Hallo
Da hier noch niemand geantwortet hat, und ich gerade als Neuling sehr schreibwütig bin, sag ich mal was dazu!
Ich weiß leider gar nicht, was es denn in Serbien so für Therapiemöglichkeiten gibt. Aber so allgemein kann ich mal sagen:
Gerade für den Anfang und für das erlernen des Körpergefühls hat mir Feldenkrais-Therapie (Form von Physiotherapie) sehr geholfen. Das ist auch eine sanftere Therapie, wo nicht so schnell Schmerzen entstehen, wie das bei Schroth durch die statische, kraftvolle Haltung gern passiert.
Wir haben dabei auch einmal ein Experiment gemacht: Da sollte ich über meinem Kopf (also ohne hinschauen) aus Knetmasse einen Torso formen, der "normal" ist; und wir haben festgestellt, dass der trotz noch so gutem Willen genau dieselben Kurven hatte wie ich. Solche Experimente sind sehr gut zur Analyse des Körpergefühls.
Bei Schmerzen nach Schroth ist auch stattdessen Spiraldynamik sinnvoll, bei der zum Erlernen von Schroth auch typische Schroth-Haltungen abgewandelt werden können, die man dann immer dynamisch ausführt und niemals statisch hält. Das verhindert Schmerzen, die die Muskeln sonst wegen der noch ungewohnten Haltung entwickeln.
Man kann in dem Sinne auch für sich alleine Schroth abwandeln und so üben, dass man sich aus der Alltagshaltung für 2 Sekunden ein klein bisschen Richtung Korrekturhaltung bewegt; dann wieder 2 Sekunden ein bisschen mehr; und mehr; bis es nicht mehr geht bzw. so lange es angenehm ist bzw. man sich in der Korrekturhaltung befindet. Und dann wieder rückwärts, aber nicht ganz in die Alltagshaltung zurückgehen. So kann man sich dynamisch an die Schroth-Übungen annähern und merkt durch die Bewegung ab wann und wo die Schmerzen auftreten und lernt, sie zu vermeiden.
Unabhängig von Physiotherapie ist es möglich, einen Stretching-Kurs zu machen. Dabei vorsichtig mit Dehnübungen, die die konvexen Seiten betreffen, damit man hier nicht noch mehr Freiraum und der Krümmung mehr "Platz" gibt, sich zu verschlechtern. Aber ganz wichtig ist die Dehnung von Bein- und Beckenmuskulatur und zusätzlich das Trainieren der Bauchmuskeln, was mir nicht nur im Alltag, sondern vor allem auch bei den Schroth-Übungen geholfen hat: Dadurch ist man mal in der Position an sich stabil genug und die ganze Belastung fällt nicht auf den Rücken, sondern auf Bein- und Bauchmuskulatur. Dann kann man sich auch so richtig auf die Korrektur konzentrieren.
Grundsätzlich ist das aber natürlich für jeden anders. Man ist ja als Patient immer zu großem Teil selbst fähig, die Quelle der individuellen Schmerzen zu finden, indem man einfach mal ein bisschen herumprobiert. Vielleicht machts der Physiotherapeut ein bisschen falsch oder man versteht es einfach nicht richtig, weil die Wahrnehmung nicht dieselbe ist wie die des Therapeuts. Ich hatte zu Anfang eine Liste, in der ich mir niedergeschrieben hab, wie genau ich meine Übungen durchgeführt hab, wenn ich danach Schmerzen hatte (oder keine) und so gelernt, wie mans richtig macht. Zum Beispiel: "Gewicht auf Füßen gleich verteilen, nicht nur auf den Ballen stehen." und sowas.
So, mehr fällt mir jetzt auch nicht mehr ein. Ich hoffe es ist hilfreich.