Erfahrungsbericht Hoffmann & Rahmouni -UNSICHERHEIT

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mousecat
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Erfahrungsbericht Hoffmann & Rahmouni -UNSICHERHEIT

Beitrag von mousecat »

Hallo ihr!

Ich hatte gestern um 14.45 Uhr meinen Termin bei Dr. Hoffmann. Weil ich hier im Forum so viel Hilfreiches und Wissenswertes erfahren habe, möchte ich euch meine Erfahrungen und Eindrücke nicht vorenthalten.

Nachdem ich mir einen Zettel mit all meinen Fragen zusammengestellt hatte, wir stundenlang im Auto saßen (ich komme aus Erfurt, Thüringen), kamen wir eine Stunde zu früh in Leonberg an. Das war aber nicht weiter schlimm. Wir sind dann eine Runde mit dem Hund gelaufen. (den mussten wir mitnehmen, damit er nicht zu lange alleine ist). Uns ist aufgefallen, dass wir keinen einzigen anderen Hund gesehen haben. Aber das ist off-topic ;-)
Ich bin dann schon früher in die Praxis und habe mich angemeldet. Nachdem ich die 50 € bezahlt hatte, durfte ich gleich zum Röntgen. Die Arzthelferin hat mich ein paar Dinge aus meiner Rückenbiografie gefragt, dann musste ich in eine kleine Kabine, mich ausziehen. Im Röntgenraum wurde zuerst ein Bild von mir gemacht, bei dem ich mich mit dem Rücken an diese Platte stellen musste. Kurz warten, dann musste ich mich mit der rechten Seite an diese Platte stellen und die Arme nach vorn ausstrecken. Danach konnte ich mich wieder anziehen und ins Wartezimmer gehen. Dort saßen einige Leute. Nach circa 10 Minuten wurde ich aufgerufen und durfte zu Herrn Hoffmann ins Sprechzimmer. Dort gab mir eine Arzthelferin einen Zettel, den ich mir durchlesen sollte. Es ging noch mal um die 50 € für das Beratungsgespräch. Ich sollte unterschreiben, dass ich über die Kosten informiert wurde.
Dann kam Dr. Hoffmann.

Er wirkte sehr ruhig und freundlich. Ich war etwas aufgeregt, weil man ihn hier im Forum wie einen Gott behandelt. Aber meine Aufregung verflog schnell. Er fragte mich, wieso ich gekommen sei. Vielleicht könnt ihr euch noch an meine Problematik erinnern? Rundhohlrücken, X-Beine, Kieferfehlstellung, Schmerzen in der Hüfte, Kopfschmerzen.
Ich erzählte ihm dann eine ganze Weile, was mich alles belastet und was ich bereits dagegen unternommen hatte. (KG, Massagen, Fitnesscenter, feste Zahnspange)
Er bat mich dann, mich bis auf Slip, BH und Socken auszuziehen. Zu dem Zeitpunkt kam eine Arzthelferin ins Zimmer, die sich an den PC setzte und alles, was Dr. Hoffmann sagte, eingab.
Zuerst stand ich vor ihm, und er meinte, dass ich total schief stehe und den Kopf schief halte. Er rückte meinen Kopf dann erstmal gerade, wodurch sich mein Blick auf die Welt ordentlich verschob. Auf dem Röntgenbild, was meine Wirbelsäule von hinten zeigte, zeigte er mir meine unterschiedlich hohen Schulterblätter. Außerdem zeigte er mir eine Verschiebung der Oberen Brustwirbelsäule, die bis in die Halswirbelsäule ging. Danach war ich erstmal geschockt. Ich hatte diese Verschiebung nie bemerkt. Sie war die Ursache für meine Kopfschmerzen, den schiefen Kopf sowie für die schiefen Schultern. Auf das Röntgenbild wurde dann an dieser Stelle 11° thorakal n. Cobb geschrieben. Bitte schlagt mich jetzt nicht, aber ich war zu durcheinander, um noch mal genau zu fragen, was das heißt. (mit dieser Verschiebung hatte ich nun wirklich nicht gerechnet!) Ich verstehe es so, dass ich dort eine leichte Skoliose habe. Weiter unten in meiner Lendenwirbelsäule hat er nämlich gemeint, habe ich eine leichte Skoliose und die hat 10° lumbal n. Cobb. Dann musste ich mich umdrehen, und er hat meine Hüfte abgetastet. Ich habe unterschiedlich lange Beine, sodass die Hüfte ebenfalls schief steht. Er hat mir dies dann auch auf dem Röntgenbild gezeigt. Da sieht man das auch deutlich. Gleichzeitig sagte er, dass meine unteren Lendenwirbel trotz der Skoliose gerade aufeinander stehen und er deswegen keine Veränderung der Hüfte möchte. Dies würde zu einer Verschiebung der Wirbel führen, die jetzt in einer guten Position wären. Für mich klang das verständlich. Wird die Beinlänge angepasst, ändert sich die Stellung der Hüfte, damit aber auch die Lage der Wirbel. Hat jemand von euch die gleiche Situation?
Dann hat er das Röntgenbild eingeklemmt, welches mich von der Seite zeigt. Er hat eine Kyphose von 52° festgestellt. Dadurch sah meine Lordose auch ganz überdehnt aus.

