Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

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xXJanXx
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Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von xXJanXx »

Guten Tag 😊

Ich habe nun mit 29 erst die Diagnose Skoliose BWS, links konvex, 20 Grad Krümmung erhalten.
Von den Rückenschmerzen her ist alles ertragbar und wenig problematisch, allerdings habe ich seit knapp 10 Jahren einen unerträglichen Druck im Nackenbereich, nach längerem Sitzen sogar Probleme beim Sprechen und Benommenheit, teilweise kann ich den Kopf kaum oben halten. Den Kopf nach rechts drehen geht, nach links sehr viel weniger.
Ich hatte dann auch über mehrere Wochen massive Schmerzschübe, eben aus dem Nackenbereich die bis in die Arme gingen, musste mich krankschreiben lassen aber niemand konnte mir genau erklären wie dieses zu Stande kommt.
Dort wurde schon alles mögliche getestet, weder beim Röntgen, noch beim MRT ist etwas ausschlaggebendes im Bereich der HWS herausgekommen.
Erst sehr viel später wurde dann nun die Skoliose diagnostiziert und halt ein ziemlich starker Rundrücken.

Frage 1:
Können die massiven Nackenprobleme wirklich daher kommen?
Und hat jemand ähnliche Symptome und Lösungsansätze?

Ich habe über Physio, Massagen, Neuraltherapie, Elektrischen Tens, Wärmebehandlungen etc. alles versucht und bekomme es nicht einmal verbessert. Ich weiß, dass ich früher immer eine sehr schlechte Haltung hatte und in meiner Jugend stundenlang ohne Pause vorm Rechner saß..

Frage 2:
Können dort die Wirbel überlastet, in der Funktion eingeschränkt sein? Und wie kann ich das herausfinden

Nun sind die letzten Monate noch weitere Symptome dazugekommen, eine oft erschwerte Atmung, bis hin zu Atemnot, Herzrasen, ständige Erschöpfung.
Da sonst nichts gefunden wird, kann ich mir das auch nur mit der Skoliose und damit komprimiertem Raum für die Lunge erklären.
Laut MRT sind aber keine Gefäße direkt eingeengt.

Frage 3:
Können die Beschwerden mit der Atmung wirklich daher kommen, obwohl der Krümmungsgrad ja nicht so stark ist?

Vielleicht spielt auch mein Körperbau eine Rolle. Ich bin sehr groß und extrem schlank (1,92m, 63 Kilogramm) Ich kann das auch nicht wirklich ändern, da ich egal was und wie viel ich esse, überhaupt nichts ansetze, auf Grund eines starken Stoffwechsels.
Habe aber mein Leben lang immer sehr viel Sport getrieben (Laufen, Kampfsport, Fußball, Fitness), daher eine gute Muskulatur und Ausdauer und einen Handwerksjob bei dem ich viel Bewegung habe, was mir zu Gute kommt, denn langes Sitzen oder Stillstehen war schon immer eine Qual, das macht mein Nacken nicht mit, in Bewegung komme ich etwas frei.
Umso verwunderlicher, dass ich trotz täglichem Sport nun solche Probleme mit der Atmung habe.

Frage 4:
Macht in meinem Fall eine Reha in einer Schroth-Klinik Sinn?, da die Probleme ja nicht unbedingt schmerzbedingt sind und die Rückenbeschwerden sich meist in Grenzen halten.
Wird dort auch auf die speziellen Probleme eingegangen (Nacken, Atmung)?

Frage 5:
Lohnt es sich für mich dafür nach Bad Sobernheim zu fahren?
Ich komme aus dem nördlichen Schlesweig-Holstein, das wären über 7 Stunden Fahrt und langes Sitzen, beziehungsweise Fahren ist für mich sehr beschwerlich, ich mache das nur in Ausnahmefällen.
Oder giebt es gute Alternativen nähe Hamburg, Kiel, Hannover etc?

