Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
_Fallen_Leaves_
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Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von _Fallen_Leaves_ »

Huhu liebe Forengemeinde,

ich habe mich hier angemeldet, da ich mit einem großen Problem zu kämpfen habe und nicht mehr weiter weiß... Ich bin auf der Suche nach Leuten, die evtl. vor ähnlichen Problemen stehen/standen:

Vorgeschichte:
Ich bin jetzt 25 Jahre alt. Mit 5 wurde bei mir Skoliose diagnostiziert und mittels Korsett/Krankengymnastik therapiert. Mit 13 war dann meine Skoliose so schlimm, dass ich vom 3. Brustwirbel bis zum 4. Lendenwirbel versteift werden musste.
Ich habe nach meinem Abiabschluss bis Anfang des Jahres studiert (Bachelor, Master) und seit Ende Februar bin ich nun ins "richtige" Berufsleben eingestiegen.

Ich arbeite, kurz gesagt, Vollzeit auf einem Stuhl in einem Büro und ich merke jetzt schon, dass ich das niemals auf Dauer aushalten kann... Meine letzten Wochen, ja eigentlich inzwischen schon Monate, bestanden 24h tagein, tagaus aus Schmerzen. Ich komme von der Arbeit nach Hause und kann rein gar nichts mehr machen, ich lege mich ins Bett und bin quasi "tot", es fühlt sich an als hätte ich den ganzen Tag Sport getrieben... Ohne die Unterstützung meiner Familie... Wer weiß was dann passiert wäre... Des Weiteren hatte ich inzwischen schon 4 richtige körperliche Zusammenbrüche... Das kann doch nicht so weiter gehen oder? Ich war noch nie in so einer Situation, ich weiß nicht, ob das einfach nur normal für den Anfang ist oder ob ich dringend eine Reißleine ziehen muss? Gibt es hier Leute die ähnliche Erfahrungen haben oder gemacht haben? Und wenn ja, was habt ihr dagegen gemacht, gibt es "Hoffnung" oder muss ich da einfach durch und die Zähne zusammen beißen?

Ich hatte dazu übrigens auch schon ein Gespräch mit unserem Arbeitsschutzpersonal und sie waren der Meinung, dass ich auf alle Fälle einen orthopädischen Stuhl benötige und hierfür zum Orthopäden soll, der mir genaue Angaben dazu macht, was mein Rücken benötigt bzw. was er mir generell für so einen Job rät, beispielsweise, dass ich nur noch Teilzeit arbeite.

So, dieser besagte Termin beim Orthopäden, von dessen Gespräch ich mir so viel erhofft hatte, war heute und reine vergeudete Zeit.
Seine Aussagen waren: Ich solle mir überlegen, ob das der richtige Job ist... Ja tolle Aussage, was soll ich denn sonst arbeiten?!? Für den orthopädischen Stuhl kann er keine Angaben machen, das müsste ich selbst herausfinden... Und bezüglich der Arbeitszeitreduktion, das müsste ich auch selber entscheiden... Danke fürs Gespräch... Wenigstens habe ich ein Krankengymnastikrezept bekommen, dass ich aber erstmal nicht wahrnehmen kann, da ich jedes mal völlig kaputt zu Hause ankomme und zu nichts mehr fähig bin und wenn doch mal was ist, dass ich über meine Arbeitszeit hinaus dringend was erledigen muss, dann breche ich sofort körperlich zusammen. Unten in meinem Auto angekommen, habe ich erstmal los heulen müssen vor lauter Verzweiflung und dem Gefühl völlig allein gelassen zu werden und hilflos zu sein... Was sagt ihr dazu, stimmt es, was der Arzt mir "rät" oder was soll ich nun machen?

Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen, ich bin im Moment einfach nur noch in einem richtig tiefen Loch und weiß nicht mehr weiter...
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Awa
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Zur Verhinderung/Verzögerung des Fortschreitens der Skoliose: Schroth erlernt in Reha 2021

Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von Awa »

Es ist durchaus normal, dass man zu Beginn des Arbeitslebens am Abend völlig geschafft ist. Arbeiten ist was anders wie Schule und Studium. Man muss sich erst an die Belastung gewöhnen. Bei mir war das damals genauso (und ist es inzwischen wieder, wo ich älter werde und zusätzlich noch täglich 2 Stunden für den Arbeitsweg brauche).

Ich möchte dir den Tip geben zu schauen, dass du einen ergonomischen Bürostuhl erhältst und außerdem einen elektrischen verstellbaren Schreibtisch, damit du zwischendurch im Stehen arbeiten kannst. Der Stichpunkt ist Abwechslung. Ich selber arbeite noch in einer dritten Position, bei der ich meinen Schreibtisch auf eine mittlere Höhe einstelle und hierbei einen Sattelhocker verwende. Inzwischen benutze ich die meiste Zeit den Sattelhocker, weil der am besten die LWS und das Kreuzbein entlastet durch den offeneren Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkeln.
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Sattelhocker
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Hol dir für den Bürostuhl ein Attest vom Orthopäden.
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eric
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von eric »

Du kannst es auch mal zuerst mit entsprechenden (luftgefüllten) Sitzkissen versuchen. Die kann man sicher in Sanitätshäusern ausprobieren.
Die Investition ist auch nicht so hoch wie bei einem guten Bürostuhl - der aber sicher vom Arbeitgeber bezahlt wird.
Aber ich muss auch sagen - selbst ausprobieren ist am besten. Ich kann z.B. gar nicht auf einem Ball sitzen, bekomme direkt Schmerzen.
Gruß eric
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Klaus
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von Klaus »

Hallo _Fallen_Leaves_,
So, dieser besagte Termin beim Orthopäden, von dessen Gespräch ich mir so viel erhofft hatte, war heute und reine vergeudete Zeit.
Vielleicht macht es Sinn, einen Orthopäden aufzusuchen, der sich mit den Folgen einer OP auskennt und dazu individuelle gezielte Tipps geben kann. In welcher Region wohnst Du denn? Auch wenn es nur wenige solcher Ärzte gibt.
Ich denke, es sollte auch eine gezielte Therapie der durch die OP überlasteten Bereiche versucht werden.

Gruß
Klaus
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Raven
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von Raven »

Hallo _Fallen_Leaves_,

ich bin langstreckig versteift (Th3-L5, somit nur ein Wirbel mehr als bei dir), wurde mit 13 Jahren operiert, bin jetzt Ende 30 und arbeite seit meinem 16. Lebensjahr in Büroberufen (zunächst betriebliche Ausbildung in einem technischen Büroberuf, dann in diesem gearbeitet, dann Studium mit Nebenjob im alten Beruf, dann Arbeit im neuen Beruf der ebenfalls ein technischer Büroberuf ist).
In meinem Beruf arbeite ich regelmäßig (deutlich) über 40 Wochenstunden.

Was bei mir extrem viel ausmacht: Die Form des Bürostuhls. Herkömmliche "ergonomische" Bürostühle sind für mich nicht geeignet (und waren sie auch vor der OP nicht). Man kann sich einen speziell angepassten Bürostuhl verschreiben lassen, oder mit Glück und viel Suche etwas im Standardsortiment finden (letzteres klappt bei mir). Ansonsten ist für mich auch die Höhe des Schreibtischs, und auch allgemein Ergonomie, äußerst wichtig.
Wenn ich mich daran halte, nebst nach Möglichkeit zusätzlich einen Stehschreibtisch zur Verfügung habe, kann ich schmerzfrei arbeiten und bin auch hinterher nicht schlapp. Passt aber irgendetwas ergonomisch nicht - z.B. auf Geschäftsreise, bei Kongressen: ich muss die Sitzgelegenheit nutzen die ich dort vorfinde - bemerke ich Beschwerden wie Nacken-, Schulter-, Hüft- und LWS-Schmerzen.

