Konträre Meinungen

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
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KlausiKleff
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Diagnose: Skoliose, massive Osteochondrose, Spondylosis deformans, Bandscheibenprotusionen rechts, Wirbelgleiten rechts L4 L5, Cobb-Winkel LWK 2 und 5 ist 42 Grad, Spondylarthrose lumbosakral.
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Konträre Meinungen

Beitrag von KlausiKleff »

Hallo und guten Abend allerseits!
Ich bin neu hier und beginne mit einer Frage zur OP, Daten zu mir folgen dann später....bin 65, M und habe wg. Skoliose, Wirbelgleiten etc. von meinem Orthopäden eine Versteifung empfohlen bekommen, da ich die Schmerzen nicht mehr ertragen kann und will. Auf meiner Odyssee bei Spezialisten sagt die eine Profigruppe „komplette Versteifung bis HWS weg. schneller Progredienz“, während eine andere Koryphähe „dringend abrät“ wg. „Unkalkulierbarem Risiko“ (auch weg. Querschnittslähmung) . OP ist narkosemäßig tatsächlich ein Problem, da ich COPD und ein Lungensmphysem habe.
Zwei Termine bei anderen Instituonen mit MRT und CT stehen als weitere Entscheidungshilfen noch an.
Wie denkt ihr über solche widersprüchlichen „Ratschläge“ ? Danke und Gruß Klaus
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Klaus
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Re: Konträre Meinungen

Beitrag von Klaus »

Hallo KlausiKleff,

ich habe Deinen Thread aus der Gästerrubrik hierher verschoben, weil Du Mitglied und nicht Gast bist.
Auf meiner Odyssee bei Spezialisten.......Wie denkt ihr über solche widersprüchlichen „Ratschläge“ ?
Bei welchen Spezialisten warst Du denn?

Gruß
Klaus
KlausiKleff
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Re: Konträre Meinungen

Beitrag von KlausiKleff »

Guten Abend allerseits,
und Entschuldigung für die längere „Sendepause“.....
Nun bin ich mit der Entscheidung durch: es wird keine OP geben! Ich war bei mehreren Neurochirugen, einer Spezialklinik und der Uni-Klinik. Das einhellige Fazit ist, dass zur Behebung meiner verdrehten Wirbelsäule eine vollständige Versteifung von oben bis unten erforderlich wäre. Ob es jedoch nach einer solchen 10-stündigen OP zu einer dauerhaften Verbesserung kommen könnte, wagte niemand zu sagen. Technisch zwar machbar, aber mit unkalkulierbarem Risiko. Bis jetzt habe ich noch keine Lähmungs- oder sonstige Ausfallerscheinungen und die Rückenmarkskanäle sind noch „relativ“ frei. Was aber zusätzlich zu meiner Entscheidung geführt hat, ist die Tatsache, dass aufgrund meines Lungenproblems eine solch lange Narkose bzw. der postoperative Verlauf nur in einer entsprechend ausgerüsteten Lungenklinik erfolgen könnte.
Bei soviel unkalkulierbaren Faktoren will also niemand operieren und für mich ist damit keine Verhältnismäßigkeit mehr gegeben. Ich bin insofern jetzt erstmal erleichtert, dass überhaupt eine Entscheidung getroffen ist. Nun bleibt mir nur noch, alle möglichen, konservativen Hilfen zu suchen, die das Leben wieder etwas schmerzfreier machen und den weiteren Verschleiß wenigstens verlangsamen.
Hat jemand in diesem Forum ähnliche Erfahrungen oder kann mir Tips geben? Für alle ernstgemeinten Ratschläge bin ich dankbar!
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Thomas
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Re: Konträre Meinungen

Beitrag von Thomas »

Kennst Du Deine Gradzahlen?

Gruß Thomas
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aktueller Thread: Neuroforamenstenose und Korsett mit Halsteil
KlausiKleff
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Re: Konträre Meinungen

Beitrag von KlausiKleff »

Ja, Mitte letzten Jahres waren es 35 Grad LWK 3 und 5, letzte Woche waren es bereits 42 Grad.
Gruß Klaus
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Klaus
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Re: Konträre Meinungen

Beitrag von Klaus »

