Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose

Eine Verschlechterung bzw. die Notwendigkeit weiterer Behandlungsschritte entstand hauptsächlich durch …

… Beratungs- und oder Behandlungsfehler
264
67%
… Eigenverschulden / Verschulden der Eltern
57
15%
… fehlende Möglichkeiten der Medizin
27
7%
… Finanzierungsprobleme / Probleme des Gesundheitssystems
8
2%
Schlimmeres konnte seit Erstdiagnose noch verhindert werden
36
9%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 392

Agrimon
Vielschreiber
Vielschreiber
Beiträge: 939
Registriert: Sa, 09.07.2005 - 19:18
Geschlecht: weiblich
Diagnose: hochthorakale Kyphoskoliose bws 24 Grad, lws 29 Grad, 4bre mit Hyperlordose
Therapie: Korsett von Rahmouni, laufen mit MBT Schuhen, Reha 30.10. bis 26.11.2013 Bad Salzungen, wegen Peritonitis Op 2017 Korsett abgesetzt, jetzt Lumbo Train Bandage, nächste Reha 2019 geplant
Wohnort: Pfreimd

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Agrimon »

Hallo Mick,

mit den Korsetten könntes du sogar Recht haben, da ich ja auch noch um mein Korsett kämpfe und die Kasse meint, ein korrigierendes Korsett bringt bei mir nichts mehr. Ich habe eine Kyphoskoliose und bei mir soll die Hyperkyphose und Hyperlordose ausgeglichen werden. Wenn es mal vernünftige Studien über die Wirksamkeit von Erwachsenenkorsetten geben würde, dann würden die Kassen auch anders reagieren. Ich würde mich auch für eine Studie zur Verfügung stellen, jederzeit bin ich Bereit dazu. Für mich wäre es ein Misserfolg in der Skoliose bzw. Hyperkyphosetherapie, wenn die KK mir das Korsett komplett verweigert, aber dann kann mir keiner einen Vorwurf machen nichts getan zu haben, wenn die KK nicht dahinter steht. Mit der KG kann ich zwar die Muskulatur lockern, aber eine Korrektur kann ich damit nicht erreichen. Ich bin gespannt, wie das im neuen Jahr bei mir weiter geht. Ich halte euch deswegen auch weiterhin auf dem Laufenden.

Gruß Agrimon
bin eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und noch Interesse für andere Dinge hat

Meine Skoliose-Geschichte: Meine Skoliose
Lesari
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 55
Registriert: So, 12.02.2012 - 15:36
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Dorsolagie-Skoliose, Kyphose, Hws-Syndrom, Lws-Syndrom, mit Oestoporose
Therapie: Wird derzeit gesucht- Sehr gute Anwendung mit HuChiGong

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Lesari »

Ich finde es schwierig zu beantworten. Für mich gibt es mehrere Themenfelder die zur Skoliose hören.

1. Beratungs- und Behandlungsfehler
Da frage ich mich wie definiere ich, denn solche Fehler. In unserer Stadt gibt es keinen Orthopäden der darauf spezialisiert ist, da muss ich woanders hinfahren.
Klar ist das nach der Erstdiagnose einiges schief gelaufen ist. Zum Teil war es auch mein Fehler, weil ich mich zu sehr auf die westliche Schulmedizin verlassen habe und die Eigenverantwortung vergaß. Mittlerweile bin ich zu dem zurückgekehrt, was ich vor Jahren im Thai Chi gelernt.
Die Verantwortung für die Bewegung und Haltung. Mit Qi Gong gehe ich wieder den ganzheitlichen Ansatz und mir geht es gut.
Das Gerätetraining kann ich nicht beurteilen, für mich war es halt nicht gut. Für anderes mag es funktionieren.

2. Durch Eigenverschulden/Verschulden der Eltern
Das lässt sich nicht beantworten. Ja,es könnte sein, das Eltern etwas übersehen haben, das Kinderärzte übersehen haben. Wenn soll ich dafür verantwortlich machen. Ich bin mir bewusst, das Skoliose schon zu Kindertagen da war, nur nie entdeckt wurde, weil sie nicht so ausgeprägt war. Danach sind auch falsche Dinge passiert, und daraus ist der heutige Zustand entstanden. Für mich gilt allerdings, das nach vorne schauen. Wie kann ich eine ganzheitliche Therapie aufbauen, und wie kann ich schmerzfrei bleiben? Das ist für mich ein wichtiges Thema.

