Mhm... wie soll ichs nennen?" Deprie-Phase"

Schreibe deinen Erfahrungsbericht zur Skoliose, Schmerzbekämpfung etc. oder tausche Erfahrungen mit Leidensgenossen aus
Tatjana1

Mhm... wie soll ichs nennen?" Deprie-Phase"

Beitrag von Tatjana1 »

:halloatall: Leute,

zu zeit habe ich meine "deprie-Phase",
ich liege nachts im bett und fang an zu heulen und denke so drüber nach warum ausgerechnet ich die Skoliose bekommen musste.
Dabei gibt es doch noch andere Menschen die sind gesund und die haben nichts uns ich bekomme alles?( naja ein bissl übertrieben mit alles aber so denke ich (ich weiß auch das es auch nach andere krankheiten gibt die schlimmer sind aber naja KP.))
Und dann denke ich mir immer nur so boah ich wünschte ich könnte die Skoli jemanden geben der super glücklich mit seinem Leben ist und es dann nicht mehr ist. :nein: ich weiß das das falsch ist aber was soll man tuen?
habt ihr das auch manchmal und was macht ihr dagegen?
Antje
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Beitrag von Antje »

Hallo Tatjana,
auch ich kenne dieses Gefühl. Heulen musste ich glaube ich noch nicht, jedenfalls nicht wegen der Skoliose :) , es gibt ja auch andere Gründe zum deprimiert sein!

Als ich noch mein Korsett trug hab ich schon so manches Mal "das Ding" wütend in die Ecke geschmissen. Das war vor 10 Jahren. Heute muss ich mich mit starken Verspannungen und Kopfschmerzen rumquälen. Das nervt, aber ich muss auch festellen, dass ich viele Dinge im Leben bewusster wahrnehme als andere Leute. zum Beispiel ein Einkaufsbummel ohne Rückenschmerzen: Welch ein Erlebnis!

Erst diese Woche hab ich mich wieder geärgert, weil ich zu meinem Chef musste und ihm erklären, dass ich direkt nach meinem Sommerurlaub für 3 Wochen eine Reha machen werde. Und da ist mir wieder bewusst geworden, wie wenig die meisten Menschen über Skoliose wissen und dass ich mein Leben lang damit zu tun haben werde.

Bei mir hilft da eigentlich immer nur eins: Durchhalten und an das schöne im Leben denken. Ich tu mir selbst dann mal wieder was gutes, Sauna oder einen schönen Spaziergang. Oder Kino. Auch mit Skoliose gibt es so viele Dinge, die das Leben schön machen.

Ich wünsch dir, dass du deine Depri-Phase bald wieder überwunden hast.

Da fällt mir passend zum Thema noch ein Spruch von Hape Kerkeling ein (aus seinem Buch Ich bin dann mal weg): Im Buddhismus sagt man "Drop the thought", lass den Gedanken fallen. Wenn dich eine Frage oder ein Problem quält, lass den Gedanken fallen, denn nur so wirst du dich von ihm befreien. Diesen Spruch find ich super, vielleicht kann er dir ja auch weiterhelfen?

Bis dann,
Antje
Rex
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Beitrag von Rex »

Hallo Tatjana,

ich kenne das Gefühl das Du hast nur allzu gut. Das sind einfach solchen Phasen die man hat. Ich hatte das auch während meiner ganzen Kindheit, besonders ab den 10 Lebensjahr bin bis ich dann mit 19 Jahren an meiner Skoliose operiert wurde.

Meine ganze Jugend durch hatte ich solche Depressionen zumal ich ja auch in der Schule zwecks meiner Skoliose gehänselt wurde. Ich hatte eine ganz starke Skoliose 108° und 95° dazu kamen 2 riesige Buckel. Meine Kindheit und Jugend waren durch meine Skoliose gepägt. Glaube mir, ich war genau so Depressiv und hatte die gleichen Gedanken. Ich wünschte mir auch oft daß es besser gewesen wäre wenn ich gar nicht geboren worden wäre. Manchmal dachte ich sogar an Selbstmord aber ich hatte nicht den Mut dazu, so schlimm war es bei mir. Ich weiß gar nicht wie oft ich mich schon gefragt habe, warum ich Skoiose habe, ich weiß es bis heute nicht.

