SchwarzeSchnecke hat geschrieben: Aha, keinerlei Differenzierung hinsichtlich der Ursache(n) der Skoliose, dem OP-Verfahren, der Lage und Länge der Versteifungsstrecke usw. Also Schroth nach dem Gießkannenprinzip.
Ich antworte trotz der recht ironischen Aussage antworte ich trotzdem.
Wie würde es Radio Eriwan sagen: Im Prinzip ja, aber…..
Natürlich ist die Indikation dazu deutlich differenzierter zu sehen. Allerdings lässt sich das nicht grad mal so hier im Forum abbilden. Die Indikation stelle ich in jedem Fall individuell wenn ich den Patienten untersucht habe. Aufgrund meiner Ausbildung und jahrelangen Erfahrung traue ich mir das recht gut zu.
Abgesehen davon sollten sie inzwischen eigentlich wissen, dass Schroth sehr vielseitig ist und man durchaus auf die einzelnen Krümmungen, Ursachen usw. eingehen kann.
Wenn Sie das bisher nicht erkannt haben ist das schade.
SchwarzeSchnecke hat geschrieben: Demnach müßten auch alle gesunden Menschen Schroth machen, denn deren Lungenfunktion und Körperhaltung sich ohne Training ja auch verschlechtern. Und natürlich erst recht Asthmatiker.
Meinen sie das ernst was sie da schreiben oder wollen sie einfach nur provozieren?
SchwarzeSchnecke hat geschrieben: Posten Sie doch mal einen Link dazu. Dr. Trobisch würde das sicher auch interessieren.
Ein Link???? Vor dem 2. Weltkrieg gab es meines Wissens noch kein Internet.
Im Katharina Schroth Museum in Bad Sobernheim aber zu finden.
SchwarzeSchnecke hat geschrieben: Wollen Sie damit sagen, daß Sie sich mit jeder einzelnen dieser Therapieformen auseinandergesetzt haben?
Ganz klar NEIN. Muß ich aber auch nicht. Da hätte ich viel zu tun und würde zu nichts anderem mehr kommen. Bei mir ruft mindestens einmal im Monat jemand an, der behauptet er hätte die ideale Therapie für die Skoliose.
Ich sehe das eher so, dass neue oder andere Therapieformen in der Bringschuld sind. Wenn jemand behauptet, dass seine Methode genau so gut oder gar besser gegen Skoliose ist als Schroth soll er es beweisen und dann bin ich gerne bereit sie mit in unsere Therapie mit einfließen zu lassen.
SchwarzeSchnecke hat geschrieben: Ich selber mache derzeit Yoga und komme damit besser zurecht als mit Schroth - wenngleich ich einem von einer WS-Deformität betroffenen Menschen, der noch nicht über das richtige Körpergefühl verfügt und sich noch nicht selber korrigieren kann, nicht dazu raten würde, denn einzelne der vielen Übungen können auch eine Verschlechterung der Situation bewirken. Aber wer schon Schroth-Vorkenntnisse oder idealerweise schon eine Schroth-Reha gemacht hat und häufig unter Verspannungen sowie unter einer Einschränkung der Beweglichkeit leidet, kann u.U. sehr davon profitieren.
Es geht hierbei aber nicht um sie. Es geht auch nicht darum Verspannungen zu lösen. Es geht darum die Skoliose zu korrigieren.
Abgesehen davon sind einige der Yoga-Übungen, wie sie es ja selbst sehr richtig erkannt haben, sehr wohl dazu geeignet eine Skoliose zu verschlechtern. Ich hoffe für sie sie kennen alle die die Skoliose verschlechtern.
SchwarzeSchnecke hat geschrieben: Gibt es da so eine Art Patentschutz, oder dürften auch andere Einrichtungen Weiterbildungen zum Schroth-Therapeuten (für Physiotherapeuten) anbieten, wenn sie dies tun wollten?
Abgesehen davon, dass es einen Patentschutz gibt, wer bitte sollte in der Lage sein sonst noch nach Schroth auszubilden?????