Dann musste ich mich auf die Liege legen und er hat sich meine Knie und das Becken angesehen. Dazu hat er das rechte und linke Knie und die Füße aneinander gedrückt. Weil beide Stellen aneinander waren, meinte er, habe ich keine X-Beine. Dann würden nämlich die Fußgelenke nicht mehr aneinander gehen. Er sagte, ich habe zu schwache Innenschenkelmuskeln, wodurch die Außenschenkelmuskeln das Knie nach innen drücken.
Dann drückte er mir meine Beine auf den Brustkorb, das ging alles ohne Probleme. Als er meine angewinkelten Beine nach innen und außen drehte, kam ich links nur auf jeweils 45°, rechts auf 66°. Liegt das an meiner Hüfte? Ich musste gestern so viele Infos aufnehmen, dass ich manches schon wieder vergessen oder nicht gefragt habe. *schäm* Beim nächsten Mal, ist die Situation nicht mehr so neu. Auf die Hüfte ist er immer wieder zusprechen gekommen. Er hat mir auch gezeigt, wo es mir wehtun müsste und da tat es auch weh. Direkt an den Seiten, wo der Oberschenkel anfängt.

Im Stehen hat er sich dann noch meine Kieferfehlstellung angehört, das berühmte Knacken.

Nachdem ich mich wieder angezogen hatte, besprachen wir mögliche Therapien. Für die Knie habe ich von ihm Übungen bekommen, die soll ich machen. Für die Verspannung im Nacken ebenso. Dann möchte er abwarten, was der ganzheitliche Kieferorthopäde sagt, zu dem ich in zwei Wochen muss. Mit diesem möchte er eng zusammenarbeiten. Für den Rücken hat er mir das Korsett, BaSa und die manuelle Therapie vorgeschlagen. Ich habe jetzt eine Verordnung für 6x manuelle Therapie bekommen. Darunter verstehe ich aber nicht Schroth, sondern Osteopathie. Dei ganzheitliche Kieferorthopädie befürwortet die Osteopathie ebenfalls.

Wir haben dann noch über das Korsett gesprochen. Er meinte, dass mich dieses mit meinen 23 Jahren noch aufrichten könnte. Jetzt habe ich aber im Forum viel Kritik an den Rahmouni-Korsetts gelesen: zu rabiat, fördern ein Ausleiern der Bändern, machen vom Korsett abhängig usw. Ich möchte nicht mein ganzes Leben auf ein Korsett angewiesen sein. Ich habe einen Hund, eine intakte Partnerschaft und möchte später Kinder haben. Ich weiß nicht, ob ihr das verstehen könnt?
Wäre es möglich, mit Hilfe von Schroth eine Situation zu erschaffen, in der ich kein Korsett benötige?


