ich habe mich vor ein paar Tagen angemeldet, viel im Forum gelesen und möchte mich jetzt auch vorstellen.
Ich finds gut, dass es eine solche Rubrik gibt. Das macht doch viel aus.

Also, erstmal etwas allgemeines zu mir.
Ich bin 29 Jahre alt, lebe, studiere und arbeite in Aachen.
Ich studiere hier an RWTH Entsorgungsingenieurwesen, arbeite bei einem Ingenieurbüro und als "freischaffender Künstler" als Fotograf.
Weshalb bin ich hier?
Ich habe Skoliose. Tja, was für eine... jetzt wird es interessant.
Ich versuche es mal so gut, kurz und verständlich wie möglich zu beschreiben.
Als ich 15 war, hat meine Mutter eine Verdrehung meines Rückens gesehen. Daraufhin sind wir zum Orthopäden getingelt. Dieser hat dann eine Skoliose festgestellt.
Nach diversen anderen Orthopäden, einem Korsett und allen möglichen Krankengymnastiken sind wir dann in der Uniklinik Düsseldorf gelandet. Dort hat man uns dann erstmal alle Hoffnungen genommen. Ich hatte knapp über 50° oben und knapp unter 50° unten. Man hat uns dort gesagt, dass eine OP das einzige sei, was mich retten würde. Recht häufig wechselte der behandelnde Arzt, die Aussage, es sei ja immer schlimmer geworden (es waren immer bis auf 1 bis 2 Grad nach oben UND unten abwechend) die gleichen Winkel) und man könne ja eh nichts machen. Im Laufe der Zeit hatte ich dann noch Krankengymnastik nach Art von Katharina Schroth (naja, wohl nur nach "Art"), eine seltsame Maschine, genant "Korrektor" von einem Polen entworfen, der irgendwie auch in der Uniklinik rum lief, zwar keine Verbesserung aber Hoffnung gegeben hat. Dieser Korrektor funktioniert wie ein "aktives Korsett im Eisengestell".
Auf jeden Fall haben wir uns gegen die Operation entschieden, worauf dann so Aussagen gefallen sind (zu mir) "Du wirst mit 20 schreien vor Schmerzen und darum betteln, dass wir Dich operieren" und meine Mutter wurde massivst bearbeitet.
Was in der Uniklink auch gemacht wurde, ist dass ich eine Schuheinlage zum Ausgleich meines Hüftschiefstandes bekommen habe.
Der Hüftschiefstand sei die Ursache meiner Skoliose gewesen, da ich mir ein bis zwei Jahre vorher Schien- und Wadenbei im Sprunggelenk gebrochen habe und dies nun etwa 3 cm auseinander zusammen gewachsen seien.
Ahjo... das ganze dümpelte dann so vor sich hin, hat sich nicht großartig verändert, nach dem Psychoterror sind wir irgendwann der Uniklinik fern geblieben. Irgendwann haben meine Eltern für ihre eigenen Verspannungen und Rückenschmerzen (da ist alles okay, nur beide haben sitzende Tätigkeiten gehabt) eine Osteopathin aufgetrieben und mich mehr oder minder überredet, doch auch mal bei ihr einen Termin zu machen. Das hab ich dann auch gemacht... Und das war das beste, was ich je tun konnte. Natürlich waren meine Knochen nicht so weit auseinander gewachsen, immerhin wurde die Knochen mit Schrauben und Nägeln fixiert. Das einzige Problem war, dass das Sprunggelenk nach den OPs nie wieder richtig gängig gemacht wurde und im Laufe der Zeit sich dadurch bei mir alles verschohben hat.
Nach der ersten Behandlung bei ihr, stand meine Hüfte grade. Mittlerweile war ich glaub ich 25. Im Laufe der Zeit hat sie viel bewirkt, auch was meinen Rücken betraf. Irgendwann ist sie leider nach Berlin umgezogen. Nach einer längeren Behandlungspause habe ich nun in Aachen eine neue Osteopathin gefunden, die wirklich genial ist. Mein Rücken wird durch sie immer grader, der deutliche Rippenbuckel und der Lendenwulst ist kaum noch zu sehen usw. Die Verdrehung war leider recht stark bei mir.
Soweit so gut, ich denke ich hatte neben schlechter medizinischer Beratung auch viel Glück im Unglück.
Was mich nur immer noch zeckt ist, dass NIE ein Arzt auf die Idee gekommen ist mal die Beweglichkeit des Fußes (davon wußte jeder, wir haben Fuß und Rücken direkt miteinander in Verbindung gebracht und deshalb von erzählt) zu überprüfen und mir so vehement zu einer irreversiblen OP geraten wurde.

In diesem Sinne: Auf eine schöne Zeit
Fabian
P.S. Ich merk grade, es ist arg lang geworden! Danke fürs Lesen.