Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

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Klaus
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Klaus »

Hallo Biene,

Dr. Wilke mit seinen Erfahrungen kann bezüglich der Behandlungsmöglichkeiten wahrscheinlich mehr Eindruck auf Deine Tochter bewirken,
Und sofern eine konservative Behandlung bzw. ein solcher Versuch für ihn in Frage kommt, wäre eine Schroth REHA eine gute Möglichkeit des Austausches mit Gleichaltrigen, ohne Eltern ;)
Ambiation hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob es das noch gibt
Das OP-Forum dient nur noch als ältere Informationsquelle und ist Ende 2014 eingestellt worden. Man darf natürlich auf dieses Forum hinweisen, aber keinen Direkt-Link setzen. Ist aber sehr einfach zu finden.

Gruß
Klaus
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Raven
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Raven »

Klaus hat geschrieben: So, 12.06.2022 - 11:11 Das OP-Forum dient nur noch als ältere Informationsquelle und ist Ende 2014 eingestellt worden. Man darf natürlich auf dieses Forum hinweisen, aber keinen Direkt-Link setzen. Ist aber sehr einfach zu finden.
Das Forum wurde nachdem es geschlossen wurde als Facebook-Gruppe weitergeführt. Ob diese noch existiert, weiß ich nicht, da ich Facebook meide.

Weshalb darf man darauf hinweisen, aber nicht verlinken? Der Grund leuchtet mir erstmal nicht ein, man landet ja in beiden Fällen bei der selben Webseite und ich hätte den Fehler nichtsahnend begangen. Werbung (würde mir sofort einleuchten, warum man nicht die Bezugsquelle für z.B. seine Sprossenwand oder seinen Bürostuhl verlinkt sondern nur das Modell nennt) kann es auch kaum sein, weder wird dort etwas verkauft noch kann man überhaupt noch schreiben. Gibt es Forenrichtlinien, welche Links erlaubt sind?

Viele Grüße
Raven
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Biene2005 »

Hallo Ihr Lieben. Vielen Dank für Eure Antworten. Ja es ist sehr schwer. Sie hört nicht und will die Krankheit nicht wahr haben. Was Ich einerseits natürlich verstehe. Aber es würde ja dann so kommen wie Ambiation geschrieben hat das es später viel schlimmer werden würde. Ich bin wirklich ratlos. Sie möchte die Ausbildung anfangen jetzt und nicht zur Kur oder so. Ich kann Sie ja nicht zwingen. Wenn Sie dann wenigstens das Korsett nimmt und Physiotherapie macht. Aber Sie redet immer von Operation. Kann eigentlich jeder Orthopäde ein Korsett verordnen?Ich denke das meine Tochter das alles erstmal begreifen muss. Für mich war es auch ein Schock aber für Sie ist es sehr schwierig zu verarbeiten. Liebe Grüße Biene
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Lady S »

Im Prinzip kann jeder Orthopäde ein Korsett verordnen, aber das hat wenig Sinn.
Zunächst mal muss eine Beurteilung durch einen Spezialisten(!!!) her, wie Dir hier schon mehrfach nahegelegt wurde ;) , dann kann man über Therapieoptionen reden.
Im Idealfall arbeiten Orthopäde und Korsettbauer (auch hier den Spezialisten wählen!) Hand in Hand.
Sie redet immer von Operation
Ich fürchte, sie hat keine Vorstellung davon, was das bedeutet. Es ist ja i.a. nicht so, dass man die Sache danach ganz einfach vergessen könnte.
Die Wirbelsäule ist nach der OP gerade(r), aber auf der Länge der Versteifungsstrecke eben genau das: steif.
Die Frage ist, ob man damit einen Beruf im Bereich der Hauswirtschaft ausüben kann, vor allem auf Dauer. Das gilt übrigens auch für die nicht operierte 70°-Skoliose.
Da Deine Tochter jetzt ganz am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn steht, wäre es schon sehr wichtig, jetzt die Weichen richtig zu stellen.
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Biene2005 »

Hallo Lady,s.Vielen Dank. Ja das sind auch meine Bedenken das Sie das mit der Hauswirtschaft zwar anfängt aber dann sowieso abbrechen muss. Aber was soll Ich machen. Sie hört einfach nicht auf mich. Im Moment jedenfalls. Niemand möchte krank sein aber es lässt sich ja nun mal nicht wegzaubern leider. Und die Operation ist auch nicht die Lösung. L.g.
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Raven
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Raven »

