Schwerbehindertenausweis / Behindertenausweis

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
Onny

Beitrag von Onny »

Danke, stoni. Hatte Dir übrigens den Fall persönlich in einer mail an Dich geschildert (unter "Marion" - komm mit dem Namen hier nicht rein(??). Habe aber keine Antwort bekommen (??). Es ging darum, daß mein Hausarzt mir kein Gesamtgutachten schreibt, sondern NUR auf Anforderung vom Amt. Ich habe also jetzt in einem "schlichten Vierzeiler" Widerspruch eingelegt und warte nun, was passiert. Ich denke, daß unabhängige Ärzte sich das nochmal anschauen und dann erneut über mich "richten". Mein Hausarzt meinte jedenfalls, daß ein GdB von 30 bei mir zu niedrig angesetzt ist. Nun, wir werden sehen.
Gruß Marion
stonewoman
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Beitrag von stonewoman »

Onny hat geschrieben:Hatte Dir übrigens den Fall persönlich in einer mail an Dich geschildert. Habe aber keine Antwort bekommen (??).
Ich beantworte eigentlich alle Mails.... Wann hast du die denn geschrieben, kann mich auch nicht erinnern.... Sorry.... Wenn du die Mail noch hast, schick sie doch bitte nochmal. Vielleicht ist beim Senden (oder Empfangen) was schief gelaufen....

Grüßlis, Stoni.
Onny

Beitrag von Onny »

Nach meinem Widerspruch hat mir das Amt für Soziales mittels Abhilfebescheid einen GdB von 40 zuerkannt. Habe meinen Widerspruch aufrecht erhalten mit der Bitte um Prüfung , ob ein GdB von mindestens 50 für mich in entschieden werden kann. Das Amt teilte mir mit, daß sie dem Widerspruch nicht mehr stattgeben könnten und meine Unterlagen wurden an ein anderes Amt weitergeleitet, Dezernat Rechts- und Prozessangelegenheiten. Was heißt das jetzt für mich? Was kommt jetzt auf mich zu?
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Silas
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Beitrag von Silas »

Hallo Onny,

so wie sich das anhört, kommt jetzt die erste Instanz Sozialgericht auf Dich zu. Diese ist allerdings für Dich kostenlos.

Wahrscheinlich wird man Dich zusätzlich medizinisch begutachten lassen.

Viele Grüße
Silas
"Man kann nicht beweisen, dass Gott nicht existiert. Aber die Wissenschaft macht Gott überflüssig."
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Sandman77
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Beitrag von Sandman77 »

Mit Kurve von 60-65 und Lungevolume von 21,6% und hüft nicht gleich habe ich 100% mit g und B bekommen nach 2 Jahren, wiederspruch und verslechterungsantrag. Danke Kessi, Anna und Stonewoman. ;)
- Sandman77 - "Yes, I am Dream"
Gast

Beitrag von Gast »

Danke Silas, hat es überhaupt Sinn, den Widerspruch aufrecht zu erhalten? Ich habe den Eindruck, das wird und wird in die Länge gezogen und letztendlich wird nicht anders entschieden? Heißt jetzt "Sozialgericht", daß es eine Verhandlung gibt? Habe keine Ahnung! Mann,so ein Aufwand!
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Silas
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Beitrag von Silas »

Ich an Deiner Stelle würde den Widerspruch aufrecht erhalten, wenn gleich das kein Garant für entsprechenden Erfolg sein kann. Ob Du die 50% bekommst hängt von so vielen Faktoren ab, v. a. von der Tagesform des Gutachters, leider ist da oft einige Willkür dahinter...

Letztendlich hast Du außer etwas Zeit und Nerven nichts zu verlieren, es kann nur besser werden, deshalb lohnt es sich allemal vor Gericht zu ziehen.
Du solltest Dir den Wortlaut des Anhaltspunktekatalogs gut einprägen und immer über diese Schiene argumentieren, da es kein anderes objektives Kriterium gibt.

Es wird auch eine Verhandlung geben, wobei diese recht unspektakulär ist - davor brauchst Du keine Angst zu haben. Du solltest Dich allerdings darum bemühen, so behindert und hilflos zu erscheinen, wie das glaubwürdig möglich ist zu erscheinen.

Viele Grüße
Silas
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Gast

Beitrag von Gast »

Danke, Silas, für die Tipps. Noch 'ne dumme Frage: Was ist der Anhaltspunktekatalog???
kessi
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Beitrag von kessi »

Der ist das hier: http://anhaltspunkte.vsbinfo.de/ zu finden.
Das sind die Richtlinienm nach denen die Funktionsstörungen dem Grad der Behinderung zugeordnet werden.
Gast

Beitrag von Gast »

Danke, auch Dir, kessi, für den Tipp.
Grüße an Euch alle
mhd2222

Anhaltspunkte

Beitrag von mhd2222 »

Hallo Kessi, hallo Gast,

was helfen die Anhaltspunkte, wenn sich das SG/ der Amtsarzt/ etc. nicht daran hält.

