Off Topic: Markomar
- bluecat
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seit 7/11 cctec),
Rehas 96, 02, 06, 09, 12, 15; KG, OP Empfehlung - Wohnort: Hessen
Off Topic: Markomar
Hallo,
ich weiss das passt jetzt hier nicht in das Forum. Aber hat irgendjemand von euch schon Erfahrung mit Markomar gemacht? Ich würde mich über eine PN freuen, ich habe einige Fragen, nicht wegen mir!
Ich müßte mal wissen, was man bei der Einnahme nicht mehr darf, sprich welche med. Behandlungen nicht mehr möglich sind (Spritzen, OP, Risiko).
Danke!
bluecat
ich weiss das passt jetzt hier nicht in das Forum. Aber hat irgendjemand von euch schon Erfahrung mit Markomar gemacht? Ich würde mich über eine PN freuen, ich habe einige Fragen, nicht wegen mir!
Ich müßte mal wissen, was man bei der Einnahme nicht mehr darf, sprich welche med. Behandlungen nicht mehr möglich sind (Spritzen, OP, Risiko).
Danke!
bluecat
- Toni
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Ich hatte nach meinem Unfall vor fast 30 Jahren 3 Thrombosen und musste fast ein Jahr lang MARKUMAR zur "Blutverdünnung einnehmen.
Dann bekam ich Hämaturien und hatte grauenhaft blutigen Urin. Wenn das kleinste Gefäß in den Nieren platzt, dann glaubt man fast, man würde ücher die Blase ausbluten und jedes Pinkeln ist ein riesen Blutverlust!
Sehr unangenehmes Gefühl!
Dann bin ich auf COLFARIT umgestiegen, eine Art Aspirin. Doch das hatte auch negatie Nebenwirkungen und ich habe es mit "physikalischer Therapie" (starken med. Kompressionsstrümpfen) und Naturarznei : jede Menge roher Knoblauch, (soviel als würde man in Transsylvanien leben!) versucht. Damit hab ich zwar gestunken wie ein balkanesischer Mulitreiber, aber es hat geholfen.
Heute würde ich mir lieber täglich selber Heparin spritzen als Markumar zu nehmen!
Gruß Toni
Dann bekam ich Hämaturien und hatte grauenhaft blutigen Urin. Wenn das kleinste Gefäß in den Nieren platzt, dann glaubt man fast, man würde ücher die Blase ausbluten und jedes Pinkeln ist ein riesen Blutverlust!
Sehr unangenehmes Gefühl!
Dann bin ich auf COLFARIT umgestiegen, eine Art Aspirin. Doch das hatte auch negatie Nebenwirkungen und ich habe es mit "physikalischer Therapie" (starken med. Kompressionsstrümpfen) und Naturarznei : jede Menge roher Knoblauch, (soviel als würde man in Transsylvanien leben!) versucht. Damit hab ich zwar gestunken wie ein balkanesischer Mulitreiber, aber es hat geholfen.
Heute würde ich mir lieber täglich selber Heparin spritzen als Markumar zu nehmen!
Gruß Toni
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas!
Hallo Toni,
das mit dem Heparin spritzen ist zwar eine Alternative zu Marcumar aber auch teuer. Die Krankenkasse wird sich daher recht bald sperren und das Heparin nicht mehr bezahlen.
Gruß
Ramses
das mit dem Heparin spritzen ist zwar eine Alternative zu Marcumar aber auch teuer. Die Krankenkasse wird sich daher recht bald sperren und das Heparin nicht mehr bezahlen.
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Meine Großtante, weit über 80, nimmt seit einer Embolie schon viele Jahre Marcumar. Einziges Problem ist der Gerinnungsfaktor, der bei ihr oft variiert und überwacht werden muss und dementsprechend dann die Dosis eingestellt werden muss. Ab und zu gibts auch mal nen Bluterguss, aber nicht weiter schlimm.
Wenn eine Operation ansteht, muss die Medikation vorher entsprechend umgestellt werden, was einige Wochen braucht.
Das Marcumar hat für sie, finde ich, einen riesen Vorteil: Die Durchblutung im Gehirn ist trotz ihres hohen Alters noch immer super und sie ist geistig top fit.
Bluter ist man deswegen auch nicht, da ja nur der Gerinnungsfaktor herabgesetzt ist. Wenn sie sich verletzt dann blutet sie zwar viel mehr als andere, aber es hört dann schon wieder von alleine auf.
Wenn eine Operation ansteht, muss die Medikation vorher entsprechend umgestellt werden, was einige Wochen braucht.