Hallo Lady S,
Lady S hat geschrieben: So, 12.06.2022 - 16:03 Ich fürchte, sie hat keine Vorstellung davon, was das bedeutet. Es ist ja i.a. nicht so, dass man die Sache danach ganz einfach vergessen könnte.
Die Wirbelsäule ist nach der OP gerade(r), aber auf der Länge der Versteifungsstrecke eben genau das: steif.
Die Frage ist, ob man damit einen Beruf im Bereich der Hauswirtschaft ausüben kann, vor allem auf Dauer. Das gilt übrigens auch für die nicht operierte 70°-Skoliose.
Da Deine Tochter jetzt ganz am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn steht, wäre es schon sehr wichtig, jetzt die Weichen richtig zu stellen.
die Vermutung habe ich auch: es wird ihr nicht klar sein, was die OP bedeutet. Viele Menschen gehen ja tatsächlich davon aus, dass man mit einer OP "gesund" wird. Auch mir gegenüber haben Laien schon gesagt "deine Wirbelsäule ist doch operiert, also müsste das doch wieder in Ordnung sein".

Bei einer langstreckigen Versteifung wäre der angestrebte Beruf ebenso, oder erst recht, unpassend. (Übe ich solche Tätigkeiten nur mal für einen Tag (!) aus, z.B. bei einem Vereinsfest lange in der Küche stehen, putzen, servieren.... merke ich es schon deutlich. Geht mir exakt ab OP so; vor OP war mir das noch leichter möglich (Korsett für sowas ausgezogen, was aber natürlich beruflich (=täglich) keine Option wäre). Haushalt zu Hause geht, aber ein Frühstück, Mittagessen, Abendessen und mal eine Waschmaschine laufen lassen ist viel weniger als das beruflich zu tun. Sage ich als jemand mit langstreckiger Versteifung, der ansonsten fit ist, z.B. auch weite Strecken problemlos läuft, seit OP nie wieder wegen "Rücken" krankgeschrieben ist, keine Schmerzmedikamente nimmt oder besitzt, den vorhandenen GdB noch nie für etwas eingesetzt hat; aber Zwangshaltungen, schwer heben, in Umgebungen arbeiten in denen man Pausen nicht flexibel gestalten kann und am Platz bleiben muss, geht für mich einfach nicht.)

Auch für mich (OP mit 13, Ausbildungsbeginn mit knapp 16) war es unumgänglich, mich beruflich auf meine gesundheitliche Situation einzustellen. Vorgeschwebt wäre mir ein Technikberuf, z.B. Mechatroniker, Elektriker, Industriemechaniker, Physiklaborant (passte auch sehr gut zu Interessen und Schulnoten), während ich mir absolut nicht vorstellen konnte, im kaufmännischen Bereich zu arbeiten. Die genannten Technikberufe gingen absolut nicht (merkte ich schon in Praktika: ich konnte es körperlich nicht leisten), "Büro" (kaufmännisch) wollte ich partout nicht. Ich fand dann aber noch einen technischen Büroberuf, mit dem ich sehr zufrieden bin, mich nicht überlasten muss und ich übe den Beruf immer noch aus (bin jetzt Mitte 30). Ich bin mir sicher, dass ich eine Ausbildung als z.B. Mechatroniker allerhöchstens bis Ausbildungsende, vielleicht nicht einmal das, körperlich durchgehalten hätte.
Deshalb auch aus eigener Erfahrung mein entsprechender Rat: Keinesfalls eine Ausbildung anfangen, die voraussichtlich abgebrochen werden muss. Zudem: "Büro" muss nicht zwingend "kaufmännisch, Verwaltung" bedeuten.