Mein Leben hat sich erst mit der Operation 1986 geändert. Nach vielen Leidensjahren war ich endlich ein neuer gerader Mensch und konnte mich so akzeptieren, vorallem auch konnte ich nach Operation, damals nach langer Genesungszeit ,endlich meine Jugend geniesen.
Auch heute bin ich noch meinen Ärzten in der WWK sehr dankbar daß man mir so ein Leben durch die OP ermöglicht hat.

Ich denke Du schaffst das auch Tatjana, Du darfst nur nicht aufgeben. Mit solchen depressiven Phasen must Du leben, gerade jetzt in Deinem Alter ist das sehr schwierig. Wir Skoliosekranke sind von der harten Sorte Mensch, aufgeben gibt es nicht !! In ein paar Jahren denkst Du vielleicht etwas possitiver darüber.
Manche Menschen behaupten Skoliosekinder sind was besonderes ??? Das konnte ich nie behaupten, ich kann nur damit Leben aber als was Besonderes fühlte ich mich nie !!! Eher muß man als Skoliosekind einen besonderen Leidensweg gehen, so sehe ich das.

Also Tatjana, Kopf hoch alles wird mit der Zeit wieder besser. Bekämpfe weiter deine Depri-Phasen !
Bist Du schon operiert oder trägst Du Korsett ?
Wenn Du Korsett trägst, dann mach weiter es lohnt sich !!!!

Liebe Grüße Petra
mohnblume.muenchen
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Beitrag von mohnblume.muenchen »

Sorry, hab jetzt durch den "Antwort-Button" gerade euer Alter weggeklickt, aber kann nur sagen, dass es mir mit meiner Kyphose genauso ging und geht.
Rex, Du schreibst:
Bist Du schon operiert oder trägst Du Korsett ?
Wie geht das denn den Erwachsenen hier? Ich mein, mit 23 J. kann ich hoffen, dass sich durch´s Korsett noch was verbessert - auch rein optisch - aber ganz oft denke ich auch, dass ich das gar nicht schaffe und vielleicht wäre ne OP ja doch gar nicht so schlecht.

Habe gerade eine Studie über M.Scheuermann-Operierte gelesen, in der unter Anderem auch Schmerzen und Selbstbild abgefragt wurden. Die Schmerzen waren nur bei einem Teil der Pat. besser (60%), aber das Selbstbild (und damit Selbstbewusstsein) hat sich bei allen Pat. verbessert. Zum Teil von "sehr schlecht" auf "sehr attraktiv".

Dr. Hoffmann und Dr. Steffan gehen bei mir davon aus, dass 49° (bei Normwert 30°) möglich sind, wenn ich das Korsett trage und Schroth mache. Aber manchmal reicht mir diese Prognose einfach nicht aus. Manchmal ist einfach alles zu viel.
...und wenn wir keine Luft mehr kriegen, wenn die Wellen uns besiegen, weiß ich doch: wir hab´n die Perlen uns verdient. ("Perlentaucher" / Rosenstolz)
Rex
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Beitrag von Rex »

Hallo Mohnblume,

natürlich kann man als Korsettträger hoffen !!! Auch wenn Du schon 23 Jahre alt bis und Dein Korsett trägst kannst Du sehr gute Werte erziehlen, Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben !!


Welchen Erfolg man erzielt mit OP oder Korsett, daß kann man nicht vorher sehen das ist je bei jedem anders !! In der heutigen Zeit möchte ich Euch anraten erst einmal die Alternative zur Operation, eben das Korsett nahelegen. Erst wenn Du keinen Erfolgt mehr siehst mit Korsett und Du weiterhin schmerzen hast würde ich mich für eine Operation entscheiden. Also ab wann OP ?? Eine OP würde ich als letzte Entscheidung treffen. Ich kann es Dir nicht sagen, die Entscheidung liegt bei Dir, eine gewisse Restkrümmung bleibt ja immer, ob Korsett oder OP !!

