vielen Dank für die Aufnahme. Ich bin 38 Jahre alt und habe eine Skoliose von 32° thorakal. Den Rest weiß ich gerade ehrlich gesagt nicht mehr.
In Kürze: Ich habe folgende Fragen:
Welche Rehaklinik ist für Erwachsene zu empfehlen?
Gibt es hier auch die Möglichkeit, Kinder mitzunehmen (mit Betreuungsperson)?
Warum wird von einer Op immer abgeraten? Was ist daran so schlimm?
Meine Skoliose wurde diagnostiziert als ich 17 war. Die Betriebsärztin bei der Einstellungsuntersuchung für die Ausbildung hat sie entdeckt. Ob sie von klein auf übersehen wurde oder sich nach einem Unfall ab meinem 11. Lebensjahr entwickelt hat, weiß man nicht. Diagnostik lief dann über die Vulpius Klinik in Bad Rappenau. Es wurde ein Korsett verschrieben mit der Aussage, dass es vermutlich aber nichts mehr bringt. Außerdem solle ich ins Fitnessstudio und Rückenmuskulatur aufbauen. Korsett von Hemann in Bad Rappenau und anschließend auch KG (nicht nach Schroth).
Nach einem Jahr Abschlussuntersuchung, Korsett habe nichts gebracht, könne weggelassen werden. Ich erzählte dem Arzt von meinen starken Schmerzen im Lendenwirbelbereich. Er meinte, das sei Abnutzung und mit der Skoliose säße ich evtl mit 30 im Rollstuhl. Es hat sich dann rausgestellt, dass ich einen Bandscheibenvorfall zwischen L4 und L5 hatte.
Nun begann ein 12jähriger Kreislauf aus Medikamenten, TENS, kämpfen um jedes Physio Rezept, mehrere Anläufe im Fitnessstudio, die alles verschlimmerten und Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen. Reha wurde nicht empfohlen. Inzwischen hatte ich eine Diagnosegeschichte nach der anderen bzgl Ohrgeräuschen, Atemnot, dauerhaften Kopfschmerzen wieder mit viel Bettelei bei den Ärzten verbunden, nicht nur Diclofenac zu verschreiben. Dann kam der zweite Bandscheibenvorfall. Außerdem kam und kommt es immer wieder zu Hexenschüssen.
Endlich fand ich Dr. Hofmann, der feststellte, dass die komplette Muskulatur verkürzt war und daher das ganze Training nix brachte. Ein Korsett wurde verordnet, aber von der KK abgelehnt, da das in dem Alter nichts mehr bringe. Da ich gerade eine neue Ausbildung zur Ergotherapeutin absolvierte, wurde die Reha aufgeschoben. Die Muskelaufdehnung half kurzfristig. Ansonsten viel MT mit viel Selbstzahler, da in 20 min nicht viel passieren kann und ich dann doppelte Einheiten vereinbart hab, die ich dann selbst zahlen musste. Osteopathie seither regelmäßig um es erträglich zu halten, auch Selbstzahler. Nach der Ausbildung war ich schwanger, daher keine Reha, dann Corona,...Frau Dr. von Richthofen empfahl Spiraldynamik, hab ich auch gemacht bzw mach ich noch. Vor zwei Jahren war ich bei einem Orthopäden hier in der Nähe, da Verdacht auf 3. Bandscheibenvorfall. Man müsse kein MRT machen, da die Behandlung ja gleich bliebe. Er empfahl Akupunktur und nach der Stillzeit stationäre Infiltration. Hab ihn gefragt, ob das denn jetzt für immer mein Leben sei. Meinte er ja, so und schlimmer. Akupunktur hab ich gemacht, die Spritzerei nicht.
Nun habe ich 3 kleine Kinder und ich hab es so satt! Jeden Morgen weiß ich nicht, ob es bis 11 Uhr dauern wird, bis ich mich aufrichten kann oder der gesamte Tag nur schmerzhaft sein wird und ich fast zusammen brech um den Alltag bewältigen zu können. Dauernd muss ich zu meinen Kindern sagen, ich kann nicht, weil mir der Rücken weh tut. Es nimmt mir so viele schöne Momente. Herumtollen, raufen oder auch nur Schuhe zubinden will gut überlegt sein, ob das machbar ist. Neulich sind wir 14km Fahrrad gefahren, also nicht weit und E-Bike. Danach konnte ich eine Woche kaum laufen geschweige denn mich aufrichten.
Vor den Kindern war mein Programm schwimmen, Pilates, laufen, Gerätetraining. Trotzdem kam immer wieder was dazu. Bspw war ich mit den Hunden länger unterwegs, ging nach unten um sie anzuleinen und peng - Hexenschuss. Mitten auf dem Feld. Irgendwie nach Hause geschafft, am nächsten Tag zum Hausarzt zum Spritzen und dann laufen laufen laufen um nicht in Schonhaltung zu kommen. Ortoton und je nachdem Tilidin und nach ein paar Tagen ging es wieder. Das geht so nicht mehr.
Ich kann und ehrlich gesagt will ich auch nicht jeden Tag 2h Sport machen. Ich will nicht, dass diese Erkrankung mein Leben beeinflusst. Im Juni habe ich wieder einen Termin bei Frau Dr. von Richthofen.
Ich könnte noch eine Weile so weiter machen, aber ich glaub, ich hab eh schon überzogen.

Vielen Dank für's Lesen. Bin dankbar für alle Tipps, auch Literaturempfehlungen.