Ich danke euch schon einmal im vorraus.
Liebe Grüße
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eric
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Re: Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von eric »

Eine Frage brennt mir noch unter den Nägeln:
Arbeitest du in deinem Handwerksberuf viel "über Kopf"?
Gruß eric
Sven23
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Re: Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von Sven23 »

Hallo Jan,
du hast ja auch ein ordentliches Paket zu tragen. Ich habe mich noch nicht genauer eingelesen aber was mir auffällt ist warst du mal bei einem Neurologen? Der Nackendruck könnte auch von der Spinal Flüssigkeit kommen durch erhöhten Druck...Check auf Viren, Entzündungen?Würde/Könnte die Sprachprobleme und Benommenheit erklären. Warst du mal beim Endokrinologen? Schilddrüsenunterfunktion... würde das niedrige Gewicht, Erschöpftheit, Atemnot, Herzrasen erklären...

Das wären meine ersten Termine und Ideen.

Viele Grüße Sven
xXJanXx
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Re: Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von xXJanXx »

eric hat geschrieben: Do, 11.11.2021 - 17:08 Eine Frage brennt mir noch unter den Nägeln:
Arbeitest du in deinem Handwerksberuf viel "über Kopf"?
Gruß eric
Hey Eric 🙃
Ich habe lange oft gebeugt über den Werkbänken gestanden, falls du das meinst.
Als ich gemerkt habe, dass das auf Dauer gar nicht gut ist und nicht für meine Körpergröße passend ist habe ich angefangen es etwas höher zu setzen, leider sehr spät
Dennoch lässt sich auch nicht immer vermeiden gebeugt zu arbeiten
Ich bin Modellbauer in einer Gießerei, das ist also köperlich und auch geistig anspruchsvoll, auch da wir nur zu zweit sind und viel Programm haben, Leistung bringen müssen. Giebt aber auch mal Tage wo alles ziemlich ruhig und entspannt ist. 😊
Liebe Grüße

@Sven23:
Hey Sven
Danke für deine Vorschläge 🙃

Genau das sind die Sachen die ich auch noch testen muss und eigentlich das einzige was noch bleibt.
Die Schilddrüse habe ich vor Jahren schon und jetzt nochmal testen lassen, da ich eigentlich fast sicher war, dass dort etwas im Argen ist, da die Symptome alle passen.
Aber beide Tests haben ergeben, dass sie in Ordnung ist.

Aber ich muss wohl noch weitere Tests beim Endokrinologen durchführen lassen, denn irgendetwas ist ja scheinbar im Argen, wenn das nicht durch die Skoliose kommt.
Teilweise bin ich an freien Tagen nur ein paar Stunden auf und kann dann schon wieder schlafen zwischendurch

Beim Neurologen war ich mal, der hat allerdings nur die Gerhir nströme gemessen, das war alles in Ordnung.
Warum nicht mehr gemacht wurde, obwohl ich meine Symptome geschildert habe, weiß ich nicht 🤔
Ist aber auf jeden Fall auch noch eine Möglichkeit
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Klaus
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Re: Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von Klaus »

Hallo xXJanXx,
Erst sehr viel später wurde dann nun die Skoliose diagnostiziert und halt ein ziemlich starker Rundrücken.
Ein starker Rundrücken (so etwas ist immer mit Winkelangabe zu diagnostizieren) ist aber etwas, was man unbedingt in den Fokus nehmen sollte, weil es das eigentliche Problem sein kann. Zum Rundrücken (Hyperkyphose) kann ein Hohlkreuz (Hyperlordose) und eine steilgestellte HWS (abgeflachte natürliche Lordose) kommen.
In einer solchen Situation mit vermutlich verkürzten Strukturen (Muskeln, Bänder und Sehnen) erreicht man trotz vermeintlich guter Muskulatur durch Sport und insbesondere auch nicht gezieltes Fitness Training oft nur die Fixierung dieser schlechten Situation.

Um abzuklären, ob Deine Beschwerden von dieser Situation kommen können, würde ich Dir einen Spezialisten empfehlen, der ausreichend paktische Erfahrungen mit solchen Fehlstellungen der Wirbelsäule hat. Davon gibt es leider nur sehr wenige:
http://www.skoliose-info-forum.de/viewt ... =25&t=6472
In der Regel ist es so, dass leider zu viele Orthopäden nur die Skoliose mit entsprechender Winkelmessung ernst nehmen.

Gruß
Klaus
xXJanXx
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Re: Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von xXJanXx »

Danke Klaus für deine Antwort.