Ich kann daher wirklich nur dringend raten: orthopädische Bürostuhl oder ein anderer, auf dem du gut sitzen kannst, sowie nach Möglichkeit ein Stehschreibtisch zusätzlich.

Von wackeligen Sitzgelegenheiten wie luftgefüllten Kissen und auch manchen ergonomischen Stühlen, die sich an normale Wirbelsäulen richten und durch "aktives Sitzen" (= wackeln) helfen sollen, kann ich bei einer Versteifung nur abraten: Diese Sitzgelegenheiten funktionieren, indem sie die Wirbelsäule zu Ausgleichsbewegungen anregen, welche aber mit Versteifung nicht möglich sind. Auf solchen sitze ich äußerst unsicher und schwanke dann mit dem ganzen Körper - anstrengend und an Konzentration auf die Tätigkeit ist nicht zu denken.

Zum Sitzen benutze ich einen Kniestuhl Auch hier ergibt sich ein großer (offener) Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkeln, nebst wird die Hauptlast über die Unterschenkel, nicht das Gesäß, getragen. Mein Stuhl ist ein günstiges Modell, das mich nur um die 20 Euro gekostet hat, ein Bürostuhl-Rollenuntergestell besitzt, und schon gute 10 Jahre begleitet. Dieser Stuhl muss nicht für jeden passen, für mich ist der Unterschied zwischen diesem Stuhl und einem "ergonomischen" für normale Wirbelsäulen (so einer steht hier, weil mein Mann ihn benutzt) "wie Tag und Nacht": Auf dem Kniestuhl kann ich lange sitzen, fühlt sich bequem an, vom "ergonomischen" Bürostuhl bekomme ich Beschwerden weil er für eine ganz anders, nämlich normal und flexibel, beschaffene Wirbelsäule gemacht ist.

Viele Grüße
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von Raven »

Ein Nachtrag:
Falls es doch mit einem Kissen versucht werden soll, kann ich alleinig ein festes (!) Keilkissen empfehlen. Es soll sich beim Sitzen kaum zusammendrücken lassen, ansonsten bleibt die Keilform nicht erhalten (ich hatte schon einige Keilkissen gesehen, die selbst bei Benutzung durch leichte Personen derart flach wurden, dass da kein Keil mehr war...)
Der Knie-Bürostuhl, den ich benutze, sieht so aus; das Bild zeigt auch gleich die Körperhaltung die man bei Benutzung einnimmt:

https://standsteady.com/products/pneuma ... ling-chair

(Ich habe nicht diesen Stuhl von diesem Anbieter. Meinen konnte ich nicht verlinken; er sieht aber genauso aus, und diese Seite zeigt auch gleich die Sitzposition nebst Verstellmöglichkeit, was ich wichtig finde.)

Viele Grüße
Raven
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von uhu »

