Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

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Damien
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Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Damien »

Hallo Forum,

vor etwa 15 Jahren wurde ich in der WWK wegen einer Kyphos-Skoliose operiert. Versteift wurde damals der Bereich TH5 - L3. Vor allem durch dieses Forum hier hat sich dann herausgestellt, eine derart lange Versteifung wäre wohl garnicht nötig gewesen (hatte "nur" 50°)- und auch menschlich war mir die WWK nicht so ganz geheuer (durch Angsmache quasi zur OP gedrängt). Kurz, ich will da eigentlich nicht wieder hin, auch wenn sie operiert haben und eigentlich die Fachleute sind.

Stand jetzt nach der OP, die "Folgeerscheinungen" werden immer gravierender. Es besteht schon seit längerem (vermutlich schon seit nach der OP) eine Kyphose im obersten Abschnitt der BWS, dadurch ist der Hals nac vorne geschoben und hat quasi einen Knick (ähnlich dem Geierhals) und die linke Schulter ist leicht "verdreht" und nach vorne gezogen. Diese Fehlhaltung lässt sich jedoch nicht durch einfach gerade hinstellen ausgleichen. Es ist trotz aller Mühe nicht möglich die linke Schulter gerade zu stellen und den Kopf richtig auszurichten. Konsequenz daraus (neben der Optik) häufig starke Nackenschmerzen, quasi immer massive Verspannungen im gesamten Schulter und Nackenbereich. Im Prinzip ist es ein Teufelskreis, ich müsste viel Sport machen und Muskulatur aufbauen, kann aber nicht wirklich, weil eben eine korrekte Körperhaltung nicht möglich ist und daher starke Schmerzen im Nacken- und Schulterbreich auftreten bei Belastung. Habe nun seit einem Jahr einen neuen - eigentlich sehr guten - Job, sitz da allerdings zu 90% der Zeit, dadurch ist es nun nochmal deutlich schlechter geworden mit den Schmerzen und Verspannungen...

War nun deshalb schon bei etlichen Orthopäden und Krankengymnasten, wirklich helfen konnte mir da aber keiner. Für die ist das alles völlig neu und haben sie noch nie gesehen...

Die Frage nun, würde sich die Anfahrt nach Leonberg (knapp 300km einfach) zu Dr. Hoffmann (der ja im Bereich Kyphose und Skoliose immer als Experte überhaupt gelobt wird) lohnen oder kann der mit einer bereits seit Jahren operierten Skoliose auch nicht mehr viel Anfangen? Hat jemand alternative Vorschläge was man tun könnte bzw. an wen man sich wenden könnte?

Danke und schönen Sonntag noch
Markus
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Namor
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Namor »

Hi Damien :)

Es gibt hier bestimmt einen bis vierhundert anderen Menschen, der oder die sich mit deiner Situation besser als ich auseinander setzen kann.
Aber prinzipiell würde ich jedoch sagen, dass eine Untersuchung eines/einiger Spezialisten immer sinnvoll ist, vorallem wenn deine Situation zunehmend schlechter wird.

Die Entfernung von mir zu Dr. Hoffmanns Praxis beträgt ca. 500 Km.
Nehme ich gerne in Kauf, für eine fachmännische Behandlung. Zumal ich, wie so ziemlich Jeder hier, die "betriebsblinden" Behandlungsmethoden der überwiegenden Orthopäden kenne. Dessen Opfer auch du, deiner Aussage nach, geworden zu sein scheinst.
Mit Meinfernbus oder frühzeitiger Sparpreis Buchung bei der Bahn bleiben die Fahrtkosten ebenfalls überschaubar.

Abgesehen von der Tatsache, dass Dr. Hoffmann sich ganz offenbar auf Wirbelsäulenverformungen spezialisiert hat, gefiel mir persönlich gleich zu Beginn die übliche (einmalig mit 65€ gebührenpflichtige) verlängerte Sprechstunde.
Somit wird auch uns Kassenpatienten eine Chance auf einen eher tiefenentspannten Arzt gegeben, der bei Diagnostik und Therapievorschlägen seine Armbanduhr nicht ständig im Blickwinkel hat.
Damien hat geschrieben:Die Frage nun, würde sich die Anfahrt nach Leonberg (knapp 300km einfach) zu Dr. Hoffmann (der ja im Bereich Kyphose und Skoliose immer als Experte überhaupt gelobt wird) lohnen oder kann der mit einer bereits seit Jahren operierten Skoliose auch nicht mehr viel Anfangen?
Ich bin ein grundsätzlich pessimistisch eingestellter Mensch, glaube allerdings das Verbesserungen in der Lebensqualität immer möglich sind, vorrausgesetzt die Diagnose und Behandlung verläuft korrekt.