SchwarzeSchnecke hat geschrieben: Mir ging es um Alternativen für Menschen, die eine zu lange Wartezeit für eine Schroth-Reha hätten und aber eigentlich nicht warten können (Kinder, Jugendliche, Menschen mit akuter Schmerzproblematik) oder denen die Kranken- oder Rentenversicherung zwar eine Reha spendieren würde, aber nicht in Bad Sobernheim oder Bad Salzungen. Weiter interessiert mich, in welche Kliniken Menschen gehen können, die mit Schroth nicht zurechtkommen, z.B. weil sie intellektuell nicht dazu in der Lage sind (Skoliose bei Kleinkindern und Menschen mit geistiger Behinderung) oder keine guten Erfahrungen damit gemacht haben (keinerlei Besserung, Zunahme der Schmerzen).
Großes Problem. Diesen Patienten kann ich nur empfehlen sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mittel dafür einzusetzen und darum zu kämpfen eine Schrothreha zu bekommen. Alles andere ist in meinen Augen Unsinn.
Auf den 2. Teil der Frage habe ich schon geantwortet.
SchwarzeSchnecke hat geschrieben: Was soll Dr. Steffan denn sonst antworten.
Wenn er auf eine solche Frage entgegnete, der gesamte Inhalt der Reha könne auch ambulant vermittelt werden, dann würden sich Krankenkassen und Rentenversicherung doch weigern, weiterhin die stationäre Reha zu bewilligen.
Was sollte ich denn sonst darauf antworten???
Nichts anderes als ich getan habe. Eine Schrothreha kann nicht ambulant abgebildet werden. Krankenkasse hin oder her.
Das was sie hier in 3 oder 4 Wochen lernen und ich meine damit nicht ausschließlich die Schroththerapie, können sie ambulant nicht abbilden. Jeder der schon mal mit offenen Augen eine Reha bei uns gemacht hat, kann das bestätigen.
SchwarzeSchnecke hat geschrieben: Sicher können Sie im Detail erklären, wie genau KG nach Schroth einen Verschleiß an den Enden einer der derart langen Versteifungsstrecke verhindern oder hinauszögern kann, wo die Reissäckchen hin müssen (wenn es gar keine Paketseite mehr gibt) und wo man hinatmen soll, wenn sich die WS mit der Atmung nicht mehr mitbewegen kann?
Klar kann ich das, ist aber, wieder einmal individuell und nur am Patienten möglich und nicht per Gießkanne hier im Forum allgemein zu beantworten.
Abgesehen davon können meine Therapeuten das noch 1000 mal besser als ich.
Klaus hat geschrieben:Hier würde mich interessieren, wie es in solchen Fällen mit der Progredienz einer Skoliose nach Wachstumsabschluss aussieht (im Vergleich zu einer ähnlich ausgeprägten Skoliose ohne stärkere Rotation und ohne Lotabweichung)?
Dazu gibt es leider keine Untersuchungsergebnisse. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich aber sagen, dass sich die eher geringen Skoliosen mit heftiger Rotation eher verschlechtern.
Saphira hat geschrieben:….weil sie intellektuell nicht dazu in der Lage sind (Skoliose bei Kleinkindern und Menschen mit geistiger Behinderung)….
Ich weiß nicht genau, ob bei diesem Punkt nicht Voitja angesprochen wurde?
Doch, wurde es. Für mich eine sehr gute Therapie für o.g. Patienten.
Sabona hat geschrieben: es gab sehr wohl eine Wortmeldung von einer Selbsthilfegruppe bezüglich anderen Behandlungsformen bei Skoliose.
Sie wurde aber von Fr. Dr.Herchet ziemlich ins lächerliche gezogen und mit Reiki und anderen "Geistheilungen" verglichen.
Kein Wunder, dass sich da niemand mehr zu Wort gemeldet hat.
Ins Lächerliche wurde nichts gezogen. Wie ich aber schon an anderer Stelle geschrieben habe, sind diese Therapieformen ihre wirkliche Wirksamkeit schuldig.
Dr. K. Steffan