Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
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Anne9
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Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von Anne9 »

Ich bin 27 Jahre alt und wohne in Augsburg. Seit dem 8. Lebensjahr habe ich Skoliose. Damals war ich durch die Korsettversorgung (bei Rahmouni) noch bei etwa 30-40 Grad.

Schon damals hatte man mir eine OP empfohlen, wenn es mich optisch stören würde. Meine Eltern haben sich damals dagegen entschieden. Ich wollte das auch nicht. Mich stört das auch nicht :-)

Der neueste Stand ist das mein Orthopäde (kein Skoliose Spezialist) 2018 eine Röntgenaufnahme gemacht hat und damals war ich bei etwa 48 Grad. Jetzt, vier Jahre später liegt die Gradzahl der Verkrümmung auf 57 Grad. Damals hatte man meinen Eltern gesagt, das im Erwachsenenalter sich die Gradzahl auf 1 Grad pro Jahr verschlechtern wird. Das stimmt wohl nicht so ganz :-D

Ich mache derzeit 1x pro Woche Schroth Therapie und gehe seit neuestem schwimmen. Zudem probiere ich auch immer Schroth Übungen zu Hause zu machen.

Mein Orthopäde hat mir eine Überweisung zur Hessing Klinik ausgestellt für ein OP Gespräch. Ich werde da aber nicht hingehen.

Ich habe sehr selten Rückenschmerzen. Ich habe für mich entschieden, das ich erst dann eine OP mache, wenn es gar nicht anders geht. Niemand kann sagen ob es nach der OP besser sein wird und das ist eben das Risiko. Außerdem ist es ja die eigene Entscheidung und man kann sich nicht falsch oder richtig entscheiden :-)

So, das ist die Auskunft über mich :-) über Berichte mit "Gleichgesinnten, die auch so eine hohe Gradzahl" haben würde ich mich freuen.
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Klaus
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Re: Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von Klaus »

Hallo Anne,

vielen Dank, dass Du nach Deinem Thread in der Vorstellungsrubrik jetzt hier einen neuen Thread mit gleichem Titel und fast gleichem Text eröffnet hast, um konkreter auf Deine Situation eingehen zu können.
Fast gleich, weil folgender Text:
Mein Orthopäde hat mir eine Überweisung zur Hessing Klinik ausgestellt für ein OP Gespräch. Ich habe da nun ein Termin im August.
jetzt heißt:
Mein Orthopäde hat mir eine Überweisung zur Hessing Klinik ausgestellt für ein OP Gespräch. Ich werde da aber nicht hingehen.
Gute Entscheidung, denn aufgrund Deiner "sehr seltenen Rückenschmerzen" würde ich die aktuelle Situation durch einen konservativ arbeitenden Skoliose-Spezialisten abklären lassen. Das ist zumindest seit 2018 ja wohl nicht geschehen.
und damals war ich bei etwa 48 Grad. Jetzt, vier Jahre später liegt die Gradzahl der Verkrümmung auf 57 Grad. Damals hatte man meinen Eltern gesagt, das im Erwachsenenalter sich die Gradzahl auf 1 Grad pro Jahr verschlechtern wird. Das stimmt wohl nicht so ganz :-D
Na ja, es gibt einerseits durchaus Meßfehler und andrerseits kann man eine Graderhöhung nicht einfach so pauschalisieren.

Was man sagen kann, ist die Tatsache, dass mit zunehmender Gradzahl die Wahrscheinlichkeit von Beschwerden zunehmen kann, aber nicht unbedingt muss. Deshalb macht es Sinn, mit gezielter Behandlung vorzugehen.
Was das bei Dir sein könnte, kann nur der Spezialist beurteilen. Leider gibt es nur ganz wenige in Deutschland, s.a. hier:
http://www.skoliose-info-forum.de/viewt ... =25&t=6472

Du warst ja schon mehrmals in einer Schroth REHA. Das Problem dabei ist, dass man das so oft wie möglich zuhause durchführen sollte, was verständlicherweise nicht so einfach ist. :) Bei Skoliose >50 Grad gibt es auch die Möglichkeit, neben Schroth KG, auch beliebig viele andere pysikalische Behandlungen zu bekommen.