Ich bin nun wirklich verzweifelt, es fühlt sich an als würde ich dauerhaft verechlechtert Luft bekommen (außer im Liegen), ein dauerhaftes Druckgefühl, sodass ich nach kurzem Sitzen/Stehen schon schnell erschöpfe, an Gesprächen daher auch kaum teilnehme und irgendwann wirklich nach Luft ringe, Herzrasen bekomme, welches über mehrere Stunden anhält.
Neben den körperlichen Beschwerden, sind das seit Jahren schon seelisch extreme Qualen, denn ich fühle mich in meinem Körper eingeschlossen und kann mich nicht davon befreien oder Mal unbelastet sein und ziehe mich oft aus dem Sozialleben zurück, um die Symptome zu vermeiden.

Ich kann alles andere ausschließen, die Symptome müssen von der Skoliose/Kyphose (in Verbindung mit der schräggestellten HWS kommen).
Die Liste habe ich durchgeschaut, kennt jemand in der Nähe von Schleswig-Holstein/Hamburg noch weitere Experten auf dem Gebiet?

Die Orthopäden aus meiner Nähe sagen mir immer nur "es sei ja nur eine geringe Krümmung und man sollte das mit ausreichend Übungen in den Griff bekommen. Tägliches Rückentraining, Stabilisierungsübungen, Atemübungen, Übungen zum Muskelstrecken führen zu nichts, die Nackenbeschwerden und Schmerzen sind teils besser geworden, die dauerhafte Schweratmigkeit, die nicht nur belastend sondern auch bedrohlich ist, hat sich aber sogar eher verschlimmert. Nur im Liegen und in Bewegung komme ich frei. Trotz guter körperlicher Verfassung fangen bei Stillstand sofort die Symptome an.

Wie du schon beschrieben hast, stabilisiert es den Zustand eventuell nur @ Klaus

Was giebt es noch für Möglichkeiten?
Ich habe vom Upright-MRT gelesen (MRT im Sitzen).
Könnte man so eventuell erkennen, ob die Atemwege dabei verengt sind?
Denn beim MRT im Liegen ist logischerweise alles frei.
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Klaus
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Re: Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von Klaus »

Hallo xXJanXx,

es kann sein, dass bei Dir alles noch etwas komplexer ist, aber ein wichtiger Baustein ist auf jeden Fall Deine Situation der Wirbelsäule. Und da insbesondere Dein "ziemlich starker Rundrücken". Das muss konkret abgeklärt werden, sonst bleibt alles nur Spekulation und Du kommst nicht weiter.
Die Liste habe ich durchgeschaut, kennt jemand in der Nähe von Schleswig-Holstein/Hamburg noch weitere Experten auf dem Gebiet?
Leider nicht. Es reicht ja nicht, dass Dir in einem entsprechenden Röntgenbild die Gradzahlen des Rundrückens/Hohlkreuz nur mitgeteilt werden. Du brauchst eine kompetente Einschätzung incl. Behandlungsempfehlung, die auch zielgerichtet sein muss. Wenn da noch weitere Faktoren eine Rolle spielen könnten, wird ein Spezialist auch darauf hinweisen und evtl. ein MRT veranlassen oder auf eine andere Fachrichtung zur Mitbehandlung verweisen.
Ich komme aus dem nördlichen Schlesweig-Holstein, das wären über 7 Stunden Fahrt und langes Sitzen, beziehungsweise Fahren ist für mich sehr beschwerlich, ich mache das nur in Ausnahmefällen.
So, wie Du das jetzt beschreibst, Ist das nicht ein Ausnahmefall?

Gruß
Klaus
Sven23
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Re: Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von Sven23 »

Hallo Jan,
ich kann da Klaus nur unterstützen. Möglicherweise ist deine Situation komplexer, meine ist es auch:) aber der erste entscheidend Schritt wäre eine Diagnostik des Rückens. Also ich empfehle da den Weg nach Stuttgart zu Fr Dr. Richthofen. Als erstes und von da aus geht es dann weiter....Möglicherweise hilft dir ein Korsett um die eine Situation erstmal zu stabilisieren, aber das bleibt hier Spekulation...Also auf gehts...