3. Durch fehlende Möglichkeiten der Medizin
So viel ich weiß gibt es keine Forschungen über Skoliose. Es sind nicht die fehlenden Möglichkeiten, sondern wie finde ich aus dem ganzen Angebot, das richtige für mich. Mir ist es oft in den vergangenen Monaten so ergangen, das ich für eine Frage drei verschiedene Antworten bekam. Das erleichtert nicht gerade die Auswahl, weil dabei zu bedenken gilt, das einige Anbieter unbedingt ihr Produkt verkaufen wollen.
Meine derzeitige Lösung lautet: entweder ein 10xmal Training, und dann schauen wir mal weiter, oder wenn es von den Krankenkassen bezahlt wird, erstmal testen, ob das richtig ist.

4. Finanzierungsprobleme/Probleme des Gesundheitssystems
Das ist das schwierigste Thema. Die Krankenkassen sind nicht unbedingt auf Skoliosepatienten und ihre Bedürfnisse eingestellt. Ich habe oft Diskussionen mit meiner Krankenkasse geführt, das sie doch lieber den Qi Gong Kurs bezahlen, als irgendeinen Rückenkurs der für die Skoliose nicht geeignet. Nur, da es einen festen Leistungskatalog gibt, wird nach dreimal derselbe Kurs nicht bezahlt. Skoliose hin oder her.
Gut, das Rehatraining wurde bezahlt, nur Reklamationen wurden auch nicht angenommen.
Und ich werde bestimmt keinen Kurs buchen,der nicht geeignet ist, nur weil es im Leistungskurs verzeichnet ist. Dann zahle ich es selber, und weiß was mir gut tut.

5.Schlimmeres konnte seit Erstdiagnose noch verhindert werden
Es ist genau das Gegenteil eingetreten. Das Gerätetraining hat alles verschlimmert, und nur mit Hilfe meines QiGong Lehrers bekommen wir das Ganze in Griff. Die einzige Frage, die bisher ist nicht gelöst ist, das Krafttraining. Ich weiß im Moment keine vernünftige Lösung, die mir gefällt.
Benutzeravatar
Iznarf
Newbie
Newbie
Beiträge: 28
Registriert: Mo, 20.08.2012 - 09:22
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Iznarf »

Ich hatte Glück mit meiner Behandlung,
nur das es ein halbes Jahr nicht aufgefallen ist das ich Skoliose hatte (meine Mutter hat es bemerkt)
Nur Kein einziger Arzt!!!
Ich denke Gründe für MIsserfolge sind entweder:
- zu wenig getan (Korsett nicht getragen)
- ärztliche Misserfolge
Um das zu verhindern würde ich allen raten, dass sie den besten Spezialist in Sachen Skoliose und Korsett nehmen
denn dann kann fast nichts passieren.
Iznarf
Benutzeravatar
Yuki-san
Newbie
Newbie
Beiträge: 5
Registriert: Fr, 08.03.2013 - 11:00
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose oben 22°, unten 21°
Therapie: Korsett und Gymnastik

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Yuki-san »

Ich bekam mit 7 Jahren die Diagnose. Da sagten die Ärzte, das wächst sich in der Pubertät aus; tja, hat sich jetzt verschlimmert und ich muss jetzt ein Korsett tragen, komme aber überhaupt nicht damit klar :(
Denn ich hab schon ewig Krankengymnastik, und jetzt haben mir die Ärzte gesagt, das würde es eh nicht aufhalten können. ^^
Lesari
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 55
Registriert: So, 12.02.2012 - 15:36
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Dorsolagie-Skoliose, Kyphose, Hws-Syndrom, Lws-Syndrom, mit Oestoporose
Therapie: Wird derzeit gesucht- Sehr gute Anwendung mit HuChiGong

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Lesari »

