Letzte OP vor 19 Jahren... was habe ich zu erwarten?

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WoManiac

Letzte OP vor 19 Jahren... was habe ich zu erwarten?

Beitrag von WoManiac »

Hallo zusammen :halloatall:

Ich wühle mich jetzt hier seit ca einer Stunde durchs Forum und muß gestehen, daß ich mitlerweile etwas reizüberflutet bin... Wahnsinn, was sich im Laufe der Zeit bgl. Therapien und Op-Methoden so alles geändert hat!
Zugegeben, ich habe mich in den letzten Jahren (fast JahrZEHNTEN!) auch nicht mehr wirklich mit dem Thema befasst.

Meine Skoliose ist angeboren und ich bin fixiert von TH2 bis L3. Die erste OP hatte ich im Alter von 4 in Hamm (Dr. Götze) und die letzte mit 15 in Wildungen (Dr. Metz-Stavenhagen). Insgesammt wurde mein "Rücken-Zipper" 8x auf und zu gemacht. Mit 17 Jahren galt meine Bahndlung dann als "abgeschlossen".
Mitlerweile bin ich 34, die Stange sitzt, und ich führe ein ganz normales (Berufs-)Leben. Außer den chronischen Nacken- und Schulterverspannungen und dem gelegendlichen Knurpsen, Knacken und Zwicken in den Lendenwirbeln habe ich auch keine akuten Probleme. Ich würde also sagen, alles im normalen Bereich...

Seit geraumer Zeit drängt sich mir allerding immer häufiger die Frage auf: Wie geht´s denn eigentlich weiter?
Ich meine, man wird ja schließlich nicht jünger und die drei verbliebenen LWS-Bandscheiben (meine persönlichen Helden des Alltags :top: ) werden sicherlich auch nicht ewig halten.
Hier im Forum habe ich schon einige hilfreiche Beiträge gefunden, allerdings muß ich gestehen, daß mich Diese nicht grad positiv in die Zukunft blicken lassen... So wie es aussieht kann ich mich wohl in den nächsten Jahren auf einen kräftigen Bummerang-Effekt gefasst machen :lach:
Versteht mich nicht falsch, natürlich war mir immer klar, daß es wahrscheinlich (spätestens mit den Wechseljahren) wieder Probleme geben wird, aber ich würde das ganze Theater schon recht gern möglichst lange hinauszögern...

Also, wie war das so bei euch? Mit welchen Problemen habe ich konkret zu rechnen? Worauf sollte ich achten? Macht es jetzt schon Sinn wieder Stunden und Tage in orthopädischen Wartezimmern zu verbringen, obwohl eigentlich noch keine akuten Beschwerden vorliegen?


Jessica
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Raven
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Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Letzte OP vor 19 Jahren... was habe ich zu erwarten?

Beitrag von Raven »

Hallo Jessica,
WoManiac hat geschrieben:Zugegeben, ich habe mich in den letzten Jahren (fast JahrZEHNTEN!) auch nicht mehr wirklich mit dem Thema befasst.
damit bist du nicht allein - auch ich habe mich erst über 10 Jahre nach meiner OP wieder mit dem Thema beschäftigt. (OP, nur eine OP, war 1997.)
Mitlerweile bin ich 34, die Stange sitzt, und ich führe ein ganz normales (Berufs-)Leben. Außer den chronischen Nacken- und Schulterverspannungen und dem gelegendlichen Knurpsen, Knacken und Zwicken in den Lendenwirbeln habe ich auch keine akuten Probleme. Ich würde also sagen, alles im normalen Bereich...
Bei mir sieht das ähnlich aus, allerdings ohne Verspannungen.
Seit geraumer Zeit drängt sich mir allerding immer häufiger die Frage auf: Wie geht´s denn eigentlich weiter?
Ich meine, man wird ja schließlich nicht jünger und die drei verbliebenen LWS-Bandscheiben (meine persönlichen Helden des Alltags :top: ) werden sicherlich auch nicht ewig halten.
Verschleißerscheinungen sind - leider - bei operierter Skoliose wahrscheinlicher als bei wirbelsäulengesunden Menschen. Aber auch bei nichtoperierter Skoliose scheinen diese überdurchschnittlich häufig aufzutreten.
Hier im Forum habe ich schon einige hilfreiche Beiträge gefunden, allerdings muß ich gestehen, daß mich Diese nicht grad positiv in die Zukunft blicken lassen... So wie es aussieht kann ich mich wohl in den nächsten Jahren auf einen kräftigen Bummerang-Effekt gefasst machen :lach:
Das kann passieren - muss aber nicht. Ich kenne durchaus auch operierte Patienten, die selbst nach 30 und mehr Jahren so gut wie keine Probleme - jedenfalls keine größeren als hin und wieder Verspannungen, mal Schmerzen bei Überlastung, aber alles gut in den Griff zu bekommen - haben.
Machst du aktuell Physiotherapie? Ich vermute fast, nicht, da früher oft gesagt wurde, sobald alles nach der OP richtig verheilt ist, sei "die Sache erledigt" und man müsse sich nicht mehr darum kümmern.
Also, wie war das so bei euch? Mit welchen Problemen habe ich konkret zu rechnen? Worauf sollte ich achten? Macht es jetzt schon Sinn wieder Stunden und Tage in orthopädischen Wartezimmern zu verbringen, obwohl eigentlich noch keine akuten Beschwerden vorliegen?
Bezüglich der Kontrollen halten es einige so, dass sie sehr regelmäßig Kontrollen wahrnehmen, andere vermeiden - teils aus Angst, aber teils auch, um sich nicht immer wieder Röntgenstrahlung auszusetzen gerade wenn in der Kindheit und Jugend bereits viele solche Untersuchungen stattfinden - Kontrollen bis auf weiteres, wenn es ihnen gut geht.
Sinnvoll halte ich auf jeden Fall die (erneute) Beschäftigung mit Physiotherapie, insbesondere, da du auch über Beschwerden klagst (gerade gegen Verspannungen kann man gut was machen). Manches nimmt man, habe ich auch von mir so den Eindruck, nach der OP einfach hin. Bei mir war das z.B. der schleichende und sich irgendwann deutlich bemerkbar machende Muskelabbau im Bereich der Schultern (wenig Kraft, chronische stechende Schmerzen), und bei dir sind es wohl die Verspannungen. Es hat lange gedauert bis ich gemerkt habe, dass man dagegen wirklich was machen kann und dass diese Beschwerden kein unabwendbares Schicksal sind.

Ich kann dir das Skoliose-OP-Forum unter http://www.skoliose-op.info zum Austausch sehr empfehlen: Dort gibt es etliche, deren OP schon so lang (oder noch länger) wie deine her ist.
Hier im Forum sind relativ wenig Operierte vertreten, vor allem kaum sogenannte "Langzeitoperierte" wie wir.

Viele Grüße,
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
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