Viele Grüße
Raven
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Saphira »

Hallo Biene,

das ist natürlich ein schwieriges Alter, in dem deine Tochter gerade noch ist. Meine Skoliose wurde auch mit 17 festgestellt. Allerdings habe ich Glück, dass sie bei weitem nicht so stark ist und ich von daher weit weg von OP bin. Allerdings war ich damals auch bei irgendeinen Orthopäden, der sich nicht wirklich mit Skoliose auskannte und dann tatsächlich erstmal von: "Oh, das sieht schlimm aus, da muss man vielleicht sogar operieren" redete, dies aber glücklicherweise nach dem Röntgen wieder relativierte (meine Skoliose sieht optisch stärker aus als sie auf dem Röntgenbild tatsächlich ist). Für mich wäre damals allerdings eine OP niemals in Frage gekommen (auch heute definitiv nicht). Da hätte ich in dem Alter viel zu große Angst gehabt (ich bin zu diesem Zeitpunkt bereits 2x wegen kleinerer, anderer Sachen operiert worden). Und vor allem hätte ich definitiv nicht den Rest meines Lebens Metallstangen im Rücken haben wollen. Ich befürchte auch, dass sich das deine Tochter zu einfach vorstellt. OP und gut ist, damit ist es eben leider nicht getan. Der Heilungsprozess dauert mehrere Monate und gewisse Dinge sind bis zu einem Jahr tabu. Auch eine OP erfordert Disziplin und dass man anschließend auf sich und seinen Rücken achtet. Vielleicht wäre auch der Austausch mit Gleichgesinnten im ähnlichen Alter für deine Tochter hilfreich. Diese trifft man am ehesten in der Reha.

Was die Berufswahl betrifft, da gibt es heutzutage sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten. Vielleicht kann sie sich mal beim BIZ der Arbeitsagentur beraten lassen. Oder vom Sozialdienst während einer Reha. Ich weiß nicht, welchen Schulabschluss deine Tochter hat. Aber vllt. könnte ein Beruf in Richtung Diätassistenz/Ernährungsberatung eine Alternative sein? Da gibt es so unglaublich viele Möglichkeiten. Es muss nicht unbedingt ein Büroberuf sein. Das wäre auch nichts für mich gewesen, ein reiner Bürojob (da ich allerdings Abitur habe, standen mir da auch noch ganz andere Möglichkeiten noch zur Verfügung und ich konnte somit studieren; aber auch mit meinem Studium muss ich aufpassen, keine körperlich zu anspruchsvolle Stelle zu finden; das ist teilweise echt abenteuerlich, was ich bei Vorstellungsgesprächen schon erfahren habe und dann doch ablehnen musste).

Grüßle,

Saphira
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Raven »

Saphira hat geschrieben: So, 12.06.2022 - 20:43 aber auch mit meinem Studium muss ich aufpassen, keine körperlich zu anspruchsvolle Stelle zu finden; das ist teilweise echt abenteuerlich, was ich bei Vorstellungsgesprächen schon erfahren habe und dann doch ablehnen musste).
Kann ich ebenfalls bestätigen. (Habe nach einer technischen Ausbildung dann noch ein technisches Fach studiert. Manche Stellen beinhalteten leider Tätigkeiten die ich nicht durchführen kann (z.B. gebückte Montagetätigkeiten in Anlagen, häufig auf schlecht befestigten Straßen ("dirt roads") fahren), aber es fand sich immer etwas das ich leisten kann und mir Spaß macht.)

Ich kann allgemein bestätigen: Es gibt, sucht man genauer (zum BIZ würde ich auch raten, ebenso dazu, ein mindestens einwöchiges Praktikum in Berufen die in Frage kommen zu absolvieren), doch etliche körperlich wenig belastende Berufe, entweder gar nicht im Büro, aber im Büro aber weder kaufmännisch noch Verwaltung.

Dass eine Reha schlecht mit einem Ausbildungsbeginn zu vereinbaren sein kann und ihre Tochter das deshalb ablehnt, kann ich durchaus gut verstehen (hätte ich auch fast nie unterbekommen: Berufsausbildung, Abi nachholen, Nebenjobs, Studium, Auslandsaufenthalte). Genau deshalb würde ich aber daran appellieren, jegliche andere (konservative) Behandlungsform gewissenhaft durchzuführen und eine Reha ggf. später in die Berufsschulferien zu legen. Und: Auch eine OP würde eine Ausfallzeit bedeuten.