Abgesehen davon, was wäre die Alternative ?
Das Aufgeben nicht deine erste Option zu sein scheint, beweist schon das Interesse deinerseits über Möglichkeiten.
Damien hat geschrieben:...bzw. an wen man sich wenden könnte?
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Damien
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Damien »

Hallo Namor,

schon einmal Danke für die Antwort.

Die Entfernung an sich wäre jetzt überhaupt nicht das Problem. Die nehme ich gerne in Kauf. Auch die ca. 70€ für eine ausführliche Sprechstunde mache ich gerne locker. Wenn es sich lohnt. Es wäre einfach sehr frustrierend, wenn am Ende dann doch nichts dabei herauskommt, weil es z.b. heist "wären sie da mal 10 Jahre früher gekommen..." oder "jetzt ist es schon operiert, da kann man jetzt nichts mehr machen etc.". Dr. Hoffmann ist sicher der absolute Experte in Skoliose-Diagnostik und Korsett-Versorgung, wie es aber nun speziell bei Fällen wie mir aussieht wäre eben schon sehr interessant gewesen zu wissen.

Es sollte auf jeden Fall langsam mal etwas produktives passieren, was meinen Rücken angeht, daher werde ich wohl einfach mal einen Termin ausmachen in Leonberg. Schlimmer als bei den bisherigen Orthopäden kann es sicher nicht werden. Und einen besseren auf diesem Gebiet scheint es in D nicht zu geben. Entsprechend groß wäre dann natürlich die Enttäuschung :( .

Werde mal versuchen während meines Urlaubs einen Termin zu bekommen, also in ca. 4-6 Wochen. Werde dann auf jeden Fall über das Ergebnis berichten nach dem Termin.
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Raven
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Raven »

Hallo Damien,

konkret kann ich dir leider nicht weiterhelfen (bin zwar auch operiert, seit 18 Jahren, etwas längere Versteifungsstrecke mit Th3-L5, aber beschwerdefrei), jedoch:
Schau mal ins OP-Forum unter http://skoli-op-forum.de/index.php ; dort sind auch einige, die solche deutlichen Folgeerscheinungen kennen.

Viele Grüße
Raven
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Damien
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Damien »

Hallo Raven,

ebenfalls Danke für deine Antwort. Werde mir dieses Forum auf jeden Fall mal angucken.

Habe nun eine Terminanfrage an Dr. Hoffmann versendet, inkl. Beschreibung der Problematik.

Mit der Optik ist das so eine Sache, ich persönlich empfinde sie als furchtbar hässlich, den Menschen in meinem Umfeld fällt es scheinbar nicht einmal auf bzw. sie sind immer sehr erstaunt, wenn sie von der OP erfahren, weil man Rücken doch super gerade wäre... So ein Geierhals bei großen Menschen (bin 185cm) wird wohl schon als normal angesehen?! Aber leider geht es mir ja nicht nur primär um die Ästhetik sondern hauptsächlich um die schon fast chronischen Verspannungen/Schmerzen.

Werde auf jeden Fall berichten wie es weitergeht.

Gruß
Markus
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Raven
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Raven »