Ich könnte die Fragen nicht einzeln beantworten.
Ich nehme an das die Skoliose schon immer da war. Aufgetreten ist sie erst, als mein Thai Chi Lehrer aus beruflichen Gründen nach zehn Jahren aufgehört hat. Bis dahin hatte ich keine Probleme, mir ging es bestens. Dann fing ich bei einer anderen Trainerin,aus dem gleichen Verband, eine Stufe höher als meine Lehrer. Nur da fingen die Probleme, mit Rückenschmerzen an, weil sie nicht mehr so auf die Haltung geachtet hatte.
Gut, Doktor aufgesucht- eine Dorsalgie bestätigt,und der Leidensweg begann. Eine falsche Behandlung nach der nächsten. Und in unserer Stadt gibt es keinen Spezialisten. Nach einem Jahr, voller Schmerzen, war ich die westliche
Schulmedizin leid. Ich habe wieder mit Hui Qi Gong angefangen, und nach zwei Wochen hörten die Schmerzen auf.
Und nach 1 1/2 Jahren Qi gong habe ich meine Energie wieder, und es geht mir gut.
Seitdem beschäftige ich mich intensiv mit alternativen Therapien bei Skoliose, weil es für mich auch ein Weg ist.
Wen verantwortlich machen? Ja, es könnte früher Anzeichen gegeben haben,nur hat darauf geachtet.
Ja, es könnte genetisch bedingt sein. Doch wo soll ich suchen, und wen fragen, das ist lange her.
Wichtig ist das es mir jetzt gut, und ich meinen Weg gefunden haben.
Liebe Grüße Lesari
Benutzeravatar
klaus.leiter
Newbie
Newbie
Beiträge: 8
Registriert: Mo, 26.08.2013 - 13:08
Geschlecht: männlich

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von klaus.leiter »

Ich hatte Glück mit meiner Behandlung,
nur das es ein halbes Jahr nicht aufgefallen ist das ich Skoliose hatte (meine Mutter hat es bemerkt)
Nur Kein einziger Arzt!!!
Ich bekam mit 7 Jahren die Diagnose. Da sagten die Ärzte, das wächst sich in der Pubertät aus; tja, hat sich jetzt verschlimmert und ich muss jetzt ein Korsett tragen, komme aber überhaupt nicht damit klar :(
Denn ich hab schon ewig Krankengymnastik, und jetzt haben mir die Ärzte gesagt, das würde es eh nicht aufhalten können
Ja, manchmal ist es leider so, dass Ärzte einen schlecht beraten oder unaufmerksam sind. Das Problem ist, wem soll man sonst vertrauen. Ich halte es daher immer so, erst einmal davon auszugehen, dass mein Arzt kompetent ist, weil sonst zweifelt man ja an allem. Trotzdem ändert es nichts daran, wie fürchterlich es ist, wenn in der Medizin geschlammpt wird. :(
Bodywork
Newbie
Newbie
Beiträge: 2
Registriert: Di, 29.10.2013 - 09:08
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose BSV
Therapie: PDI, Wurzelblock

Re:Aufklärung d. Orthopäden u der Abrechnung d Kassen mangel

Beitrag von Bodywork »

luna hat geschrieben:Ich bin immer noch total sauer auf meinen ersten Orthopäden, der keinen blassen Schimmer von Skoliose hatte und einfach drauflos behandelt, bzw. nicht behandelt hat, anstatt sein Unwissen zu bekennen.
Ich hab ein Jahr lang eine Schuheinlage getragen, mit 13 und 12° Skoliose. Keine Krankengymnastik, keine Aufklärung, gar nichts. Durch die Einlage und natürlich ein Jahr lang nichts tun hat sich der untere Bogen dann in einem Jahr auf 28° verschlechtert, obwohl ich durch KG gute Heilungschancen gehabt hätte.

Zum Glück haben wir uns dann selbst drum gekümmert und sind einfach mal zu Dr. Hoffmann gefahren.