Viele Grüße
Raven
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Biene2005 »

Vielen Dank Ihr Lieben. Ach man Sie ist jetzt echt in einer schwierigen Situation. Die Ausbildung beginnt am 1.8.also jetzt. Sie hat den Realabschluss den erweiterten. Da Sie bis vor ein paar Tagen garnichts von der Skoliose wusste und auch nichts merkt bis jetzt möchte Sie natürlich die Ausbildung beginnen. Aber auch Ich sehe diese Ausbildung als verkehrt an jetzt. Ich denke das Sie bestimmt diese Ausbildung dann abbrechen muss. Das ist jetzt wirklich eine schreckliche Situation. Was soll Sie jetzt machen. Sie möchte es probieren. Sie hat ja jetzt auch keine andere Ausbildung. Wenn wir das nur vorher alles gewusst hätten. Sie kann ja auch nicht einfach zu Hause bleiben jetzt. Aber für die Zukunft ist dieser Beruf nicht geeignet. Aber Wir lassen uns nicht unterkriegen. Wenn es nicht geht dann muss Sie noch mal umdenken. Es nützt ja nichts. Ich werde noch mal in Ruhe versuchen mit Ihr zu sprechen. L.g.Biene
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Raven »

Hallo Biene,

ein Nachtrag:
Wenn jemand in einem Alter von unter 18 Jahren eine Berufsausbildung beginnen möchte, ist die Jugendschutzuntersuchung vorgeschrieben und es werden ggf. Tätigkeiten entsprechend der Befunde ausgeschlossen. Es findet auch eine orthopädische Untersuchung statt.
Ist diese Untersuchung schon erfolgt? Wurde ggf. dabei die Skoliose festgestellt? Wenn ja, würde ich mich auch dahingehend schlau machen, ob die Ausbildung überhaupt begonnen werden darf.

Die Situation ist in der Tat schwierig. Ich würde in dem Fall so vorgehen:
- Darf die Ausbildung überhaupt begonnen werden (Jugendschutzuntersuchung)? Bei mir wurden z.B. manche Berufe, für die ich mich interessiert hatte (bei denen ich aber schon selbst merkte, dass ich es körperlich nicht schaffe) ausgeschlossen.
- Kontaktieren der Reha-Abteilung des Arbeitsamts
- ggf. lässt sich rasch ein neuer Ausbildungsplatz finden; es werden immer wieder Ausbildungplätze kurzfristig frei
- ggf. kann die Ausbildung begonnen werden und möglichst beim selben Arbeitgeber ein ähnlicher, aber weniger belastender Beruf gefunden werden (z.B. Krankenhäuser und andere Arbeitgeber die typischerweise hauswirtschaftliches Personal beschäftigen, beschäftigen ebenso die von Saphira angesprochenen Diätassistenten)
Ein Jahr "zu Hause sitzen" würde ich auch nicht empfehlen; bis zum 18. Lebensjahr gilt die weiterhin mit der Berufsschulpflicht zu erfüllende Schulpflicht (sofern nicht bereits 12 Schulbesuchsjahre oder ein Besuch der 12. Klasse stattfanden), sodass sie ansonsten an berufsvorbereitenden Maßnahmen teilnehmen müsste.

Viele Grüße
Raven
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Biene2005 »

Guten Morgen Raven. Ja Du hast Recht. Die Skoliose wurde bei der Jugendschutzuntersuchung festgestellt vom Hausarzt. Ich habe dann mit Ihm gesprochen und Er hat in den Befund geschrieben das Sie nicht schwer heben soll und bücken und hocken. Den Befund hat der Ausbildungsbetrieb bekommen. Also Sie wissen es. Anscheinend ist es trotzdem möglich die Ausbildung zu machen. Sie muss aber diese Woche noch zum Betriebsarzt. Ich denke der wird noch einmal ausführlich mit Ihr sprechen. Ich gehe auch mit zum Betriebsarzt. Ach man Sie tut mir so leid. Das Sie das jetzt durchmachen muss. Aber irgendwie müssen wir eine Lösung finden. Ich denke der Betriebsarzt wird jetzt noch einmal ausführlich seine Meinung dazu sagen .Ich hoffe es. Weil auf mich hört Sie nicht.Ich bin da auch etwas ratlos was jetzt richtig ist. Liebe Grüße Biene
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Raven »