Das Marcumar hat für sie, finde ich, einen riesen Vorteil: Die Durchblutung im Gehirn ist trotz ihres hohen Alters noch immer super und sie ist geistig top fit.
Bluter ist man deswegen auch nicht, da ja nur der Gerinnungsfaktor herabgesetzt ist. Wenn sie sich verletzt dann blutet sie zwar viel mehr als andere, aber es hört dann schon wieder von alleine auf.
Zuletzt geändert von BZebra am Mo, 27.02.2006 - 18:53, insgesamt 2-mal geändert.
- bluecat
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Hallo,
danke für eure Antworten. Die sind sehr interessant.
Grund für meine Frage ist folgender:
Es gibt da einen Bekannten, Ende 60. Er nimmt dises Medikament. Er jat jetzt schon einige Zeit Kniebeschwerden, und das nicht zu wenig, läuft fast gar nicht mehr. Das ist natürlich absolutes Gift. Zum Orthopäden geht er nicht, Würde nur Spritzen geben oder operieren wollen. Das wäre beides bei Markomar nicht möglich (lt. Aussage seiner Hausärztin...
) Die hat sogar 3 Wochen einem Impfstoffhersteller nachtelefoniert um zu erfahren ob sie eine Tetanus Impfung geben darf wegen Markomar. Hallo??? Kann das denn sein? Man muss doch trotzdem Spritzen geben können, oder sehe ich das zu locker? Auch eine Untersuchung am Knie, evtl. eine Spiegelung muß doch möglich sein.
Ich glaube diese Ärztin hat keine Ahnung, oder? Er ist natürlich total verunsichert..... Genausogut könnte man ihn bald in den Rolli setzen...
LG
Bluecat
danke für eure Antworten. Die sind sehr interessant.
Grund für meine Frage ist folgender:
Es gibt da einen Bekannten, Ende 60. Er nimmt dises Medikament. Er jat jetzt schon einige Zeit Kniebeschwerden, und das nicht zu wenig, läuft fast gar nicht mehr. Das ist natürlich absolutes Gift. Zum Orthopäden geht er nicht, Würde nur Spritzen geben oder operieren wollen. Das wäre beides bei Markomar nicht möglich (lt. Aussage seiner Hausärztin...

Ich glaube diese Ärztin hat keine Ahnung, oder? Er ist natürlich total verunsichert..... Genausogut könnte man ihn bald in den Rolli setzen...
LG
Bluecat
Das ist absolut kein Problem, die Verletzung durch eine Spritze ist ja wirklich mini. Aber für eine Kniespiegelung muss vorher das Marcumar abgesetzt bzw. reduziert werden bis der Gerinnungsfaktor wieder einen bestimmten Wert erreicht hat. Das benötigt halt eine Vorplanung.bluecat hat geschrieben:Man muss doch trotzdem Spritzen geben können, oder sehe ich das zu locker?
Zuletzt geändert von BZebra am Mo, 27.02.2006 - 18:55, insgesamt 2-mal geändert.
- bluecat
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In welchen Abständen es überwacht werden sollte, weiß ich nicht, sollte aber definitiv, weil die Blutgerinnung dadurch ja auch zu niedrig werden kann, was natürlich dann auch gefährlich ist. Dann kann man verbluten wie jeder andere Bluter.
Meine Tante läßt das auf alle Fälle alle paar Wochen checken, da sie bei ihr schon öfters zu niedrig lag. Dabei wird dann natürlich auch Blut entnommen. Ist wahrscheinlich noch nie gemacht worden, bei Deinem Bekannten, wenn schon Impfungen in Frage stehen.
Meine Tante läßt das auf alle Fälle alle paar Wochen checken, da sie bei ihr schon öfters zu niedrig lag. Dabei wird dann natürlich auch Blut entnommen. Ist wahrscheinlich noch nie gemacht worden, bei Deinem Bekannten, wenn schon Impfungen in Frage stehen.
Hallo Bluecat,
am Anfang bis der Quickwert eingestellt ist muss sehr engmaschig (alle 2 -3 Tage) kontrolliert werden, später reicht es dann wenn es 1mal im Monat überprüft wird. Der Quickwert, das ist der Gerinnungsfaktor, sollte bei 30 liegen. Wenn der Wert in diesem Bereich liegt sind kleinere Blutungen auch nicht gefährlich. Einem Bekannten von mir wurde letztens trotz Marcumar ein Zahn gezogen ohne dass es zu Komplikationen kam. Grössere Verletzungen stellen natürlich eine Gefahr dar weil das Blut nicht schnell genug gerinnt, aber ein Arzt kann in einem solchen Fall ein Mittel spritzen was die Wirkung des Marcumars aufhebt. So sind auch Notfall-OPs möglich.