Viele Grüße Sven
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uhu
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Re: Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von uhu »

Vier Ideen aus der Ferne - wirklich nur Ideen.
1. Statt dem Auto den Zug für die weiten Fahrten nutzen? Ich kann natürlich nicht einschätzen, wie dicht der nächste (größere) Bahnhof für Dich ist. Der große Vorteil am Zugfahren ist für mich die Bewegungsfreiheit. Aufstehen, Umherlaufen, veränderte Sitzpositionen, weniger Aufmerksamkeitsleistung, usw.
2. Blutbild mit Eisenwerten und den Vitamin-/Spurenelementen-Werten. Sicherlich nicht DIE Lösung, aber vielleicht fehlt irgendwas und wenn sich dadurch nur 10 % Verbesserung bei einer Problemstelle erreichen lassen, ist das besser als nix.
3. EKG bzw. Langzeit-EKG erstellen lassen.
4. Zahnarzt / Kieferorthopäde. Gibt es irgendwelche Fehlstellungen bei den Zähnen und/oder im Kiefergelenk? Oder andere Probleme in dem Bereich? Dadurch können Schmerzen in den Hals-/Nackenbereich ausstrahlen oder da überhaupt auftreten.

Selbstverständlich ist auf die orthopädische Baustelle das Hauptaugenmerk zu legen, davon haben andere bereits sehr fachkundig geschrieben. Ich möchte nur anregen, alles andere - so unwahrscheinlich es sein könnte - abzuklären bzw. auszuschließen.
xXJanXx
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Re: Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von xXJanXx »

Ich danke euch für die Antworten, wirklich toll wie hier versucht wird sich gegenseitig zu unterstützen :)

@ uhu:
Danke für deine Ideen!
Blutbild, Langzeit EKG und aus Kieferorthopädischer Sicht ist alles in Ordnung, ich denke das alles, auch das Herzrasen mit der erschwerten Atmung zusammenhängen

@Sven und Klaus:
Danke euch!
Also ich werde den Weg zu Fr. Dr. Richthofen antreten, denn hier in Schleswig-Holstein/Hamburg hat scheinbar niemand wirklich Ahnung von Skoliose, das habe ich nun nach langer Suche begriffen.
Ich habe noch einen Termin in der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg für Wirbelsäulenchirugie, weil ich dort schon für Anfang Januar einen Termin bekommen konnte,
jedoch erwarte ich nicht, dass man mir dort die Gesamtsituation vollständig erklären kann, vielleicht können die mir zumindest mitteilen, ob ein Korsett sinnvoll wäre.
Ich betreibe nun von zu Hause aus viel Rückentraining und versuche mir Schroth-Techniken selbst bei zu bringen, denn so schnell bekomme ich noch keinen Termin, ich habe nun immerhin eine Liste möglicher Schroth Therapeuten in meiner Nähe aus Bad Sobernheim bekommen.


Ich frage jetzt, weil ich nicht weiß wie es anderen Menschen mit Skoliose ergeht, aber ich habe eine dauerhaft erschwerte Atmung, sobald mein Körper still steht/sitzt merke ich einen inneren Druck und wie mir die Luft ausgeht, manchmal reichen leider Minuten.

Ergeht es euch ähnlich und ist es möglich durch Schroth das noch soweit korrigiert/derotiert zu bekommen, dass man eine fast normale Atmung erreicht.. einen erträglichen Zustand, in dem man nicht so schnell erschöpft?
Mache mir sehr große Sorgen um die Zukunft.
ich habe eine links konvexe Thorakalskoliose, mit leichtem Gegenbogen im Beckenbereich, kennt jemand Übungen, oder eine Seite/Videos mit passenden Atemkorrekturtechniken? Sollte ich zusätzlich noch etwas anderes machen?