Aber ich glaube Dir daß es Dir manchmal nicht leicht fällt an Prognosen zu glauben. Ich konnte das in jungen Jahren auch nicht, bis zu meiner OP.
Ich bin heute übrigens 39 Jahre alt.

Also Mohnblume, kämpfe weiter mit dem Korsett es lohnt sich vielleicht und Du kannst Dir so eine OP sparen !! Wie lange trägst Du schon Korsett ?

Liebe Grüße Petra
Ini06
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Beitrag von Ini06 »

hallo
ich dachte ich wäre die einzigste die solche phasen hat..in den letzten wochen ist das alles bei mir auh ganz schlimm geworden..ich weiß nicht was ich machen soll außer an irgendetwas schöneres zu denken.irgendwann kann man einfach an nichts schöneres denken.ich habe mir schon oft aus wut auf mich selbst schmerzen zugefügt..warum ich diese wut habe weiß ich nicht..
naja..vllt habt ihr noch ein paar tipps..
lg ini
mohnblume.muenchen
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Beitrag von mohnblume.muenchen »

Hallo Ini,
bei mir ist das auch so, dass ich so Phasen hab, da denk ich "alles wird gut" und paar Tage (oder Stunden) später, könnt ich grad wieder heulen.
Ich find das auch so gemein - wenn jemand dick ist, kann er abnehmen, aber mit der Wirbelsäule ist das ja nicht soo einfach. ;(

Ist auch die Frage, ob man erst zum Problemfall werden muss, bis man sich operieren lässt, oder ob es besser wäre, sich operieren zu lassen, solange es einem noch einigermaßen geht. Wenn man erstmal nen Schmerzmittel-Pegel im Blut hat, wird´s nach der OP ja auch nicht einfach.

Der ganze Sch... , der sonst noch so dazu kommt (Arbeit, Beziehungs-Stress, etc.) ist eh schon viel und dann das noch...... :rolleyes:
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Antje
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Beitrag von Antje »

Jetzt muss ich mich doch nochmal kurz zu Wort melden.

Diese Woche hat mich die Depri-Phase auch mal wieder erwischt. Ich war total im Stress und das viele Arbeiten am PC führt sowieso schnell zu Rückenschmerzen. Dann hab ich es nicht geschafft, meine Übungen zu machen, ja und dann war ich mal wieder in einer Depri-Phase.

Wie gut haben es doch die Leute, die einfach immer das tun können, wozu sie gerade Lust haben und nicht andauernd der eigenen Gesundheit hinterherrennen müssen.

Habt ihr denn jemanden, bei dem ihr euch ausheulen könnt, wenn es euch schlecht geht? :trost:

@ini: ich hoffe, dass es auch dir bald wieder besser geht. Kopf hoch!

Das ist ja nun ein richtiger Depri-Thread geworden :D . Aber jammern muss einfach manchmal sein. Hinterher geht es mir oft besser und ich kann wieder anfangen, positiv zu denken. :flower:
Neuky
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Beitrag von Neuky »

Jetzt muss ich mich auch mal zu Wort melden :-D

Also solche Depri-phasen macht glaube ich jeder mal durch. Der eine mehr, der andere weniger. Ich weiss nicht wie es bei euch ist , Tatjana und Antje, ich habe meine Skoliose seit meiner Geburt somit ertrage ich mein "schicksal" vieleicht etwas leichter als andere, weil ich es einfach nicht andere kenne! Aber hin und wieder kommt das schon vor dass ichmich frage "warum ausgerechnet ich??!!" Aber man sollte sich dann echt auch vor Augen halten dass es weit aus schlimmere Sachen gibt. Mein Kollege zum Beispielt hat MS, der kann so gut wie nicht mehr laufen und ist gerade mal 32!! Der Jammert auch jeden Tag wie schlecht es ihm geht. Davon wird es nicht besser. Er hat die krankheit auch noch nicht akzeptiert, und das nach 6 Jahren! Ich glaube wenn man die Krankheit akzeptiert kann man auch mit Skoliose wunderbar leben. ich bin der meinung ich habe sie voll akzeptiert und trotzdem denke ich manchmal halt, wie das Leben wäre wenn ich Gesund wäre. Aber ich glaube das ist eher so eine Art schwärmerei...keine ahnung. kann es auch net so ganz erklären ;-)

