Hallo!
@Chrissylein: Thorakolumbalskoliose bedeutet, dass die Krümmung im Übergang zwischen Lendenwirbelsäule und Brustwirbelsäule ist. Ich habe auch eine Thorakolumbalskoliose. Mein Bogen ist sehr langgestreckt und ich habe nur einen recht flachen, unauffälligen Rippenbuckel, obwohl ich 47° habe. Vielleicht hast Du auch fast keinen Rippenbuckel und deshalb ist deine Skoli vorher niemanden aufgefallen. Vielleicht steht aber Deine Hüfte dafür auf einer Seite weiter raus? Wie alt bist Du denn?
Höchstwahrscheinlich brauchst du keine teure 3D-Vermessung, v.a. nicht, wenn Du offenbar noch nicht mal vernünftig untersucht wurdest (Cobb-Winkel deiner frisch diagnostizierten Skoli???).
Ich habe vor ein paar Jahren, als ich leider noch nicht so gut informiert war und z.B. dieses Forum noch nicht kannte, diese 3D-Vermessung machen lassen, weil der Orthopäde das empfahl (natürlich privat bezahlt, damals 190 DM). Oft wird das gemacht, um dem Patienten ne Schuherhöhung zu verpassen... Ich bekam auch eine, da ich auf einem Bein 12 kg mehr Gewicht trage und das sollte unbedingt "ausgeglichen" werden. Die Einlage trug ich fast vier Jahre. Vor einem 3/4 Jahr hab ich sie rausgenommen, weil ein junger Orthopäde (Assistenzarzt in ner Klinik) völlig irritiert meinte, dass meine Beine völlig gleich lang sind und mein Becken verdreht und nicht etwa schief ist. Bei meiner Reha in Bad Salzungen erfuhr ich dann von dem dortigen Orthopädietechniker, dass diese Einlage der größte SCH... war und mich noch weiter in die Krümmung reingezogen hat (7° Zunahme in den vier Jahren übrigens).

Das also zu diesen tollen teuren Vermessungen. Die sind eher zur Verlaufskontrolle, wenn man nicht immer röntgen will, geeignet. Sicher kann es auch mal sein, dass eine Schuherhöhung/Einlage eine Skoli positiv beeinflusst und das kann bei der 3D-Vermessung überprüft werden, aber ich würde da nicht unbedingt diesem Arzt vertrauen, der Dich offenbar nicht mal richtig informiert hat.
Also, guck mal bei Gesucht&Gefunden, welcher Orthopäde sich für Dich anbietet. Nimm notfalls auch eine längere Anfahrt in Kauf!! Wenn Du Deine Cobb-Winkel weißt und ob Du wirklich ne Beinlängendifferenz hast (sehr häufig können Orthopäden ne Beckenverdrehung nicht von nem Beckenschiefstand unterscheiden!!). Ich denke, grade bei Thorakolumbalskoliosen ist das Becken zwangsweise verdreht, zumindestens ist das bei mir so.
Wie kommt der Arzt denn bitte darauf, dass Du die Skoli seit dem Kleinkindalter hast??? Hast Du eine angeborene Fehlbildung im Bereich der Wirbelsäule oder der Rippen oder so?? Das wäre doch bestimmt wesentlich früher aufgefallen und ist eher selten.
Also, gescheiten Orthopäden ausfsuchen, dann weitersehen (Reha, Schroth-KG, die kannst Du auch schon mit dem Rezept machen, dass Du gekriegt hast, schau mal, ob es bei Dir Schroth-Therapeuten gibt, entweder auch bei Gesucht & Gefunden oder indem du die Bad Sobernheimer "Hotline" anrufst und dort deine Postleizahl angibst).
Alles Gute!
Charp