Leider war meine Skoliose sehr lange unbehandelt, ich weiß bisher weder meinen Kyphosegrad, noch den Rotationswinkel, da ich leider wo die Röntgenaufnahmen gemacht wurde noch nicht wusste, was es alles zu beachten giebt.. die Orthopäden wohl leider auch nicht 🙄. Nach dem was ich bisher gelesen habe, müsste der Rotationswinkel entscheidend sein für die Atemprobleme, hat da jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? würde mich gerne mit jemandem austauschen, dem es vielleicht ähnlich erging

In diesem Sinne wünsche ich euch allen schöne Feiertage und vor allem Viel Hoffnung und Gesundheit!🎅
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Klaus
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Re: Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von Klaus »

Hallo xXJanXx,
Ich habe noch einen Termin in der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg für Wirbelsäulenchirugie, weil ich dort schon für Anfang Januar einen Termin bekommen konnte,
jedoch erwarte ich nicht, dass man mir dort die Gesamtsituation vollständig erklären kann, vielleicht können die mir zumindest mitteilen, ob ein Korsett sinnvoll wäre.
Also ich hätte diesen Termin abgesagt.
Abgesehen davon, dass das eine zusätzliche Fahrt ist, kann insbesondere bei Erwachsenen ein Korsett durchaus als nicht sinnvoll angesehen werden und dich unnötig irritieren. Das solltest Du Frau Dr. von Richthofen überlassen.
Wenn Du den Termin nicht canceln möchtest, wird es wahrscheinlich auch um Röntgenaufnahmen gehen. Dazu sind Röntgenaufnahmen der gesamten Wirbelsäule notwendig und zwar einmal frontal und einmal seitlich!
Ich weiß ja nicht, was Du bislang hast und wie aktuell das ist.
Bei einem Rundrücken, der nicht ausgemessen wurde, kann man nur spekulieren, dass die entsprechend notwendige Aufnahme nicht gemacht wurde.
Wenn Du sowieso zu Dr. von Richthofen fährst, wird dort alles notwendige in der Praxis gemacht.
Ich betreibe nun von zu Hause aus viel Rückentraining und versuche mir Schroth-Techniken selbst bei zu bringen, denn so schnell bekomme ich noch keinen Termin,
Schroth Übungen sind ganz individuell mit Hilfe eines Therapeuten zu erlernen bzw. zu erspüren, das kann man sich nicht selbst beibringen !!!
Schon gar nicht, wenn es einen Skoliosebogen mit 20° und der andere mit "leicht" angegeben wird, was spezielle asymmetrische Übungen bedeuten. Und insbesondere nicht bei einem zusätzlichen "ziemlich starken" Rundrücken und vermutlich auch Hohlkreuz, was symmetrische Übungen bedeuten.

Gruß
Klaus
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Re: Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von xXJanXx »

Hallo lieber Klaus, danke für deine Antwort :)

Den Termin in Hamburg musste ich auch absagen, nun warte ich auf den Termin bei Fr. Richthofen.
Ich habe ja eine linkskonvexe Skoliose (20°) mit einem minimalen Gegenbogen von 8° im Lumbalbereich. Dazu die steilgestellte HWS. Ich denke auch die immer noch schlechte Beweglichkeit der HWS könnte hier ein Problem darstellen (nach rechts drehen geht fast normal, nach links sehr erschwert und auch nicht so weit)

Eventuell kommen auch schon Probleme aus den Beinen, da ich zwar keinen Beckenschiefstand oder ungleiche Beinlängen habe aber das rechte Bein deutlich unbeweglicher ist als das linke und sich auch nicht so gut strecken lässt. das merke ich im Knie und auch im Fuß, was sich rechts immer etwas verkrampft anfühlt. Das ist seit einem Meniskusschaden den ich als Jugendlicher beim Fußball erlitten hatte schon der Fall. Da hatte ich mir komplett das Bein verdreht und danach längere Zeit eine Schonhaltung eingenommen, wo ich mich eben mehr auf das "gesunde" linke Bein gestützt habe. Ich laufe dadurch auch etwas abgehackt
Bisher konnte mir das aber auch noch keiner beantworten, inwiefern das mit meinen Beschwerden zusammenhängt,
außer kräftigen/dehnen bleibt mir da nichts.
Die Probleme dort sind wie gesagt erträglich, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass viele Verspannungen im Körper schon dadurch entstehen, dass sich das Bein nicht ganz strecken lässt, wissen tu ich es aber nicht 🤔