Gruß
Ramses
am Anfang bis der Quickwert eingestellt ist muss sehr engmaschig (alle 2 -3 Tage) kontrolliert werden, später reicht es dann wenn es 1mal im Monat überprüft wird. Der Quickwert, das ist der Gerinnungsfaktor, sollte bei 30 liegen. Wenn der Wert in diesem Bereich liegt sind kleinere Blutungen auch nicht gefährlich. Einem Bekannten von mir wurde letztens trotz Marcumar ein Zahn gezogen ohne dass es zu Komplikationen kam. Grössere Verletzungen stellen natürlich eine Gefahr dar weil das Blut nicht schnell genug gerinnt, aber ein Arzt kann in einem solchen Fall ein Mittel spritzen was die Wirkung des Marcumars aufhebt. So sind auch Notfall-OPs möglich.
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Oha, ich habe gerade diesen älteren Thread gefunden und leider hat mein Krankenschwester- und Mutter-eines-marcumarisierten-Kindes-Herz an manchen Stellen arg geblutet...
Daher hier einige Auflösungen zu Euren Fragen:
1. Der Quickwert (heute international als INR-Wert) ist bei bei jedem anders eingestellt. Je nach Risikofaktor und zugrunde liegender Erkrankung.
Der Quick eines Gesunden liegt zwischen 75-100%, der meiner Tochter z.B. sollte um die 20% liegen, da sie ein hohes Risiko hat.
Der Wert sollte einmal wöchentlich !!! getestet werden, entweder beim Arzt oder selbstständig daheim. Er kann stark schwanken durch Krankheit, Ernährung, andere auch HARMLOSE Medikamente (Umkalaboa) oder andere Faktoren und sollte daher engmaschig im Auge behalten werden.
Hier geht es um die Blutgerinnung !!
2. SPRITZEN !!! Wichtiges Thema !!!Marcumar-Patienten dürfen KEINE i.m. (intramuskuläre--> in den Muskel verabreichte) Spritzen bekommen !!!
Es kann zu sehr ausgedehnten Blutungen in den Muskel kommen, der dadurch absterben kann, mal davon abgesehen daß solch ein Vorkommnis höllisch schmerzhaft ist.
Die Blutungen sind sehr gefährlich weil man sie von außen erst sehr spät erkennen und sowieso nicht stillen kann, weil sie ja tief im Gewebe stattfinden.
IMPFUNGEN : Diese können größtenteils subkutan, sprich unter die Haut injiziert werden. Machen wir schon seit Jahren so ! Der Arzt soll einfach auf dem Beipackzettel nachlesen und im Zweifel die Vertreiberfirma anrufen.
Ansonsten gilt auch hier, immer und jederzeit: KEINE SPRITZE i.m. !!!!!
3. Operationen unter Gerinnungshemmung
Not-OPs sind möglich, dann wird diesen Patienten ein Gerinnungskonzentrat als Infusion verabreicht. Dies ist aber nur Notfällen vorbehalten !
Ansonsten kommt es auf die Grundsituation an, meine Tochter z.B. darf nicht einfach das Marcumar absetzen bis die Gerinnung normal ist, und dann die OP.
Bei ihr wird es so gehandhabt, daß sie einige Tage VOR OP in die Klinik muß, bekommt stattdessen Heparin als Infusion, dann OP, am OP-Tag abends wenn möglich sofort wieder Marcumar, und solange bis die gerinnung wieder im Zielbereich ist weiterhin Heparin als Infusion (nur als Spritze reicht nicht aus).
Dies ist stets eine Gratwanderung ziwschen Blutungskomplikationen und sehr hoher Gerinnselgefahr und sollte daher alles in einem kompetenten Klinikum passieren!
Bei kleineren OPs muß im Einzelfall über das Vorgehen entschieden werden.
4.Heparin anstatt Marcumar?
Diese beiden Wirkstoffe unterscheiden sich grundlegend in ihrem Wirkprinzip:
Marcumar greift aktiv in die Gerinnung ein und unterbricht die Gerinnungskette, Heparin NICHT!
Heparin verhindert (ganz platt ausgedrückt) ein Verkleben der Blutplättchen, ändert aber nichts an der Blutungs- bzw. Gerinnungsdauer.