Hallo Damien,
Damien hat geschrieben: Mit der Optik ist das so eine Sache, ich persönlich empfinde sie als furchtbar hässlich, den Menschen in meinem Umfeld fällt es scheinbar nicht einmal auf bzw. sie sind immer sehr erstaunt, wenn sie von der OP erfahren, weil man Rücken doch super gerade wäre...
ohne die von dir genannten Probleme zu haben, und bei einer normal wirkenden Körperhaltung (natürlich durch die Versteifung beeinflusste Beweglichkeit, bzw. immer die selbe Sitz- und Stehhaltung): Ich wundere mich auch, was Leuten nicht auffällt. Manches Mal mag es ggf. sein, dass jemand es nicht zugibt, etwas auffälliges bemerkt zu haben (man möchte nicht durch negative Aussagen über die Optik, oder durch das Zugeben der Erkennbarkeit einer Behinderung dem Selbstwertgefühl schaden). Aber da gibt's auch die Leute, die es sicher wirklich nicht bemerkt haben und sich wunderten, dass ausgerechnet ich die bin, die die Sportbefreiung hat, beim sportlichen Betriebsausflug nicht mitkommt, irgendwas als anstrengend empfindet etc. Bei mir sind auch die Rippen und Schultern nachwievor asymmetrisch, und da kam's sogar vor, dass ich Leuten (Freunde, Partner, also da war's für mich okay) nach Erklärung von typischen Skolioseanzeichen erst zeigen musste, dass ich sowas auch habe. Das Nichtbemerken hatte hier ziemlich sicher auch nichts mit Schönreden zu tun.
Meine Vermutung ist: "Rückenprobleme" assoziieren viele mit einer sehr vornüber gebeugten Haltung, häufigem Haltungswechsel/ sich strecken aus Schmerzen inklusive. Eine aufrechte oder weitestgehend aufrechte Haltung aufgrund einer Versteifung, insbesondere eine wenig abwechslungsreiche Haltung wie sie eine langstreckige Versteifung oft bedingt, werden dann oft mit einem "kerngesunden Rücken" assoziiert.
Damien hat geschrieben:So ein Geierhals bei großen Menschen (bin 185cm) wird wohl schon als normal angesehen?! Aber leider geht es mir ja nicht nur primär um die Ästhetik sondern hauptsächlich um die schon fast chronischen Verspannungen/Schmerzen.
Ab einer gewissen Körpergröße scheint das öfter vorzukommen - als "normal" (= sieht bei den meisten so aus) würde ich es nicht bezeichnen, aber durchaus als gewohntes Erscheinungsbild.

Viele Grüße
Raven
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von nati1611 »

Hallo Damian,

ein Termin bei Dr. Hoffmann lohnt sich bestimmt - finde ich zumindest. Und wenn du noch Operierte zum Austausch suchst, hier: https://www.facebook.com/groups/sopf.group/ findest du fast 700 Operierte und da sind auch viele dabei, bei denen die OP schon länger zurück liegt. Das ist eine sehr aktive Gruppe, in der du sehr schnell viele Antworten bekommst.
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Damien
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Damien »

Sorry für die späte Antwort.

@nati1611, vielen Dank für den Link, aber ich bin nicht bei Facebook und bin auch nicht gerade ein Fan davon. Aber werde mir die Seite trotzdem auf jeden Fall mal ansehen.

@rRaven
Da magst du schon recht haben. Ich finde meine Körperhaltung (vor allem eben der viel zu weit vorgestreckte Kopf und die vorstehende Schulter) absolut furchtbar und trage deswegen kaum T-Shirts sondern fast nur Hemden und Shirts mit Kragen. Tatsächlich aber hat mich noch nie jemand auf meine vermeintlich schlechte Haltung angesprochen. Wenn überhaupt dann nur positiv ob meines geraden Rückens... aber mal abwarten was der Fachmann Dr. Hoffmann dazu zu sagen hat.

Habe nun einen Termin bei Dr. Hoffmann bekommen, für Mitte Oktober. Früher war leider nicht möglich. Habe allerdings keine Berichte mehr und hatte auch nie Röntgenbilder von direkt nach der OP. Werde mich nun mal an die WWK wenden und hoffen, dass die dort diese Dokumente noch auf Lager haben und mir zusenden.

Grüße
Markus
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Namor
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Namor »

Hi Damien
Damien hat geschrieben:Tatsächlich aber hat mich noch nie jemand auf meine vermeintlich schlechte Haltung angesprochen.
Das beobachte ich auch sehr sehr oft.
Alle gucken, keiner sagt etwas.
Nachvollziehbar aber schade, da viele Leute sich über ihre Haltung lange Zeit nicht im Klaren sind.
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Damien
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Damien »

Hallo Forum,

war jetzt diese Woche bei Dr. Hoffmann in Leonberg.

Alles in allem hat es sich wirklich gelohnt. Trotzdem eine kleine Kritik vorneweg. Der Sinn der erweiterten Beratungspauschale in Höhe von ca. 70€ erschließt sich mir nicht. Alles in allem hat das Gespräch mit Dr. Hoffmann keine 15 Minuten gedauert, also eigentlich eine völlig normale Zeit. Allerdings war in meinem Fall auch nicht viel mehr Zeit notwendig, daher möchte ich das jetzt nicht pauschal kritisieren. Es hätte ja theoretisch auch länger dauern können.

Wartezeit gab es quasi keine, ging alles sehr zügig. War insgesamt mit Anmelden, Vorgespräch, Röntgen und Beratung keine 30 Minuten in der Praxis - und zwar mit einem brauchbaren Untersuchungsergebnis. Das ist sehr positiv und habe ich auch schon anders erlebt.