Meine Haltung (was den Rundrücken angeht) fühlt sich durch das viele tägliche Üben und Strecken auch wirklich schon besser an, ich achte nun auch sehr drauf auch bei der Arbeit eine möglichst gerade Haltung einzunehmen. Das ist nicht immer möglich, aber es macht sich bemerkbar.
die Atmung ist auch wieder etwas besser, aber gerade im Sitzen erschöpfe ich sehr schnell und die chronischen Nackenschmerzen/verspannungen machen mir sehr zu schaffen. Ich sitze eigentlich auf Sofa nur mit Kopfstütze, anders geht das nicht lange gut.
Regelmäßiges Dehnen der Nacken- und Schultermukulatur und Faszienausrollen hilft hier etwas, aber immer nur kurzfristig.
Teilweise sind diese Verspannungen auch gerade während der Arbeit im Rücken sehr stark, ich denke das das auch schon viel mit der Armung zu tun hat, zudem hat meine Ostheopatin ein stark verspanntes Zwerchfell diagnostiziert (sicherlich auch stressbedingt) was ja auch schon viel mit der Atmung zu tun hat. auch da arbeite ich dran mit Lockerungs/Kräftigungsübungen.

Hat noch jemand Ideen zur Muskellockerung/gegen die Nervenreizungen, auch eventuell was Medikamente betrifft?

Mir wurde Orloton verschrieben (zur Lockerung). Davon habe ich jedenfalls nichts gemerkt, Paracetamol war nutzlos, Ibuprofen, Dicolfenac hilft nur gering.
Ich habe von Keltecan Forte gehört (gegen Nervenschmerzen/ Schmerzen durch die Wirbelsäule). Dieses ist auch auf pflanzlicher Basis.
Vielleicht wäre zusätzlich Magnesium für die Muskulatur nicht verkehrt? Da ich ja auch körperlich arbeite, viele Sportler nehmen das ja auch bei hoher Aktivität und ein überschüssiger Anteil wird ja einfach abgebaut.

Hat hier jemand noch Erfahrungen über längere Zeit gemacht?
Liebe Grüße
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Klaus
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Re: Skoliose, Nackenbesschwerden, Atemnot, Viele Fragen

Beitrag von Klaus »

Hallo xXJanXx,
Ich habe ja eine linkskonvexe Skoliose (20°) mit einem minimalen Gegenbogen von 8° im Lumbalbereich. Dazu die steilgestellte HWS
Ich kann mich nur wiederholen, es gibt nach Deinen Angaben auch einen "ziemlich starken Rundrücken" und wahrscheinlich auch ein Hohlkreuz.
..... aber ich könnte mir auch vorstellen, dass viele Verspannungen im Körper schon dadurch entstehen,...
Grundsätzlich:
Bei Fehlstellungen der WS geht es in der Regel um Verkürzungen in den Strukturen (Muskeln, Bänder und Sehnen), Eine Behandlung muss deshalb auf die gezielte Dehnung ausgerichtet sein, in Kombination von Muskelaufbau in der gedehnten Struktur (z.Bsp. Schroth KG). Es ist deshalb eher ein Muskelumbau.
Meine Haltung (was den Rundrücken angeht) fühlt sich durch das viele tägliche Üben und Strecken auch wirklich schon besser an,
Es kann aber durchaus sein, dass Du durch das Strecken aufgrund von Verkürzungen Dein mögliches Hohlkreuz verstärkst, ohne dass zusätzliche Beschwerden Dich ermahnen. Das kann später kommen.
Hat noch jemand Ideen zur Muskellockerung/gegen die Nervenreizungen, auch eventuell was Medikamente betrifft?
Zunächst mal muss man die Art der Schmerzen auseinanderhalten.
Bei verkürzten Strukturen geht es in der Regel erst mal um typisch ziehende Muskelschmerzen aufgrund von Überlastung. Es kann aber auch sein, dass Nerven beteiligt sein können. Dann ist der Schmerz eher stechend.
Ohne hier die konkrete vollständige Diagnose und den entsprechenden Behandlungsvorschlag von Frau Dr. von Richthofen zu kennen, kann man nur grundsätzliches sagen, was ich bezüglich Verkürzungen oben gesagt habe. Da wird man mit Lockerungsübungen nicht weiterkommen, wenn man nicht an die Ursache herangeht. Das gilt natürlich auch für Schmerzmittel, deren Einsatz auch ganz von der ärztlichen Einschätzung Deiner individuellen Situation abhängig ist.

Also warte bitte den Termin bei Dr. von Richthofen ab.

Gruß
Klaus
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