Ein 8-h-Arbeitstag gerade für den Berufsstart ist wahnsinnig anstrengend. Für mich bestand ein Arbeitstag in einem ersten richtigen Job nicht aus 8 sondern gefühlt aus 16 Stunden. Nicht nur die Sitzmöbel waren eine Katastrophe sondern auch der Input an dem vielen Neuen. Es hat ein paar Monate gedauert bis sich der Input normalisiert hatte.
Dann kamen auch die neuen Bürostühle irgendwann. Meine Geschäftsführung hatte hypermoderne nach dem Aussehen ausgesucht und genau das richtige für mich gefunden. Ganz gerade, steile und vor allem feste Lehne mit waagerechter Sitzfläche. Neulich wollte mir mein großer Chef was Gutes tun und mir einen neuen Bürostuhl bestellen. (Ein Teil der Kollegen kam mit diesen vorhandenen überhaupt nicht zu recht.) Das habe ich sofort und vehement abgeblockt. Entweder er bestellt genau so einen wieder oder keinen. Na, der bei meiner Antwort doof geguckt. Inzwischen weiß ich, daß es diese Stühle nicht mehr zu kaufen gibt. Leider.
Die neu-Stuhl-Bekommer durften etliche Modelle für mehrere Tage Probesitzen. Das empfehle ich Dir auch.
Wenn es Kraft und Zeit erlauben, kannst Du ja mal durch ein bis vier Möbelhäuser schlendern und verschiedene Modelle und Typen und auch die schräg aussehenden Stühle ausprobieren, um einfach einen Eindruck über die Möglichkeiten und die NoGos zu erlangen.
Hast Du zu Hause einen Bürostuhl, auf dem Du klar kommst? Wenn ja, kannst Du den übergangsweise mit ins Büro nehmen?
Ich kann nicht 8 Stunden an Stück sitzen, daher bin ich froh über meine weiträumig verteilte Firma mit fünf (teils großen) Gebäuden und alle Büros sind in der ersten Etage auf drei Gebäude verteilt, d. h. treppauf und treppab. Vor Corona war ich so sehr viel unterwegs - das fehlt mir echt.
Hast Du ein Einzelbüro? Dann könntest Du relativ unbemerkt regelmäßig ein paar Dehnungen/Übungen machen. (Versuche ich, denn es hilft auch der Konzentration.)

Wie fit ist der Betriebsarzt? Vielleicht kann der helfen oder hat eine Idee?
Hat Deine Firma eine Schwerbehindertenvertretung (oder einen engagierten Betriebsrat)?

(Deine schlechte Erfahrung mit Wald-und-Wiesen-Orthopäden kann ich nur teilen.)
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Raven
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von Raven »

Hallo,

nur kurz noch dazu:
uhu hat geschrieben: Fr, 14.05.2021 - 17:39 Dann kamen auch die neuen Bürostühle irgendwann. Meine Geschäftsführung hatte hypermoderne nach dem Aussehen ausgesucht und genau das richtige für mich gefunden. Ganz gerade, steile und vor allem feste Lehne mit waagerechter Sitzfläche. Neulich wollte mir mein großer Chef was Gutes tun und mir einen neuen Bürostuhl bestellen. (Ein Teil der Kollegen kam mit diesen vorhandenen überhaupt nicht zu recht.) Das habe ich sofort und vehement abgeblockt. Entweder er bestellt genau so einen wieder oder keinen. Na, der bei meiner Antwort doof geguckt. Inzwischen weiß ich, daß es diese Stühle nicht mehr zu kaufen gibt. Leider.
Genau mit solchen Stühlen - neben einem Knie-Bürostuhl wie von mir verlinkt - komme ich am besten zurecht: gerade Lehne, gerade Sitzfläche, nichts schwingt oder wippt. Am schlimmsten finde ich "ergonomische" (für normale Wirbelsäulen ergonomische) Stühle mit geschwungenen Lehnen, mit beweglichen Lehnen, mit Lendenstütze (die drückt dann massiv in die Wirbelsäule, die wegen der Versteifung nicht ausweichen kann) und solche die für "dynamisches Sitzen" wippen und schwingen (gemacht für eine bewegliche Wirbelsäule, die zu Gegenbewegungen angeregt werden soll - während man die Wipperei mit Versteifung kaum ausgleichen kann).
Ein Stuhl, auf dem ich gut sitze, neben dem Kniestuhl, ist der "Hülsta Spot". Soviel ich weiß wird er leider nicht mehr produziert, aber man findet online noch Fotos zur Orientierung: Der Stuhl hat diverse Verstellmöglichkeiten, ist, einmal eingestellt, aber starr - nichts schwingt, wippt... und da sind auch keine Ausformungen, die in den Rücken drücken.