ES SOLLTE VIEL MEHR AUFKLÄRUNG ÜBER SKOLIOSE GEBEN, DAMIT KÖNNTE SOVIEL VERHINDERT WERDEN!!!!!!!!!!!!!!!!!
Genau dies ist der Punkt: Orthopäden haben keine Ahnung oder werkeln an einem herum was über die Kassen gut abgerechnet werden kann. Habe n u r über Eigeninitiative erst mal den Weg "Skoliosebehandlung" einschlagen müssen. Habe jetzt auch einen Termin bei Dr. Hoffmann und mich bei Selbsthilfegruppen angemeldet. Die Hausärzte wissen zudem auch nicht, was ihnen die Kasse bei Rezepten abrechnet. Der Skoliosepatient ist zu unattraktiv (u. unerfahren) für das Abrechnungssystem.
antonia2000
Newbie
Newbie
Beiträge: 32
Registriert: Sa, 08.02.2014 - 16:05
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose...!
Therapie: Ich gehe zu einer Heilpraktikerin und mache eine schrothterapie diese beiden sachen helfen mir gut gegen rückenschmerzen!
Wohnort: SHS

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von antonia2000 »

Ich habe jetzt mein zweites korsett denn das erste hat bei mir garnicht geholfen :< als ich das erfahren habe war ich sehr sauer und jetzt habe ich ein sehr enges!!nach dem letzden korsett war ich immernoch genauso schief wie vorher!!!

Lg antonia
quinn
Newbie
Newbie
Beiträge: 5
Registriert: Di, 25.03.2014 - 00:26
Geschlecht: männlich

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von quinn »

Also ich leide schon mehr als 30 Jahre, denn ich habe auch meine Skoliose in einem sehr jungen Alter bekommen. Es war nicht immer leicht, aber da muss man einfach durch. Korsetss war auch auch so eine sache bei mir, nie haben die so richtig gepasst, also weiss ich sehr gut wovon ihr redet...
Benutzeravatar
Mäx☺
Newbie
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: Di, 25.03.2014 - 01:57
Geschlecht: männlich
Diagnose: Thorakale und lumbale Skoliose (3B re, 54°, 38°)
Therapie: nach Schroth
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Mäx☺ »

Hi,

bei mir war das mit dem recht unwissenden Orthopäden ganz ähnlich. Dann haben meine Mom und ich die Katharina Schroth, ihre Biographie, das Buch 3-Dim.-Skoliosebehandlung und die Klinik in Bad Sobernheim kennengelernt. Ich habe mittlerweise eine weitere Person im Bekanntenkreis, die an einer Skoliose leidet... ich habe das Gefühl mit der Aufklärung über Skoliose ist insofern problematisch, dass evtl. Hemmungen bestehen mit anderen darüber zu sprechen, die das nicht verstehen. Ich wurde für meine Skoliose früher, insbesondere im Schwimmbad, schon angesprochen. Dann in Erklärungsnot zu sein ist auch nicht unbedingt schön. Auch interessiert es die meisten Leute nicht, bis sie selbst daran leiden.
Ich denke auch wenn es dumm und hart klingt hat mir einfach am meisten geholfen mich damit abzufinden, dass ich mich eben immer gerade halten, Übungen machen muss und trotzdem dieser bescheuerte Schmerz nicht vollständig weggeht. Es ist einfach eine Lebensumstellung, die man druchmacht und dann in Sobi gibts immer nochmal ein paar Grad Besserung.
Auf eine vollständige Genesung zu hoffen finde ich, abhängig von der Ausprägung, etwas schwierig. Sich erstmal mit der Skoliose auseinanderzusetzten und Lösungen zu suchen, anstatt sich immer die Diagnose oder wieviele Grad es denn nun im Einzelnen waren vor Augen zu führen.
Ich muss sagen, dass ich mich sogar nach 7° Bessung im thorakalen Bereich schon gesundheitlich schlechter gefühlt habe als davor... Der Winkel ist daher bei Weitem nicht alles, auch wenn dieser von vielen Orthopäden ganz obligatorisch mit dem Skoliometer gemessen wird... teilweise in jeder Sitzung *WTF*
Wenn sie auch keine Ahnung haben - ein Skoliometer haben sie immer :-DDD
Bevor ihr dann allgemeine Krankengymnastik verordnet bekommt, informiert euch mal lieber genauer über korrekte Skoliose-Übungen (Buch von Katharina Schroth).
Mir wurde zunächst Gymnstik verordnet, die mir zum Einen nicht gut tat und zum anderen völlig kontroindiziert war, wie ich dann später erfuhr...