Leider hat die Untersuchung dann aber kein so positives Ergebnis gebracht. Es besteht bei mir ein schon älterer Beckenschiefstand, der auf den Röntgenbildern deutlich zu sehen ist, bisher aber noch keinem anderen Arzt aufgefallen ist. Dadurch entsteht wieder eine starke Fehlhaltung die unter anderem Schuld ist an den vielen Problemen und Schmerzen. Allerdings sollen verschriebene Einlagen in Höhe von 0,5cm hier bereits Abhilfe bringen.

Er meinte auch, ich wäre nach einer sehr alten OP-Methode operiert worden die man heute so nicht mehr anwenden würde, da die Entnahme von Knochenmaterial aus dem Beckenkamm bei Operierten später immer zu Problemen führen würde. Wie eben auch bei mir. Außerdem gäbe es leichte Probleme mit der Narbe (entlang der WS), die zwar gut gelungen ist sich jedoch immer etwas mit der Haut verkleben würde.

Das Hauptproblem, die ständigen Nackenschmerzen, Verspannungen und die Fehlhaltung des Kopfes hat seine Ursache in einer erneut entstandenen Kyphose der BWS. Der gemessene Winkel beträgt etwas über 60Grad. Normal wären etwa 30Grad, soweit ich das verstanden habe. Grund hierfür ist eine zu kurze Versteifungsstrecke. Man hätte 2 Wirbel mehr versteifen müssen. In wie fern die WWK da jetzt einfach geschlampt hat weis ich nicht, war damals vielleicht auch nicht vorhersehbar. Jedenfalls lässt sich das nicht so ohne weiteres beheben. Dr. Hoffmann hat mir eine intensive Reha angeraten um den Schulter- und Nackenbereich so weit wie möglich wieder aufzudehnen, was aber auch nur eine Verbesserung bringen würde, keine komplette Heilung. Schroth hat er mir alss operierte Skoliose nicht empfohlen und davon abgeraten.

Endergebnis war, es sollte auf jeden Fall nochmals operiert werden und die Versteifung um 2 Wirbel erweitert werden :( . Genau das wollte ich eigentlich auf keinen Fall hören. Ohne die OP wird es sich laut Dr. Hoffmann mit den Jahren immer weiter verschlechtern und noch mehr Probleme machen als jetzt schon. Es ist jetzt nicht akut dringend sich sofort unters Messer zu legen, aber in den nächsten paar Jahren steht dann auf jeden Fall eine erneute OP auf dem Plan. Aber dann nicht mehr in der WWK, auch wenn das OP-Ergebnis als solches als gut eingestuft wurde von Dr. Hoffmann. Vielleicht lass ich dann auch gleich die Stäbe entfernen, wenn ich schonmal auf dem Tisch liege, sofern das geht.

Gruß
Markus
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Namor
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Namor »

Hi Damien :)
Schön, dass du wieder von dir hören lässt !

Meine Sprechstunde verlief auch sehr schnell und die verlängerte Sprechstunde war daher eigentlich nicht notwendig.
Sie wäre es allerdings geworden, wenn ich mir alle meine Frage zuvor aufgeschrieben hätte und diese mit ihm ausführlich durchgegangen wäre. ..Alleine schon sein ausbleibender Zeitdruck, war es mir jedoch wert. Wenn ich das richtig verstanden habe, bietet er die verlängerte Sprechstunde immer an, wobei die 65 Euro nur beim ersten Termin anfallen.
Ich war auch schon bei einem Orthopäden, der mir seine Ratschläge erteilte, während er den Raum verliess.

Das du nochmal operiert werden musst, ist natürlich nicht überragend erfreulich. Aber immerhin weisst du woran du bist und wie du deine Probleme angehen kannst/musst.
:?: Hast du eine Klinik oder Facharzt empfohlen bekommen ?
:?: Was meinst du mit "Stäbe entfernen lassen" ? Warum willst du sie entfernt haben ?

Wie so eine OP (mit Entfernung des der Kämme) ausschaut, weiss ich. Ob sie die alten Stäbe durch neue und längere ersetzten, weiss ich nicht, obwohl ich es beinahe vermute. .. Könnte aber ja auch sein, dass es dafür funktionale Verbindungsstücke gibt.
Ich würde ansich auch annehmen, dass man (im Zuge der Operation) die Verklebungen, entlang deiner Narbe, lösen könnte.
Das würde ich im Vorfeld auch erfragen.
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Damien
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Damien »

Hallo Namor,

das stimmt allerdings. Mir sind nach dem Termin auch noch 1000de Dinge eingefallen die ich eigentlich noch hätte fragen wollen. Aber gut, die Kernfrage wurde ja geklärt.