Allen schon mal ein schönes Wochenende :-D
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Amber
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Beitrag von Amber »

ALso - ich kenn das auch... ich hab seit 3 Monaten RÜckenprobleme un irgendwie kommt das ganze Leben dadurch zum Stillstand... ich hab auch des Öfteren Panikattacken und Heulanfälle, es belastet mich seelisch total und ich glaub, so ganz verstehen meine Eltern das nicht "Es kann doch nicht nur das sein... du versteckst dich nur dahinter". Hm... weiß net...

Bei mir ist eigentlich nur die BWS leicht nach links und ein Becken steht rechts bisserl hoch deswegen... ich hoff, das ich das mit Muskelaufbau ausgeichen kann ...irgendwie.... weil sooo viel ist es nicht. Ich falle immer mal wieder in mein "Loch" - aber aufhören zu kämpfen will ich auch nicht... mich nerven in erster Linie meine Verspannungen... nicht, dass ich bisserl schief bin...
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Charp
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Beitrag von Charp »

Tja, das mit dem "Akzeptieren" ist so ne Sache. Wenn ich mit 32 nicht mehr laufen kann, akzeptiere ich das auch nicht. Wie soll das gehen? Was soll man da akzeptieren? Und das es sechs Jahre bis zur Gehunfähigkeit gebraucht hat, macht es auch nicht besser.

Jeder Schub wirft einen psychisch wieder zurück. Das wars dann wieder mit dem Akzeptieren.

Schubförmige MS ist mit mehr "Überraschungen" verbunden als eine Skoliose. Die Skoliose ist halt da, evt. wird sie schlechter. Die MS kommt, wenn man nicht damit rechnet, macht einen blind, man torkelt, man kann nicht mehr richtig gehen, man hat Spastiken. Vorübergehend oder dauerhaft. Das weiß man nicht. Ich denke, der Vergleich mit ner krummen Wirbelsäule ist eher "schwierig". Der Prozess des "Akzeptierens" ist bei der MS ein anderer.

Wenn dein Kollege mag, neuky, soll er mal hier reinschauen: http://board.ms-lebensbaum.de/

Gruß,
Charp
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Beitrag von Antje »

@Neuky & @all: Genau das meine ich ja. Es gibt Depri-Phasen und da muss man sich auch mal ausheulen (auch wenn man weiß, dass es anderen Leuten vielleicht noch schlechter geht). Genau das machen wir hier in diesem Thread - auch wenn wir sonst mal mehr, mal weniger gut im Leben zurechtkommen.

Es hilft mir auch zu wissen, dass es nicht nur mir so geht. Sonst würde ich doch schon sehr an mir selbst zweifeln.

Aber insgesamt ist das Leben doch auch so schön. Ich muss da immer an einen Spruch aus der Sendung mit der Maus denken (leicht abgewandelt):
Es muss auch schlechte Momente im Leben geben, damit es gute geben kann. Vielleicht lernen wir durch unsere Probleme die guten Momente auch mehr zu schätzen?

PS Ich weiß von meiner Skoliose seit ich 10 bin. Ich denke, dass auch ich sie akzeptiert habe. Jeder Mensch ist eizigartig und zu mir gehört eben auch, dass ich eine Skoliose habe :) .
Neuky
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Beitrag von Neuky »