Ciao

Toni I
Gast

Beitrag von Gast »

Hast Du andere, schlechte Erfahrungen gemacht???
Schorle
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Beitrag von Schorle »

Hallo,

jetzt habe ich auch mal ein paar Fragen. Ich bin im Februar operiert worden. Vor der Op hatte ich 50 Grad nach Cobb, jetzt nur noch 4. Die Versteifungstrecke fängt bei Th 10 an und endet bei L 3 (also relativ kurz). Kann mich von der Hüfte raus bis zum Boden bücken (natürlich mit geradem Rücken) und habe keinerlei Schmerzen (wirklich nichts), auch nicht wenn ich mich bücke etc. Ich bin nur sehr wenig eingeschränkt.
Jetzt meinte der Arzt, ich soll auch einen Antrag auf Behindertenanerkennung stellen. Weiß jemand wieviel Prozent ich da bekommen würde? Habe das ja mit dem Kündigungsschutz und dem Urlaub gelesen, aber gibt es das auch schon bei einer "geringen" Behinderung?
Ich sträube mich noch dagegen so einen Antrag zu stellen, weil ich wie gesagt, fast keine Einschränkungen habe.

Danke schon mal im Vorraus für eure Antworten

Lg
Andrea
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uhu
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Behindertenausweis ...

Beitrag von uhu »

Hi Leute!

Durch Zufall bin ich auf dieses Forum gestoßen und freue mich, daß es diesen Erfahrungsaustausch gibt!

Kurz mal ein paar Punkte zu mir:
- 1988 Skoliose durch Zufall entdeckt (im Planschbecken ;)) im Alter von knapp 8 Jahren
- Korsettbehandlung über 4 bis 5 Jahre
- 1993 OP (in Rostock) – alles gut gelaufen
- ein paar Nachuntersuchungen, aber dann verlief alles im Sande ... (beispielsweise brauchte ich ja keine Sportbefreiungen usw. mehr)
- die letzte Nachuntersuchung ist bestimmt schon her sechs oder sieben Jahre her ...
- keine Probleme seit der Erholphase der OP
- Gradzahlen oder ähnliches kann ich Euch leider nicht anbieten (nach OP sollten es ca. 21° gewesen – aber vielleicht auch ein Betrugschluß meiner Erinnerung)

Vor kurzem fragte mich die Lohnbuchhaltung meiner Firma, ob ich einen Schwerbehindertenausweis habe. Auf diese Idee kam ich bisher noch nie. Gibt es eine positive Aussicht auf solchen Ausweis. Hat jemand von Euch damit Erfahrungen?

Eure UHU
kessi
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Beitrag von kessi »

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Beitrag von uhu »

DANKE!
für die vielen Links - habe mich tapfer durchgeklickt und eine Menge erfahren!
Besonders punkto Urlaub wäre für mich interessant. Aber sonst bin ich eigentlich voll einsatzfähig. (Arbeite in der Produktionsplanung im Maschinenbau). Nur schwere Kartons lasse ich die männlichen Kollegen hoch schleppen - wozu hat frau die sonst ;D .
Liebe Grüße
uhu
Eli

Abgelehneter Rentenantrag

Beitrag von Eli »

Hallo, ich bin 51, weiblich, in 1968 in Prag operiert,habe 105° trotzt
der OP. Ich habe seit 2003 Schwerbehiderterausweis mit 60% bekommen,
zwei mal war ich in Bad Sobernheim.
Seit meiner Jugend leide ich an schweren Depressionen, dazu kommen
die all bekannte körperliche Probleme ( habe unter 50% Lungenvolumen) starke Migräne zwei-drei mal im Monat. Ich arbeite voll-allerdingst geht es auf Kosten von meiner
Energie. Ich fühle mich ständig ausgepowert, müde ohne Freunde am Leben, trotzdem kann ich nicht durchschlafen-so dass ich am morgen
das Gefühl habe nicht genug geschlafen zu haben.
Habe Antrag auf Erwerbsminderungsrente beantragt.Die wurde mit der
Begründung abgelehnt dass ich weiterhin mehr als 6 Stunden arbeiten kann.
Was nun? Ich habe Widerspruch angelegt. Ich bin auch nicht der Typ der gleich zum Arzt rennt-kaufe mir selber Schmerzmittel-ausserdem was kann schon der Arzt für mich noch tun?
Ich habe keine Energie mehr -habe oft an Selbsmord gedacht -nur die Gedanken was für eine schlimme Wirkung dies auf das Leben meines Sohnes hätte hält mich davon.Ich habe aber mit niemandem bis jetzt darüber gesprochen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen- was soll ich tun?
Gruß
Eli
anne
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Beitrag von anne »

Hallo Eli,

in deinem Beitrag sind mir folgende Stichworte besonders aufgefallen:

"Schlafprobleme, auch nach OP immer noch starke Skoliose, erheblich eingeschränkte Lungenkapazität, Migräne, fehlende Energie."

