Erhöhtes Krebsrisiko bei Skoliosepatienten

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
Antworten
Benutzeravatar
Awa
Newbie
Newbie
Beiträge: 27
Registriert: Do, 05.07.2018 - 18:23
Geschlecht: weiblich
Diagnose: kongenitale Skoliose Kreuzbein LWS 42° linkskonvex
Facettengelenkarthrosen
Therapie: Gegen Schmerzen: Engpassdehnungen nach Liebscher und Bracht und Rumpforthese nach Bedarf

Gegen Beschwerden im Bauchraum: Osteopathie

Zur Verhinderung/Verzögerung des Fortschreitens der Skoliose: Schroth erlernt in Reha 2021

Erhöhtes Krebsrisiko bei Skoliosepatienten

Beitrag von Awa »

Wichtig zu wissen für eure persönliche Gesundheitsvorsorge / Früherkennungsuntersuchungen:

https://www.springermedizin.de/skoliose ... t/18331906

Ohne Login ist nur der Einleitungstext lesbar:

Mit welchen Gesundheitsschäden die häufigen Röntgenuntersuchungen bei Skoliosepatienten verbunden sind, wurde in einer Metaanalyse untersucht. Das Ergebnis: Wer als Jugendlicher an Skoliose litt, hatte langfristig ein um 46% erhöhtes Risiko für eine Krebserkrankung; die krebsbedingte Mortalität war gegenüber der Allgemeinbevölkerung um 50% erhöht.

Zu dem Thema gibt es auch etliche englischsprachige wissenschaftliche Publikationen.

Hier ist das erhöhte Krebsrisiko auch bei den Folgeerkrankungen von Skoliose aufgeführt:
http://www.gesundheits-lexikon.com/Knoc ... ungen.html
Lady S
Profi
Profi
Beiträge: 1561
Registriert: Mo, 10.06.2002 - 00:00
Geschlecht: weiblich
Diagnose: idiopathische Adoleszenzskoliose
lumbal 64°, thorakal 56°
Therapie: Seit 2003 Schroth-KG, 3 Rehas in Bad Salzungen.
Wohnort: Nähe Stuttgart

Re: Erhöhtes Krebsrisiko bei Skoliosepatienten

Beitrag von Lady S »

Vermutlich handelt es sich um diese Studie:
https://link.springer.com/article/10.10 ... 20-06573-7
Auch hier ist nicht der komplette Text lesbar, aber immerhin mehr.

Es geht um Röntgenaufnahmen, die zwischen 1912 und 1990 gemacht wurden und einen Beobachtungszeitraum von 20 Jahren oder mehr.
Ich weiss nicht, ob in der Metastudie auch von der Strahlenbelastung pro Aufnahme die Rede ist; die ist ja vermutlich im Lauf der Jahre gesunken.

In eine der verlinkten Originalstudien (https://www.thespinejournalonline.com/a ... 0/fulltext) habe ich reingeschaut; darin steht interessanterweise, dass die operierten Patienten insgesamt eine deutlich höhere Strahlenbelastung abbekommen haben als die mit Korsett und die "unter Beobachtung", vor allem durch ein spezielles Röntgenverfahren während der Operation.

Grüsse, Lady S
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1529
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Erhöhtes Krebsrisiko bei Skoliosepatienten

Beitrag von Raven »

Hallo Lady S,
Lady S hat geschrieben: Di, 25.05.2021 - 10:39 Es geht um Röntgenaufnahmen, die zwischen 1912 und 1990 gemacht wurden und einen Beobachtungszeitraum von 20 Jahren oder mehr.
Ich weiss nicht, ob in der Metastudie auch von der Strahlenbelastung pro Aufnahme die Rede ist; die ist ja vermutlich im Lauf der Jahre gesunken.
die Strahlenbelastung ist nicht nur vermutlich, sondern tatsächlich gesunken. (Werte müsste ich nachschlagen, da ich sie nicht mehr auswendig weiß und keinesfalls ungenaue Werte angeben möchte. Zu vergleichen wäre die Strahlenbelastung beim digitalen Röntgen vs. analog (Film).)
In eine der verlinkten Originalstudien (https://www.thespinejournalonline.com/a ... 0/fulltext) habe ich reingeschaut; darin steht interessanterweise, dass die operierten Patienten insgesamt eine deutlich höhere Strahlenbelastung abbekommen haben als die mit Korsett und die "unter Beobachtung", vor allem durch ein spezielles Röntgenverfahren während der Operation.
Das ist der Fall. Ich bin operiert, und finde diesen Punkt (Implantate wurden unter Fluoroskopie-Röntgenkontrolle eingebracht, die statt statischer Bilder Videoaufnahmen liefert, was eine höhere Strahlenbelastung bedeutet) in meinem OP-Bericht. Zudem finden/fanden kurz vor und nach der OP mehrere Röntgenaufnahmen statt.
Wer den gelben Röntgenpass noch kennt (die meisten wohl; ich weiß nur nicht, wie die Röntgenaufnahmen aktuell erfasst werden, da ich glücklicherweise seit Jahrzehnten keine Röntgenaufnahmen mehr benötigte): Ich hatte während meiner Skoliosebehandlung, 1994 - 1998 (nehme das Jahr nach OP mit häufigen Röntgenkontrollen noch mit rein, danach fanden bis 2000 noch zwei Aufnahmen jährlich statt) eindreiviertel Röntgenpässe voll bekommen.

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
Benutzeravatar
Awa
Newbie
Newbie
Beiträge: 27
Registriert: Do, 05.07.2018 - 18:23
Geschlecht: weiblich
Diagnose: kongenitale Skoliose Kreuzbein LWS 42° linkskonvex
Facettengelenkarthrosen
Therapie: Gegen Schmerzen: Engpassdehnungen nach Liebscher und Bracht und Rumpforthese nach Bedarf

Gegen Beschwerden im Bauchraum: Osteopathie

Zur Verhinderung/Verzögerung des Fortschreitens der Skoliose: Schroth erlernt in Reha 2021

Re: Erhöhtes Krebsrisiko bei Skoliosepatienten

Beitrag von Awa »

Ich habe leider nie einen Röntgenpass besessen. :/
Ich bin bezüglich Krebsvorsorge der Brust seit diesem Jahr zu 6-monatlicher Ultraschallkontrolle übergegangen, da ich mittlerweile zum dritten Mal Neubildungen hatte, obwohl derartiges noch nie bei jemandem in meiner Familie vorkam.
Antworten