@Antje

Super einstellung!! Ich finde so eine Krankheit stärkt auch den Charakter beziehungsweise das Selbstbewusst sein. Ich bin so wie ich bin. PUNKT wenn jemand damit ein Problem hat, hat DERJENIGE halt Pech gehabt! Mal abgesehen dass die Leute anscheinend auch Geistig leichte Tiefflieger sind die einen Menschen danach beurteilen, aber das ist was für einen anderen threat ;-)
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le.la
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Beitrag von le.la »

hey ihr...
also ich muss da jetz auch mal was zu sagen...ich bin jetzt 16 Jahre alt und ich hatte bis letztes Jahr drei Jahre lang ein Korsett und ich hab es gehasst wie die Pest..Es war genau die Zeit in der man auch aunfängt auf seine Klamotten zu achten, man will engere Sachen anziehen usw... das konnte ich halt nie weil man das sonst so doll gesehen hat..ich hatte regelmäßig Depressionen, ich hab Heulkrämpfe und Wutanfälle bekommen, doch meine Eltern haben immer darauf geachtet, dass ich es trotzdem trage. Dafür hab ich auch sie gehasst ;) Aber dann, als ich es endlich loswerden konnte, weil ich ausgewachsen bin, war ich ihnen dankbar, denn ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Jetzt muss ich zwar noch regelmäßig zur Krankengymnastik und auch zur Kur (meine letzte war super ;) ) muss ich wieder aber das ist nicht so schlimm. Ich bin froh dass ich es hinter mir hab mit dem Korsett und diese Depri- Phasen sind wohl auch ganz normal. Im letzten halben Jahr hab ich sogar angefangen dieses Teil zu akzeptieren und mir klar zu machen, dass meine Freunde mich sowieso mit dem Teil kennen, warum sollte ich es denn unter weiten Klamotten verstecken.. Ja die Erkenntnis kam sehr spät, aber immerhin ;)
Ihr müsst einfach denken dass es danach besser wird.
Ich wünsch euch viel Glück :)
Liebe Grüße
Linda
...und ich höre wie die Butter in der Pfanne applaudiert...
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elaine
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Beitrag von elaine »

Hallo Tatjana, hallo ihr anderen,
tja, nachdem ich eure Beiträge gelesen hab, habe auch ich das Bedürfnis mal meinen Senf dazu zu geben :).
Ich hab meine Skoliose seit ich 13 bin und kenne diese "...alles ist zum K..."- Phasen sehr gut. Wenn mal wieder irgendwas in der Schule oder im privaten Bereich schiefgelaufen war, habe ich mich eh schon genug geärgert und die Gedankenspirale hat sich immer weiter gedreht,...".. da ist ja eh nur mein krummer Rücken dran Schuld, dass ich kein Selbstbewusstsein habe und deswegen klappt....auch nicht / hab ich hier Probleme../ ...hab ich jenes nicht geschafft.." etc.. Mein Selbstwertgefühl hat schon arg drunter gelitten, gerade in der "schlimmsten " Zeit ( Pubertät ) solche Probleme zu haben und ein Korsett tragen zu müssen usw.
Mit 18 Jahren habe ich sogar mal eine Gesprächstherapie bei einer Psychotherapeutin gemacht, weil ich solche Probleme mit mir selbst hatte. Nicht nur wegen dem Rücken, aber dieses Problem haben wir auch oft genug thematisiert. Mittlerweile bin ich zu dem Entschluss gekommen dass jeder Mensch an irgend einem Punkt seines Lebens mehr oder weniger große Probleme zu lösen hat, sei es beruflich oder privat oder gesundheitlich.
Leider sieht man das den anderen Menschen nicht an, die wirken nach außen zufrieden und glücklich. Aber ich denke, an irgendwas hat wohl jeder zu knabbern. Früher oder später. Und einen Menschen, bei dem im Leben alles glattläuft, den gibt es bestimmt nicht.
Tja, bei mir ist es eben der Rücken.
Und solche Depriphasen sind- so doof es sich vielleicht anhören mag- denke ich manchmal ganz gut um mal alles rausheulen zu können, was einem auf der Seele liegt.
Früher habe ich meine ganzen traurigen Gedanken in mein Tagebuch geschrieben, jetzt habe ich meinen Mann, der sich das immer alles anhören darf ;) und der das meiste zum Glück auffängt.

Ich wünsche allen, die im Moment in so einer Phase sind, alles Liebe und denkt daran: es geht vorbei!