Ich würde die Stäbe gleich entfernen lassen wollen, weil sie für mich durchaus eine Art psychische Blockade darstellen. Bei vielen Dingen die ich tue habe ich manchmal Sorge, sie könnten brechen oder eine Schraube könnte sich lockern etc. - so unwahrscheinlich das auch sein mag. Als ich in der WWK war lag mit mir im Zimmer ein junger Mann mit Stabbruch, da habe ich sogar die Röntgenbilder von ihm gesehen. Unmöglich ist so ein Bruch also nicht, wenn auch unwahrscheinlich. Die WWK ist ja trotz allem nun auch keine kleine Klinik wo der Chirurg alle 10 Jahre mal an einer Wirbelsäule herumschraubt. Außerdem bin ich recht schlank und man kann an meinem Rücken einen der Stäbe an einer Stelle deutlich spüren mit den Fingern, das ist auch nicht wirklich angenehm.

Wo genau, wann und wie die OP durchgeführt werden soll, darüber habe ich mir jetzt noch keine Gedanken gemacht. Ich mache derzeit ein duales Studium - Beamtenlaufbahn im gehobenen Dienst (das Beste, was einem mit solchen gesundheitlichen Einschränkungen passieren kann) und wurde dort nur eingestellt unter der Voraussetzung, dass in den nächsten Jahren keine Dienstunfähigkeit oder längere Ausfälle wegen der Wirbelsäulenerkrankung zu erwarten sind. Daher werde ich die OP auf jeden Fall bis nach der Berufung auf Lebenszeit (in knapp 4 Jahren) hinausschieben. Und wer weis schon, wie weit die OP-Technik bis dahin dann sein wird. Laut Dr. Hoffmann ist das kein Problem, es sollte halt einfach irgendwann in absehbarer Zeit mal gemacht werden.

Habe noch Krankengymnastik verschrieben bekommen und ein paar Übungen die ich regelmäßig jetzt machen soll um den entsprechenden Bereich etwas aufzudehnen. Werde das dann ab nächster Woche auch mal in Angriff nehmen.

Die Lösung mit der Knochenentnahme im Beckenkamm ist wirklich nicht so toll. Erstens sieht die riesige Narbe wirklich furchtbar aus und zweitens hab ich in dem Bereich ständig Schmerzen und Blockaden. Heute verwendet man wohl künstliches Knochenmaterial wie mir gesagt wurde. Schade, dass es das damals noch nicht gab, hätte mir (und allen anderen nach dieser Methode operierten) viel Ärger und Schmerzen erspart.
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Raven »

Hallo Damien,

nur kurz etwas dazu:
Damien hat geschrieben: Die Lösung mit der Knochenentnahme im Beckenkamm ist wirklich nicht so toll. Erstens sieht die riesige Narbe wirklich furchtbar aus und zweitens hab ich in dem Bereich ständig Schmerzen und Blockaden. Heute verwendet man wohl künstliches Knochenmaterial wie mir gesagt wurde. Schade, dass es das damals noch nicht gab, hätte mir (und allen anderen nach dieser Methode operierten) viel Ärger und Schmerzen erspart.
Heutzutage wird üblicherweise Eigenknochen aus den Wirbelfortsätzen, selten auch aus einer Rippe, verwendet. Künstliches Knochenmaterial ist mir dabei nicht bekannt.
Die Entnahme aus dem Beckenkamm war bei meiner OP (1997, Hessing-Klinik) auch Standard; bei mir wurde jedoch ausnahmsweise Fremdknochen verwendet, was v.a. mit meinem Alter und meiner Statur begründet wurde (war bei der OP 13 Jahre, dünn, und es wurde viel Knochenmaterial aufgrund der langstreckigen Versteifung Th3-L5 benötigt). Der Fremdknochen stammte aus der Hüft(?)-OP eines anderen Patienten.
Von manchen Patienten, aber eher vor 1990, ist mir bekannt, dass tierisches Knochenmaterial eingesetzt wurde.