Ich war gestern gleich noch bei Herrn Rahmouni, den ich auch ganz nett fand, der aber zum Beispiel auf meine Skoliose gar nicht eingegangen ist. Ok, sie hat nur 10°, aber an meinen Hals wirkt sich das schon erheblich aus. Er hat dann an mir rumgedrückt und gezogen, so dass mir dann alles wehtat. Ich kann verstehen, dass er sehr von seinen Korsetts überzeugt ist, dies möchte ich ihm auch nicht absprechen. Ich zweifle aber, ob ein Rahmouni-Korsett das Beste für mich ist. Könnt ihr mir Alternativen empfehlen? Ich habe das Korsett jetzt erstmal beantragen lassen. Ein Gipsabdruck wurde noch nicht genommen, erst nach der Kostenzusage durch die Krankenkasse. Im Forum steht ja nicht nur Gutes über diese Korsetts. Wäre es möglich, mit Hilfe von Schroth und Osteopathie meine Situation zu bessern oder zu halten, oder funktioniert das nur ergänzend mit dem Korsett. Lohnt sich die Reha ohne Korsett überhaupt? Ich möchte auch nicht unbedingt gleich Zahnspange und Korsett haben. Hat jemand Erfahrungen mit ganzheitlichen Zahnärzten? Kommt meine Kieferfehlstellung von der falschen Stellung der oberen Brustwirbelsäule oder umgekehrt?
Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Kiefer oder Rücken. Nachher habe ich einen Rahmouni und dann funktioniert das nicht mit der Spange, weil die Einfluss auf meine WS nimmt.

Ich bin gerade so durcheinander. Vielleicht könnt ihr das verstehen, weil ich nach Jahren der Falsch-Therapierung zu viel Angst habe, wieder etwas falsch zu machen, noch mehr Lebenszeit zu verlieren oder alles noch mehr zu verschlimmern.

Danke, dass ihr meinen Roman gelesen habt. Im Moment bin ich einfach zu verzweifelt, auch wenn es euch mit euren Diagnosen viel schlimmer geht, als mir mit meiner 52° Kyphose und den paar Verdrehungen in der WS.

mousecat
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Hallo,

du musst hier im Forum mehr lesen und dir daraus deine Meinung bilden. Mehr sagen bzw. schreiben als das, was schon geschrieben wurde, können wir auch nicht.

Schroth ist eine Alternative, bzw. solltest du ohnehin lernen. Osteopathie bringt nichts außer vielleicht besserem Wohlbefinden oder Schmerzlinderung (wenn du darauf ansprichst).

Ein Korsett im Erwachsenenalter ist meiner Meinung nach nichts, wenn du es nicht aus eigenen Stücken heraus (also von dem aus, was du von anderen weißt) willst. Wenn du Zweifel hast, dann würde ich dir davon abraten, weil insbesondere auch ein Rahmounikorsett viel Selbständigkeit und Wissen erfordert.

Wer sich für ein Korsett im Erwachsenenalter entschiedet, ist in der Regel sehr gut informiert und hat sich mitunter schon live mit anderen Korsettträgern ausgetauscht oder hatte eines in seiner Jugend. Man weiß, auf was man sich einläßt, und vor allen Dingen was genau man damit erreichen will. Letzteres scheinst du gar nicht zu wissen.

Von dem was du geschrieben hast, wäre der Zweck eines Korsettes bei dir das Aufdehnen der verkürzten kyphotischen Strukturen. Es hilft dir beim Schrothen, bei dem das selbe stattfindet, nur mühsamer, da aus eigener Muskelkraft heraus. Kurz: Rahmouni-Kyphose Korsett ist Schroth intensiv.

Auf der einen Seite bringt es dir einen enormen Vorsprung für eine spätere Reha vorher ein Korsett zu haben (insbesondere weil du als Erwachsene auch nicht so viele Rehas bekommen wirst), auf der anderen Seite wäre es sinnvoll, du würdest vorher eine Reha gemacht haben, um überhaupt mal mit Korsett-Trägern in Kontakt gekommen zu sein.

Beides kannst du nicht gleichzeitig haben, hilft dir also nur hier im Forum zu lesen und versuchen, dir einen Eindruck zu machen. Solange du aber Bedenken hast, würde ich es sein lassen, denn dann wird es wahrscheinlich auch nicht mit der Eingewöhnung klappen.
mousecat hat geschrieben:Hat jemand Erfahrungen mit ganzheitlichen Zahnärzten? Kommt meine Kieferfehlstellung von der falschen Stellung der oberen Brustwirbelsäule oder umgekehrt?
Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Kiefer oder Rücken. Nachher habe ich einen Rahmouni und dann funktioniert das nicht mit der Spange, weil die Einfluss auf meine WS nimmt.
Wir wissen nicht welche Kieferfehlstellung du jetzt hast, eine WS-Fehlhaltung zieht sich aber immer von Fuß bis Kopf durch den ganzen Körper, so dass durch eine veränderte Kopfhaltung auch eine veränderte Kieferstellung kommt.