Grüße,
elaine
lodriane
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Therapie: Korsetttherapie (5 Jahre), KG nach Schroth, Reha Sobi Nov/Dez 2013
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Beitrag von lodriane »

ohja,
die gute alte Depri Phase.
ein freund der einem nie vergisst.
wenn ich so ne phase habe, dann würd ich mein korsi einfach sonst wo hinschmeißen und nie wieder dran denken. aber mir gehts genauso beim schrothen, da könnt ich umgehen wie ne rasende wildsau, weil ich einfach null bock hab. ich meine, man hat ja echt manchmal andere probleme, als dieses sch*** ding umzumachen... (aber ich bin eisern :) )

naja, aber die gute depri phase geht ja auch wieder ....viel machen kann man da eh nicht.

ich mach dann meist was, was mir spaß macht....oder ich rede mir immer und immer wieder ein, dass es doch wichtig ist und das man ein gutes ergebnis erziehlen will. irgendwann glaubt mans ;) ;)

man machts doch für sich selbst und es kommt auch mal ne zeit, da kann man dann in dieser beschissenen hitze endlich ohne korsett schlafen ;)

:P

ciao
Alles was ich schreibe, ist meine Meinung und spiegelt nicht die Meinung anderer wieder!

Du hast mich noch nicht erkannt,
obwohl ich vor dir steh.
Ich möchte mit dir reden,
doch irgendwie kann ich's nicht.
Ich hab dich lang nicht mehr gesehn,
guck jetzt in dein Gesicht.
Ich suche einen alten Freund,
doch ich entdecke nichts.
(DTH)
Neuky
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Beitrag von Neuky »

@ Charp

Danke für den Tipp, habe ich ihm gleich mal weiter gegeben. Klar der vergleich ist sch..sse, aber ich sah ihn (mittlerweile ist er in Rente) im Büro und täglich redete er vom sterben usw. Erst habeich mit ihm drüber gerdet dass ich ihn verstehen kann, habe dann aber gemerkt dass er umso mehr depri wurde. Dann gab mir sein bester freund einen Tipp ihm nicht recht zu geben sondern dagegen zu arbeiten ihn aufzubauen, von wegen er kann noch so viel erleben usw. Ich merke wie das manchmal ein innerlicher kampf ist bei ihm, denn ich glaube (er gibt es nicht zu) er möchte bemittleidet werden. Wir machen auch viel mit ihm, wir wollem ihm zeigen "hey mit dir kann man noch einiges unternehmen"

by the way... ich schreibe hier schon quasi für einen extra threat der mit Skoliose nichts zu tun hat *lach*

Naja egal, danke noch mal Charp!!
jeder Tag an dem man nicht lacht ist ein verlorener Tag!
Julie123

Bitte um Antwort(en)

Beitrag von Julie123 »

Hallo erstmal ;)

Bin vor einem Monat 15 geworden, vor 2 Monaten ist bei mir Skoliose festgestellt worden. Eine leichte Krümmung der Wirbelsäule war immer vorhanden (musste als Kleinkind schon mal KG machen ^^), aber dann hat's geheißen, alles sei gut. Also, wie gesagt, Ende März/Anfang April war ich aufgrund starker Rückenschmerzen beim Orthopäden, und dessen Diagnose war schwere thorakolumbale Skoliose. (22° oben, 20° unten, aber im Gegensatz zu anderen ist das ja alles andere als "schwer".) Eigentlich ist 20° ja die Grenzmarke, ab da sollte man ein Korsett bekommen, aber man wollte es zuerst nur mit Gymnastik versuchen. Hab also KG verordnet bekommen, bin schon seit 2 Monaten ein bis zweimal wöchentlich dort, mach Übungen zu Hause usw... Die Schmerzen sind kurzfristig besser geworden, also waren fast gar nicht mehr da, aber seit einigen Wochen haben sie sich wieder verschlimmert. Sie sind nicht mehr ganz so stark wie am Anfang (also ich kann mich einigermaßen gut bewegen, hab keine Probleme beim Atmen usw.), aber Sitzen, Gehen und Stehen bereitet mir doch so manche Probleme. Der Therapeut meint, es seien deutliche Verbesserungen auch an meiner Haltung zu erkennen, von den Leistungen und dem Muskelaufbau ganz zu schweigen. Ich selbst glaube zu erkennen, dass meine Wirbelsäule auch nicht mehr so verbogen ist wie vorher, man sieht's nur noch, wenn ich mich ganz hinunterbücke. Der "Buckel" is aber immer noch da. In fast einer Woche habe ich einen Termin bei der Orthopädin und bin ziemlich nervös, da sich jetzt entscheiden wird, ob ich ein Korsett bekomme oder davon verschont bleibe.

