie links
Therapie: zur Zeit keine
Sommer 2012: Kyphoplastie
Herbst 2012: KG, PRT
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Re: Kurze Beurteilung meiner Lendenwirbelsäule (MRT)

Beitrag von Andreas29 »

Leistenschmerz wurde bei mir mit einer Foramenstenose an BWK 11 in Verbindung gebracht - der fehlt bei Deinen Bildern. Abgesehen davon wäre auch z. B. eine Verkürzung der ischiocruralen Muskulatur als Ursache des Leistenschmerzes möglich.
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