Eine weitere Möglichkeit ist das Korsett, auch im Erwachsenalter! Hier gibt es aber unterschiedliche Bauarten für ganz unterschiedliche Situationen. Wenn bei Dir keine relevanten Schmerzen bestehen, müsste es zumindest eine Verschlechterung aufhalten oder zusätzlich sogar die Gradzahl wieder verbessern. Das bedeutet eine mehr oder weniger starke Korrekturwirkung, mit der man dann im Alltag klar kommen muss.

Gruß
Klaus
Anne9
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Beitrag von Anne9 »

Hallo Klaus,

ja bitte, das passt natürlich auch viel besser in diese Gruppe.

Es gibt ja tatsächlich nicht so viele Skoliose-Spezialisten und ich habe jetzt auch niemanden gesehen der im Raum Augsburg, München oder Stuttgart ist.
Klaus hat geschrieben: Mi, 18.05.2022 - 19:05 Was man sagen kann, ist die Tatsache, dass mit zunehmender Gradzahl die Wahrscheinlichkeit von Beschwerden zunehmen kann, aber nicht unbedingt muss. Deshalb macht es Sinn, mit gezielter Behandlung vorzugehen.
Deshalb möchte ich jetzt auch erstmal alle erdenklichen konservativen Behandlungen ausschöpfen, damit sich die Gradzahl nicht noch mehr verschlechtert sondern eher stabil bleibt.
Klaus hat geschrieben: Mi, 18.05.2022 - 19:05 Du warst ja schon mehrmals in einer Schroth REHA. Das Problem dabei ist, dass man das so oft wie möglich zuhause durchführen sollte, was verständlicherweise nicht so einfach ist. Bei Skoliose >50 Grad gibt es auch die Möglichkeit, neben Schroth KG, auch beliebig viele andere pysikalische Behandlungen zu bekommen.
Ja, nur die letzte Reha war 2010. Mein Orthopäde wirkt derzeit auch sichtlich zögerlich bezüglich einem neuen Reha Antrag. Das würde mir sicherlich auch gut tun, da mal wieder hinzugehen nach dieser langen Zeit.
Die Schroth Übungen zu Hause durchzuführen ist tatsächlich nicht so einfach, da man auch gar nicht die ganzen Utensilien unbedingt hat, die man benötigt.

Eine Frage hätte ich da an dich, was gäbe es da zum Beispiel noch für andere physikalische Behandlungen?
Klaus hat geschrieben: Mi, 18.05.2022 - 19:05 Eine weitere Möglichkeit ist das Korsett, auch im Erwachsenalter! Hier gibt es aber unterschiedliche Bauarten für ganz unterschiedliche Situationen. Wenn bei Dir keine relevanten Schmerzen bestehen, müsste es zumindest eine Verschlechterung aufhalten oder zusätzlich sogar die Gradzahl wieder verbessern. Das bedeutet eine mehr oder weniger starke Korrekturwirkung, mit der man dann im Alltag klar kommen muss.
Seit ich in dem Forum bin ist das für mich komplett neu, das man auch noch im Erwachsenenalter ein Korsett tragen kann.
Das habe ich noch nie gehört :D Die Frage ist da natürlich auch wer solche Korsetts im Erwachsenenalter baut und ob die Kosten die Krankenkasse übernimmt oder ob man selbst auf den Kosten sitzen bleibt.

Vielen vielen Dank für deine Ratschläge auf meinem Post. Das hat mir wirklich schon sehr geholfen und mir etwas die Last und die Anspannung genommen :)
Irmi
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Re: Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von Irmi »

Hallo,
wie du geschrieben hast warst du früher
schon bei Rahmouni. Er ist speziell auch für
seine Erwachsenen Versorgungen (Korsett)
bekannt. Das wäre doch die richtige Anlaufstelle.
Grüße Thomas
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Thomas
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Re: Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von Thomas »

Hallo Anne,

und als Anlaufstelle für eine unabhängige Beratung würde sich Frau Dr. von Richthofen in Leonberg anbieten!

Gruß Thomas
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aktueller Thread: Neuroforamenstenose und Korsett mit Halsteil
Sven23
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Re: Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von Sven23 »

Hallo Anne,
wie Thomas schon schreibt mit der Vorstellung bei Fr Dr. Richthofen und ggf. einem Rahmouni Korsett machst du bestimmt nichts falsch in seiner Situation.