Hätte da ein paar Fragen:
1) Kann man die Skoliose nur mit KG so weit "geradebiegen", dass es nicht weiter auffällt?
2) Lassen die Schmerzen mit der Zeit (und mit weiterem Training) nach, oder hat man damit sein Leben lang enorme Probleme?
3) Geht der Rippenbuckel auch wieder zurück, oder wird man für immer aussehen wie Quasimodo? ^^
4) Ich poste meinen Kommentar hier hin, weil ich auch wissen will, ob das mit dem Korsett wirklich so schlimm is... Also dass man da einen Psychologen braucht und das alles? *angst*

So, is ein kleiner Roman geworden, nichts für ungut, aber ich bin - wie schon gesagt - in heller Aufregung.. :/
Jammira
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Beitrag von Jammira »

Hallo folks,

ich bin 26 Jahre alt, und ich glaube schon, dass bei mir über die Jahre ein Prozess des Akzeptierens stattgefunden hat. Als ich so um die 20-22 Jahre alt war, ging es mir genauso wie Tatjana. Ich stand jeden Tag vorm Spiegel und dachte, das kann doch nicht wahr sein. Und habe mich verglichen mit Mädchen, die Gesundheit und Schönheit hatten und noch nicht mal Kontaktlinsen brauchten. Heute sehe ich mich in Umkleidekabinen auch noch nicht gerne von hinten an, aber ich denke sonst eigentlich kaum an die Skoliose. Ich glaube, das wird erst wieder losgehen, wenn ich irgendwann mal so richtig Schmerzen kriege. Die täglichen kleinen Schmerzen fallen mir kaum noch auf, weil sie halt immer da sind. Meinen Freund stört die Skoliose gar nicht, ich glaube, das hilft mir auch viel.

An Tagen, an denen ich sowieso mies drauf bin, kommt natürlich die Skoliose noch erschwerend hinzu, weil man denkt: und die ist ja auch noch da. Aber mir hilft Tagebuchschreiben immer ernorm. Einmal runter damit und dann einen Film schauen oder spazieren gehen.

@Julie: Ich glaube dass niemand sein Korsett gerne trägt/getragen hat. Ich fand es nur in der Schule schlimm, aber dafür gibt es einen extra Thread, schau da mal rein.

Liebe Grüße,
Jammira
cute_but_psycho
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Beitrag von cute_but_psycho »

hey,
mir gehts genauso wie tatjana :(
ich frage mich auch warum gerade ICH skoliose habn muss und warum kein anderer..ich muss ein korsett tragen.
damit hat es mich eig noch ganz gut erwischt, da es recht "angenehm" zu tragen ist (geht mir nur leicht bis zum steiß und unter die achseln: also ziemlich unauffällig).
es ärgert mich aba so dermaßen, dass ich wirklich nur ca. 2° über "krümmung" bin, was man normalerweise mit kg wieda hinbekommt x-|
hätte man die diagnose eher festgestellt müsste ich das ding vll nicht tragen.
das problem bei mir ist, dass ich denke "ach das wird nicht so schlimm sein wenn ich es mal nicht trage" . ich weiß das diese einstellung falsch ist und das ich die tragezeit eventuell auch verkürzen könnte wenn ich es regelmäßig tragen würde, aba das will einfach noch nicht in meinen kopf hinein.
ich hoffe das kommt mit der zeit. so nun habe ich mal mein herz ausgeschüttet :]

lg
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