Hallo Biene,

ich kann natürlich ihren zukünftigen Ausbildungsbetrieb nicht einschätzen. Manche Betriebe sind sehr flexibel und sozial eingestellt, manche versuchen hingegen die Anweisungen zu ignorieren. Dass du mit zum Betriebsarzt gehst, finde ich ganz richtig.
Neben der Option, nach spätestens einem Jahr in eine mitunter ähnliche, aber weniger belastende Ausbildung zu wechseln, ist mir noch eingefallen:
Ein Jahr Ausbildung ließe sich mitunter als Fachpraktikum für die fachgebundene oder allgemeine Hochschulreife (Abitur) an einer FOS anrechnen, oder gleich als FOS-Praktikum beginnen. Falls ein höherer Schulabschluss, der Zugang zu mehr Berufen ermöglicht, für sie in Frage käme, wäre das eine Option, sich diesbezüglich weiterzuinformieren. (Kenne den Vorgang etwas, da ich selbst an einer BOS (Berufsoberschule) Abitur gemacht haben, die eine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzt und dann in zwei Jahren zum Abitur führt. FOS (Fachoberschule) braucht nur ein Jahr Praktikum, und dann zwei Jahre zur fachgebundenen Hochschulreife, drei zum Abitur.)
Grundsätzlich finde ich, wenn körperliche Einschränkungen vorliegen, einen höheren Abschluss sinnvoll (sofern man ihn sich lerntechnisch zutraut), da höhere Abschlüsse mit mehr Optionen auf körperlich wenig belastende Berufe einhergehen und erfahrungsgemäß solche Arbeitgeber wesentlich flexibler sind.

Viele Grüße
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Biene2005 »

Hallo Raven. Vielen lieben Dank. Tja wir müssen kucken was wird. Ist alles nicht so einfach. Was die höhere Schule Abitur oder ähnliches betrifft sage Ich ganz ehrlich das schafft Sie nicht. Es ist eben so. Sie hat sich in der Realschule schon immer schwer getan. Aber Richtung Diätassistentin das wäre ja möglich.Ich hoffe nur das der Wechsel gelingt. Wenn wir das nur früher gewusst hätten. Aber nun ist es so und jetzt müssen wir das Beste draus machen. Liebe Grüße Biene
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Raven »

Hallo Biene,
Biene2005 hat geschrieben: Mo, 13.06.2022 - 15:21 Tja wir müssen kucken was wird. Ist alles nicht so einfach. Was die höhere Schule Abitur oder ähnliches betrifft sage Ich ganz ehrlich das schafft Sie nicht. Es ist eben so. Sie hat sich in der Realschule schon immer schwer getan.
Nein, dann würde ich das auch nicht empfehlen; davon, sich durch einen Schulabschluss zu mühen, der einem nicht liegt und den man auch nicht nutzen möchte, halte ich ebenfalls nichts.

Viele Grüße
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Biene2005 »

Hallo Raven. Vielen Dank. Darf Ich mal fragen wo Du damals Operiert worden bist?War Deine Skoliose so stark gewesen das nur noch die OP ging?Liebe Grüße Biene
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Raven »

Hallo Biene,
Biene2005 hat geschrieben: Mo, 13.06.2022 - 22:42 Hallo Raven. Vielen Dank. Darf Ich mal fragen wo Du damals Operiert worden bist?War Deine Skoliose so stark gewesen das nur noch die OP ging?Liebe Grüße Biene
da meine OP bereits 1997 stattfand, entspricht meine damalige Behandlung nicht mehr dem aktuellen Stand:
- Skoliose bei ca. 25 Grad Cobb festgestellt
- Versorgung mit einem Boston-Wiesbaden-Korsett, das trotz konsequentem Tragen von 23 Stunden am Tag leider fast gar nicht korrigierte, was (wie ich später erfuhr) für diesen Korsetttyp leider typisch ist; zudem Physiotherapie, bei der es sich leider nicht um Schroth handelte (von Schroth, Rehas etc. erfuhr ich leider erst viele Jahre nach erfolgter OP)
- Skoliose war daher stark fortschreitend
- Optionen waren: Korsett weitertragen obwohl es nichts half, oder OP
- OP fand bei 55 Grad Cobb in der BWS (hochthorakal) bis LWS (tief) statt, sodass eine langstreckige Versteifung entstand. OP-Alter war 13 Jahre.
Grundsätzlich geht es mir sehr gut, schwer körperlich arbeiten ist aber nicht möglich, Sport geht auch nur belastungsarm (wandern, spazieren gehen, leichte Gymnasik).