Viele Grüße Sven
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Klaus
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Re: Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von Klaus »

Hallo Anne,
ich habe jetzt auch niemanden gesehen der im Raum Augsburg, München oder Stuttgart ist.
Frau Dr. von Richthofen in Stuttgart steht doch gleich an erster Stelle der Liste, von der ich den LINK gesetzt habe. Möglicherweise hast Du übersehen, dass Leonberg ein Vorort von Stuttgart ist und eine entsprechende Klammer gesetzt ist.
Mein Orthopäde wirkt derzeit auch sichtlich zögerlich bezüglich einem neuen Reha Antrag.........Eine Frage hätte ich da an dich, was gäbe es da zum Beispiel noch für andere physikalische Behandlungen?
Na ja, zunächst könnte man die ambulante Schroth KG ausweiten, frequenzmässig und in der Dauer der einzelnen Behandlungen (Doppelstunde), um wieder einen besseren Einstieg zu bekommen. Du solltest den Therapeuten fragen, wie sinnvoll das bei Dir sein kann und welche anderen zusätzlichen Maßnahmen, wie z.Bsp. manuelle Therapie bei Dir in Frage kommen könnten oder nicht. Das ist immer ganz individuell zu sehen und ich würde da auch auf die Empfehlung des Spezialisten setzen.

Die Grundvoraussetzung für beliebig viele Behandlungen ist aber die schon erwähnte Umsetzung der Möglichkeit bei Skoliose >50°. Das nennt sich "langfristiger Heilmittelbedarf" und geht nicht auf das Budget des Arztes. Näheres findest Du hier:
http://www.skoliose-info-forum.de/viewt ... =6&t=32886
Die Frage ist da natürlich auch wer solche Korsetts im Erwachsenenalter baut und ob die Kosten die Krankenkasse übernimmt oder ob man selbst auf den Kosten sitzen bleibt.
Deswegen gibt es ja die konservativ arbeitenden Spezialisten mit entsprechend vielen praktischen Erfahrungen mit ganz unterschiedlichen Patienten. Irmi, Thomas und Sven haben Dir die Möglichkeit mit Dr. von Richthofen und Rahmouni genannt. Bei der Indikation einer Korsett-Therapie wird der entsprechende Antrag sicherlich so formuliert, dass eine Genehmigung mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgt.
Das Hauptargument ist dabei wohl die Verhinderung einer OP, die Du auch unbedingt vermeiden möchtest. In der Regel sind ja eher Beschwerden ein Argument, da kannst Du ja mal darüber nachdenken, ob Du Dich vielleicht auch an bestimmte Beschwerden gewöhnt hast. :) Bei Fragen dazu, gern per PN. Mehrere Argumente sind immer gut.

Gruß
Klaus
Blocks
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Re: Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von Blocks »

Hallo,


ich bin gerade in Bad Sobernheim in der Reha. Hier gibt es eine große Anzahl an wirklich hochgradigen Skoliosen ( 100/140 grad zb ) und noch „nie“ hatten diese Leute zb Schmerzen. Ich bin jedesmal sehr erstaunt wie das angehen kann… aber unfassbar erleichternd das zu hören :) Es kommt also immer drauf an. Wichtig ist, dass du Schroth lernst, auch mal ne Reha hier vllt machst und dies dann auch so täglich weiterführst. Du lernst Kurvengerecht und schonend zu leben. Das erleichtert extrem viel. Nicht jeder Erwachsene benötigt ein Korsett. Hier ist man eher der Meinung, dass die Meisten einfach keins brauchen oder eben dann Schmerzkorsette… weil Erwachsene wohl dazu neigen, einfach fauler zu sein was Übungen oder auch den Sport angeht. Das jedenfalls ist hier die vorherrschende Meinung und merken Erfahrung zeigt mir auch, es stimmt wohl meist… Je nachdem wir flexibel du in deinen Bögen bist, und da meine ich dann nur die Skoliosen, kann ein Korsett stützen oder gegen schmerzen helfen. Reine Kyphosem sind besser mit Korsett zu korrigieren muss man sagen… bei sehr rigiden Skoliosen ist das wohl anders zu sehen… die sind kaum beweglich und oft sehr starr… das wird das immer schwieriger mit der Korrektur. Vllt lässt du dich mal auf Sobernheim ein, ich bin mittlerweile fast jedes Jahr hier und kann immer sehr viel Korrektur und auch Stabilität mitnehmen… dir alles Gute
robinho
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Re: Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von robinho »

Hallo,

ich möchte das ein oder andere kommentieren und fange hinten an:

Mal davon abgesehen, dass wohl jeder erwachsene Mensch schon mal Rückenschmerzen in seinem Leben hatte, klingt das bei 100°-Skoliosen schon sehr abenteuerlich. Und wenn es denn angeblich stimmen sollte: Was machen diese vielen Menschen dann in Bad Sobernheim? Schmerzen gibt es ja keine, die man therapieren müsste ;-)
Statistisch, also wissenschaftlich, ist es schlichtweg so, dass die Beschwerden mit steigendem Krümmungswinkel zunehmen.