Wenn man wirklich aktiv was gegen die Skoliose machen will, führt wohl über kurz oder lang kein Weg an Sobi vorbei. Die Leute dort wissen wirklich was sie tun und man lernt seinen Körper und seine Krankheit wirklich kennen, wie ich finde sogar besser als ohne Skoliose... (und unter Umständen auch einige nette Leute :-))

Ich glaube die einzigen Gründe für Misserfolge in der Skoliosebehandlung sind falsche Informationen über die Krankheit, eine abgesehen von den Übungen ungünstige Haltung und insbesondere zu wenig Disziplin um Umgang mit der Krankheit. Ein Korsett ersetzt auch nicht die Muskulatur, die im Alltag für eine zweckmäßige Haltung erforderlich ist. Man sollte sich daher von evtl. ausbleibenden "großen" Erfolgen durch das Korsett, insbesondere nach der Therapie nicht zu viel erhoffen und sich dann dadurch niederschlagen lassen.
Genau wie ein Allergiker mit irgendwelchen Allergenen nicht in Kontakt kommen sollte, muss man seinen Körper kennenlernen und das nicht tun, was sich ungut anfühlt, so entwickelt man Methoden zum Sitzen am PC und während der Arbeit, wie man schwere Dinge anhebt, läuft, auf der Couch sitzt, usw. usw.
Erdmännchen
Newbie
Newbie
Beiträge: 4
Registriert: Fr, 08.08.2014 - 13:00
Geschlecht: weiblich
Wohnort: südlichstes NRW

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Erdmännchen »

BZebra hat geschrieben:1.Durch Beratungs- und oder Behandlungsfehler

Hauptgründe waren schlechte Aufklärung über die Risiken, Empfehlung falscher oder unzureichender Behandlungsmethoden, schlechte Behandlungsqualität.


3.Durch fehlende Möglichkeiten der Medizin

Therapie war den Umständen entsprechend jederzeit mehr oder weniger optimal. Euch hat nicht besser geholfen werden können.

Betrifft ältere Semester zu deren Zeit die Technik noch nicht vorhanden war oder Patienten mit besonderem Ausgangsbefund (Zusatzerkrankungen, sehr starke Skoliose schon im Kindesalter ...).
Bei mir kommen wohl eine Kombination dieser beiden Abstimmungsmöglichkeiten und auch ein großer Teil Eigenverschulden zum Tragen: denn zu meinem größten Entsetzen muss ich mir selber eingestehen, dass ich mich viel, viel früher hätte informieren müssen, denn damit sähe die momentane Ist-Situation vermutlich deutlich besser aus. Und dann ist da noch die mangelnde Disziplin im Umgang mit der Krankheit. Solange man für seine Verhältnisse einigermaßen beschwerdefrei ist, geht sie schnell verloren.
Auch hätte ich mich nicht damit zufrieden geben dürfen, mich mit meiner eigentlich fast lebenslang körperlich einschränkenden und zudem auch optisch auffälligen Deformierung abzufinden und zu glauben, dass sowieso keine Verbesserung mehr möglich gewesen wäre/ist. Außerdem hätte ich in den letzten 20 Jahren einfach nicht annehmen dürfen, dass durch die von zwei Orthopäden festgestellte und laut deren Aussage auch manifestierte (und selber durch den Körper vorgenommene) Verknöcherung eine weitere Verschlimmerung der Verkrümmung nicht möglich wäre. Denn genau dies ist nun festgestellt worden.
Oh je, war ich bisher blind auf beiden Augen! :/