Was sich unter dem Begriff "ganzheitliche Kieferorthopädie" verbirgt, sind in den meisten Fällen jedoch Scharlatane. Weder eine kieferorthopädische Behandlung und erst Recht kein Osteopathische Behandlung können eine muskuläre Kraftwirkung erzeugen, die eine Kyphose korrigieren kann. Beide sind viel zu schwach, Schroth ist um ein vielfaches stärker und wirkungsvoller, ein Korsett noch wirkungsvoller, eine OP am wirkungsvollsten (und gleichzeitig leider auch am risiko- und verlustreichsten).

Es geht hier einzig und allein um ein mechanisches Problem und um relativ große Kräfte, die hier erforderlich sind.
Papegöye
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Beitrag von Papegöye »

Hallo Mousecat!

Eine schwierige Siuation mit so vielen Entscheidungen auf einmal!
Zu ein paar Punkten möchte ich mich kurz äußern:
im Gegensatz zu BZebra glaube ich nämlich, dass Ostheopathie mehr als nur "ein vielleicht besseres Wohlbefinden" bringt und auf jeden Fall einen Versuch wert ist!
Gerade wenn du Probleme mit dem Kiefergelenk hast, ist das vermutlich ein guter Ansatz.
Auch mit dem ganzheitlichen Zahnarzt klingt für mich sehr sehr gut.
Ich bin aus anderen Gründen ebenfalls bei einem solchen gelandet und der behandelt viele Patienten mit einer speziellen Aufbissschiene, die das Kiefergelenk entlastet.
Das wirkt sich natürlich dann auch automatisch auf die gesamte Gesichtsmuskulatur aus und damit auch auf angrenzende Muskeln, die den Kopfschmerz verursachen können.

Deine Bedenken, dass es vielleicht nicht gut sein könnte, an zwei Stellen im System (BWS und Kiefer) gleichzetig einzuwirken (ich hoffe, ich habe es richtig verstanden), kann ich gut nachvollziehen und halte sie auch für berechtigt.
Ich persönlich würde wahrscheinlich erstmal mit Kiefer, Ostheopatie und Schroth anfangen, damit kann man nicht allzuviel falsch machen.
Wenn dadurch Besserung eintritt, ist es ja wunderbar.
Es wäre ja auch schade, wenn man alles gleichzeitig anfängt und nachher nicht weiß, welches Element der Behandlung das war, das die Besserung gebracht hat!

Das Korsett wäre ja auch nach den anderen Versuchen noch eine Möglichkeit, wobei es meiner Ansicht nach dabei vor allem darauf ankommt, was für ein Typ man ist von der Bauart her.
Bildet sich Gewebe schnell um und baut man schnell Muskeln auf, ist es vielleicht gut. Wenn man allerdings kaum stabilisierendes Gewebe um die Knochen rum hat und dieses auch nur sehr langsam aufbauen kann (wie ich), dann würde ich die Finger davon lassen.

Das sind zumindest meine Gedanken...

LG

Anne
mousecat
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Beitrag von mousecat »