Ohne Schmerzen wird man als Erwachsener in der Regel kein Korsett dauerhaft tragen, schon gar nicht bei Skoliose, wo eine dauerhafte Korrekturwirkung ohne Korsett nur in seltenen Einzelfällen erreicht werden kann. Es ist leider nicht die Realität, dass man mal eben ein Korsett anzieht und der Rücken wieder gerade wird. Aus eigener Erfahrung kann ich davon nur abraten. Und selbst wenn es Schmerzen nehmen sollte, so wird man dadurch bestenfalls eine lebenslange Korsettabhängigkeit erlangen, da die Korrektur wie schon angedeutet nach dem Ablegen schrittwiese wieder verloren geht.

Wieso geht man zu einem Beratungsgespräch nicht hin? Sich zu informieren ist immer eine gute Sache und kostet nur ein wenig Zeit. Die hier häufig zu lesende Aussage, "eine OP läuft nicht weg", stimmt so leider auch nicht. Wenn man die 50° erreicht hat, ist die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Verschlechterung sehr hoch. Gerade nach einer Schwangerschaft kommen da mal locker 10° hinzu. Und mit jedem Grad mehr wird die OP komplizierter, die Risiken größer. Mit jedem gewarteten Jahr mehr werden die Selbstheilungskräfte des Körpers schlechter, die Zeit nach der OP anstrengender.


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Re: Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von Blocks »

Hallo,

wenn du selbst schon einmal in sobi warst, weißt du sicherlich, es gibt diese Leute ohne Schmerzen mit extrem starren Skoliosen ( da bewegt sich nichts ), die haben sicherlich ne viel geringere Lungenkapazität, aber eben einfach keine großartigen Schmerzen. Doch, die gibt es. Und es ist immer sinnvoll zu wissen wie man dreht und wie man sich entlastet. Für alle mit Skoliose. Diese starren Skoliosen sollten unbedingt durchgeweht werden, um Muskeln und Sehnen zu dehnen, geschmeidig zu machen. Auch die Bandscheiben sollten jeden Tag einmal in jede mögliche Richtung gedreht udn gedrückt werden. Wieso sollte das also alles nur nötig sein bei Schmerzen? Vorsorge und selbstfürsorge ist hier das Thema. Vorbeugen und fit bleiben so gut es geht. Es kommt nicht immer auf den Winkel an, es kommt auch drauf an wie rigide ist die skoliose, welche Strecke legt sie zurück, gibt es relativ gleiche Bögen zb ist man eher stabil insgesamt. Ist man einbogig zb oder das dann noch langstreckig zb. Jeder mit skoliose, ob schmerzen oder nicht, kann und sollte seine Kurven kennen und vorbeugend Schroth machen. Dies auch in Sobernheim erlernen… Man sieht hier klar die Vorteile…bei mir hat das Korsett auch langfristig viel korrigiert und herausgeholt an Korrektur. Schwieriger ist meine skoliose, aber ganz klar bei der kyphose zu sehen nach Röntgen. Ich muss dazu sagen ich mache sehr viel Sport schroth und Stabi Übungen. Und trage mein Korsett schon konsequent… da kann man auch als Erwachsener sehr viel rausholen. Ohne die Bewegung schätze ich das allerdings als fast unmöglich ein ;)
robinho
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Re: Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von robinho »

Hallo,

bitte nicht mit extrem statistischen Ausreißern argumentieren. Und ich schreibe nicht von Hyperkyphose.

Ansonsten frage ich mich, was neben Schmerzreduktion bei erwachsenen Patienten das Ziel sein sollte? Was heißt "man sieht hier klar die Vorteile"? Bei Kindern und Jugendlichen gibt es wissenschaftliche Nachweise, dass Schroth den Krümmungswinkel bzw. generell die durch die Skoliose verursachten Anomalien verringern kann. Bei Erwachsenen kenne ich da keine Studie, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Was heißt "sehr viel rausholen" im Zusammenhang mit dem Korsett? Es gibt tatsächlich erwachsene Patienten, die im Röntgen mehrere Tage ohne Korsett eine Reduktion des Cobb-Winkels nachweisen können. Fraglich ist aber, wie das nach sechs Monaten oder einem Jahr aussieht und selbst wenn, dürften das sehr seltene Fälle sein.


