Schwanger und Skoliose (operiert) - wichtige Fragen

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Sonsh
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Schwanger und Skoliose (operiert) - wichtige Fragen

Beitrag von Sonsh »

Liebe Leute,
ich bin Sonsh, 31 Jahre alt, bekam mit 18 Jahren meine Wirbelsäule aufgrund der 64°-Verkrümmung versteift (ca. TH7-L2) bevor ich auch nur ein einziges Mal konservativ behandelt wurde und bin nun seit 14 Wochen schwanger.

Meine Orthopädin hat mir letzte Woche gesagt, dass sie es zwar nicht genau weiß, aber ihrer Vorstellung nach glaubt, ich solle mich auf einen Kaiserschnitt einstellen - aufgrund der Wirbelsäulenversteifung.
Mein eigentlicher Wunsch ist jedoch eine Hausgeburt - auch aufgrund von negativen Erfahrungen im Krankenhaus und mehrfach ohne dringende Notwendigkeit weitreichende OPs hinter mir zu haben. Auf gar keinen Fall möchte ich einen Kaiserschnitt vornehmen lassen, der medizinisch nicht absolut notwendig ist und erst recht nicht nur aufgrund von Unwissenheit oder unfundierten Ängsten behandelner Ärzt_innen.

Deswegen bin ich auf der dringenden Suche nach Erfahrungsberichten/Meinungen/Studien von Menschen, die sich wirklich mit dem Thema auskennen - sei es medizinisch, auf akademischer oder auf persönlicher Ebene.

Auch habe ich Fragen:
    ob sich bspw. durch die Stoffwechselveränderung im Körper im Rahmen einer Schwangerschaft die Skoliose wieder mehr durchdrückt so wie in der Pubertät?
      ob es gute Tipps gibt sich vorbeugend darum zu kümmern, schlimmeren Rückenschmerzen im Laufe der Schwangerschaft zu entkommen - neben den normalen Schroth-Übungen

      Ich bitte aufrichtig um Eure Unterstützung und danke ebenso schonmal im Voraus,
      Viele Grüße!!
      Sabona
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      Re: Schwanger und Skoliose (operiert) - wichtige Fragen

      Beitrag von Sabona »

      Hallo Sonsh,
      erstmals herzlichen Glückwunsch zu deiner Schwangerschaft.
      Ich habe eine sehr starke Skoliose (90 Grad) und habe zwei Kinder ohne Probleme auf die Welt gebracht. Ich bin aber nicht versteift. Trotzdem hatte ich Bedenken wegen der hohen Gradzahlen. Bei den Geburten waren die Werte allerdings so um die 70 Grad. Es hat sich dann schleichend verschlechtert. Hatte aber zu diesem Zeitpunkt noch kein Schroth gekannt.
      Mein damaliger Arzt beruhigte mich und meinte solange das Becken normal gebaut ist, brauche ich mir keine Sorgen machen. Ein Baby kommt ja nicht aus dem Rücken raus.
      Ich denke mit Versteifung wird es nicht viel anders sein. Für diese Fragen ist besser ein Gynäkologe zuständig als ein Orthopäde.
      Genieße einfach deine Schwangerschaft und akzeptiere einen Kaiserschnitt nur im Notfall. Den kann es auch ohne Skoliose geben.
      Alles Gute
      Offdroddler
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      Re: Schwanger und Skoliose (operiert) - wichtige Fragen

      Beitrag von Offdroddler »

      Hallo Sonsh,

      auch von mir herzlichen Glückwunsch! Ich wünsche Dir eine schöne Schwangerschaft.

      Meine Versteifung war zum Zeitpunkt der Geburten nur von L4-S1. Ich habe spontan entbunden, lediglich eine PDA wäre nicht gegangen.

      Da Deine Versteifung relativ weit oben beginnt, sehe ich das große Problem nicht. Die Position bei der Geburt kannst Du selber wählen, gerade bei einer Hausgeburt geht es letztlich um Deine Bedürfnisse.

      Ich hatte damals (meine Kinder sind schon 19 und 20) den Eindruck, dass Ärzte mit der Situation überfordert sind. Sprich mit Deiner Hebamme über Deine Bedenken und lass Dir rechtzeitig Physiotherapie von Deiner Ärztin verordnen. Durch die Hormone werden die Bänder weicher und es ist recht hilfreich, wenn Du ein paar sanfte Übungen vom Fachmann gezeigt bekommst, falls zum Ende etwas zwickt.
      Es gibt auch spezielle Stützhilfen, auch da würde ich die Hebamme befragen, ob und was sinnvoll ist.

      Plane in Ruhe die Zeit nach der Geburt. Hol Dir Entlastung. Ich fand diese Zeit anstrengender, als Schwangerschaft und Geburt.

      Alles Liebe!

      Offdroddler
      Blocks
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      Therapie: Normale KG, ambulante Reha klassische WS-Gym, Schroth, Kypho-Skoliose-Korsett von Rahmouni seit 1.12.2017

      Re: Schwanger und Skoliose (operiert) - wichtige Fragen

      Beitrag von Blocks »

      Hallo Sonsh,

      Alle Liebe zur Schwangerschaft! Ich bin nicht versteift, habe aber eine irre Beckenrotation und damals wusste man noch nichts von meiner Kyphoskoliose in dem Ausmaß... ich habe zwei echt große Jungs entbunden, muss dazu sagen, dass sich beide durch die Beckenverdrehung in den Presswehen weggedreht haben. Heißt, der Kopf war weg und ich bereits am Pressem. Da das sehr gefährlich werden kann ( zb können die großen Beckenvenen reißen wenn das Köpfchen nicht richtig eingestellt ist oder eben wie bei mir, weg ) und man nicht einfach aufhören kann zu pressen während dieser Wehen, wurde mir notfallmässig ein Wehenhemmer verabreicht der ziemlich zügig half ( ich musste mich halt übergeben davon weil es so abrupt auf den Kreislauf ging ) und ich bekam eine pda. Wurde bei meinem ersten Sohn 9 std auf der Seite gelagert bis sich der Kopf richtig eingestellt hatte und konnte ihn dann normal ohne weitere Probleme entbinden. Genauso war es leider bei meinem zweiten Sohn. Ich bin ziemlich klein, 1,55 m groß und beide Kinder waren 3,8 und 4,2 Kilo schwer... mein Mann ist riesig und vllt spielte das zusätzlich eine Rolle... erst 5 Jahre nach der zweiten Geburt fand man überhaupt raus was ich hatte, war schon früher jahrelang bei allen Orthopäden gewesen und niemand konnte mir sagen was los ist mit mir. Ich trage jetzt seit drei Jahren Korsett mit 40 Jahren jetzt... merken Rettung.
      Also, ich würde dir ( und ich verstehe den Wunsch nach einer Hausgeburt sehr, in deinem Fall vllt doch ein kh vorziehen, bei mir war nichts vorab für einen Arzt offenbar zu erkennen und beide Male war es ziemlich eilig weil einfach alles schief ging. Inklusive meinem Becken...) wie sich das ganze mit Versteifungen verhält wird’s ich nicht, ich glaube schon, dass es eher die Einstellung des Beckens unter einer Geburt ist und eben die Lage des Babys...
      ich wünsche dir auf jeden Fall eine tolle Schangerschaft und eine schöne Geburt... alles Gute
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