Da ich häufiger auf Geschäftsreise bin, und logischerweise kein passendes Sitzmöbel mitbringen kann, lasse ich mir für solche Gelegenheiten vor Ort immer einen Besucherstuhl geben. Diese sind einfacher gestaltet, auf diesen sitze ich besser. (Achtung: Nicht für den Dauergebrauch gedacht, da sie keine Rollen haben und daher eigentlich nicht für Büroarbeitsplätze zugelassen sind. Empfehle ich daher fürs Probesitzen, solch einer könnte besser passen, und dann einen Bürostuhl suchen, der ähnlich ist aber Rollen aufweist.)
Die neu-Stuhl-Bekommer durften etliche Modelle für mehrere Tage Probesitzen. Das empfehle ich Dir auch.
Wenn es Kraft und Zeit erlauben, kannst Du ja mal durch ein bis vier Möbelhäuser schlendern und verschiedene Modelle und Typen und auch die schräg aussehenden Stühle ausprobieren, um einfach einen Eindruck über die Möglichkeiten und die NoGos zu erlangen.
Hast Du zu Hause einen Bürostuhl, auf dem Du klar kommst? Wenn ja, kannst Du den übergangsweise mit ins Büro nehmen?
Das würde ich auch empfehlen :top:

Viele Grüße
Raven
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von uhu »

Zustimmung, Raven, alles was geschwungen und "ergonomisch geformt" ist, geht überhaupt nicht.
So fallen manchen Autositze, manche Kinobestuhlung raus. Am schlimmsten waren für mich mal die Stühle im Wartebereich eines Orthopäden. Das ging keine sieben Minuten und alles tat weh. Sehr zum Leidwesen des Personals bin ich durch die Praxisräumlichkeiten getigert. Wahrscheinlich kam ich auf diesem Wege schneller dran. Jedenfalls meinte der Orthopäde, der sich entgegen seiner Selbstdarstellung als Skoliose-Oberlaie rausgestellte, daß ich die erste sei, die Probleme mit seinem Stühlen hätte - die seien doch so toll.
Egal, zurück zum eigentlichen Thema.

Und ja Besucherstühle sind manchmal eine schmerzfreie Alternative für einen sehr übersichtlichen Zeitraum.
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von Raven »

uhu hat geschrieben: Sa, 15.05.2021 - 13:00 Zustimmung, Raven, alles was geschwungen und "ergonomisch geformt" ist, geht überhaupt nicht.
So fallen manchen Autositze, manche Kinobestuhlung raus.
Das mit den Autositzen und Kinobestuhlungen ist bei mir genauso. Beim eigenen Auto habe ich darauf geachtet. Wenn ich in solchen sitzen muss (Taxi, mit dem Auto mitgenommen werden etc.): Ich versuche dann, den Hohlraum des "Schwungs" mit etwas zu füllen. Zusammengeknüllte Jacke etc., notfalls Ellenbogen nach hinten. Sehr lästig, leider manchmal nicht zu vermeiden.

Bei normalen Stühlen (also keine Sitze zum Anschnallen wie in Auto, Flugzeug, sondern z.B. im Wartezimmer eines Arztes, Termin bei einem Amt) versuche ich in solchen Fällen, auf der Vorderkante zu sitzen. Dann sind wenigstens die Knie niedriger als das Gesäß, und keine Lehne drückt in den Rücken. Auch hier: sehr lästig, leider manchmal nicht zu vermeiden.

Das Problem dürfte zumeist darauf zurückzuführen sein, dass eine normalbewegliche Wirbelsäule im Stehen und im Sitzen anders geformt ist. Mit Versteifung geht das nicht mehr, die Stellung der WS ist eher wie beim Stehen. Zudem diese ganzen Stühle, die zu Bewegungen anregen die so nicht mehr möglich sind, oder die eine bestimmte Körperhaltung nötig machen, die man ebenso nicht einnehmen kann (z.B. verändert sich die Stellung der LWS stark, wenn man sich mit nichtversteifter Wirbelsäule zurücklehnt, oder in einem Sessel, Kinositz etc. sitzt).
Deshalb mein Prinzip: Meiden, wann immer möglich, privat bei Einladungen ruhig auf einer besseren Sitzgelegenheit bestehen (alle Haushalte dürften über Esstischstühle verfügen, und ich bitte den Gastgeber definitiv dazu, mir einen solchen dazuzustellen, wenn andere auf der Couch sitzen), und ansonsten die Alternativen wie oben beschrieben.