Hallo BZebra,
BZebra hat geschrieben:du musst hier im Forum mehr lesen und dir daraus deine Meinung bilden. Mehr sagen bzw. schreiben als das, was schon geschrieben wurde, können wir auch nicht.
Ich habe schon stundenlang im Forum gelesen, sonst wären mir die Diskussionen über die Rahmounikorsetts ja gar nicht aufgefallen. Außerdem bin ich neu hier. Ich kann noch nicht alles wissen. Dafür habe ich mir ja gleich einen Termin bei Dr. Hoffmann geben lassen, ohne euch im Voraus monatelang zu belästigen. Aber ich kann das schon verstehen, wenn die Neuen mit ihren Fragen nerven.
Schroth ist eine Alternative, bzw. solltest du ohnehin lernen. Osteopathie bringt nichts außer vielleicht besserem Wohlbefinden oder Schmerzlinderung (wenn du darauf ansprichst).
Dr. Hoffmann hat mir die Osteopathie extra verschrieben. Ich denke also nicht, dass das Humbug ist. Mein Körper ist total verspannt, nicht nur im Rücken. Ich habe überall im Körper Probleme mit den Gelenken. Es geht also nicht nur um meine Wirbelsäule!
Ein Korsett im Erwachsenenalter ist meiner Meinung nach nichts, wenn du es nicht aus eigenen Stücken heraus (also von dem aus, was du von anderen weißt) willst. Wenn du Zweifel hast, dann würde ich dir davon abraten, weil insbesondere auch ein Rahmounikorsett viel Selbständigkeit und Wissen erfordert.
Da stimme ich dir vollkommen zu. Deswegen bin ich ja so verunsichert. Ich habe keinerlei Erfahrungen mit einem Korsett. Meine behandelnden Orthopäden haben mich nie auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht. Ich bin da in der Wissensbildung auch erst am Anfang und z.T. auch noch überfordert. (Ich habe meine Diagnose ja auch erst seit gestern, davor konnte ich mich noch nicht wirklich informieren, weil ich nicht wusste, was ich habe, über alle Rückenerkrankungen will ich nun auch nicht Bescheid wissen, genauso bei den Therapien)
Wer sich für ein Korsett im Erwachsenenalter entschiedet, ist in der Regel sehr gut informiert und hat sich mitunter schon live mit anderen Korsettträgern ausgetauscht oder hatte eines in seiner Jugend. Man weiß, auf was man sich einläßt, und vor allen Dingen was genau man damit erreichen will. Letzteres scheinst du gar nicht zu wissen.
dto. gestern erst die Diagnose erhalten, erst seit zwei Wochen im Forum, ich kennen wirklich noch niemanden privat.
Beides kannst du nicht gleichzeitig haben, hilft dir also nur hier im Forum zu lesen und versuchen, dir einen Eindruck zu machen. Solange du aber Bedenken hast, würde ich es sein lassen, denn dann wird es wahrscheinlich auch nicht mit der Eingewöhnung klappen.
Ich denke auch, dass ich das mit dem Korsett erstmal lasse. Es läuft ja nicht weg. Ich will jetzt nichts überstürzen, zumal die Therapie ja mit dem ganzheitlichen Kieferorthopäden abgestimmt werden soll (in Zusammenarbeit von Dr. Hoffmann und dem KFO)
Wir wissen nicht welche Kieferfehlstellung du jetzt hast, eine WS-Fehlhaltung zieht sich aber immer von Fuß bis Kopf durch den ganzen Körper, so dass durch eine veränderte Kopfhaltung auch eine veränderte Kieferstellung kommt.
Welche Kieferfehlstellung ich genau habe, weiß ich auch noch nicht. Anscheinend darf ich hier erst schreiben, wenn ich alle Diagnosen habe. :nein: Mein Problem bezüglich der Zahnfehlstellung und Kieferfehlstellung hatte ich in einem anderen Thread bereits beschrieben. Ich habe einen Überbiss, eventuell sogar Tiefbiss. Die genaue Diagnose werde ich dann posten.
Was sich unter dem Begriff "ganzheitliche Kieferorthopädie" verbirgt, sind in den meisten Fällen jedoch Scharlatane. Weder eine kieferorthopädische Behandlung und erst Recht kein Osteopathische Behandlung können eine muskuläre Kraftwirkung erzeugen, die eine Kyphose korrigieren kann.
Ziel der ganzheitlichen Kieferorthopädie und der Osteopathie ist nicht, meine Kyphose zu behandeln. Ich kann mich nur leider nicht weiterhin wie alle Orthopäden zuvor, nur auf den Rücken konzentrieren, denn nicht nur dort habe ich Probleme. Ich kann noch kein Schroth machen, weil mein Körper (nicht der Rücken) nicht in der Verfassung dafür ist. Ich kann mit meinen Schmerzen in den Knien, den Füßen und der Hüfte kaum laufen (wie oben bereits gesagt, meine Gelenke). Mein Nacken ist richtig verspannt, ich habe ständig Kopfschmerzen. Soll ich das alles ignorieren, und mir ein Korsett umschnallen lassen, in der Hoffnung, dass der Rest von alleine verschwindet? Außerdem ist eine Reha und somit das Erlernen von Schroth geplant, nur nicht zum jetzigen Zeitpunkt.
Wäre Dr. Hoffmann gegen die Osteopathie und die ganzheitliche Kieferorthopädie, hätte er mir davon abgeraten, aber er hat es befürwortet und sogar verordnet!
Es geht hier einzig und allein um ein mechanisches Problem und um relativ große Kräfte, die hier erforderlich sind.
Und genau das ist doch der Punkt in der Rahmouni-Diskussion. Mit brachialer Gewalt den Körper in eine gerade Position bringen? Die Bänder überdehnen? Eine Abhängigkeit vom Korsett erzeugen, weil man ohne wie ein nasser Sack hängt oder das Gefühlt hat, die Knochen bzw. Wirbel sind nicht mehr fest?