Daher ist es als langfristiger und sicherer Thromboseschutz nicht geeignet, weil es insgesamt zu milde wirksam ist !
5. Blutungen sind immer hochgefährlich:
Nein, sind sie nicht !!!!
Normale Verletzungen wie Stöße, Schnitte usw. sind nicht gefährlich. Die Verletzung blutet meistens etwas länger, führt aber zu keinen weiteren Schäden. Auch blaue Flecke sind nicht zwangsläufig häufiger zu finden.
Allerdings: Kopf- und Bauchverletzungen (Ball in Bauch geschossen, auf den Kopf gefallen) sind erstmal immer potentiell gefährlich wegen der Gefahr der unbemerkten inneren Blutung und müssen beim Arzt abgeklärt werden !!!!
Fazit:
Es herrschen noch immer viele Geheimnisse rund um den drastischen Gerinnungshemmer Marcumar !
Man darf bei allem niemals vergessen, daß Marcumar aktiv und bewußt eingesetzt wird, um die komplizierten körpereigenen Vorgänge der Blutgerinnung direkt in der Leber zu unterbrechen.
Darum muß ständig die Gerinnung kontrolliert werden, damit es nicht zu unerwünschten Komplikationen kommt.
Wenn der Wert gut eingestellt ist, kann man ein ganz normales uneingeschränktes Leben führen.
-->Unfallträchtige sturzgefährdete Sportarten sollten gemieden werden!
-->Man sollte einen Notfallausweis dabeihaben!
-->Die Menschen im direkten Umfeld sollten Bescheid wissen!
Sorry wenn es jetzt soo lang wurde, aber ich wollte diesen Thread so nicht stehen lassen......
Daher hier einige Auflösungen zu Euren Fragen:
1. Der Quickwert (heute international als INR-Wert) ist bei bei jedem anders eingestellt. Je nach Risikofaktor und zugrunde liegender Erkrankung.
Der Quick eines Gesunden liegt zwischen 75-100%, der meiner Tochter z.B. sollte um die 20% liegen, da sie ein hohes Risiko hat.
Der Wert sollte einmal wöchentlich !!! getestet werden, entweder beim Arzt oder selbstständig daheim. Er kann stark schwanken durch Krankheit, Ernährung, andere auch HARMLOSE Medikamente (Umkalaboa) oder andere Faktoren und sollte daher engmaschig im Auge behalten werden.
Hier geht es um die Blutgerinnung !!
2. SPRITZEN !!! Wichtiges Thema !!!Marcumar-Patienten dürfen KEINE i.m. (intramuskuläre--> in den Muskel verabreichte) Spritzen bekommen !!!
Es kann zu sehr ausgedehnten Blutungen in den Muskel kommen, der dadurch absterben kann, mal davon abgesehen daß solch ein Vorkommnis höllisch schmerzhaft ist.
Die Blutungen sind sehr gefährlich weil man sie von außen erst sehr spät erkennen und sowieso nicht stillen kann, weil sie ja tief im Gewebe stattfinden.
IMPFUNGEN : Diese können größtenteils subkutan, sprich unter die Haut injiziert werden. Machen wir schon seit Jahren so ! Der Arzt soll einfach auf dem Beipackzettel nachlesen und im Zweifel die Vertreiberfirma anrufen.
Ansonsten gilt auch hier, immer und jederzeit: KEINE SPRITZE i.m. !!!!!
3. Operationen unter Gerinnungshemmung
Not-OPs sind möglich, dann wird diesen Patienten ein Gerinnungskonzentrat als Infusion verabreicht. Dies ist aber nur Notfällen vorbehalten !
Ansonsten kommt es auf die Grundsituation an, meine Tochter z.B. darf nicht einfach das Marcumar absetzen bis die Gerinnung normal ist, und dann die OP.
Bei ihr wird es so gehandhabt, daß sie einige Tage VOR OP in die Klinik muß, bekommt stattdessen Heparin als Infusion, dann OP, am OP-Tag abends wenn möglich sofort wieder Marcumar, und solange bis die gerinnung wieder im Zielbereich ist weiterhin Heparin als Infusion (nur als Spritze reicht nicht aus).
Dies ist stets eine Gratwanderung ziwschen Blutungskomplikationen und sehr hoher Gerinnselgefahr und sollte daher alles in einem kompetenten Klinikum passieren!
Bei kleineren OPs muß im Einzelfall über das Vorgehen entschieden werden.
4.Heparin anstatt Marcumar?