Inzwischen habe ich die zweite Lebenshälfte erreicht, lebe aber seit fast 45 Jahren mit einer Skoliose insbesondere ausgeprägt im LW-Bereich. Auch wenn es wahrscheinlich schlecht vorstellbar sein mag, ist mein „krummer Rücken“ der Preis dafür, dass es mich überhaupt noch gibt. Durch eine ausschließlich nur im frühen Kindesalter vorkommende bösartige Tumorerkrankung, der man zumindest Ende der 60er - Anfang der 70er keine großen Überlebenschancen einräumte, hat man sich damals vorrangig um lebenserhaltende Maßnahmen, als um meine Wirbelsäulenverkrümmung gekümmert. Durch schnelles Wachstum in der Pubertät verschlimmerte sich die Skoliose und man versuchte dann mit einem Boston Brace bzw. einem Milwaukee-Korsett eine weitere Verschlechterung zu verhindern. Danach hieß es dann immer wieder, mehr könne man nicht mehr für mich tun und ich sollte mich glücklich schätzen, dass es mich überhaupt noch gibt. Eine Reha-Maßnahme insbesondere für den Rückenbereich wurde nie an mich herangetragen und ich selber bin nicht auf den Gedanken gekommen, so etwas selber anzustoßen. Eigentlich wurde nur in großen zeitlichen Abständen ambulante Krankengymnastik verordnet, bei der ich schon das eine oder andere Mal Schwierigkeiten hatte, sie überhaupt zu bekommen. Weitere Tipps waren: nicht zu schwer werden, nicht schwer heben oder tragen, sowie keine großen und vor allen Dingen sturzgefährdeten Aktivitäten zu unternehmen. Vom Schulsport war ich immer befreit und damals bei der Berufswahl sollte ich darauf achten, dass ich eine ausgewogene Tätigkeit bezüglich Stehen, Laufen und Sitzen ausüben sollte. In der Schwangerschaft wurde mir ein Diät-Tag (ausschließlich Obst u. Gemüse) verordnet und letztlich habe ich tatsächlich nur das Geburtsgewicht zugenommen.

Nachdem ich mich nun schon eine Menge Stunden durch die unterschiedlichsten Unterforen gelesen habe, musste ich wirklich feststellen, wie wenig ich wirklich über diese mich seit früher Kindheit begleitende Erkrankung weiß. Von der Therapie nach Schroth habe ich z.B. bisher noch nichts gehört, bis ich u.a. hier darauf aufmerksam wurde.
Viele weitere gesundheitlichen „Baustellen“, die bisher ausschließlich der Ausgangserkrankung und deren Folgen (Metastasen, die ebenfalls mehrmals operativ entfernt werden mussten) zugeschrieben wurden, erscheinen mir nunmehr viel plausibler mit der Skoliose zusammenzuhängen.

Jetzt heißt es erst einmal eine richtige bzw. fundierte Diagnose erstellt zu bekommen und dann auch den richtigen Behandlungsweg zu finden, der für mich hoffentlich nicht letztlich OP heißen wird.

Viele Grüße

Erdmännchen
fischotter
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 213
Registriert: Sa, 29.01.2011 - 10:52
Geschlecht: männlich
Diagnose: Kyphoskoliose in verbindung mit Scheuermann. Versteift von th3 bis l3 und neu dazu Vorfall L5/S1
Therapie: Nehme, Schmerz bedingt 4x40mg Oxycodon und nach Bedarf Morphium 2%

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von fischotter »

Hallo,
bei mir der Beginn meiner Leidensgschichte als ich mit 14 in drei Monaten 16cm gewachsen bin. In der Schule wurde dann, etwa drei Monate später bei mir Haltungsschäden festgestellt. Ich also mit meiner Mutter, meine Eltern waren geschieden, zum Orthopäden. Kommentar von ihn, ich wäre noch zu Jung, mit 15, und die Knochen wären zu weich und er könnte nichts machen. Mein Rücken wurde immer Krummer und 6 Monaten gingen wir wieder zum gleichen Orthopäden. Sein Kommentar jetzt, nun können wir nichts mehr machen, die Knochen sind zu Hart. Die Folge war, dass ich alles durchmachen mußte was anfang der 70er möglich war. Geradehalter, Gipsbett und noch mehr. Schulsport durfte ich nicht mehr und mein Lieblingssport Fußball auch nicht mehr. Als Kind, was ich damals war hab alles was Schulsport betraf froh nichts machen zu dürfen. Heute könnte ich den Orthopäden sowie meine Mutter an die Wand stellen, für das was sie mir bzw. nicht getan haben. Heute habe ich durch Fehler, angeblich renomierter Orthopäden nur Probleme und Schmerzen.
ciao
Peter
Alasko
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 71
Registriert: Sa, 24.01.2015 - 13:58
Geschlecht: männlich
Diagnose: BWS Kyphose 27°
LWS Lordose 70°
Skoliose ca. 10° thk u. lb
Nicht im Lot stehend
Therapie: - Skoliose Korsett (8h/t) seit 2015
- Schroth KG seit 2015
- Abbruch der Therapien ab 2018 für die eigene körperliche Transition (Transgender)