Es tut mir leid, dass ich so wütend geschrieben habe, aber ich hatte während des Lesens das Gefühl, dass du meinen Beitrag nicht aufmerksam gelesen hast. Mein Partner fand deinen Beitrag ebenfalls unpassend.

OK aber von Meinungsverschiedenheiten und Diskussionen lebt ein Forum nunmal. Jeder darf sagen, was er denkt.
Und das sich dies unterscheidet, ist bei den verschiedenen Diagnosen, die jeder hier hat, vorprogrammiert.

Herzliche Grüße

mousecat
Skoli48
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Zwei unterschiedliche Sichten

Beitrag von Skoli48 »

mousecat hat geschrieben:Ich möchte nicht mein ganzes Leben auf ein Korsett angewiesen sein. Ich habe einen Hund, eine intakte Partnerschaft und möchte später Kinder haben. Ich weiß nicht, ob ihr das verstehen könnt?
BZebra hat geschrieben:Wer sich für ein Korsett im Erwachsenenalter entschiedet, ist in der Regel sehr gut informiert ........... Man weiß, auf was man sich einläßt, und vor allen Dingen was genau man damit erreichen will.
Da habt Ihr beide eine ganz unterschiedliche Lebenseinstellung, die man mit Argumenten wahrscheinlich nicht zusammenführen kann. Für mousecat ist der Gedanke an ein Korsett als ständiger Lebensbegleiter furchtbar, für BZebra ist das Korsetttragen eine Bereicherung, weil es Ihr offensichlich hilft das zu erreichen was sie will. (Schmerzlinderung, OP-Vermeidung, bessere Optik in der korsettfreien Zeit usw.). Wahrscheinlich führen mehrere Wege zum Ziel und jeder muss seinen eigenen Weg finden und auch prüfen welche Alternativen er persönlich hat.
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Dalia
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Beitrag von Dalia »

Es kommt darauf an, WANN und wie viele Stunden man das Korsett trägt. Man kann als Erwachsener ein Korsett auch nur stundenweise tragen. Ich trage mein Korsett nur nachts, leiste mir aber auch ab und zu den Luxus, ohne zu schlafen. Aber dazu muss man erst mal die harte Eingewöhnungsphase überwunden zu haben, und ich muss hier zugeben, das Korsett nicht ganz eng eingestellt zu haben.
Zuletzt geändert von Dalia am Fr, 25.04.2008 - 21:33, insgesamt 2-mal geändert.
Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
meine Geschichte: Dalia wird Königin (Korsett für eine Oldie-Power-Skoliose)
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SchwarzeSchnecke
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Re: Erfahrungsbericht Hoffmann & Rahmouni -UNSICHERHEIT

Beitrag von SchwarzeSchnecke »

Hallo mousecat,

Schöner ausführlicher Bericht! :-)
Ich musste gestern so viele Infos aufnehmen, dass ich manches schon wieder vergessen oder nicht gefragt habe. *schäm*
Dafür brauchst Du Dich doch nicht zu schämen, das geht fast jedem so. :-)
Auf das Röntgenbild wurde dann an dieser Stelle 11° thorakal n. Cobb geschrieben. [...] Weiter unten in meiner Lendenwirbelsäule hat er nämlich gemeint, habe ich eine leichte Skoliose und die hat 10° lumbal n. Cobb. Dann musste ich mich umdrehen, und er hat meine Hüfte abgetastet. Ich habe unterschiedlich lange Beine, sodass die Hüfte ebenfalls schief steht. Er hat mir dies dann auch auf dem Röntgenbild gezeigt. Da sieht man das auch deutlich. Gleichzeitig sagte er, dass meine unteren Lendenwirbel trotz der Skoliose gerade aufeinander stehen und er deswegen keine Veränderung der Hüfte möchte. Dies würde zu einer Verschiebung der Wirbel führen, die jetzt in einer guten Position wären.
Das paßt aus meiner Sicht nicht ganz zu dem:
Für den Rücken hat er mir das Korsett, [...]
Ein Korsett würde vermutlich auch Einfluß auf die skoliotische Verbiegung im LWS-Bereich nehmen (entweder direkt oder über die Aufbiegung der Lordose), und das ist ja offenbar nicht gewollt.
Wir haben dann noch über das Korsett gesprochen. Er meinte, dass mich dieses mit meinen 23 Jahren noch aufrichten könnte. Jetzt habe ich aber im Forum viel Kritik an den Rahmouni-Korsetts gelesen: zu rabiat, fördern ein Ausleiern der Bändern, machen vom Korsett abhängig usw.
Das mit der Abhängigkeit kann ich bestätigen. Wenn das für Dich ein großes Problem ist, wäre es vielleicht besser, zuerst die Reha zu machen und dann weiterzuschauen.