Viele Grüße
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von uhu »

Komisch - bei privaten Einladungen hatte ich bisher kein Sitzmöbelproblem. Echt ulkig, da mir dort auch keine für mich unpraktischen Stühle angeboten wurden. Es spielt sich eh vieles in der Küche ab.
Es kommt bei mir "erschwerend" hinzu, daß ich keinen Alkohol trinke (also null) und bei größeren Feten wird mir immer gezeigt, wo mein persönlicher Apfelsaftvorrat versteckt ist. :D
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von Raven »

uhu hat geschrieben: So, 16.05.2021 - 17:40 Komisch - bei privaten Einladungen hatte ich bisher kein Sitzmöbelproblem. Echt ulkig, da mir dort auch keine für mich unpraktischen Stühle angeboten wurden. Es spielt sich eh vieles in der Küche ab.
Küchenstühle sind für mich völlig in Ordnung. Probleme gab es da eher bzgl. der Couch (da ist dann auch noch der zugehörige Tisch so niedrig...), oder gar am Boden sitzen (geht gar nicht).
(Mag auch daran liegen, dass ich ein bisschen jünger als du bin und schon als Teenager operiert wurde. Habe daher einiges an Erfahrung an Einladungen in WG-Zimmer etc., wo man seinen Besuch evl. nicht unbedingt in der Küche, wo alle durchlaufen, haben will. Da befanden/befinden sich dann Couch und Bett als Sitzgelegenheit, oder es werden für eine Runde Brettspiele schon mal Kissen ausgeteilt mit denen man sich auf den Boden setzen soll :/ :rolleyes: Begegnete mir bei einzelnen Einladungen genau wie bei Gruppeneinladungen ohne dass man wirklich Freunde ist (Spieleabend unter Kollegen, zu Hause durchgeführt).
Wobei sich auch meine Schwiegereltern im Rentneralter abends gerne ins Wohnzimmer setzen - da stehen Couch und Sessel. Jedenfalls: Solche weichen Sitzmöbel sind schlecht, und ich hole mir dann einen Stuhl aus der Küche dazu.)

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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von uhu »

Ich habe mal nachgerechnet: Die OP war für uns beide ungefähr im gleichen Alter, nur ich bin wirklich ein büschen älter.

Richtig "lustig" finde ich Gejammere von Kollegen bei und nach Firmenfeierlichkeiten, die zum überwiegenden Teil auf und an Bierzeltgarnituren stattfanden. Ich kann auf den Dingern gut und lange sitzen, zumindest wenn hin und wieder ein Gang zum Buffett möglich ist. Meine Kollegen eher gar nicht :D


Jetzt sind wir von der Arbeits-und-Bürostuhl-Problematik ziemlich weit weg :friede:
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von Verry »

Wie schafft man es denn einen passenden Bürostuhl oder ein Stehpult zu bekommen?
Geht das nur über die Rentenversicherung?
Sollten man dieses Thema schon im Vorstellungsgespräch ansprechen?
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Raven
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von Raven »