VG
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Re: Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von minimine »

Hallo Robinho,
robinho hat geschrieben: Mo, 23.05.2022 - 14:16 Was heißt "sehr viel rausholen" im Zusammenhang mit dem Korsett? Es gibt tatsächlich erwachsene Patienten, die im Röntgen mehrere Tage ohne Korsett eine Reduktion des Cobb-Winkels nachweisen können. Fraglich ist aber, wie das nach sechs Monaten oder einem Jahr aussieht und selbst wenn, dürften das sehr seltene Fälle sein.
seltene Fälle, weil nicht alle lange genug durchhalten oder gar nicht die Gelegenheit zur Korsetttherapie bekommen.
In meinem Fall mittlerweile 7 Jahre ohne Korsett lumbal von 39 Grad auf aktuell 21 Grad, thorakal von 53 Grad (zum Teil auch mit 58 Grad gemessen) auf 40 Grad. Gemessen vor zwei Wochen. Mittlerweile im Lot stehend, nach wie vor so gut wie schmerzfrei und vor 11 Jahren das letzte Mal KG gemacht. Nur die Rotation ist leider wieder etwas zurück gerutscht.
OP– Empfehlung folgte dennoch, aber ich habe natürlich abgelehnt!

Liebe Anne,
auch ich war ein Fall, bei dem die Krümmung im Erwachsenenalter immer mehr wurde, bis ich dann ein Korsett bekommen habe.
Meine Erfahrung ist, wenn die Verschlechterung noch frisch ist, dann ist sie einfacher wieder zu korrigieren.
Könntest du dir ein Korsett vorstellen, evtl. auch ein reines Nachtkorsett?

Liebe Grüße
minimine
LG
Minimine

Lerne von gestern, lebe und wirke im heute und hoffe für die Zukunft.
Albert Einstein
robinho
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Re: Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von robinho »

Hallo Minimine,

was bedeutet "nicht lange genug durchgehalten"? Also wie lange muss man denn "durchhalten", um was zu erreichen?
Es ist schlichtweg so, dass es keine wissenschaftliche Evidenz für eine dauerhafte Korrektur einer adulten Skoliose mittels Korsetttherapie gibt - jedenfalls habe ich auf pubmed nichts gefunden und mir ist auch in den all den Jahren der Beschäftigung mit der Thematik nichts in dieser Richtung begegnet, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Es gibt im Übrigen auch genauso wenig einen Nachweis, dass man im "guten Korsett" Muskeln aufbaut, wie hier zigfach behauptet wurde und wird. Einzige Basis für diese Behauptung sind Aussagen von Herrn Rahmouni und anderen Korsettbauern in Analogie zu Metzgern, die in hohem Fleischkonsum gesundheitliche Vorteile sehen uswusf. Ein adäquater Nachweis für Muskelaufbau wäre eine Gewichtszunahme bei konstantem Körperfettanteil - ich bezweifle aber, dass auch nur ein User hier obiger Behauptung eine entsprechende Messung jemals gemacht hat.

Fakt ist, dass man im Korsett wesentlich eingeschränkter in seiner Bewegung ist als mit operierter Wirbelsäule. Hinzu können teils schwere Hautirritationen durch das starke Schwitzen im Sommer in Kombination mit den Druckstellen kommen, aber vor allem ist es für nicht wenige Betroffene ein kosmetisches Problem (oder warum gibt es hier Threads "wie kaschiere ich mein Korsett am besten?" und auf YouTube entsprechende Videos dazu?).