All diese können, gerade auch in dieser Kombination Hinweise auf eine Atempumpenschwäche sein, die während des Schlafs zu Atemstillständen führt, damit zu Absinken des Sauerstoffs und zu gestörtem Schlaf. Die Folge sind Erschöpfung, die wiederum zu Depressionen führen kann. Um das abzuklären, solltest du dich eingehend von einem Lungenfacharzt untersuchen lassen, am besten einem, der bereits Erfahrungen mit Skoliosepatienten hat. Die Atempumpenschwäche ist sehr ernstzunehmen. Sie bedarf dringender Behandlung. Bei mir liegt das auch vor, allerdings war es noch nicht so schlimm, dass ich Depressionen hatte, aber ich war nachdem ich bestimmt 2 1/2 Jahre keine Tiefschlafphasen mehr hatte, völlig erschöpft. Zum Glück bin ich an den richtigen Lungenfacharzt geraten. In meinem Fall ist es so, dass ich nachts beatmet werde. Das hört sich vielleicht erst mal schlimm an, aber meine Erfahrung war bereits nach der ersten Nacht ausgesprochen positiv.: endlich erholsamer Schlaf. So nach und nach kam ich wieder zu Kräften, die Lebensqualität ist enorm gestiegen.

Also lass es mal abklären. Atemstillstände sind bei schweren Skolosen über 100° und zunehmendem Alter, ab ca. 45 gar nicht so selten. Wenn du noch Fragen hast, melde dich bei mir.

Anne
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der andere packt sie kräftig an und handelt (Dante)
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uhu
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Beitrag von uhu »

Hi Leute!
Überhaupt auf die Idee „Behindetenausweis“ hat mich meine Lohnbuchhaltung gebracht. :eek: :lach:
Mein Betrieb hat so ca. 80 Mitarbeiter (plus 12 – 14 Geringfügig-Beschäftigte) und muß daher die „Quote“ erfüllen. Inzwischen bin ich ein gutes Jahr da. (Mein Chef ist eh total sozial eingestellt – halt Däne :D )
Weder mein Orthopäde noch mein Hausarzt haben je was diesbezüglich geäußert.
Werde mich wohl auch mal den Amtsdschungel schmeißen ...
Gruß
uhu
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Re: Behindertenausweis ...

Beitrag von uhu »

uhu hat geschrieben:Hi Leute!

...

Vor kurzem fragte mich die Lohnbuchhaltung meiner Firma, ob ich einen Schwerbehindertenausweis habe. Auf diese Idee kam ich bisher noch nie. Gibt es eine positive Aussicht auf solchen Ausweis. Hat jemand von Euch damit Erfahrungen?

Eure UHU
Weil mir die ganze Sache etwas spanisch vorkam, hatte ich letzte Woche ein sehr ausführliches Gespräch mit meinem Chef. Meiner Meinung nach, wäre es seine Aufgabe gewesen, mich diesbezüglich anzusprechen, zumal wir nur knapp 10 Leute in der Verwaltung (insgesamt ca. 80) sind.
Mein Chef hat ungefähr so ein Gesicht gemacht: :eek: Er wußte von diesem Alleingang der Kollegin aus der Lohnbuchhaltung überhaupt nix. Das fand ich dann doch mächtig dreist von ihr. So was muß sie doch erst mit dem Chef/Geschäftsführer abstimmen, oder was meint ihr?
Er hat aber voll lieb reagiert: Er hat mich vor einem guten Jahr auf Grund der guten Qualifikationen und so eingestellt und meinte, daß ich immer unverzichtbarer für die Firma werde und daß es zu 100 % meine eigene Entscheidung sein würde usw. ...
Was ich nun mache, weiß ich auch noch nicht ...

Eins muß ich gleich noch loswerden: Anfang der Woche (vor o. g. Gespräch) war ich (aus anderen Gründen) bei meinem Hausarzt und sprach ihn deswegen gleich mal an. Dank dieses tollen Forums war ich besser informiert als er! De facto wußte er nix handfestes, außer vielleicht daß ich gute Chancen hätte und daß ich das alleine entscheiden soll. Alles sehr schwammig!!! Auch in punkto Vorgehensweise kam nur bla bla. Ziemlich enttäuschend - ehrlich gesagt, hätte ich da etwas mehr Engagement und Wissen erwartet. (Ich bin eh seine einzige Patientin mit Skoli, denn gleich nach der OP wollte er mal gucken, wie das so aussieht, so was hat er noch nie gesehen ...)
So, das wollte ich nur mal jemanden erzählen. Danke fürs Zuhören!

Schöne Woche wünscht Euch allen
uhu
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