erneute OP??

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ceralissimo
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erneute OP??

Beitrag von ceralissimo »

Hallo, ich habe eine Frage. 1991 wurde meine Wirbelsäule von L3-S1 versteift. Da war ich 10 Jahre alt. Nun wurden heute mal Bilder aufgrund von Schmerzen in der rechten LWS Seite gemacht. Die Ärztin meint, auf den Bildern zu erkennen, dass sich die Schrauben lockern. Ich werde mir noch eine zweite Meinung einholen, aber hat jemand damit Erfahrung gemacht? Ich musste nach dieser OP 1991 (Zugang durch Bauch und Rücken) ein dreiviertel Jahr von den Knien bis zu den Schultern eingegipst bleiben. Weiß jemand, wenn die Schrauben wirklich getauscht werden müssen, ob ich das wieder ertragen muss? Das ist tatsächlich meine größte Sorge, weil es in meinem Leben nichts gab, dass erniedrigender war. Man stelle sich das Wasser lassen und so weiter vor, wenn man überall eingegipst ist. Ich kann nicht erklären, wie schlimm das ist und die Ärztin heute hat auch nicht verstanden, warum ich so geschockt war. Ich dachte, dass diese Schrauben für immer im Körper bleiben. Ich freue mich über Feedback. Vielen Dank.
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Raven
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Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: erneute OP??

Beitrag von Raven »

Hallo ceralissimo,

nach heutigen Versteifungs-OPs wird kein derartiger Gips mehr angelegt. Höchstens ist für einige Wochen bis Monate ein leichtes, abnehmbares Kunststoffkorsett nötig, das aber Alltagsbewegungen, inkl. Laufen, und auch eine normale Körperhygiene erlaubt und unter der meisten Kleidung nicht einmal zu erkennen ist.
Bei mir fand 1997 eine langstreckige Versteifungs-OP (Th3 - L5) statt, damals mit einem für sechs Monate zu tragenden Kunststoffkorsett wie genannt. Heutzutage geht das meist ohne.

(Das soll selbstverständlich keine Empfehlung zur OP sein! Obiges ist lediglich eine Erklärung, was im Falle einer OP zu erwarten ist. Ob eine OP nötig ist, sollst du selbstverständlich mit Spezialisten abklären.)


Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
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Malve
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1.OP 1972 Versteifung BWS mit Harringtondistraktionstab,
1980 Entfernung des Stabes.
vor OP BWS 105°,nach OP BWS 90°, LWS 30°
Therapie: keine, austherapiert

Re: erneute OP??

Beitrag von Malve »

Hallo,

ich denke du hattest eine besondere Situation durch die Versteifung bis S1 und warst noch sehr jung. Da wollte man auf Nummer sicher gehen, damit die Versteifung richtig heilen kann. In dem Alter war es sicher auch schwierig, zu verstehen, was du darfst, was nicht.
Ich wurde 1972 operiert und damals war nur ein Gehgips üblich. Also das hast du sicher nicht mehr zu befürchten.
Weißt du ob deine Versteifung fest ist? Dann kann man die Schrauben entfernen, sofern sie Probleme machen, das reicht dann.
Ich hatte nur einen Metallstab mit 2 Haken, die mussten nach 8 Jahren wegen Fistelbildung wieder raus, seitdem geht es ohne, die Skoliose hat sich nicht mehr verschlechtert, es ist alles fest.
Such dir eine gute Klinik, um deine Situation zu klären, dann kannst du schauen, was sinnvoll ist. Ob die Schrauben raus müssen, ob eine neue Versteifung notwendig ist oder nicht... Auch über die Nachbehandlung werden dich die Ärzte informieren, aber da hat sich viel getan.
Ist der Arzt noch da, der dich damals operiert hat? Hast du Unterlagen von früher? Es ist hilfreich, wenn die Ärzte nachvollziehen können, was genau gemacht wurde.

Gruß
Elisabeth
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Raven
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Re: erneute OP??

Beitrag von Raven »

Hallo Malve,
Malve hat geschrieben: Di, 01.09.2020 - 16:35 ich denke du hattest eine besondere Situation durch die Versteifung bis S1 und warst noch sehr jung. Da wollte man auf Nummer sicher gehen, damit die Versteifung richtig heilen kann. In dem Alter war es sicher auch schwierig, zu verstehen, was du darfst, was nicht.
auch heutzutage wird das glücklicherweise bei Kindern nicht mehr gemacht - es wird ein abnehmbares Kunststoffkorsett verwendet, auch um die Körperpflege (durch die Eltern) zu erleichtern. Sogar bei schwerstmehrfachbehinderten Kindern mit geistiger Behinderung, die sich nicht an Anweisungen halten können.
Malve hat geschrieben: Di, 01.09.2020 - 16:35 Weißt du ob deine Versteifung fest ist? Dann kann man die Schrauben entfernen, sofern sie Probleme machen, das reicht dann.
Ich hatte nur einen Metallstab mit 2 Haken, die mussten nach 8 Jahren wegen Fistelbildung wieder raus, seitdem geht es ohne, die Skoliose hat sich nicht mehr verschlechtert, es ist alles fest.
Such dir eine gute Klinik, um deine Situation zu klären, dann kannst du schauen, was sinnvoll ist. Ob die Schrauben raus müssen, ob eine neue Versteifung notwendig ist oder nicht... Auch über die Nachbehandlung werden dich die Ärzte informieren, aber da hat sich viel getan.
Ist der Arzt noch da, der dich damals operiert hat? Hast du Unterlagen von früher? Es ist hilfreich, wenn die Ärzte nachvollziehen können, was genau gemacht wurde.
Das würde ich auch dringend empfehlen: alle vorhandenen ärztlichen Unterlagen (Briefe, Röntgenbilder) mitnehmen.

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
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