Deine eigene Geschichte ist nach allem was man weiß ein statistischer Ausreißer, der für dich natürlich sehr positiv ist, den ich allerdings erst glaube, wenn ich Röntgenbilder gesehen habe (ein wenig Transparenz wäre schon gut bei solchen Aussagen). Aber selbst wenn es stimmen sollte, dann ist und bleibt die Empfehlung eines Erwachsenenkorsetts bei Skoliose mit dem Versprechen einer dauerhaften Aufrichtung nichts anderes als Homöopathie.
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Raven
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Re: Hallo zusammen, ich wollte mich einfach nur mal vorstellen :)

Beitrag von Raven »

Hallo robinho,
robinho hat geschrieben: Mo, 06.06.2022 - 16:39 Fakt ist, dass man im Korsett wesentlich eingeschränkter in seiner Bewegung ist als mit operierter Wirbelsäule. Hinzu können teils schwere Hautirritationen durch das starke Schwitzen im Sommer in Kombination mit den Druckstellen kommen, aber vor allem ist es für nicht wenige Betroffene ein kosmetisches Problem (oder warum gibt es hier Threads "wie kaschiere ich mein Korsett am besten?" und auf YouTube entsprechende Videos dazu?).
hier würde ich mal sagen:
Was mehr stört, hängt auch von der Tragezeit und von der geplanten Versteifungsstrecke ab.
Ich habe im Korsett stark geschwitzt, das Korsett war super auffällig (kein Vergleich zu heutigen z.B. cctec oder Rahmouni: darüber trug ich als schlanker Teenager Erwachsenengröße (Damen) 42 und mehr) - wäre für mich definitiv kein Dauerzustand gewesen. Für wenige Jahre, dann nur noch nachts: Hätte ich mir überlegt, statt einer langstreckigen OP.

Die langstreckige OP (Th3-L5) macht mich übrigens genauso unbeweglich wie das damalige Korsett. Obwohl es mir grundsätzlich meinem Empfinden nach super geht, kann ich mit der Versteifung einfach nicht:
- niedrig sitzen (am Boden geht gar nicht; Stühle, bei denen die Knie höher als das Gesäß sind, gehen für einstellige Minutenanzahlen und strengen dabei bereits an)
- rennen, joggen: die Wirbelsäule lässt sich nicht mehr rotieren
- längere Zwangshaltungen
- heben, ziehen aus bestimmten Positionen
- Schlafen in anderen Positionen als Seitenlage
- andere Berufe/ regelmäßige Tätigkeiten über Stunden denn Büroarbeit (mache hobbymäßig gerne etwas Handwerkliches und muss mich da zurücknehmen)
- Schuhe binden ohne normal hohe Sitzmöglichkeit (Stuhl, Parkbank, Mauer in Stuhlhöhe)
- Camping, allgemein Nutzung unergonomischer Umgebungen (als Outdoor-Typ musste ich da schon häufiger bei von Freunden oder Vereinskollegen geplanten Unternehmungen Nein sagen wenn ich nicht so umplanen konnte in der Nähe ein Pensionszimmer etc. zu finden - ich schlafe jedenfalls weder auf einer Luftmatratze noch im Auto und ich mache auch keinen Abwasch kniend vor einer Schüssel...)
- mich bei Stürzen adäquat abfangen (falle dann "wie ein Brett"; bin erst letztens mit dem Fuß hängengeblieben und fiel dann frontal nach vorne, Brille kam nur knapp nicht auf dem Gehweg auf, Kinn sehr wohl)

Ist also bewegungstechnisch wie in einem Korsett (als schlanker Mensch Mitte 30 der sich grundsätzlich gerne bewegt, also kein "Couchpotatoe", und bei so gutem Gesundheitszustand, dass ich z.B. gar keine Schmerzmittel besitze und nicht bei einem Orthopäden in Behandlung bin und mir zugetraut habe, erst in die USA und dann nach Südamerika auszuwandern, was man eher nicht machen würde, wenn man sich auf "seinen Orthopäden", ein gewohntes Sozialsystem für Rehas, notfalls Erwerbsminderungsrente und dergleichen angewiesen fühlt). Grob abgeschätzt würde ich sagen, dass mein Gesundheitszustand ziemlich der beste ist, der bei langstreckiger Versteifung erreichbar ist. (Wofür ich mega dankbar bin :ja: )

Vorteil zum Korsett ist: kein zusätzliches Schwitzen (bin beruflich auch häufig in sehr heißen Regionen unterwegs), man sieht von außen (außer der Narbe) nichts, und da der OP-Erfolg so gut ist, bin ich nirgendwo mehr in Behandlung (spart Zeit und Energie). Ob ich das gegen ein Nachtkorsett tauschen würde (Vorteil: tagsüber voll beweglich, kann auch ausnahmsweise mal eine Nacht weggelassen werden für z.B. Camping, kein OP-Risiko; Nachteil: Termine fürs Korsett, muss man auf Reisen mitnehmen, ist im Bett nicht so kuschelig)? Evl. schon.

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
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