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Alasko »

Ich empfinde meine Verschlechterung als Behandlungsfehler..
Ich hatte 10mal KG nach Schroth danach aber noch 2 Monate bis zum nächsten Termin.
Das Ergebniss ist jetzt das die Schmerzen immer stärker werden und ich mich immer schlechter in der richtigen Haltung halten kann.
Wir haben nach einer neuen KG Serie gefragt wurde uns aber bis zum nächsten Termin verweigert. :abgelehnt:
LG
Alaska
Nothing is impossible, the word itself says 'I'm possible'!
Costarica
Newbie
Newbie
Beiträge: 2
Registriert: Di, 03.03.2015 - 14:03
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Selber nicht betroffen. Mutter eines Sohnes mit Skoliose im BW und LW Bereich. (Befund von 2014')

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Costarica »

Hallo :).
Bei dem ersten Orthopäden wo meine Tochter und ich waren wurde eine Fehldiagnose erstellt. Erst bei einem anderen Orthopäden wurde die Skoliose festgestellt. Deshalb trifft für mich die Aussage Fehlbehandlung und Ärztliches versagen zu.
LG
Sängerin52
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 199
Registriert: Mo, 17.11.2014 - 18:10
Geschlecht: weiblich
Diagnose: mein 16 jähriger Sohn hat eine Skoliose (am Ende fast 90° in der BWS, 70° in der LWS) und ist jetzt seit dem 23.3.17 operiert und hat jetzt 54° thorakal und 30° lumbal
Therapie: wir hatten ein Korsett von CCTec, haben Spiraldynamik, Vojta, Osteopathie, Schroth gemacht und machen mit Spiraldynamik auch nach der OP weiter
Wohnort: Hannover

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Sängerin52 »

als erstes war es ein Beratungsfehler bei meinem Sohn
der Orthopäde hat zwar Skoliose diagnostiziert, bzw. meine Hausärztin hatte das vorher auch schon festgestellt und mich dorthin geschickt.
Aber er sagte nur, dass man nicht operieren müsse, dass es in Ordnung wäre, wenn er weiterhin zur normalen Physiotherapie ginge.
Nichts von Schroth, Vojta, Spiraldynamik oder was es sonst noch gibt
nichts über Risser Zeichen, kein Röntgen, kein Skoliometer, nichts darüber ob und wann wir wiederkommen sollen und Aufklärung, wie sich Skoliosen entwickeln können.
Mein Mann war dabei, der ist sehr, sehr groß, das hätte ihm zu denken geben sollen, was das Wachstum angeht, was zu erwarten war

die KG hat gute Arbeit mit ihm gemacht, aber eben nicht für Skoliose ausreichend
dann war sie im Mutterschutz und wir haben in der Zeit nichts weiter gemacht, weil auch keinerlei Beschwerden bestanden. Nach einiger Zeit fing man an einen Rippenbuckel zu sehen. Als sie wiederkam schickte sie uns in die Skoliose Sprechstunde ins Annastift in Hannover. Dort waren keine Termine zu bekommen. Trotz Schilderung der Situation hieß es "andere sind auch krank". Wir haben 5 Monate warten müssen, in denen wir zusehen konnten wie der Rücken mehr und mehr kippte und nichts wussten, was wir machen sollten. Tja, da waren es dann 59° und dem Orthopäden fiel dazu nur Operation ein
seitdem sind wir auf der Suche nach Möglichkeiten

natürlich mache ich mir Vorwürfe, dass ich nicht schnell genug die richtigen Dinge gefunden habe, aber ich auch der anderen Seite innerlich Vorwürfe. Wozu gibt es denn Ärzte, die sich mit so etwas besser auskennen sollten, wenn sie einen nicht entsprechend aufklären und beraten?
Ich denke jetzt öfter darüber nach, ob es Möglichkeiten gibt, besser und wirksamer aufzuklären und wer so etwas in die Hand nehmen sollte und könnte
Benutzeravatar
Klaus
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 14971
Registriert: Mi, 23.06.2004 - 18:36
Geschlecht: männlich
Wohnort: Hannover

