Meine Geschichte

Schreibe deinen Erfahrungsbericht zur Skoliose, Schmerzbekämpfung etc. oder tausche Erfahrungen mit Leidensgenossen aus
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Andrea61
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Diagnose: li conv. lumb. Skoliose
Skoliosewinkel nach Cobb BMK 9: 70 Grad, Höhe LWK 3: 97 Grad
Therapie: 1973-1975: Gipsbett, KG
1976: OP nach Harrington - Uni-Klinik DD
1977: Entfernung des Stabes, aufgrund perman. Fistelbildung
weitere KG, Reha-Sport, MT, mehrere Rehas

Meine Geschichte

Beitrag von Andrea61 »

Jetzt habe ich mich endlich durchgerungen und möchte meine Erfahrungen schreiben.
Mit 11 Jahren wurde bei mir Skoliose festgestellt. Wir schrieben das Jahr 1971, da gab es an Therapien nur Krankengymnastik und nachts Gipsbett.
Außer den ambulanten Behandlungen schickte mich der Orthopäde in die Klinik nach Birkenwerder zu vier-wöchigen Aufenthalten. Dort wurde auch nichts weiter an Therapien gemacht. Bis 1975 verschlechterte sich meine lumbale Skoliose auf 70 Grad. 1976 wurde ich in der Uni-Klinik Dresden mit Harringon-Stab operiert. Dann hieß es, drei Monate liegen. Bereits 14 Tage nach der OP hatte sich unter der Wunde Eiter an der Wirbelsäule gebildet, was erst mal ausgeräumt wurde. Später, als mein Körper komplett bis zum Kinn im Gipskorsett steckte, hatten sich wieder Fisteln gebildet, also wieder Klinik und Fistelrevision. So ging es ein Jahr, dann kam der Stab raus. Die Korrektur, die unmittelbar nach der OP erreicht wurde, hatte sich nach dem Jahr wieder zerschlagen und ich hatte wieder meine 75 Grad. Ich war damals jung, bekam ein Korsett und ich hatte keine Beschwerden. Kontinuierlich Massagen, KG, 2 stationäre Rehas 1988 und 1992 und 2016 eine ambulante Reha. 2014 SOS-Schmerztherapie in Uni-Klinik Dresden. Diese spezielle Skoliose-Therapie nach Schroth kenne ich nicht und wurde mir nie von den unzähligen Ärzten, die ich aufgesucht habe, verordnet.
Seit drei Jahren hat sich meine Skoliose massiv verschlechtert (lumbal knapp 100 Grad), leichte Taubheitsgefühle im Po- und Schambereich, Schmerzen in Knie und Hüfte, Gehen und Laufen fällt zunehmend schwer. Letztes Jahr schickte mich mein Orthopäde in Dresden zu zwei Kliniken (Uni-Klinik Dresden und Hohwald-Klinik Neustadt) zur OP-Frage. In der Uni-Klinik war ich bis jetzt zweimal; jedesmal ein anderer Arzt und jeder sagt was anderes. Als Behandlung eine Injektion unter CT-Kontrolle, die nichts brachte. Warte auf neuen MRT-Termin, soll danach wieder hinkommen. Mir rennt die Zeit davon, bin jetzt 58. Ich stehe und laufe immer mehr zur Seite geneigt. Derzeit habe ich wieder Physiotherapie, die aber keine große Verbesserung mehr bringt.
Der Hohwald-Arzt hat mir gesagt, mein Kopflot wäre der rechte Hüftkopf. Von ihm aus soll ich erst alle nichtoperativen Therapien ausreizen und eine Reha nach Schroth in Bad Salzungen machen. Reha-Antrag ist gestellt, aber man wartet und wartet. Hoffentlich wird sie nicht abgelehnt. Bei Therapie-Resistenz sollte man über eine OP nachdenken. Der Arzt hat u. a. das Zentrum in Neustadt/Ostsee genannt, über das ja hier im Forum so viel positives berichtet wird.
Mal sehen, wie es nun weitergeht.
Liebe Grüße, Andrea
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Klaus
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Re: Meine Geschichte

Beitrag von Klaus »

Hallo Andrea,
Von ihm aus soll ich erst alle nichtoperativen Therapien ausreizen und eine Reha nach Schroth in Bad Salzungen machen. Reha-Antrag ist gestellt, aber man wartet und wartet. Hoffentlich wird sie nicht abgelehnt.
Grundsätzlich kann ich mir nicht vorstellen, dass bei 100 Grad Skoliose eine REHA abgelehnt wird. Eine OP ist ja ein wesentlich höherer Kostenfaktor, als eine REHA und das steht bei Kostenträgern (leider) an erster Stelle. Natürlich weiß man nicht, wie Deine Vorgeschichte eingeschätzt wird.
Bei Therapie-Resistenz sollte man über eine OP nachdenken........Ich war damals jung, bekam ein Korsett und ich hatte keine Beschwerden.
Ein gutes Korsett könnte jetzt in Kombination mit Schroth die beste Option für einen konservativen Behandlungsversuch sein. Nach meiner Ansicht sollte man nicht bis zur REHA warten. Um das abzuklären, möchte ich Dir empfehlen, einen wirklichen Spezialisten aufzusuchen:
viewtopic.php?f=25&t=6472
Da würde sich Dr. Wilke in Berlin anbieten, der mit dem Korsettbauer Fa CCtec zusammenarbeitet.

Gruß
Klaus
Andrea61
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Skoliosewinkel nach Cobb BMK 9: 70 Grad, Höhe LWK 3: 97 Grad
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1976: OP nach Harrington - Uni-Klinik DD
1977: Entfernung des Stabes, aufgrund perman. Fistelbildung
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Re: Meine Geschichte

Beitrag von Andrea61 »

Hallo Klaus,

danke für Deine Info.
Mein Frage: Bekomme ich bei einem Spezialisten außerhalb meiner Region überhaupt einen Termin als Kassenpatient? Wenn mit einer Überweisung, dann muss ich meinen behandelnden Arzt überzeugen, dass ich eine bekomme. Gedanklich war ich auch schon soweit wegen einer Vorstellung in der Schön-Klinik Neustadt.
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Klaus
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Re: Meine Geschichte

Beitrag von Klaus »

Hallo Andrea,
Bekomme ich bei einem Spezialisten außerhalb meiner Region überhaupt einen Termin als Kassenpatient?
Mit Ausnahme von Frau Dr. Herchet in Bad Salzungen, sind das alles normale niedergelasssene Orthopäden, zu denen Du einfach mit Chipkarte gehen kannst. Das Problem kann aber eine lange Wartezeit sein, insbesondere bei Erwachsenen, weil Kinder verständlicherweise bevorzugt werden.

Gruß
Klaus
Kerstin50
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Re: Meine Geschichte

Beitrag von Kerstin50 »

Hallo Andrea
Dein Beitrag ist einige Zeit her...aber ich versuche es trotzdem mit dir in Kontakt zu treten.
Bin Kerstin und wurde auch in Dresden operiert.
Man nannte es damals von der Seite VDS.... bei dir war es von hinten mit dem ewigen liegen.
Hast du Interesse ? Melde dich..
LG Kerstin
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