Außerdem würde das Korsett nur einen Teil Deiner Probleme lösen.
Wäre es möglich, mit Hilfe von Schroth und Osteopathie meine Situation zu bessern oder zu halten, oder funktioniert das nur ergänzend mit dem Korsett. Lohnt sich die Reha ohne Korsett überhaupt?
Vorhersagungen kann man da schlecht machen, aber weitere Verschlechterungen könnten damit wohl schon vermieden werden.
Es gibt hier ja auch User, die von der Schroth-Reha sehr profitiert haben und kein Korsett tragen.

Falls Du die Reha in Bad Salzungen machst, hast Du dort die Möglichkeit, mit Dr. Steffan über die Möglichkeit einer Korsettversorgung zu reden. Der denkt da etwas anders als Dr. Hoffmann, und wenn Du Dir beide Meinungen angehört hast, kannst Du ja immer noch entscheiden, welche Du plausibler findest.

LG, Anne
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

mousecat hat geschrieben:Ich habe schon stundenlang im Forum gelesen, sonst wären mir die Diskussionen über die Rahmounikorsetts ja gar nicht aufgefallen. Außerdem bin ich neu hier. Ich kann noch nicht alles wissen.
Nein das kannst du nicht. Wir können dir aber halt nun mal nicht unsere Erfahrungen telepathieren. Und da du ja selbst schon unterschiedliche Meinungen gelesen hast, wird im Endeffekt dir der eine dies, der andere das antworten.

Du musst vor allem die Erfahrungsberichte lesen. Eine Schroth-Reha zur Entscheidung wäre natürlich auch optimal, aber wie schon oben geschrieben...
Ich denke auch, dass ich das mit dem Korsett erstmal lasse. Es läuft ja nicht weg. Ich will jetzt nichts überstürzen, zumal die Therapie ja mit dem ganzheitlichen Kieferorthopäden abgestimmt werden soll (in Zusammenarbeit von Dr. Hoffmann und dem KFO)
Würde ich im Zweifel auch so machen.

Hat das mit dem KFO Dr. Hoffmann so vorgeschlagen oder ist das jetzt dein Wunsch? Ich bezweifle eher, dass er dazu viel sagen kann. Selbst die Schroth Leute, die quasi die Spezialisten dafür sind, wo von Kopf bis Fuß was hingehört, könnten dazu nicht viel beitragen. Auch Rahmouni würde sich wahrscheinlich wenig für die Meinung eines KFO beim Anfertigen seines Korsettes interessieren, noch dem KFO irgendwelche Anweisungen geben.

Alles was ich dir jetzt aus dem Stehgreif sagen kann, ist dass wenn der Kopf nach vorne steht (wie meistens bei Kyphose), die Kinnlade zurück gezogen wird. Kannst du selbst ausprobieren.

Wenn jetzt allerdings die Zahnstellung betroffen ist oder es bei dir umgekehrt ist, dann wird das ganze umso weniger mit WS-Fehlhaltungen zu tun haben.
Soll ich das alles ignorieren, und mir ein Korsett umschnallen lassen, in der Hoffnung, dass der Rest von alleine verschwindet?
Es wird weder in die eine, noch in die andere Richtung funktionieren. Kieferorthopädie, Osteopathie und weiß der Kuckuck was, wird nichts an der Kyphose ändern.

Umgekehrt wird eine Behandlung der Kyphose (und nur dafür wäre ein Korsett bei dir da) nur Beschwerden lindern, die in unmittelbarem Zusammenhang damit stehen.