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Klaus »

Hallo Sängerin,
Ich denke jetzt öfter darüber nach, ob es Möglichkeiten gibt, besser und wirksamer aufzuklären und wer so etwas in die Hand nehmen sollte und könnte
Du selbst als Multiplikator in Deinem Bekannten und Freundeskreis sowie bei medizinischen Fachpersonal. Und auch hier im Forum direkt, wo Newbies zu überzeugen sind. ;)

Gruß
Klaus
fischotter
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 213
Registriert: Sa, 29.01.2011 - 10:52
Geschlecht: männlich
Diagnose: Kyphoskoliose in verbindung mit Scheuermann. Versteift von th3 bis l3 und neu dazu Vorfall L5/S1
Therapie: Nehme, Schmerz bedingt 4x40mg Oxycodon und nach Bedarf Morphium 2%

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von fischotter »

Hallo,
wenn ich bei einen Kind sehe, dass der Haltungschäden oder "Krumm" geht, spreche ic den entsprechenden Elternteil an und empfehle den oder die einen Orthopäden aufzuschen. Wenn die fregen warum, antworte ich einfach, schauen sie meinen Rücken an. Das passiert wenn die Eltern nichts machen.
Die schauen mich dann erschrocken an und fragen einfach, wie so etwas passieren kann. Ich erkläre, dass es meistens an der gleichgültigkeit, nicht unwissenheit, der Eltern soweit kommen kann.

Ciao

Peter
JeKr
Newbie
Newbie
Beiträge: 3
Registriert: So, 15.02.2015 - 21:26
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Diagnose: vor OP: Skoliose über 90°/40°
Therapie: KG, Korsett, OP
Restgrade: 40°/20°
Wohnort: Stuttgart

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von JeKr »

Bei mir wurde die Skoliose im Alter von 6 Jahren festgestellt (sportärztliche Untersuchung). Ich habe KG (30 Minuten jeden Tag) und Korsett (23 h täglich) durchgemacht. Sehr diszipliniert. Die Skoliose verschlechterte sich jedoch immer mehr. OP mit 12 (über 90/40). Ich wüsste nicht was ich hätte anders machen können. Mich ärgert es aber immer unter Verdacht zu stehen nicht genug getan zu haben. Mehr ging einfach nicht!
Melitta27
Newbie
Newbie
Beiträge: 4
Registriert: Sa, 14.03.2015 - 18:07
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose, BWS: 69°, LWS: 55°
Therapie: 2x in der Woche Schroth,
2x in der Woche Fitnessstudio

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Melitta27 »

Ich habe meine Skoliose seit der Geburt. Mittlerweile bin ich 39 Jahre alt. Ich hatte schon sehr beizeiten eine Gipsbett-Behandlung und im Krippenalter ein Korsett. Ich denke zu dieser Zeit war die Medizin noch nicht ganz so ausgereift wie heute. Vielleicht gab es in den neuen Bundesländern auch noch nicht so die Erfahrungen. Das einzige was ich bekommen habe als Kind war Schwimmen.
Chantal
Newbie
Newbie
Beiträge: 12
Registriert: Mo, 21.03.2016 - 20:57
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose Bws Cobb 31° , Lws Cobb 29°.
Lumbalbereich : Funktionsstörung/ Schmerzen
Gelenkfunktionsstörung , Gelenkblockierung (auch der ISG oder kopfgelenke).
Therapie: Physiotherapie nach Schrot, Schwimmen

Re: Gründe für Misserfolge in der Skoliose-Behandlung

Beitrag von Chantal »

Ich bin 15 jahre alt und bei mir wurde skoliose letztes Jahr festgestellt, obwohl mann es früher gesehen haben muss.Ich war im Sommer 2014 bei einem Orthopäden und meine Mutter hatt ihn auf meinen verschobenen Brustkorb aufmerksam gemacht.Er sagte darauf das wäre im meinem alter normal..... wir haben uns damals nichts dabei gedacht.Doch dann 2015 waren wir bei einem anderen Orthopäden und er hatt skoliose festgestellt und sagte das ich skoliose schon seit dem 10 Lebensjahr habe ..... tolle Überraschung :(
Antworten