Hallo Verry,
Verry hat geschrieben: Di, 18.05.2021 - 21:34 Wie schafft man es denn einen passenden Bürostuhl oder ein Stehpult zu bekommen?
Geht das nur über die Rentenversicherung?
Sollten man dieses Thema schon im Vorstellungsgespräch ansprechen?
ggf. können dir dazu andere mehr sagen, v.a. wenn es um die Beantragung über die Rentenversicherung geht (habe ich nie gemacht).
Bei mir war stets möglich:
- aus dem Sortiment, aus dem der Arbeitgeber Bürostühle bestellte, einen passenden auswählen (es war für mich schon abschätzbar, welche Stühle tendenziell passen und welche nicht)
- einen eigenen mitbringen (mein Bürostuhl kostet nicht viel, sodass es für mich in Ordnung war diesen selbst zu bezahlen; der Arbeitgeber erlaubte auch generell das Mitbringen eigener Sitzmöbel, was nicht überall möglich ist).
Manchmal passte auch schlichtweg der vorhandene, wenn er entsprechend eingestellt wurde.

Zum Schreibtisch:
Einen Stehschreibtisch oder höhenverstellbaren Schreibtisch hatte ich nicht immer. (Sofern ich zwischendurch den Arbeitsplatz mal verlassen kann, ist er für mich nicht zwingend nötig. Wichtig ist für mich nur eine passende Schreibtischhöhe - bei manchen Schreibtischen können z.B. die Tischbeine weiter ein- oder ausgefahren und dann fixiert werden.) Mein aktueller Arbeitgeber bietet allerdings elektrisch bis auf Stehhöhe verstellbare Schreibtische für alle Mitarbeiter, unabhängig von gesundheitlichen Gründen, an.

Viele Grüße
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von uhu »

Verry hat geschrieben: Di, 18.05.2021 - 21:34 Wie schafft man es denn einen passenden Bürostuhl oder ein Stehpult zu bekommen?
Geht das nur über die Rentenversicherung?
Sollten man dieses Thema schon im Vorstellungsgespräch ansprechen?
zu 1. und 2. kann ich leider auch nichts schreiben, weil mein Standardbürostuhl und ich sofort in gegenseitige Liebe verfallen sind.
Vielleicht gibt es ein Lagerpool oder ein Bestellpool, aus dem Du aussuchen kannst.
Betriebsintern würde ich den Weg über Schwerbehindertenvertretung und/oder Betriebsrat versuchen.
Stehpult/-schreibtisch würde ich zu Hause im Vorfeld "ausprobieren". Für mich das überhaupt gar nichts.

zu 3. Das Thema würde ich so weiträumig umschiffen, daß es erst gar nicht Thema ist. Hängt jedoch auch von Stellenbeschreibung, von Firma und dem eigenen Drang ab, wie sehr Du genau diesen Job willst. (Klingt blöd, aber manchen Job will man nicht oder merkt dies im Gespräch.)
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von Raven »

Hallo uhu,
uhu hat geschrieben: Mi, 19.05.2021 - 19:52 zu 3. Das Thema würde ich so weiträumig umschiffen, daß es erst gar nicht Thema ist. Hängt jedoch auch von Stellenbeschreibung, von Firma und dem eigenen Drang ab, wie sehr Du genau diesen Job willst. (Klingt blöd, aber manchen Job will man nicht oder merkt dies im Gespräch.)
ich habe das Thema auch nie im Vorstellungsgespräch angesprochen. Sobald mir zum Stellenantritt mein Büroarbeitsplatz gezeigt wurde, habe ich diesen ausprobiert und falls nötig um Änderungen gebeten und dabei den Grund mal mehr, mal weniger genau genannt. Schwierigkeiten - d.h. langes Wartenmüssen auf einen passenden Schreibtisch, nachdem mir ein sehr ungeeigneter zur Verfügung gestellt wurde - gab es dabei nur einmal, allerdings bei einem Arbeitsplatz im nichteuropäischen Ausland.
(Waren allesamt reine Stellen im Büro ohne zusätzlich körperlich anstrengende Bereiche wie Werkstatt, Labor.)

