Mein Name ist Diana, ich bin mittlerweile 26 Jahre und lebe seit 1982 mit der Diagnose Skoliose. Ich bin in der DDR aufgewachsen und dort war es damals eine regelrechte Sensation jemanden mit dieser Krankheit in meinem Alter zu haben. Also habe ich komplett das volle Programm durchgemacht, was man in Bezug auf diese Krankheit durchmachen kann.
Mit 2 Jahren bekam ich mein erstes Korsett. Das hatte damals natürlich noch nicht viel mit dem Korsett zu tun, dass ihr heute tragen müsst. Aber seit froh, meins bestand in der DDR zu 80% aus Metall!! Aber ich war jung genug mich sehr schnell daran zu gewöhnen. Ich hatte viele Formen der Therapie, viel Schwimmen, Gymnastik, Reizstrom später, etc.
Bis zur Pubertät ging mit dem Korsett und mir auch alles gut und dann wurde aus der Freundschaft eine Feindschaft. Ich brauche ja sicherlich nicht zu sagen, warum. Ich hab das Ding gehasst und immer weniger getragen. Weiterhin war ich aber immer sportlich sehr aktiv - Reiten (ich weiß, dass das nicht sooo empfohlen wird, aber ich LIEBE Pferde), Schwimmen, Gymnastik, Krankengymnastik und Lungentraining.
Meine Skoliose war eine doppelseitige Verkrümmung und schon im Alter von von 13 Jahren war ich weit über 50 Grad, bei beiden Krümmungen. Die Therapie in der DDR war nicht besonders fortgeschritten, so dass bei mir die Skoliose immer schneller lebensgefährlich wurde.
Ich war also dort, wo viele von euch noch nicht sind - damit will ich sagen 1. man überlebt es, aber 2. man sollte auf jeden Fall alles tun, um nicht dahin zu kommen!!
Lange Rede kurzer Sinn, meine Wirbelsäule hat sich im Alter von 15 Jahren auf mehr als 100 Grad oben und ca. 90 Grad unten (wenn ich die Gradzahlen richtig zusammen bekomme, ist ja schon 10 Jahre her) verschlimmert. Sie begann sich im oberen Bereich um sich selbst zu drehen und meine inneren Organe waren extrem in Mitleidenschaft gezogen. Ich hätte also nicht mehr lange so weiter machen können. Da wurde ich auf die Warteliste der Wicker Klinik in Reinhardshausen gesetzt. Das war ein Fest für mich!! Endlich Rettung!!!
Ich wurde im April 1996 operiert, am 17.4. - der 18.4. ist mein Geburtstag. Trotz meines damals viel zu hohen Alters (16) ging alles gut und man sieht heute so gut wie gar nichts mehr! Ich kann wieder atmen, Sport treiben, REITEN

Es war natürlich eine Wahnsinnstortur diese OP, das Krankenhaus und auch die 1 1/2 Jahre danach, die ich noch Korsett und Mieder tragen musste.
Aber heute - 10 Jahre danach - geht es mir sehr gut und bis auf meine sehr gerade Körperhaltung (2 Stäbe, 4 Haken, 10 Schrauben) sieht man mir auch nichts mehr an.
Das Beste allerdings ist: es gibt Tage, Wochen, Monate in denen ich nicht mehr an meine Krankheit denke, und das nach 16 Jahren in denen ich nicht mal mehr Treppen laufen konnte. Von den Schmerzen im ganzen Körper brauche ich wohl hier keinem zu erzählen.
Was ich mit meiner Geschichte sagen will:
1. Haltet euch und eure WS FLEXIBEL, vor allem wenn ihr merkt, dass es auf die OP zusteuert. Das hilft bei der OP und rettet euer Leben!
Ich hab aber auch mehr auf die tägliche Gymnastik geschimpft, als auf alles Andere!

2. Sollte es zu einer OP kommen, KANN das Leben danach viel viel besser werden, also erstmal ganz ruhig bleiben.
Und 3. und das Wichtigste von allem:
Wenn IRGENDJEMAND mit IRGENDEINER Frage zu mir kommen möchte - immer her damit. Ich freue mich, wenn ich helfen kann.
viele liebe Grüße und Ohren steif halten!!
Es kann nur besser werden!
Diana