Ein Korsett ohne Kopfstütze ist sogar noch nicht mal besonders gut geeignet eine Kopffehlstellung zu korrigieren, selbst wenn es den ganzen Rest gerade gerückt hat, und sich der Kopf demnach von alleine korrigieren sollte. Ist meistens nicht so. Das ist die Sache, die als Letztes übrig bleibt, und die man dann noch bewußt mit Schroth angehen muss. Also gleich bei der ersten nicht direkt behandelten Stelle hört die Wirkung auch schon fast ganz auf.

Es funktioniert einfach nicht zu sagen "ich korrigiere eine Sache, und der ganze Rest korrigiert sich dann von alleine".

Im Übrigen ist ein Korsett, was tagsüber getragen wird, eine ganz enorme Belastung für die Knie!
Die Bänder überdehnen? Eine Abhängigkeit vom Korsett erzeugen, weil man ohne wie ein nasser Sack hängt oder das Gefühlt hat, die Knochen bzw. Wirbel sind nicht mehr fest?
Überdehnt werden die Bänder sicherlich nicht, es wird ja nur korrigiert und nicht überkorrigiert. Verkürzte Strukturen, die mit der Fehlhaltung zusammen hängen, werden gedehnt. Ohne diese Dehnung kann man nicht in die korrigierte Haltung kommen. Das macht Schroth nicht anders.

Eine Abhängigkeit vom Korsett entsteht ganz sicher, wenn man es ganztags trägt, weil man dabei eine so große Korrektur erreicht, die so ohne weiteres ohne Korsett nicht haltbar ist.

Nachts würde ich sagen eher weniger, das ist nur eine Gewöhnungssache. Wenn man es jede Nacht trägt, wie z.B. Jugendliche, dann ist man das Gefühl auf einer weichen Matratze zu liegen nicht mehr gewöhnt. Trägt man es nicht jede Nacht, ist das auch schon wieder nicht mehr der Fall.
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Beitrag von Klaus »

OFFTOPIC
mousecat hat geschrieben:Anscheinend darf ich hier erst schreiben, wenn ich alle Diagnosen habe. :nein:
Hallo mousecat,

den Eindruck könnte man haben, wenn man mit Posts konfrontiert wird, die geballte persönliche Erfahrung in die Diskussion wirft und emotional suggeriert, hier ist 100% Wahrheit, die man eigentlich auch selbst wissen müsste.

Ich kann Dir nur sagen, dass Du genauso vorgehst, wie ich mir das bei neuen Usern als vorbildlich vorstelle. :ja:
Bei Deinen vielen "Baustellen" kann man wirklich nur eins nach dem anderen machen und in aller notwendigen Ruhe persönliche Entscheidungen reifen lasse.

Und es gibt hier wirklich viele Newbies, die sich leider ganz anders verhalten.

Gruss
Klaus
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Beitrag von Schnecke007 »

Hallo mousecat!

Dass Du verwirrt und verunsichert bist, ist in Deiner Situation ganz normal. Ich selbst finde Osteopathie eine super Sache, um Verspannungen jeder Art - von denen Du scheinbar mehr als genügend hast - anzugehen. Wie BZebra wohl auch sagen wollte, wird sich Deine Kyphose dadurch allerdings nicht verbessern (genausowenig wie bei mir die Skoliose), aber der Körper lernt, damit umzugehen und keine zusätzlichen Verspannungen zu produzieren. Osteopathen kennen sich auch mit der Kiefermuskulatur aus. Für die Fehlstellung, falls diese korrigiert werden muss, ist der Kieferorthopäde zuständig.

Ich würde an Deiner Stelle auf jeden Fall zum Osteopathen und zum KFO gehen und außerdem Schroth lernen. Korsett kann warten, wenn überhaupt nötig und gut (BZebra hat ja auf die Knieproblematik schon hingewiesen).

Viele Grüße,
Schnecke
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Beitrag von mousecat »

Hallo,

nun wollte ich euch meine Röntgenbilder noch zeigen. Erstmal nur das von hinten. Auf dem seht ihr meine leichte Skoliose thorakal und lumbal. Thorakal finde ich viel auffälliger.
Außerdem kann man meine unterschiedlich hohen Schultern und Hüften sehen.
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