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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von Awa »

Ich habe knapp 30 Jahre Berufserfahrung im Labor (den Großteil davon in der Pharmabranche) und finde die Abwechslung zwischen Sitzen, Stehen und Gehen geradezu ideal. Die Tätigkeiten in dem Bereich, wo ich bislang gearbeitet habe, würde ich von der körperlichen Belastung her als leicht einstufen. Ich würde allerdings davon abraten, im Forschungsbereich zu arbeiten. Das ist nämlich nur für die Wissenschaftler interessant (die werten oft „nur“ die erzeugten Daten aus), die durchführenden Laboranten müssen dagegen die praktische Arbeit erledigen und die todlangweiligen großen Testreihen durchführen. Das wäre mir viel zu eintönig...
kuddelmuddel123
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von kuddelmuddel123 »

Hallo,

ich habe mir vor Jahren bei einem Arbeitgeber als der Schreibtisch nicht höhenverstellbar war und die Tischplatte zu niedrig war diesen mit einem alten dicken Telefonbuch erhöht: Telefonbuch in 4 Teile geschnitten und mit Tesa verklebt- Unter jedes Tischbein ein Klotz.
Nicht schön aber stabil und funktional.
Viele Kollegen meinten, dass da nicht gehen würde - hatte ich dann aber in Summe 3 Jahre bis wir in ein anderes Gebäude umgezogen sind.

Ansonsten wäre sicher der Betriebsarzt oder Arbeitssicherheitsausschuss neben dem Betriebsrat ein passender Ansprechpartner.
Der ASA ist für die Ergonomie der Arbeitsplätze im Betrieb zuständig und damit auch für geeignetes Mobiliar.
Eine Kollegin hat über die Rentenversicherung mit Attest vom Orthopäden einen elektrisch höhenverstellbaren Tisch bekommen. Dieser würde nun sogar bei einem Stellenwechsel mit ihr den Betrieb wechseln, da er für sie persönlich ist. Mit diesem Tisch kann sie abwechselnd im stehen und im Sitzen arbeiten und dies hilft bei ihr gut um Rückenschmerzen vorzubeugen.

VG, Kuddelmuddel
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Raven
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Re: Versteifung - Erfahrungen bei Bürojobs und sonstigen Problemen

Beitrag von Raven »

kuddelmuddel123 hat geschrieben: Do, 20.05.2021 - 20:59 Hallo,

ich habe mir vor Jahren bei einem Arbeitgeber als der Schreibtisch nicht höhenverstellbar war und die Tischplatte zu niedrig war diesen mit einem alten dicken Telefonbuch erhöht: Telefonbuch in 4 Teile geschnitten und mit Tesa verklebt- Unter jedes Tischbein ein Klotz.
Nicht schön aber stabil und funktional.
Viele Kollegen meinten, dass da nicht gehen würde - hatte ich dann aber in Summe 3 Jahre bis wir in ein anderes Gebäude umgezogen sind.
Ähnliches habe ich auch schon mehrfach gemacht, insbesondere wenn klar war, dass aufgrund meiner nur kurzzeitigen Beschäftigung dort nichts für mich angeschafft werden kann (Ferienjob, Praktikum, kurzzeitig für zwei Wochen beim Kunden arbeiten etc.).
Statt etwas unter die Tischbeine zu legen, kann es je nach Schreibtisch und Tätigkeit auch hilfreich sein, etwas unter Tastatur und/oder Monitorfuß zu legen. Mein Laptop - aufgrund meiner Tätigkeit ist es für mich am zweckmäßigsten, die meiste Zeit direkt am Laptop zu arbeiten, anstatt externes Display und Tastatur anzuschließen - steht schon alleinig zum Erhöhen immer auf einem Laptop-Kühlpad.
Auch ansonsten versuche ich es, wenn es funktioniert, erstmal mit pragmatischen Lösungen. (Es ist klar, dass man sich nicht mit "Bastellösungen" abgeben soll, wenn die Gesundheit darunter leidet. Aber in Fällen, in denen es funktioniert, nehme ich solche Lösungen durchaus.)

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
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