Mit heutigen Behandlungsmethoden hätte man bei Ausgangsgraden von 25 Grad Cobb sicherlich eine Verringerung oder wenigstens Stabilisierung der Gradzahlen erreichen können, konsequente Compliance (= Korsett tragen und Physiotherapie durchführen) und geeignete Versorgung (hochwertiges Korsett wie z.B. von Rahmouni oder CCtec, Physiotherapie in Form von Schroth nebst ggf. Reha) vorausgesetzt. Bei den damaligen Behandlungsmethoden funktionierte dies leider, trotz sehr gutem Mitwirken meinerseits (Korsett immer getragen obwohl es auffällig war, hätte ein wirksames Korsett durchaus noch weiter getragen), nicht.
Die OP fand in der Hessing-Klinik statt. Wie gesagt, 1997, OP-Methoden haben sich zwischenzeitlich geändert (damals: sehr (!) lange Genesungszeit), damals war die Hessing-Klinik federführend, heutzutage werden eher andere Kliniken empfohlen. Die OP verlief komplikationslos, auch bis jetzt keine Folgeschäden - nur, wie gesagt, die Beweglichkeit ist dadurch stark eingeschränkt und ich persönlich könnte trotz allgemein sehr gutem Gesundheitszustand (Typ "nie krank") keine Berufe und auch keine regelmäßigen Hobbies oder Sportarten mit mehr als sehr leichten körperlichen Anstrengungen ausüben.

Fazit daraus: Gut, dass es heutzutage bessere Behandlungsmethoden gibt, die einerseits eine Skoliose vielleicht doch noch "in Zaum halten" können ohne versteifend zu operieren, und falls doch einmal eine OP für deine Tochter nötig sein sollte (was ich nicht hoffe), immerhin die Genesungszeiten geringer sind als früher, dennoch aber nicht zu vernachlässigen sind. Auch heutzutage ist eine OP keinesfalls eine Lösung, um eine Wirbelsäule in einen "gesunden", hochbelastbaren Zustand zu versetzen. Und ebenso gut, dass man sich heutzutage im Internet informieren kann; während der Hauptphasen meiner Skoliosebehandlung gab es diese Möglichkeit noch nicht (Skoliosebehandlung 1993 - 1997/1999 je nachdem was man als Ende mitzählt; Internet hatte ich ab 2000). Wie du waren meine Eltern damals sehr (!) engagiert, waren ohne Internet (und als Nichtmediziner) aber nicht in der Lage, z.B. herauszufinden, welche Korrektur man von einem Korsett erwarten könnte, welche Physiotherapie bessere Erfolge zeigt etc.

Viele Grüße
Raven
Zuletzt geändert von Raven am Di, 14.06.2022 - 06:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Biene2005 »

Guten Morgen Raven. Vielen lieben Dank. Oh man da hast Du ja wirklich auch einiges hinter Dir. Aber Du hast Dich nicht unterkriegen lassen. Ich mache mir Tag und Nacht Sorgen um meine Tochter. Vor allem das der Cob Grad schon circa 70 ist wie der Radiologe geschrieben hat. Wenn Wir das nur früher gesehen hätten. Ich habe wirklich nichts bemerkt. Sie zeigt sich aber auch nicht so seit der Pubertät. Ich bin auch total ratlos. Korsett möchte Sie nicht. Ja was bleibt dann noch für eine Alternative??Wenn Garnichts gemacht wird das geht doch auch nicht?Liebe Grüße Biene
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Biene2005 »

Sie hat es mir jetzt gezeigt weil Ich darauf bestanden habe aber nur mit T Shirt. Es ist zu sehen das links ein Buckel ist und das Sie nach links etwas schief ist. Ach man Ich habe wirlich nichts gesehen vorher. Sie hat auch immer weite Sachen an. So Schlabberlook.Und sich nicht gezeigt. Ich denke deswegen bestimmt. Ich mache mir solche Vorwürfe das Ich nichts gesehen habe. L.g.Biene
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Biene2005 »

Guten Morgen wünsche ich allen. Könnt Ihr mir bitte etwas über die Werner Wicker Klinik und die Klinik in Neustadt erzählen?Meine Tochter hat mich darum gebeten Euch zu fragen. Bitte. L.g.Biene
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Re: Skoliose Cobb cirka 70 Grad.

Beitrag von Raven »

Hallo Biene,

ich kann dazu nicht aus eigener Erfahrung berichten, aber du findest über die Suchfunktion im Forum viele Berichte.
In beiden Kliniken liegt der Schwerpunkt auf Operationen.

Viele Grüße
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