Diese beiden Wirkstoffe unterscheiden sich grundlegend in ihrem Wirkprinzip:
Marcumar greift aktiv in die Gerinnung ein und unterbricht die Gerinnungskette, Heparin NICHT!
Heparin verhindert (ganz platt ausgedrückt) ein Verkleben der Blutplättchen, ändert aber nichts an der Blutungs- bzw. Gerinnungsdauer.
Daher ist es als langfristiger und sicherer Thromboseschutz nicht geeignet, weil es insgesamt zu milde wirksam ist !
5. Blutungen sind immer hochgefährlich:
Nein, sind sie nicht !!!!
Normale Verletzungen wie Stöße, Schnitte usw. sind nicht gefährlich. Die Verletzung blutet meistens etwas länger, führt aber zu keinen weiteren Schäden. Auch blaue Flecke sind nicht zwangsläufig häufiger zu finden.
Allerdings: Kopf- und Bauchverletzungen (Ball in Bauch geschossen, auf den Kopf gefallen) sind erstmal immer potentiell gefährlich wegen der Gefahr der unbemerkten inneren Blutung und müssen beim Arzt abgeklärt werden !!!!
Fazit:
Es herrschen noch immer viele Geheimnisse rund um den drastischen Gerinnungshemmer Marcumar !
Man darf bei allem niemals vergessen, daß Marcumar aktiv und bewußt eingesetzt wird, um die komplizierten körpereigenen Vorgänge der Blutgerinnung direkt in der Leber zu unterbrechen.
Darum muß ständig die Gerinnung kontrolliert werden, damit es nicht zu unerwünschten Komplikationen kommt.
Wenn der Wert gut eingestellt ist, kann man ein ganz normales uneingeschränktes Leben führen.
-->Unfallträchtige sturzgefährdete Sportarten sollten gemieden werden!
-->Man sollte einen Notfallausweis dabeihaben!
-->Die Menschen im direkten Umfeld sollten Bescheid wissen!
Sorry wenn es jetzt soo lang wurde, aber ich wollte diesen Thread so nicht stehen lassen......
Mit freundlichen Grüßen, Frau Scheuermann!
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Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen --> Ich bin FÜR die Korsett-Versorgung bei Erwachsenen ! ;-)
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- bluecat
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- Registriert: Fr, 13.12.2002 - 00:00
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Noch etwas zur Info über die Entstehung von Marcumar als Medikament
Marcumar wurde ursprünglich nicht als Medikament entwickelt sondern als Schädlingsbekämpfungsmittel. Als Rattengift wirkt es so dass es die Ratten innerlich verbluten lässt.
Dann verlangte die Medizin ein Gerinnungshemmendes Medikament zur Bekämpfung unterschiedlicher Erkrankungen wo eine herabgesetzte Blutgerinnung notwendig ist um Folgeschäden zu verhindern. Die Basis dieses medikaments ist dieses Rattengift, das dann so weiterentwickelt wurde bis es therapeutisch Nutzbar war.
@ Galadriel,
der Abstand der Kontrollen des Quickwerts hängt davon ab wie niedrig die therapeutische Einstellung des Werts ist. Je niedriger dieser Wert umso engmaschiger die Kontrollen. Beim weitaus größten Teil der Patienten reicht es wenn der Quickwert bei 30 liegt um ausreichenden therapeutischen Nutzen zu haben. bei Deiner Tochter liegt, denke ich, eine größere Gefährdung vor weshalb der Wert niedriger angesetzt wird.
Gruß
Ramses
Marcumar wurde ursprünglich nicht als Medikament entwickelt sondern als Schädlingsbekämpfungsmittel. Als Rattengift wirkt es so dass es die Ratten innerlich verbluten lässt.
Dann verlangte die Medizin ein Gerinnungshemmendes Medikament zur Bekämpfung unterschiedlicher Erkrankungen wo eine herabgesetzte Blutgerinnung notwendig ist um Folgeschäden zu verhindern. Die Basis dieses medikaments ist dieses Rattengift, das dann so weiterentwickelt wurde bis es therapeutisch Nutzbar war.
@ Galadriel,
der Abstand der Kontrollen des Quickwerts hängt davon ab wie niedrig die therapeutische Einstellung des Werts ist. Je niedriger dieser Wert umso engmaschiger die Kontrollen. Beim weitaus größten Teil der Patienten reicht es wenn der Quickwert bei 30 liegt um ausreichenden therapeutischen Nutzen zu haben. bei Deiner Tochter liegt, denke ich, eine größere Gefährdung vor weshalb der Wert niedriger angesetzt wird.
Gruß
Ramses
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