Viele Grüße
Raven
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Namor »

Guten Morgen :)

"Stäbe entfernen lassen" hatte mich zunächst ein wenig geschockt :eek: Erschien mir erneut so invasiv und mir unklarem Augang, wodurch ich schon beinahe annahm, du könntest eigentlich nur von einem Austausch sprechen.
Das man soetwas macht, war mir neu.

Das Internet (Welches ja nie lügt :P) verriet mir dann, dass dies wohl öfter nach Abschluss des Wachstums geschied, da die Versteifung nun stabil und ausgereift sein sollte.
Viele verweigern diese zweite OP aber augenscheinlich auch gerne.
Ich laß, auf die Schnelle, nur ein paar Berichte.
Eine Problematik dabei könnte allerdings die inzwischen womöglich ausgiebige Verknorperlung/Verwachsung/WasAuchImmer deiner Stangen, mit deiner WS ,sein.
Stimmt das? Dies war zumindest ein Bedenken, den ich zwei mal zu lesen bekam.
Sind immerhin schon 15 Jahre her und ich vermute einfach mal, du warst damals ein Kind oder Jugendlicher, dessen Wachstum noch nicht abgeschlossen war.
... Letztendlich können das aber auch nur die Ärzte deines Vertrauens einschätzen.
Ich würde dazu, bei dem nächsten Termin, einfach mal Dr.H. befragen und dann natürlich nochmal den Chirurgen.

Und nicht vergessen, alle entstehenden Fragen mal aufzuschreiben. Mache ich inzwischen auch.
Dann muss ich weniger (unqualifiziert) selber einschätzen.
 

 
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Re: Vor 15 Jahren OP - Lohnt sich Termin in Leonberg?

Beitrag von Raven »

Hallo Namor,
Namor hat geschrieben:Das Internet (Welches ja nie lügt :P) verriet mir dann, dass dies wohl öfter nach Abschluss des Wachstums geschied, da die Versteifung nun stabil und ausgereift sein sollte.
Viele verweigern diese zweite OP aber augenscheinlich auch gerne.
normalerweise ist eine Entfernung der Stäbe nicht vorgesehen. Meine sind auch im Körper verblieben, ohne dass ich mich "geweigert" hätte - eine Entfernungs-OP war nie geplant, wurde auch bei keinem der Kontrolltermine angesprochen (beim letzten regulären hieß es: alles bestens, verhalten Sie sich weiter wie besprochen, falls Sie einmal Probleme bekommen, melden Sie sich bei uns). Es wurde mir gesagt, dass man die Stäbe theoretisch entfernen könnte, falls es aus irgendeinem Grund einmal nötig sein könnte (zu wissen, dass man noch irgendwas ändern könnte, wenn nötig, hat sich auch irgendwie beruhigend angefühlt), sie regulär aber im Körper verbleiben sollen: weder ein ersatzloses Entfernen wie bei Implantaten nach Brüchen, noch ein regelmäßiges Wechseln wie etwa bei Hüftimplantaten ist nötig. Als ich ca. 15 Jahre nach der OP einen erneuten Kontrolltermin wahrnahm, empfahl auch niemand eine Entfernung, und ich wurde auch nicht verwundert darauf angesprochen, dass die Implantate noch im Körper sind. Nachwievor ist es regulär, dass sie verbleiben.
So sieht es auch bei mir bekannten erst in den letzten Jahren operierten Patienten aus.

Eine Implantatsentfernung kenne ich von heutigen Skoliose- und Hyperkyphose-Versteifungs-OPs somit nicht als reguläre Prozedur, anders als z.B. die Metallentfernung nach einem Bruch. (Wenige Jahre vor meiner OP hatte meine Mutter einen komplizierten Beinbruch, der mit einem Implantat versorgt wurde, welches später entfernt wurde, sodass wir wussten, dass Implantate "normalerweise" wieder rauskommen. Mit einer Entfernung rechneten wir anfangs auch und fragten deshalb genau nach.)
Dass es allgemein Implantatsentfernungen nach Skoliose- und Hyperkyphose-OP gibt, ist mir bekannt: das kommt vor, falls Implantate brechen oder falls man die Implantate als Ursache für Beschwerden ansieht. Ebenso kommt es vor, wenn Implantate aus frühen OP-Techniken (oft z.B. mit nur einem Stab, der am obersten und untersten Wirbel verankert wurde; kein Vergleich zu heutigen Techniken) instabil geworden sind. Üblicherweise findet eine "Re-Instrumentierung" statt, d.h. Einsetzen eines modernen Implantatsystems.

Viele Grüße
Raven
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