Da meine Mutter selbst an Skoliose leidet, bin ich mit 10 Jahren zum ersten Mal mit dem Verdacht auf Skoliose untersucht worden. Der damalige Arzt erklärte meiner Mutter äußerst unfreundlich, was sie denn wolle, ich sei kerngesund und es gebe keinerlei Anzeichen für Ihre Vermutung. Vier Jahre später bin ich aufgrund starker Rückenschmerzen und leicht sichtbarem Lendenwulst erneut zum Arzt. Ergebnis: 23° nach Cobb im Lendenwirbelsäulenbereich. Ich bekam mein erstes Korsett, Reizstrom und Krankengymnastik. Innerhalb der nächsten 4 Jahre quälte ich mich also mit diesem netten Accessoire durchs Leben. Mit 18 Jahren war mein Wachstum beendet. Das Korsett wurde von heut auf morgen abgesetzt und mein neues Leben mit mittlerweile 30° Krümmung konnte beginnen. Therapien wurden eingestellt, da eine Verschlechterung nicht zu erwarten sei.
2003 begab ich mich aufgrund wiederkehrender starker Rückenschmerzen zu einem neuen Orthopäden. Dieser verschrieb mir lediglich 10x Wassergymnastik, mehr könne er für mich nicht tun. Eine Röntgenaufnahme wäre nicht notwendig, er erkenne auch mit bloßem Auge die Verkrümmung. Ende 2003 suchte ich mir einen anderen Orthopäden, der mir das gleiche mitteilte, nur noch einen Zacken schärfer: "Sie können in 5 Jahren im Rollstuhl sitzen oder in 10 Jahren, vielleicht haben Sie aber auch Glück.". Mit einer Verordnung für KG ging ich wütend nach Hause.

Nachdem trotz KG die Schmerzen unerträglich wurden, suchte ich mir erneut einen Arzt und man sollte es kaum glauben, es gibt noch welche, die einem helfen wollen. Seit Mai 2004 trage ich wieder Korsett, gehe regelmäßig zur KG und lasse mir alle 3 Monate Botoxspritzen in Rücken jagen. Seitdem sind die Schmerzen einigermaßen erträglich. Trotzdem gibt es immer noch zu viele Tage, an denen ich kaum laufen, sitzen, liegen kann, oder den sogenannten "Hexenschuss" bekomme, der mich dann vollkommen umhaut. An die tagtäglichen Schmerzen habe ich mich gewöhnt, sie gehören halt leider zu meinem Leben dazu, ich weiß ehrlich gesagt kaum noch, wie es ohne ist.

Im Dezember 2005 legte mir dann mein Orthopäde nahe, mir Gedanken über eine OP zu machen. Am 19. Januar war ich in der WWK. Ich wollte mich nur mal untersuchen lassen und war mir sicher, bei einer 37° Krümmung nicht operiert werden zu müssen. Um so überraschter war ich, als Dr. Metz-Stavenhagen beim ersten Blick auf die Röntgenbilder, meinte man solle so schnell wie möglich operieren.

Tja und nun habe ich mich dafür entschieden. Viele von Euch werden jetzt sicherlich denken, dass das doch gar nicht notwendig ist, da ich noch nicht mal die Indikationsgrenze erreiche. Aber wenn ich daran denke, schmerzfrei leben zu können… Außerdem möchte ich nicht wie meine Mutter enden, die sich trotz verschiedener Therapien kaum noch schmerzfrei bewegen kann und bei der sich erste Lähmungserscheinungen in Armen und Beinen bemerkbar machen.
Ich bin wirklich froh, dass es dieses Forum gibt. Es hat mich in meinen Überlegungen gut unterstützt.
Tina