Hallo KlausiKleff,
Ich war bei mehreren Neurochirugen, einer Spezialklinik und der Uni-Klinik.
Ok, das bedeutet leider nicht unbedingt ausreichend Kompetenz bei der konservativen Therapie, um die es hier im Forum in erster Linie geht.
Nun bleibt mir nur noch, alle möglichen, konservativen Hilfen zu suchen, die das Leben wieder etwas schmerzfreier machen und den weiteren Verschleiß wenigstens verlangsamen.
Gottseidank hat sich das jetzt so ergeben, denn man sollte immer auch die konservative Therapie ausprobieren, ehe man an operative Maßnahmen nachdenkt.
Hat jemand in diesem Forum ähnliche Erfahrungen oder kann mir Tips geben?
Also das Forum ist voll von Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Situationen bei Fehlstellungen der Wirbelsäule. Für eine kompetente Diagnose mit entsprechenden Behandlungsoptionen bieten sich konservativ arbeitende Spezialisten an, von denen es leider nur wenige gibt:
viewtopic.php?f=25&t=6472
Ja, Mitte letzten Jahres waren es 35 Grad LWK 3 und 5, letzte Woche waren es bereits 42 Grad.
Also bei einer Skoliose sollten alle Bögen angegeben werden, es sei denn, es gibt nur einen Bogen im LWS Bereich. Passt nicht so ganz zur vorgeschlagenen vollständigen Versteifung.
Abgesehen von evtl. Messfehlern, sind bei Skoliosen über 30 Grad weitere Verschlechterungen möglich. Also schon dringender Handlungsbedarf.

Gruß
Klaus
KlausiKleff
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Re: Konträre Meinungen

Beitrag von KlausiKleff »

Guten Abend allerseits,
und vielen Dank für die Rückmeldungen!
Eigentlich wollte ich zur Erklärung zwei CT / MRT - Berlichte als Dateianlage mitschicken, was jedoch leider nicht geklappt hat, da die Dateien zu groß waren. Ich hatte Fotos mit meinem Ipad gemacht - vielleicht zu groß? Oder wie kann ich das sonst mitschicken? Wie dem auch sei: kommenden Montag gehe ich für 2 Wochen teilstationär in die Tagesklinik der Oberlin-Klinik in Potsdam. Dort war ich auch letzte Woche zu meinem letzten Beratungsgespräch und habe einen sehr guten Eindruck mitgenommen.
Ich hoffe, dort viele konservative Behandlungsmöglichkeiten kennenzulernen, da eine OP für mich ausgeschlossen ist.
Natürlich will ich danach hier über meine Erfahrungen dort berichten; vielleicht war ein Forumsmitglied ja bereits dort?
Bis dann mal....
Gruß Klaus
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Klaus
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Re: Konträre Meinungen

Beitrag von Klaus »

Hallo KlausiKleff,
Eigentlich wollte ich zur Erklärung zwei CT / MRT - Berlichte als Dateianlage mitschicken...
Also für eine kompetente Diagnose ist eine Röntgen-Ganz-Aufnahme der gesamten Wirbelsäule von vorn und von der Seite erforderlich. Dann sollten die entsprechenden Winkel ausgemessen werden. Bei einer Skoliose gibt es häufig 2 Bögen, einer in der BWS und einer in der LWS als Ausgleich. Dazu muss man auch beide Winkel angeben. Wenn es tatsächlich nur ein Bogen sein sollte, wäre das ein besonderes Problem.

Man muss auch aus einer seitlichen Aufnahme die Winkel der BWS Kyphose und LWS Lordose ermitteln, um einen evtl. zusätzlichen Rundrücken und Hohlkreuz auszuschliessen.

Wenn Dir eine OP mit kompletter Versteifung empfohlen wurde, setzt das eigentlich zwingend solche Aufnahmen voraus und damit auch die konkreten Winkel in den einzelnen Bereichen der Wirbelsäule. Dies sollte eigentlich in den Berichten wiederzufinden sein.
...Oberlin-Klinik in Potsdam....Dort war ich auch letzte Woche zu meinem letzten Beratungsgespräch und habe einen sehr guten Eindruck mitgenommen.
Das Problem ist, dass man anfangs nicht unbedingt weiß, worauf es ankommt. In einem solchen Beratungsgespräch sollte Dir Deine Situation ganz konkret so geschildert werden, dass Du auch verstehst mit welchen Maßnahmen was erreicht werden soll und wie Deine Mitarbeit dabei aussehen sollte. Damit hat man hier im Forum auch eine gute Diskussionsgrundlage.

Ich gucke bei Kliniken immer sehr kritisch auf die entsprechenden Homepages. In Potsdam wird zwar Schroth KG und Korsettbehandlung angeboten und es ist die Rede von "Betreuung vom Säuglingsalter bis zum späten Rentenalter", aber ob für Erwachsene wirklich das gesamte Spektrum der konservativen Therapie gilt, solltest Du unbedingt abklären.
Bei Potsdam denke ich aber gleich an Dr. Wilke in Berlin.

Gruß
Klaus
KlausiKleff
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Re: Konträre Meinungen

Beitrag von KlausiKleff »

So, nun war ich für 14 Tage in der Tagesklinik der Oberlin-Klinik und bin um einiges schlauer geworden.
Ich konnte in dieser Zeit wohl sämtliche, konservativen Schmerz- und sonstige Behandlungsmethoden kennenlernen und das Fazit ist, dass es am hilfreichsten ist, die Rückenmuskulatur aufzubauen und zu stärken, um der WS ein äußeres „Korsett“ zu verpassen, das ihr hilft, wenigstens halbwegs gerade gehalten zu werden. Mein Orthopäde soll mir eine Verordnung über eine ambulante Reha ausstellen. Und zweitens wurde mir eine stationäre Reha in einer der beiden S-Kliniken empfohlen, um die Therapie nach Schroth zu erlernen.
Meine Frage wäre nun: wem hat in meinem Alter von 65 mit einer Skoliose und Osteochondrose und Wirbelgleiten und und und die Behandlung nach Schroth längerfristig geholfen? Eine OP ist ja ausgeschlossen und ich will auf jeden Fall eine weitere Verschlimmerung wenigstens verlangsamen und die Schmerzen reduzieren.
Ist „Schroth“ das einzige, was hilft?
Danke und Gruß aus Berlin
Klaus
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Re: Konträre Meinungen

Beitrag von Netti1967 »

Hallo Klaus,
zur Zeit befinde ich mich gerade in Bad Salzungen zur Reha. Hier bin ich das erste Mal mit den Übungen nach Schroth in Berührung gekommen und ich bin ziemlich begeistert. Als Neuling kann ich mir vielleicht noch kein Urteil erlauben, aber hier sind Patienten aus allen Altersgruppen, die teilweise schon viele Jahre nach Bad Salzungen oder Sobernheim kommen. Wenn es nichts bringen würde, würde doch niemand die Reha wiederholen, denn anstrengend ist es schon.
Ich will jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, denn meine Zeit ist momentan knapp bemessen, aber allein der Austausch mit den vielen anderen Menschen mit Skoliose, war für mich eine Offenbarung.
Verlieren kannst du meiner Meinung nach nicht, wenn du es mit Katharina Schroth versuchst!

Liebe Grüße
Annette :ja:
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Re: Konträre Meinungen

Beitrag von Lady S »

KlausiKleff hat geschrieben: Fr, 22.03.2019 - 22:06 Mein Orthopäde soll mir eine Verordnung über eine ambulante Reha ausstellen. Und zweitens wurde mir eine stationäre Reha in einer der beiden S-Kliniken empfohlen, um die Therapie nach Schroth zu erlernen.
Dann erkundige Dich aber unbedingt vorher bei Deinem Kostenträger, wie das gehandhabt wird.
Wie das bei privaten Versicherungen ist, weiss ich nicht, aber gesetzliche Krankenkassen und die Rentnversicherung zahlen eine Reha wegen derselben Sache nur alle paar Jahre!
Grüsse, Lady S
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Klaus
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Re: Konträre Meinungen

Beitrag von Klaus »

Hallo Klaus,
Ich konnte in dieser Zeit wohl sämtliche, konservativen Schmerz- und sonstige Behandlungsmethoden kennenlernen und das Fazit ist, dass es am hilfreichsten ist, die Rückenmuskulatur aufzubauen und zu stärken, um der WS ein äußeres „Korsett“ zu verpassen, das ihr hilft, wenigstens halbwegs gerade gehalten zu werden.
Ein eigenes Muskelkorsett ist natürlich eine gute Sache, wenn man das richtig angeht.
Mein Orthopäde soll mir eine Verordnung über eine ambulante Reha ausstellen
Was soll denn da gemacht werden? Ist damit evtl. "REHA Sport" gemeint?
Ist „Schroth“ das einzige, was hilft?
Und wie ist denn nun die konkrete Diagnose (u.a. Gradzahl der Skoliose), auf deren Grundlage ja die Behandlungen erfolgen sollen? Ob und wie die empfohlene stationäre Schroth REHA und das langfristige Üben zuhause weiterbringt, muss sich zeigen. Insbesondere bei dadurch nicht beeinflussbare Schmerzen könnte auch ein Korsett helfen.

Gruß
Klaus
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Re: Konträre Meinungen

Beitrag von KlausiKleff »

Allen, die mir so fleißig antworten, an dieser Stelle einfach nur herzlichen Dank dafür !
Später dann Genaueres....
Schönen Abend wünscht
Klaus „KlausiKleff“
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